Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau/ Projekt gegenPart Dessau
27.12.2007 Wolfen-Bitterfeld
Ein 25-jähriger Alternativer wird gegen 22:30 Uhr von einem jungen Mann mit dem Fahrrad verfolgt, der mit den Worten „Eh Zeckenschwein, willst du Stress? Willst du eine auf’s Maul?“ absteigt und den 25-Jährigen einen Faustschlag ins Gesicht geben will. Der Betroffene kann fliehen.
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau
23.12.2007 Gorau
In einem Garagenkomplex der Ortslage Gorau werden zwei 17-jährige Alternative von vier offensichtlichen Rechten herumgeschubst, geschlagen und als „Zeckenschweine“ beleidigt. Einer der Betroffenen muss mit Schwellungen im Gesicht und am Oberkörper behandelt werden. Anwohner rufen die Polizei.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
22.12.2007 Regionalbahn bei Calbe
Ein 42-jähriger Italiener wird in der Regionalbahn zwischen Magdeburg und Halle von drei Unbekannten beleidigt und angegriffen. Zunächst störte das rechte Trio den Italiener bei einem buddhistischen Gebet. Der Betroffene wandte sich daraufhin an die Zugbegleiterin, die das Trio zur Ruhe aufforderte. Gegen 21:30 Uhr erscheinen die Rechten erneut im Abteil des Italieners, schlagen ihn mehrfach ins Gesicht und zerren ihn anschließend auf den Gang. Dort schlagen und treten zwei der Angreifer weiter auf ihn ein. Der Betroffene erleidet Gesichtverletzungen. Die Täter können in Calbe ungehindert den Zug verlassen.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
21.12.2007 Halberstadt
Eine 19-jährige alternative Jugendliche wird beim Durchqueren eines Parks von drei Rechten angegriffen und schwer verletzt. Zunächst wird die Betroffene von einer Frau als „linke Zecke“ beschimpft und dann unvermittelt von ihr ins Gesicht geschlagen und zu Boden gerissen. Am Boden liegend wird die 19-Jährige von einem männlichen Angreifer sexuell belästigt, woraufhin sie sich zur Wehr setzt. Daraufhin treten alle drei Rechten auf die am Boden Liegende ein und verletzen sie schwer. Die Betroffene erleidet einen Bruch der Augenhöhle und Prellungen am gesamten Oberkörper und muss stationär im Krankenhaus behandelt werden. Polizeibeamte nehmen das polizeibekannte rechte Trio vorläufig fest. Auf dem Weg zum Polizeirevier zeigt die 21-jährige Angreiferin noch den so genannten Hitlergruß.
Polizeidirektion Magdeburg, 16.12.07
16.12.2007 Magdeburg
In einer Gaststätte in der Lutherstraße kommt es gegen Mitternacht zu einer Auseinandersetzung zwischen der Wirtin und einer Gruppe von jungen Männern, die vom äußeren Erscheinungsbild der rechten Szene angehören. Als die Frau die Gruppe zum Gehen auffordert und auf ihr Hausrecht verweist, wird u.a. „Sieg Heil“ und „Heil Hitler“ gerufen. Ein 35-jähriger Gast, der die Wirtin unterstützt, wird aus der Gruppe heraus geschlagen. Die Polizei ermittelt u.a. Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, gefährlicher Körperverletzung sowie Beleidigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
Polizeidirektion Stendal, 15.12.07
14.12.2007 Wolmirstedt
Ein 16-jähriger Jugendlicher migrantischer Herkunft und ein 14-jähriger Nichtrechter werden gegen 19 Uhr in der Innenstadt von einem circa 25-jährigen Rechten angegriffen und geschlagen. Der Angreifer tritt und schlägt zunächst unvermittelt auf den 16-Jährigen ein, der zuvor eine verbale Auseinandersetzung mit einer gleichaltrigen jungen Frau hatte. Ein 14-jähriger Nichtrechter versucht, den Betroffenen vor den Schlägen des Angreifers im klassischen Naziskinheadoutfit mit Bomberjacke und Springerstiefeln zu schützen und wird ebenfalls ins Gesicht geschlagen. Beide Opfer erleiden Gesichtsverletzungen und müssen ambulant behandelt werden. Der Angreifer kann flüchten, bevor die Polizei vor Ort erscheint.
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau/ Projekt gegenPart Dessau
08.12.2007 Aken
Ein 21-jähriger Alternativer wird von zwei äußerlich der rechten Szene zugehörigen Männern geschlagen und zur Herausgabe von 10 Euro und einem MP3-Player gezwungen. Dabei erklärten die Angreifer, „wir haben Hass auf alle Punker in Aken“.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
07.12.2007 Weißenfels
Am späten Abend wird ein alternativer Jugendlicher in der Nähe des Bahnhofs aus einer siebenköpfigen Gruppe als „Zecke“ beschimpft und angegriffen. Als der Betroffene die Beleidigung ignoriert und weiter geht, schlägt ihm ein Rechter aus der Gruppe von hinten eine Bierflasche auf den Kopf. Die anderen umringen und schubsen den alternativen Jugendlichen, der dann aber flüchten kann. Er erstattet Anzeige.
Volksstimme, 06.12.07
04.12.2007 Oschersleben
Ein 19-Jähriger mit neongrün gefärbten Haaren wird von zwei 15- und 18-jährigen Jugendlichen auf dem Busbahnhof gehetzt und angegriffen. Die Angreifer beschimpften den Betroffenen sofort und stießen ihn dann die Treppe der Fußgängerunterführung runter. Dann jagten die rechten Jugendlichen den Betroffenen über den Bahnhofsplatz. Der Betroffene erlitt u.a. Prellungen. Gegenüber der Polizei gaben die Tatverdächtigen an, sie seien “grundsätzlich gegen Linke und sogenannte Zecken.”
Polizeidirektion Magdeburg, 02.12.07
02.12.2007 Magdeburg
Drei Männer und eine Frau aus Niger werden gegen 2 Uhr morgens am Hasselbachplatz aus einer Gruppe von drei jungen Männern rassistisch angepöbelt. Dann schubsen sich die Männer gegenseitig in die Gruppe der Betroffenen aus Niger. Als einer von ihnen die Rechten zur Rede stellen will, fallen zunächst massive rassistische Beschimpfungen und dann Schläge. Dabei werden zwei der Männer aus Niger leicht verletzt. Ein Fahrradfahrer informiert einen Polizeistreifenwagen über den Angriff. Derweil wächst die Gruppe der Rechten auf circa 10 an. Zwei Punks, die zufällig vorbeikommen, eilen den Betroffenen zu Hilfe. Einer der Punks wird dabei ebenfalls verletzt. Als Polizeibeamte vor Ort eintreffen, werden sie von den Rechten umringt, gestoßen und geschubst, die die Festnahme eines der Angreifer verhindern wollen.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
01.12.2007 Halle
Eine 17-jährige Schülerin wird gegen 23 Uhr auf dem Weihnachtsmarkt von einem Rechten bewusstlos geschlagen. Die junge Frau und ihr gleichaltriger Bekannter wurden zunächst von fünf bis sechs Männern angepöbelt. Einer der Männer urinierte gezielt dann in Richtung der Schülerin und traf ihre Kleidung. Die Betroffene rannte daraufhin dem Täter hinterher. Dieser drehte sich um und schlug ihr mit der Faust ins Gesicht, so dass sie bewusstlos zu Boden ging. Polizeibeamte konnten den 29jährigen Rechten festnehmen, obwohl er mit einem Teleskopschlagstock auf die Beamten einschlug.
Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht
01.12.2007 Magdeburg
Eine irakische Familie mit einem 2-jährigen Kleinkind wird im Nachtbus an der Haltestelle Große Diesdorfer Straße/ Arndtstraße beim Einsteigen aus einer Gruppe von drei deutschen Frauen mit Kindern und drei deutschen Männern zunächst massiv beleidigt. Es fallen Sätze wie “Für Ausländer ist hier kein Platz!” Ein Mann aus der Gruppe der Angreifer öffnet mehrmals die Bustür, um die 21-jährige schwangere Irakerin aus dem Bus zu schubsen und schlägt sie dabei in den Rücken. Bei der Auseinandersetzung stößt die junge Frau mehrfach gegen ihren Kinderwagen, so dass sie anschließend wegen starker Unterleibsschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert werden muss. Die anderen Familienmitglieder sind die einzigen, die der Schwangeren zu Hilfe kommen. Von den anderen Fahrgästen im vollbesetzten Bus sind teilweise rassistische Pöbeleien zu hören. Die Täter flüchten, können jedoch durch die vom Busfahrer alarmierte Polizei kurze Zeit später festgenommen werden.
Polizeidirektion Magdeburg, 28.11.07
25.11.2007 Magdeburg
In der Straßenbahn der Linie 94 werden eine Frau und ein Mann von einem Betrunkenen wegen ihrer Hautfarbe mit einer Bierflasche bedroht und mit rassistischen Sprüchen beschimpft. An der Haltestelle Damaschkeplatz steigen sowohl das Paar als auch der Betrunkene aus. Dabei schlägt der Mann dem Betroffenen ins Gesicht. Lediglich eine 28-jährige Frau versucht in der vollbesetzten Straßenbahn zu deeskalieren. Der Fahrer und zwei weitere MVB-Mitarbeiter schreiten nicht ein und weigern sich trotz Bitten der Frau, die Polizei zu informieren.
Polizeidirektion Stendal, 26.11.07
23.11.2007 Klötze
Unbekannte werfen mit einem Gully-Deckel die Fensterscheibe eines Döner-Bistros ein und verursachen einen Sachschaden von mehreren hundert Euro. Der selbe Imbiss war bereits während des Martinimarktes im Oktober Ziel eines mutmaßlich rassistischen Angriffs.
Anlaufstelle Nord, eigener Bericht
18.11.2007 Klötze
Ein Journalist wird am Rande eines neonazistischen Aufmarschs zum Volkstrauertag angegriffen. Mehr als 80 Rechte beteiligen sich am neonazistischen „Heldengedenken“ in der Stadt. Nach der polizeilich verfügten Auflösung der Veranstaltung kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Rechten und Polizisten. Am Rande des Geschehens wird ein Journalist von mehreren Rechten erst bedrängt und mit den Worten „Dich kriegen wir, du Schwein“ bedroht. Dann versucht einer der Rechten den Journalisten mit einem Schlag am Kopf zu treffen und beschädigt dabei dessen Kamera.
Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht
12.11.2007 Aschersleben
Auf dem Weg zur Schule wird ein nicht-rechter 12-Jähriger von zwei jungen Männern angegriffen. Sie reißen dem Schüler mit den Worten „Mach dir lieber ein Hakenkreuz dran und komm zu uns“ seinen „Hingucken“-Button von der Jacke und stoßen ihn dann zu Boden. Danach demolieren sie das Fahrrad des 12-Jährigen mit einer Säge.
Polizeidirektion Magdeburg, 08.11.07
07.11.2007 Magdeburg
Ein Deutscher libanesischer Herkunft wird nachmittags auf dem Magdeburger Ring von einem Autofahrer rassistisch beschimpft, angegriffen und gewürgt. Zunächst wurde der Betroffene von den Insassen eines BMW durch Zeigen des Mittelfingers beleidigt, Als der Betroffene darauf nicht reagierte, spuckte die Fahrerin des BMW ihren Kaugummi an das Beifahrerfenster des Mannes. Der Betroffene stieg daraufhin an einer roten Ampel aus und klopfte an das Fenster der 21-Jährigen, um den Vorfall zu klären. Daraufhin stieg deren 29-jähriger Beifahrer aus und griff den Mann ohne Vorwarnung an. Dabei beleidigte er ihn mit den Worten „Du blöder Ausländer verpiss dich!“. Er warf ihn zu Boden, würgte ihn und schlug ihn mit dem Kopf mehrmals auf den Boden. Das Eingreifen eines couragierten Autofahrers verhinderte, dass der Betroffene noch weitere Verletzungen erlitt.
Anlaufstelle Nord, eigener Bericht / Polizeidirektion Stendal, 04.11.07
03.11.2007 Genthin
Ein von Vietnamesen betriebener Imbisswagen wird in der Nacht von Samstag auf Sonntag erheblich beschädigt. Der oder die Täter versuchen die Tür aufzubrechen, demolieren die Seite des Wagens und Teile der Einrichtung. Die rassistische Gesinnung wird mit der Hetzparole „Gute Reise“ sowie einer „88“ in den Lack geritzt.
Anlaustelle Süd, eigener Bericht
03.11.2007 Naumburg
Gegen Mitternacht stürmen circa 30 teilweise vermummte rechte Hooligans einen Keller, in dem Punk- und Metalbands proben. Sie schlagen die Scheiben der Eingangstür ein, werfen Knallkörper und dringen ins Gebäude ein. Dort brechen sie in einen der Proberäume ein und zerstören die komplette Einrichtung und das Equipment. Im Keller befinden sich während des Angriffs knapp 20 junge Punks, darunter etliche Mädchen, die sich hinter einer Stahltür verbarrikadieren. Die Hooligans versuchen diese aufzuhebeln. Als ihnen das nicht gelingt, sprühen sie mit einem Feuerlöscher durch die Luftschlitze der Tür, so dass die dahinter befindlichen Jugendlichen die giftigen Dämpfe einatmen. Die Angreifer fliehen, als gerufene Polizei eintrifft. Die Beamten sind mit der Situation sichtlich überfordert und kümmern sich nicht um die Verfolgung der Täter. Selbst auf Hinweise der Betroffenen, dass die Angreifer nur wenige 100m entfernt vor einer Gaststätte stehen, reagieren die Polizisten nicht. Eine kleine Gruppe der Punks geht selbst zur Gaststätte, dabei werden drei Punks erneut von den Hooligans angegriffen und gehetzt. Die Angreifer gehören zum Spektrum der Hooligans um den Naumburger Fußballverein „NBC“. Dieselbe Gruppe hatte die Punks schon im Mai mit Zaunlatten und Flaschen angegriffen.
Polizeidirektion Magdeburg, 03.11.07
02.11.2007 Magdeburg
Gegen 23:30 Uhr wird ein Schwarzer in der Mittagstraße von drei Rechten im Alter von 16,18 und 21 Jahren angegriffen. Dem Betroffenen gelingt es offensichtlich sich gegen den Angriff zu wehren. Als die Polizei vor Ort eintrifft, stellt sie bei den drei Angreifern Verletzungen fest. Gegen das rechte Trio wird wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung ermittelt.
Mitteldeutsche Zeitung, 02.11.07
01.11.2007 Köthen
Zwei einschlägig bekannte Neonazis im Alter von 23 und 24 Jahren greifen deri Studenten der Fachhochschule Köthen an, schlagen die Betroffenen ins Gesicht und rufen neonazistische Parolen. Als Polizeibeamte vor Ort eintreffen, singen die Rechten neonazistische Lieder und zeigen Symbole verfassungsfeindlicher Organisationen. Das Amtsgericht Köthen erlässt Haftbefehl gegen die beiden Angreifer.
Anlaufstelle Nord, eigener Bericht
30.10.2007 Osterburg
Ein vietnamesischer Geschäftsmann wird in seinem Laden von einem Rechten attackiert. Zuvor hatte ein achtjähriger Junge den in Vietnam geborenen Ladenbesitzer in dessen Geschäft rassistisch beleidigt. Der Ladenbesitzer erteilte dem Achtjährigen daraufhin Hausverbot. Der Junge holt dann einen 22-jährigen Bekannten, der den Ladenbesitzer packt, massiv beschimpft und zu treten versucht. Eine Frau greift ein und verhindert damit Schlimmeres. Der Ladenbesitzer erstattet Anzeige bei Polizeibeamten, die den Angreifer, einen polizeibekannten Rechten, vorläufig festnehmen. Der Täter trägt dabei ein T-Shirt mit Hakenkreuzaufdruck.
