MDR Sachsen-Anhalt, 15.06.24/ Queer.de, 16.06.24/ Landtag Sachsen-Anhalt Drs. 8/5243, 26.02.25 

In der Nacht und am Morgen des ersten Christopher Street Days (CSD) Köthens werden mehrere gezielte Anschläge verübt: Gegen 4 Uhr versprühen Unbekannte Buttersäure auf dem Marktplatz sowie in der Bahnhofsunterführung, was zu länger anhaltenden Geruchsbelästigungen führt. Etwa 7:25 Uhr wird eine große Anzahl von Nägeln entdeckt, die Unbekannte ebenfalls auf dem Marktplatz ausgelegt hatten. Als am frühen Nachmittag etwa 400 Menschen unter dem Motto „Queer: Wir waren schon immer hier“ ausgehend vom Marktplatz durch die Stadt ziehen, sind sie entlang der Route mit queerfeindlichen Stickern und Plakaten konfrontiert. Zudem werden einzelne Teilnehmende queerfeindlich beleidigt. In mehreren Straßen der Stadt sind gesprühte Hakenkreuze und der Schriftzug „Kill all Gays“ zu finden. Gegen 17:15 Uhr wird schließlich ein 31-Jähriger homofeindlich beleidigt und gegen eine Wand gedrückt. Die Polizei ermittelt in den zwei erstgenannten Fällen jeweils wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung sowie im Hinblick auf den Angriff am späten Nachmittag wegen Körperverletzung. Die neonazistische Kleinpartei „Der III. Weg“ hatte im Vorfeld gegen den CSD in Köthen gehetzt und angekündigt, ihn nicht dulden zu wollen.