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau/ Projekt gegenPart Dessau
27.10.2007 Bitterfeld
Eine 15-jährige Punkerin und deren 17-jähriger Begleiter werden auf offener Straße von fünf bis acht vermummten Rechten verprügelt. Dann rauben die Angreifer den Betroffenen auch noch ihre Stiefel. Die Polizei kann sechs tatverdächtige Rechte ermitteln. Gegen einen der mutmaßlichen Täter ordnet des Amtsgericht Untersuchungshaft an.
Mitteldeutsche Zeitung, 29.10.07
27.10.2007 Magdeburg
Ein 31-jähriger Mann aus Sierra Leone wird gegen 13:30 Uhr am Moritzplatz von zwei Rechten rassistisch beleidigt und angegriffen. Die polizeibekannten 18- und 19-Jährigen schlagen den Betroffenen mehrfach ins Gesicht und hindern ihn an der Flucht. Schließlich greift ein couragierter 24-Jähriger ein und unterstützt den Mann aus Sierra Leone, indem er versucht, die betrunkenen Angreifer von ihm wegzuziehen. Polizeibeamte nehmen die beiden Angreifer vorläufig fest.
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau
26.10.2007 Dessau
Gegen 10 Uhr vormittags werden drei alternative Jugendliche – ein 20-Jähriger und zwei junge Frauen – am Leipziger Tor von zwei Rechten zunächst als „Zecken“ beschimpft und dann angegriffen. Ein der beiden Rechten schlägt dem 20-Jährigen unvermittelt mit der Faust auf den Kopf und droht ihm, dass er sich sein Gesicht merken werde. Die drei alternativen Jugendlichen fliehen und können sie weiteren Schlägen und Tritten entkommen. Der Betroffene erstattet Strafanzeige.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
22.10.2007 Dessau
Eine 19-jährige Punkerin beobachtet beim Verlassen eines Einkaufsmarktes, wie ein augenscheinlich Rechter einen Schwarzen beschimpft und ihn an seiner Kleidung zerrt, so dass sein Einkauf zu Boden fällt. Sie will deeskalierend eingreifen und wird daraufhin von dem Angreifer als „Scheiß Zecke“ beleidigt und ins Gesicht geschlagen. Als sie daraufhin zu Boden fällt, tritt ihr der Rechte noch gegen Kopf und Oberkörper. Der Angreifer flüchtet, als der Wachdienst des Marktes dazu kommt.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
12.10.2007 Merseburg
Eine Gruppe alternativer Jugendlicher wird abends von etwa zehn Rechten verfolgt und angegriffen. Vor dem Eingang des städtischen Krankenhauses kommt es zu einer kurzen verbalen Auseinandersetzung zwischen einem der Rechten und einem 16-jährigen Punk. Der Angreifer schlägt dem Betroffenen dabei mit der Faust ins Gesicht. Aus Angst vor weiteren Attacken fliehen die alternativen Jugendlichen ins Krankenhaus und lassen die Polizei rufen, die aber nicht kommt. Daraufhin verlassen die Jugendlichen das Krankenhaus wieder. Dort taucht der rechte Angreifer erneut auf und geht dieses Mal mit einem K.O.-Spray wieder auf den 16-jährigen Punk los. Dem Betroffenen gelingt es zu fliehen. Er erstattet später bei einem Streifenwagen Anzeige wegen Körperverletzung.
Polizeidirektion Dessau, 10.10.07
08.10.2007 Wittenberg
Ein 15-jähriger Schüler des Wittenberger Berufsbildungszentrums schreit im Sozialkundeunterricht zwei Mal lauthals “Heil Hitler” und droht dann der Lehrerin damit, sie umzubringen. Dabei behauptet er, dass er zuhause eine Schrotflinte besitze.
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau
02.10.2007 Dessau
Ein 21-jähriger Punk wird auf dem Nachhauseweg gegen 21Uhr von drei Rechten vom Fahrrad gezogen und mit einem harten Gegenstand gegen das Knie geschlagen. Die Angreifer beschimpfen den Betroffenen zudem als „linke Sau“ und „Zecke“.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
02.10.2007 Dessau
Am Abend wird am Bahnhofsvorplatz aus einer Gruppe rechter Jugendlicher ein alternativer junger Mann zunächst als „Scheiß Schwuchtel“ beleidigt. Eine Gruppe alternativer Jugendlicher, die vor dem Bahnhof stehen, werden kurz darauf von den Rechten u.a. als „Scheiß Zecken“ angepöbelt und mit einem vom Handy abgespielten Landserlied beschallt. Als die Alternativen daraufhin den Platz in Richtung Bahnhof verlassen, ertönt der Ruf „Scheiß Antifa“ und die Rechten schmeißen mit Bierflaschen nach ihnen, die die Betroffenen nur knapp verfehlen. Die Betroffenen rufen die Polizei und erstatten Anzeige.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
29.09.2007 Halberstadt
Fünf augenscheinlich rechte Männer beleidigen in einer Bar die weibliche Bedienung mit rassistischen Sprüchen und beschimpfen sie u.a. als „Kanakenhure“. Der Lokalbetreiber tauscht die junge Frau daraufhin gegen einen männlichen Kollegen aus, der von den Rechten mit den Worten „So was wie dich hätte man früher vergast“ homophob beleidigt und kurz darauf geschlagen und getreten wird. Die alarmierte Polizei holt die Täter zwar aus dem Lokal heraus, verhindert allerdings nicht, dass die Angreifer immer wieder in die Bar eindringen.
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau
28.09.2007 Coswig
Gegen 23Uhr wird ein 17-jähriges alternatives Mädchen von zwei offensichtlich rechten Jugendlichen zunächst als “Scheiß Zecke” beleidigt und vom Fahrrad gezogen. Als die Betroffene am Boden liegt, schlagen die Angreifer sie in den Rücken.
Polizeidirektion Dessau, 24.09.07/ Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau
24.09.2007 Aken
Ein 13-jähriger alternativer Jugendlicher ist morgens mit dem Fahrrad zur Schule unterwegs, als er aus einer Gruppe von fünf Maskierten heraus angegriffen wird. Mit einem Baseballschläger schlägt einer der Täter auf den Fahrradlenker, wodurch der Betroffene stürzt und sich die Rippenverletzung zuzieht. Die Brille, die er beim Sturz verliert, wird von einem Angreifer zertreten. Die fünf Maskierten tragen Sturmhauben und gehören augenscheinlich zur rechten Szene.
Polizeidirektion Dessau-Roßlau, 23.09.07 / Projekt gegenPart Dessau
23.09.2007 Roitzsch
Am Rande einer privaten Geburtstagsfeier erscheint plötzlich eine Gruppe von 15 bis 20 Personen. Kurz darauf wird ein 18-Jähriger von einem der Unbekannten geschlagen und beschimpft. Dann tritt der Angreifer einem anderen Partygast gegen sein Bein und stößt einen weiteren vom Stuhl. Als die Gruppe flüchtet, werden Symbole verfassungswidriger Organisationen gezeigt und gerufen.
Anlaufstelle Nord, eigener Bericht
21.09.2007 Kalbe/Milde
Fünf polizeibekannte Rechte schlagen an der Bushaltestelle vor einer Sekundarschule drei alternative Schüler zusammen. Die Betroffenen erleiden leichte Verletzungen. Während die Betroffenen von einem rechten Angriff ausgehen, spricht die Polizei von einem „Streit wegen eines Mädchens“.
Polizeidirektion Dessau, 24.09.07/ Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau
20.09.2007 Dessau
Gegen 18:30 Uhr wird ein schwarzer Flüchtling aus einer Gruppe von vier bis fünf rechten Jugendlichen rassistisch beleidigt und vom Fahrrad gestoßen. Der 34-jährige Betroffene wird dabei am Mund verletzt. Die Angreifer können unerkannt flüchten.
Polizeidirektion Magdeburg, 17.09.07
16.09.2007 Magdeburg
Ein 41-jähriger Mann von der Elfenbeinküste wird vor einer Suppenküche am Bahnhof Buckau gegen 13:30 Uhr von drei Männern mehrfach ins Gesicht geschlagen und u.a. als Neger“ rassistisch beleidigt. Umstehende PassantInnen greifen nicht ein. Die Polizei kann die Täter im Alter zwischen 20 und 41 Jahren noch am Tatort festnehmen. Die betrunkenen Rechten fahren auch in Anwesenheit der Beamten mit ihren rassistischen Beschimpfungen fort.
Mitteldeutsche Zeitung, 12.09.07
11.09.2007 Magdeburg
Am späten Abend steigt ein 33-jähriger Nigerianer mit einem Freund an der Haltestelle Kastner Straße in die Straßenbahnlinie 93 ein. In der Straßenbahn sitzen zwei betrunkene Männer, von denen einer den Gang so blockiert, dass die beiden Afrikaner nicht an ihnen vorbeikommen. Die beiden Deutschen beleidigen die beiden Schwarzen mit „Nigger“ und greifen einen von ihnen an. Der Betroffene kann den Angriff jedoch abwehren. An der nächsten Haltestelle verlassen die Angegriffenen die Straßenbahn. Die beidenn Täter folgen ihnen, rufen weitere Beleidigungen und Beschimpfungen und zeigen den so genannten Hitlergruß. An der Kreuzung warten bereits Streifenpolizisten, die laut Pressemitteilung der Polizei den Vorfall in der Bahn bemerkt und dieser daraufhin gefolgt waren.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
08.09.2007 Merseburg
Während der alljährlichen „Kneipenmeile“ wird ein 16-jähriger alternativer Jugendlicher gegen 1 Uhr nachts von einem ihm unbekannten Jugendlichen als „Dreckspunk“ beschimpft. Als der Betroffene mit einem lapidaren Spruch reagiert, verschwindet der Unbekannte. Kurz darauf kehrt er mit zehn Rechten zurück. Sie umstellen den alternativen Jugendlichen und beleidigen ihn u.a. mit „Scheiß Punk“. In Panik holt der Betroffene ein Messer aus seiner Tasche. Trotzdem greifen ihn drei junge Männer an und versuchen ihm das Messer zu entwenden. Dabei schlagen und treten sie auf ihn ein. Der Betroffene erleidet Stirn- und Handverletzungen. Zudem wird ihm ein Ohrring ausgerissen.
Mitteldeutsche Zeitung, 01.09.07
31.08.2007 Halberstadt
Zwei Neonazis greifen eine Gruppe von linken Jugendlichen an und verletzen dabei zwei Betroffene. Die alternativen Jugendlichen sind auf dem Weg zum traditionellen Altstadtfest, als sie von dem rechten Duo zunächst beleidigt werden. Sie ignorieren die Rechten und gehen weiter. Dann schlagen die Rechten u.a. mit einer Bierflasche auf die Gruppe ein. Zwei 16- und 18-jährige Betroffene erleiden u.a. Schnittverletzungen. Die 21 und 22 Jahre alten Angreifer werden wenig später festgenommen.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
30.08.2007 Barby
Gegen 18:00 Uhr werden zwei Punks am Vorabend des alternativen Festivals „Spirit from the street“ in der Nähe eines Einkaufsmarktes von zwei augenscheinlich Rechten angegriffen. Nach Beschimpfungen wie „Scheiß Zeckenpack“ nimmt einer der Rechten eine Bierflasche aus dem Einkaufswagen der Alternativen und schlägt sie einem Punk zwei Mal gegen den Kopf. Kurz darauf wirft auch der andere Rechte ein Flasche nach den Punks, die ihr Ziel nur knapp verfehlt. Während die Betroffenen versuchen, einen Sicherheitsabstand zwischen sich und die Angreifer zu bringen, werden sie mit weiteren Flaschen beworfen, bevor die Rechten mit dem gefüllten Einkaufswagen ihrer Opfer verschwinden. Einer der Betroffenen muss ambulant behandelt werden.
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau/ Projekt gegenPart Dessau
25.08.2007 Aken
Nach einem rechten Fackelmarsch vor dem Haus des Bürgermeisters von Aken erhält ein 16-jähriger alternativer Jugendlicher eine Morddrohung auf sein Mobiltelefon. Auf die Drohung „Hier spricht die NSDAP-Aken. Ich würde aufpassen, wenn ich aus dem Haus gehe, Hunde und Menschen können auf dich lauern,“ folgte die Nennung der Wohnadresse des 16-Jährigen sowie der Schlusssatz: “Wir kriegen dich und bringen dich um.“ Der Betroffene erstattet Anzeige.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
25.08.2007 Quedlinburg
Als eine 17jährige Punkerin nach einem Konzert mit drei Freunden Richtung Bahnhof unterwegs ist, wird sie unvermittelt von einem 24-jährigen Rechten mit der Faust ins Gesicht geschlagen, so dass sie zu Boden stürzt. Einer ihrer männlichen Begleiter greift ein und kann den Angreifer dadurch von weiteren Schlägen abhalten. Die Punkerin erleidet eine Prellung im Gesicht. Polizeibeamte, die sich in unmittelbarer Tatortnähe befinden, können noch vor Ort den Täter stellen. Die Betroffene erstattet Anzeige.
Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht
25.08.2007 Magdeburg
Gegen 1:30 Uhr wird ein irakischer Flüchtling an einer Straßenbahnhaltestelle angegriffen und mit rassistischen Sprüchen angepöbelt. Der 36-jährige Betroffene kann den ersten Angriff abwehren. Daraufhin verlässt der rechte Angreifer den Tatort scheinbar. Kurze Zeit später kehrt er jedoch nach mit einem großen Hund und einer Holzfackel wieder kam. Er hetzt den Hund auf den Iraker und prügelt währenddessen auf ihn ein. Der Betroffene erleidet Verletzungen an Hinterkopf, Nacken, Oberschenkel, Rücken und den Oberarmen und muss im Krankenhaus behandelt werden. Erst als zwei Frauen am Tatort erscheinen, lässt der Täter dem Betroffenen ab und flüchtet. Der Betroffene stellt Strafanzeige, der Täter ist mittlerweile ermittelt.
Polizeidirektion Magdeburg, 24.08.07
24.08.2007 Halberstadt
Ein 28-Jähriger und seine Begleiterin werden in der Nacht vom 24. August auf ihrem Nachhauseweg von zwei Rechten zunächst mit „Du linke Zecke, bleib’ stehen!“ beleidigt und dann bis nach Hause verfolgt. Dort versuchen die beiden 18-jährigen Angreifer die Tür der Betroffenen einzutreten und beschädigen sie. Die Rechten werden über Nacht in Gewahrsam genommen und am nächsten Tag wieder entlassen.
Polizeidirektion Stendal, 23.08.07
22.08.2007 Güsen
Bei einem rechten Angriff auf den Jugendclub in Güsen werden drei 18- bis 19-jährige alternative Jugendliche leicht verletzt. Die Betroffenen erleiden u.a. Blutergüsse und Schürfwunden. Vor Ort nehmen Polizeibeamte vier Rechte fest. Einem 17- und einem 24-jährigen kann die Beteiligung an dem Angriff nachgewiesen werden. Es wird u.a. wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau
22.08.2007 Aken
Eine Gruppe von 15 bis 20 alternativen Jugendlichen, die im Rahmen der alternativen „Bunten Woche“ ein Camp besuchen wollen, treffen gegen 20:30 Uhr auf einen 16 Jährigen, der panisch vor mehreren Rechten flieht. Einer der Verfolger wirft mit einem Baseballschläger nach dem 16-Jährigen und trifft ihn im Rücken. Kurz darauf werden die Jugendlichen von ca. einem Dutzend augenscheinlich Rechter angegriffen. Die Täter schlagen zwei Jugendliche mit Baseballschläger auf Körper und Kopf, entreißen danach mehreren Punks Bierflaschen und bewerfen sie damit. Zwei weitere Betroffene werden mit Schlägen attackiert. Währenddessen brüllen die Angreifer ein Lied u.a. mit der Textstelle „Deutschland frei von Parasitenpack – Deutschland muss weiß bleiben!“ und beschimpfen die Jugendlichen mit „Asoziale raus!“. Die Betroffenen erleiden Platzwunden, Prellungen und Verletzungen im Ohrbereich. Krankenwagen und Polizei treffen erst nach einer Viertelstunde am Tatort ein.
Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht
18.08.2007 Völpke
In der Nacht zum 19. August verwüsten rechte Angreifer eine Kleingartenlaube, die als Treffpunkt nicht-rechter Jugendlicher und junger Erwachsener dient. An diesem Abend feiern Jugendliche aus der Umgebung in der Kleingartenanlage. Gegen Mitternacht fahren drei Autos vor und mehrere Rechte dringen in das Gartengelände ein. Zwei Feiernde werden von den Männern verfolgt, können aber in der Dunkelheit entkommen. In derselben Nacht wird zudem noch das Auto eines Nicht-Rechten mit einem Hakenkreuz beschmiert.
Anlaufstelle Nord, eigener Bericht
05.08.2007 Gardelegen
Zwei Rechte attackieren gegen 6 Uhr morgens vor einer Diskothek mehrere junge Männer. Einer der Rechten schlägt ohne Vorwarnung einem 24-Jährigen mehrfach ins Gesicht und ruft dabei mehrfach „Jude, Jude“. Ein anderer Nicht-Rechter wird von einem der Angreifer zu Boden geschlagen und zieht sich dabei einen Schlüsselbeinbruch zu. Ein Jugendlicher wird von einem der Angreifer gegen einen Briefkasten gestoßen. Zwei Betroffene stellen Strafanzeige.
Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht
02.08.2007 Burg
Eine 4-köpfige vietnamesische Familie und eine Freundin der 9-jährigenTochter werden in ihrer Wohnung in Burg angegriffen. Kurz nach Mitternacht wird die Wohnungstür der Familie von drei betrunkenen Männern im Alter von 18 bis 37 Jahren eingetreten, die im selben Haus gefeiert hatten. Die Familie wird mit rassistischen Parolen beschimpft und beleidigt. Ein Rechter verletzt den 14-jährigen Sohn der Familie mit einem Schlag ins Gesicht. Nachdem die Polizei alarmiert wurde, nimmt diese lediglich die Personalien der drei Männer auf und verweist sie aus der Wohnung. Da den Beamten die von ihnen erbetene Verstärkung von ihrer Dienststelle verweigert wird, fahren sie einfach wieder weg. Die vietnamesische Familie flüchtet sich aus Angst vor weiteren Angriffen in ihre Gaststätte und verbringt dort den Rest der Nacht. Die Männer dringen erneut in die Wohnung ein, verwüsten diese und stehlen Eigentum der Familie.
ddp, 02.08.07
01.08.2007 Möser
Ein 27-jähriger Chinese wird in einem Zug von zwei Unbekannten misshandelt und rassistisch beschimpft. Zunächst wurde der Betroffene in der Regionalbahn zwischen Möser und Burg rassistisch angepöbelt, beleidigt sowie durch den Zug verfolgt. Nachdem der Betroffene am Bahnhof Burg aussteigt, wird er von einem der Rechten mit der Faust in das Gesicht geschlagen und mit Füßen in den Bauch getreten.
Der Chinese kann in einen Zug nach Magdeburg flüchten, wird aber von dem Täterduo verfolgt. Einem 16-Jährigen, der für den Chinesen die Polizei informierte, drohten die Unbekannten ebenfalls Gewalt an. Am Bahnhof Gerwisch verließen die Angreifer den Zug.
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau/ Projekt gegenPart Dessau
01.08.2007 Wittenberg
Im Eingangsbereich der Diskothek „Fun“ wird gegen 4:30 morgens eine Gruppe von fünf alternativen Jugendlichen von einem Dutzend Neonazis zunächst als „Zeckenschweine beschimpft. Dann attackieren zwei Neonazis einen 18-jährigen Alternativen. Die Angreifer schlagen den Betroffenen mit der Faust mehrmals ins Gesicht, so dass er einen Nasenbeinbruch und Prellungen erleidet.
Volksstimme, 01.08.07
28.07.2007 Halberstadt
Zwei nicht-rechte 21-jährige Frauen werden auf einem Sommerfest von vier augenscheinlich rechten Frauen getreten und geschlagen. Während des Angriffs bilden die Begleiter der rechten Angreiferinnen einen Kreis um die Betroffenen, so dass diese nicht flüchten könne. Außerdem fragen sie die Opfer, ob sie „das Lied vom Vaterland“ kennen. Die Betroffenen erleiden Prellungen und Hämatome und müssen ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Festbesucher kommen ihnen nicht zu Hilfe.
Volksstimme, 15.07.07
14.07.2007 Magdeburg
In der Nähe des Neonazitreffpunkts „Standarte“ werden vier junge russlanddeutsche Männer und eine Frau von einer größeren Gruppe von Neonazis angegriffen. Zunächst waren die Betroffenen von einem Rechten aufgefordert worden, einen Parkplatz in der Nähe der Standarte zu verlassen. Kurz darauf kehrte er mit mehr als einem halben Dutzend Neonazis zurück, die auf die Betroffenen einschlugen und traten. Die Betroffenen erlitten leichte Verletzungen. Eine Augenzeugin informierte die Polizei. In Tatortnähe konnten Beamte einen 34-jährigen mutmaßlichen Täter ermitteln.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
13.07.2007 Merseburg
Gegen 23:00 Uhr greifen mehrere Neonazis eine Gruppe Alternativer an ihrem Treffpunkt im Schlosspark an, wobei sie u.a. “Zecken raus aus Merseburg” und “Das ist unsere Stadt!” skandieren. Mehrere Jugendliche werden z.T. massiv geschlagen und getreten. So reißen die Angreifer einen 19-Jährigen zu Boden und treten so auf ihn ein, dass er mehrere Hämatome im Gesicht und am Körper erleidet. Ein 33-Jähriger trägt durch einen Schlag mit einer Bierflasche gegen seinen Kopf eine blutende Schnittverletzung am Ohr davon. Ein anderer 19-Jähriger wird bewusstlos geschlagen. Er muss u.a. mit Schädel-Hirn-Trauma, Hämatom am Auge und Riss am Nasenbein stationär im Krankenhaus behandelt werden. Zwei Wachleute eines Sicherheitsunternehmens, die den Angriff aus unmittelbarer Nähe beobachten, greifen nicht ein. Die Betroffenen erstatten Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
13.07.2007 Halberstadt
Ein 12-jähriges Mädchen wird in der Schule von mehreren Mitschülern massiv mit rechten und teilweise volksverhetzenden Parolen bedroht. Weil ihr Vater sich öffentlich gegen Rechtsextremismus engagiert, wird der Schülerin ein Zettel mit dem Satz zugeworfen: “So welche müssen aufgehängt werden”. Ein Mitschüler ruft ihr zu: “Messer rein, Messer raus, Messer rot, Zecke tot”. Nach Anzeigenstellung ist nun gegen einen 14-Jährigen Anklage wegen Volksverhetzung und Beleidigung erhoben worden.
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau
30.06.2007 Wittenberg
In den Abendstunden greifen am Rande des Fußballturniers „Luther-Cup“ auf der Schlosswiese vier Unbekannte plötzlich gezielt einen 18-jährigen Afrodeutschen an und beleidigen seine Freundin als „Negerschlampe“. Nach den Worten „Eh, Du Nigger“ erhält der Jugendliche einen Faustschlag ins Gesicht. Mittlerweile ist die Gruppe der Angreifer auf ca. 20 Rechte angewachsen. Sie schlagen und treten weiter auf den 18-Jährigen ein. Der Haupttäter drückt am Hals des Betroffenen eine Zigarette aus. Einer aus der Gruppe fordert „Gebt mir mal Feuer, damit ich den anzünden kann“. Freunde des 18-Jährigen versuchen zu schlichten. Dabei werden mindestens fünf der Alternativen mit Faustschlägen und Tritten attackiert. Als die Betroffenen flüchten, verfolgen sie die Angreifer über das Gelände. Mitarbeiter einer Security-Firma beobachten den Angriff ohne einzuschreiten. Vor Ort eintreffende Polizeibeamte ignorieren Hinweise der Betroffenen zur Fluchtrichtung der Täter.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
23.06.2007 Quedlinburg
Eine Punkerin wird auf offener Straße von einem Rechten ins Gesicht geschlagen. Die 19-Jährige wird auf der Straße zunächst von einem jungen Mann in ein Gespräch verwickelt. Dann stößt dieser die Betroffene mit seinem Fahrrad, beleidigt sie als „Zeckenschlampe“ und schlägt ihr ins Gesicht. Die Betroffene alarmiert die Polizei und erstattet Anzeige. Noch während Polizeibeamte vor Ort sind, sammeln sich um den Angreifer mehrere augenscheinlich Rechte. Nachdem die Beamten die Anzeige aufgenommen haben, schicken sie die Punkerin allein durch die Reihen der Rechten, obwohl die Betroffene ausdrücklich um Polizeischutz erbittet.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
22.06.2007 Merseburg
Ein 20-jähriger Alternativer und sein Freund werden nachmittags vor einem Supermarkt aus einer Gruppe von vier Rechten bedroht. Einer der Rechten pöbelt erst den Begleiter mit den Worten “Willst du ein paar in die Fresse kriegen?” an. Dann stellt er sich vor den 20-Jährigen und versetzt ihm mit voller Wucht einen Kopfstoß ins Gesicht. Der Betroffene erleidet einen Abbruch seines Vorderzahns sowie eine Prellung. Er erstattet Anzeige.
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau/ Projekt gegenPart Dessau
20.06.2007 Gräfenhainichen (Landkreis Wittenberg)
Drei alternative Jugendliche werden in der Nähe des Bahnhofs von vier stadtbekannten Rechtsextremisten u.a. zunächst als “Scheiß Zecken” beschimpft. Dann drohen die Neonazis an, die Jugendlichen mit Bierflaschen zu attackieren.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
20.06.2007 Merseburg
Ein 16-jähriger Punk wird gegen 22:00 Uhr von drei Rechten verfolgt und in einem Fußgängertunnel am Bahnhof von hinten in den Rücken getreten, sodass er stürzt. Als der Betroffene zu flüchten versucht, tritt ihm einer der Angreifer so gegen die Beine, dass er erneut zu Boden geht. Schließlich wird der Alternative aufgefordert wegzulaufen. Bereits knapp drei Wochen zuvor war der Punk von zwei der drei Rechten und weiteren Täter_innen massiv angegriffen worden.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
09.06.2007 Halberstadt
Eine 14-köpfige Theatergruppe, die die Premiere ihres Stücks feiert, wird in den frühen Morgenstunden von ca. acht Rechten angegriffen. Dabei werden fünf Schauspieler durch Faustschläge und Fußtritte zum Teil schwer verletzt. Sie müssen ambulant bzw. stationär im Krankenhaus behandelt werden. Als die gerufene Polizei eintrifft, sind die Täter teilweise noch vor Ort, werden aber viel zu spät trotz mehrfacher Aufforderung durch die Betroffenen von den Beamten verfolgt und können dadurch fliehen. Der mutmaßliche Haupttäter fährt kurz darauf mit dem Fahrrad am Tatort vorbei und wird wieder erst nach mehrfacher Aufforderung von der Polizei verfolgt. Diese nimmt die Personalien des 22-jährigen, einschlägig vorbestraften und sich in einer laufenden Bewährung befindenden Mannes auf und lässt ihn wieder laufen. Die ZeugInnen, die allein am Tatort zurück gelassen werden, entdecken auf dem Heimweg an einem Imbiss die zuvor geflüchteten Angreifer und rufen abermals die Polizei. Als die Beamten eintreffen, sind die Rechten schon wieder weg. Auf das Angebot der ZeugInnen mit im Polizeiauto zu fahren und nach den Tätern Ausschau zu halten, reagieren die Beamten nicht und lassen sie erneut allein auf der Straße stehen. Während des Angriffs stehen in etwa 100 m Entfernung zwei Taxis und mehrere Personen vor einer Gaststätte und beobachten alles, greifen aber nicht ein.
Projekt gegenPart Dessau
06.06.2007 Wolfen
Auf den Ford-Escort einer Wolfener Stadträtin der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD) wird ein Brandanschlag verübt. Der Wagen wird vollständig zerstört und auch ein in der Nähe geparktes Fahrzeug dadurch beschädigt. Die Politikerin geht von einer rechten Tatmotivation aus. So habe der bekannte NPD-Aktivist Sebastian H. sie wenige Tage vor dem Anschlag beobachtet. Bereits im April diesen Jahres zündeten bislang unbekannte Täter im Hausflur der Geschädigten Wahlplakate der MLPD an.
Polizeidirektion Magdeburg, 05.06.07
04.06.2007 Magdeburg
In einem Dönerimbiss werden eine 22-jährige türkische Frau und ein 28-jähriger türkischer Mann durch einen Gast mehrfach rassistisch beleidigt und u.a. als „Kanacken“ bezeichnet. Der Gast versuchte dann den 28-Jährigen zu schlagen, traf aber die stattdessen die türkische Frau, die sich zwischen den Angreifer und den Mann gestellt hatte.
Anlaufstelle Nord, eigener Bericht
03.06.2007 Burg
Am frühen Morgen gegen 6 Uhr werden vier nicht-rechte junge Frauen und Männer an der Unterführung beim Bahnhof von drei Rechten angesprochen und beleidigt. Dabei filmen die Rechten mit einer Kamera das Geschehen. Als sich einer der Nicht-Rechten bückt um seine Schuhe zu schnüren, erhält er einen Fußtritt an die Schulter. Eine Punkerin wird geschlagen und stürzt, der Angreifer prügelt weiter auf sie ihn, als sie am Boden liegt. Der rechte Angreifer ist führendes Mitglied der Neonazi-Kameradschaft in Burg und leistet zur Tatzeit Dienst bei der Bundeswehr.
Der Angriff wird im Zusammenhang mit Ermittlungen zu weiteren rechten Angriffen in Burg zur Anzeige gebracht. Der Angreifer wird im Januar 2008 vom Jugendgericht Burg zu einem Dauerarrest von 14 Tagen verurteilt.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
02.06.2007 Quedlinburg
Zwei Rechte greifen aus einer Gruppe heraus zwei alternative Jugendliche an. Einer der Alternativen wird zunächst gegen den Kopf geschlagen, wodurch er zu Boden geht. Am Boden liegend wird er dann gegen Oberkörper und Kopf getreten. Der Betroffene erleidet schwere Verletzungen, u.a. einen doppelten Kieferbruch.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
01.06.2007 Merseburg
Gegen 20:00 Uhr wird ein 16-jähriger Alternativer vor einem Supermarkt zunächst von einem gleichaltrigen Mädchen angepöbelt und angegriffen. Dann kommen drei weitere Rechte hinzu und attackieren ihn mit Faustschlägen und Tritten. Als die Angreifer von dem Punk ablassen und er gerade gehen will, zieht ein weiterer Rechter den Betroffenen so an den Haaren, dass er vor Schmerz in die Knie geht. Ein Kassierer des Supermarkts alarmiert währenddessen die Polizei, schreitet aber nicht selbst ein. Als Beamte vor Ort eintreffen, erteilen sie allen Beteiligten Platzverweise, ohne dabei die Personalien der Angreifer oder eine Anzeige aufzunehmen. Am nächsten Tag erkennt der Betroffene während einer Zugfahrt Angreifer wieder, die gerade zu einem Neonaziaufmarsch unterwegs sind. Er alarmiert die Polizei und erstattet Anzeige.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
31.05.2007 Halberstadt
Am späten Abend sitzen drei Jugendliche auf einer Parkbank, als ein ca. 30jähriger Mann auf sie zukommt und sie fragt, ob sie eine Frau gesehen hätten. Als die Jugendlichen die Frage verneinen, schlägt der Mann alle drei Nichtrechten nacheinander mit der Faust ins Gesicht. Die Betroffenen können flüchten, werden aber durch den Angreifer weiter verfolgt. Dabei ruft er „Scheiß Zorawichser“ und skandiert „Heil Hitler“. Die Jugendlichen verstecken sich und alarmieren die Polizei, die den Mann wenig später aufgreift. Gegen ihn wird wegen Körperverletzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
31.05.2007 Hohenthurm
Gegen 15:00 Uhr kommt einem 28-jähriger Mann aus Togo auf dem Weg zur Flüchtlingsunterkunft auf der Straße ein Transporter entgegen. Der ihm unbekannte Beifahrer macht plötzlich mit seinen Händen eine Bewegung, als würde er mit einem Gewehr auf den 28-Jährigen zielen und abdrücken. Der Togolese, der bereits in der Vergangenheit Opfer eines rassistischen Angriffs geworden ist, ruft geschockt und verängstigt die Polizei und erstattet Anzeige. Es wird wegen Bedrohung ermittelt.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
26.05.2007 Riestedt
Am frühen Samstagmorgen wird ein nichtrechter Jugendlicher von drei ihm bekannten Neonazis angegriffen. Der 18-Jährige ist gegen 2 Uhr morgens mit seinem 16-jährigen Bruder auf dem Heimweg von einer Tanzveranstaltung auf dem Riestedter Festplatz, als die Rechten plötzlich auftauchen. Ohne ersichtlichen Grund schubsen sie den 18-Jährigen zunächst. Dann schlägt ihm einer der Angreifer mehrfach ins Gesicht, so dass er zu Boden geht. Der Betroffene erleidet einen Nasenbeinbruch und Prellungen im Gesicht. Er erstattet Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
23.05.2007 Naumburg
Kurz vor Mitternacht kommen fünf rechte Hooligans auf eine Gruppe von elf alternativen Jugendlichen zugestürmt. Sie werfen mit Bierflaschen nach den Alternativen, die sofort flüchten. Ein Alternativer bleibt zurück und wird über einen Mauerabsatz geschubst und dann sofort mehrmals mit der Faust ins Gesicht geschlagen, so dass er zu Boden geht. Daraufhin setzt sich ein weiterer Angreifer auf dem am Boden Liegenden und schlägt ihm mehrfach mit der Faust ins Gesicht. Als der Betroffene seine Hände schützend vor seinen Kopf hält, erhält er mehrere Tritte gegen seinen Kopf und Oberkörper. Er erleidet Hämatome, Hautabschürfungen und eine blutende Gesichtsverletzung. Als nach ca. zehn Minuten die alarmierte Polizei eintrifft, sind die Täter bereits wieder verschwunden.
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau / Projekt gegenPart
17.05.2007 Roßlau
Ein alternativer Jugendlicher wird gegen 17 Uhr auf dem Schillerplatz unvermittelt von einem rechten Hooligan ins Gesicht geschlagen. Zuvor hatte der Täter den Betroffenen und dessen Begleiter verbal beleidigt und bedroht.
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau/Projekt gegenPart Dessau
17.05.2007 Köthen
Vier alternative Jugendliche werden bei dem Versuch in einem Kiosk in der Brunnenstraße Getränke zu kaufen aus einer 20-köpfigen Gruppe von Neonazis und Rechten heraus angegriffen. Nachdem die rechte Gruppe den Betroffenen zunächst den Zutritt zum Laden versperrten, wurde einer der Betroffenen als „Scheiß Zecke“ beschimpft. Dann reißen mehrere Rechte einen anderen alternativen Jugendlichen zu Boden und schlagen und treten auf ihn ein.
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau/Projekt gegenPart Dessau
17.05.2007 Hobeck
Eine Party von alternativen Jugendlichen in einer Gaststätte wird von einer Gruppe von Neonazis gestürmt und angegriffen. Dabei wird u.a. eine junge Frau verletzt, die im Krankenhaus ambulant behandelt werden muss.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
13.05.2007 Naumburg
Kurz nach Mitternacht wird eine Gruppe von rund 20 alternativen Jugendlichen von ca. 35 rechten Hooligans angegriffen. Die Hools beschimpfen die Alternativen u.a. als „Scheiß Zecken“ und „Dreckspunks“, schlagen und treten dann wahllos auf die Betroffenen ein und werfen mit Bierflaschen nach ihnen. Mehrere der angegriffenen Jugendlichen werden dabei verletzt und müssen zum Teil ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Die gerufene Polizei kann noch einige der Angreifer am Tatort feststellen. Mehrere Betroffene erstatten Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
13.05.2007 Naumburg
Mehrere alternative Jugendliche erleiden bei einem Angriff von einem Dutzend Rechter zum Teil erhebliche Verletzungen. Sieben alternative Jugendliche räumen gegen 1 Uhr morgens nach einer Grillparty auf, als plötzlich ca. 10 – 15 Männer auf sie zustürmen und u.a. „Ihr Scheiß-Zecken kriegt auf´s Maul“ riefen. Dann werfen sie mit Bierflaschen nach ihnen. Den Angegriffenen gelingt es, in eine Wohnung bzw. in einen Keller des Wohnblocks zu flüchten. Als oben die Haustür eingetreten wird flüchten zwei Alternative in den Keller. Die anderen bleiben stehen und wollen die Situation verbal deeskalieren. Sie werden aber sofort mit Faustschlägen und Fußtritten angegriffen und dadurch zum Teil schwer verletzt. Ein Betroffener erleidet einen Nasenbeinbruch und einen Nasenscheidewandriss.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
12.05.2007 Naumburg
Gegen 23.45 Uhr werden drei Punks von Rechten angegriffen. Die drei Betroffenen sind auf dem Nachhauseweg, als sie eine größere Gruppe auf der gegenüberliegenden Straßenseite bemerken. Drei junge Männer lösen sich aus der Menge und holen die Punks ein. Sie fragen diese, ob sie Punker seien und versetzen dabei einem Betroffenen einen Schlag auf den Hinterkopf und auf sein Ohr. Als einer der Angreifer, ein stadtbekannter Rechter, im weiteren Verlauf einen Schlagstock zieht, ergreifen die alternativen Jugendlichen die Flucht. Die Rechten bewerfen sie dabei mit Flaschen und treffen eine Jugendliche am Bein.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
09.05.2007 Bitterfeld
Ein junger Punk, der sich auf dem Weg zur Berufsschule befindet, wird am Bahnhof von zwei augenscheinlich Rechten zuerst als “Scheiß Zecke” beschimpft, dann in eine Seitenstraße gezerrt und dort von beiden mit Faustschlägen attackiert. Als ein Freund des Betroffenen dazu kommt und verbal versucht die Angreifer zu stoppen, drohen sie ihm ebenfalls Schläge an und jagen ihn weg. Die Rechten schlagen dann so lange weiter auf den Punk ein, bis einer der beiden meint, dass es jetzt reiche und sie lieber gehen sollten, bevor die Polizei komme. Der Betroffene erleidet blutige Gesichtsverletzungen und eine Gehirnerschütterung. Er erstattet Anzeige.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
05.05.2007 Halberstadt
Nach einem Konzertbesuch werden vier junge Punks – drei junge Männer und ein Mädchen – an einer Tankstelle von einer ca. 20köpfigen Gruppe von Rechten angegriffen. Zunächst werden die Betroffenen angepöbelt, dann verfolgt und schließlich attackiert. Einer der Punks wird mit einer Schlagwaffe auf den Kopf geschlagen. Ein zweiter wird von mehreren Angreifern gegen den Kopf geschlagen. Als er sich mit den Händen vor Pfefferspray schützen will, das die Angreifer ihm ins Gesicht sprühen, erhält er ebenfalls einen Schlag mit dem Schlagstock. Die Täter flüchten bevor die herbeigerufene Polizei vor Ort eintrifft.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
05.05.2007 Quedlinburg
Eine 19jährige Punkerin wird als „Zecke“ beschimpft und geschlagen. Die junge Frau befindet sich Samstagnachts auf dem Nachhauseweg, als ihr zwei Männer entgegenkommen. Die 19-jährige wechselt deshalb extra die Straßenseite. Aber einer der Männer steht plötzlich vor ihr und beschimpft sie u.a. als Zecke. Dann schlägt der Mann ihr unvermittelt aufs Ohr. Die Betroffene erstattet Anzeige wegen Körperverletzung und Beleidigung.
Anlaufstelle Nord, eigener Bericht
01.05.2007 Bismark
In den frühen Morgenstunden zum 2. Mai treten mehrere junge Männer die Schaufensterscheibe eines vietnamesischen Geschäfts ein und legen Feuer. Der Laden und das gesamte Einkaufszentrum, in dem er sich befindet, brennen bis auf die Grundmauern ab. Der Besitzer und sein ebenfalls vietnamesischer Nachbar, der Betreiber eines Imbisses, waren nicht bzw. unterversichert. Ihre wirtschaftliche Existenz ist damit ruiniert.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
01.05.2007 Halberstadt
Gegen 23.00 Uhr greift eine Gruppe von drei Rechten unter “Zecken kommt raus und wehrt euch!” und “Sieg Heil”- Rufen das soziokulturelle Zentrum ZORA e.V. mit Flaschen und Steinen an. Da das Zentrum geschlossen ist, befinden sich glücklicherweise keine BesucherInnen auf dem Gelände. Innerhalb einer halben Stunde wächst die Gruppe der Rechten auf 10 Personen an. Neonazistische Parolen wie “Heil Hitler” grölend werfen die Angreifer weiter Flaschen und Steinen auf das Grundstück. Schließlich laufen sie vom Vordereingang zur Rückseite der ZORA und setzten dort ihren Angriff fort. Vier Fensterscheiben in der ersten Etage an der Rückseite des Gebäudes und mehrere Dutzend Dachziegel gehen dabei zu Bruch. Ein Vereinsmitglied informiert die Polizei, die die Gruppe kurz darauf an der Aral-Tankstelle feststellen kann. Die Ermittlungen laufen u.a. wegen Landfriedensbruchs.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
01.05.2007 Halberstadt
Fünf Antifas werden auf dem Bahnhof beim Verlassen des Zuges von einer Gruppe von vier bis fünf Rechten angegriffen. Zuerst bespucken die Neonazis die Betroffenen, kippen Bier auf sie und werfen dann mit den Bierflaschen nach ihnen. Die Antifas flüchten sich in den Zug zurück. Dabei tritt ein Angreifer einer 19-Jährigen in die Rippen. Die Rechten versuchen die Betroffenen in den Zug zu verfolgen, schlagen und treten gegen die Tür. Sie skandieren dabei „Heil Hitler“ und zeigen den so genannten Hitlergruß. Die Betroffenen erstatten bei der vom Bahnhofspersonal gerufenen Polizei Anzeige.
Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht
01.05.2007 Magdeburg
Am Hauptbahnhof wird gegen 18 Uhr ein Deutscher äthiopischer Herkunft aus einer Gruppe Rechter heraus angegriffen. Die Angreifer beschimpfen den 42-jährigen u.a. mit “Ausländer raus” und “Neger”. Einer der jungen Männer tritt den Betroffenen, der weitere Tritte nur mit Hilfe seines Koffers abwehren kann. Keiner der zahlreichen Passanten hilft dem Betroffenen; einige raten ihm wegzurennen. Kurz darauf informiert er Polizeibeamte am Haupteingang über den Vorfall, die sechs Personen festnehmen. Laut Polizei sind die Rechten bekannte Wiederholungstäter. Der Staatsschutz ermittelt wegen Körperverletzung und Volksverhetzung.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
29.04.2007 Ballenstedt
Zwei alternative Jugendliche werden von Rechten verletzt, als eine Gruppe von zehn Rechten eine Party stürmt. Zunächst hatten alternative Jugendliche eine Geburtstagsparty gefeiert, als drei rechte Jugendliche dort auftauchen. Die Partygäste schickten die Rechten weg. Diese kehrten daraufhin mit ca. zehnköpfiger Verstärkung zurück. Die Rechten randalierten auf der Party und griffen die alternativen Jugendlichen an. Zwei Partygäste erleiden dabei Verletzungen. Die Betroffenen erstatteten Anzeige.
Anlaufstelle Nord, eigener Bericht
28.04.2007 Burg
In der Nähe des Bahnhofs wird eine Gruppe von Alternativen im Park von Rechten angegangen. Ein junger Punk wird von einem rechten Angreifer unvermittelt ins Gesicht geschlagen und danach getreten. Die alternative Gruppe alarmiert Freunde und geht zum Bahnhof weiter. Als diese am Bahnhof eintreffen, wird einer aus einer größeren Gruppe Rechter an der Bahnhofstreppe getreten. Auf dem Bahnsteig werden andere Alternative von Rechten beleidigt und es werden Aufnäher von einem Rucksack gerissen.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
28.04.2007 Halle
In den frühen Morgenstunden befinden drei nichtrechte Jugendliche auf dem Heimweg, als ihnen ca. 15 Personen entgegen kommen. Unter ihnen erkennen die Jugendlichen einen stadtbekannten Neonazi. Dieser ruft plötzlich „Da läuft die Antifa“, woraufhin die Gruppe sofort auf die drei losgeht. Sie werden angepöbelt, an die Wand gedrückt, mit Fäusten ins Gesicht geschlagen und getreten. Die Angreifer zerstören Kleidungsstücke der Betroffenen und stehlen deren Buttons. Unter den Angreifern befinden sich einige derselben JN-Aktivisten wie schon die Woche davor beim Angriff auf dem Bahnhof. Die Betroffenen erstatten Anzeige.
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau/ Projekt gegenPart Dessau
20.04.2007 Wittenberg
Ein Mann türkischer Herkunft wird von einer siebenköpfigen Gruppe von Rechten mehrfach geschlagen. Der Betroffene erleidet u.a. Prellungen am Oberkörper und muss im Krankenhaus behandelt werden. Er erstattet Anzeige.
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau/ Projekt gegenPart Dessau
19.04.2007 Dessau
Im Einkaufszentrum Kaufland werden zwei alternative Jugendliche im Alter von 16 und 19 Jahren von sieben rechten Hooligans, darunter einer Frau, angegriffen und erheblich verletzt. Schon beim Betreten des Supermarkts brüllten die Rechten „Gleich geht’s los“, „Solche Leute wie euch hassen wir ! Zeckenpack!“ Die Rechten prügeln und treten so lange auf ihre Opfer ein, bis sie zu Boden gehen. Der 16-Jährige wird von den Angreifern auf den Parkplatz geschleift, wo sie weiter auf ihn eintreten und –schlagen. Dem 19-jährigen Betroffenen gelingt es zu fliehen und den Wachdienst zu verständigen, der den 16-Jährigen schließlich rettet. Die Betroffenen stellen Strafanzeige.
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau/ Projekt gegenPart Dessau
18.04.2007 Bitterfeld
Der Wirt eines Döner-Imbiss nahe des Bitterfelder Marktes wird mit den Worten „Ich bring dich um, ich fackele deine Bude ab“ von einem Neonazi bedroht, der am Tag zuvor schon einen alternativen Jugendlichen in einer Parkanlage angegriffen hatte. Der Imbiss war schon mehrfach Zielscheibe rechter Angriffe. Das Amtsgericht Bitterfeld lehnt einen von der Staatsanwaltschaft Dessau beantragten Haftbefehl gegen den Neonazi ab.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
17.04.2007 Halle
Ein Linker, der sich auf dem Weg zu einer Gegenkundgebung zu einer NPD-Wahlkampfveranstaltung in Bitterfeld befindet, wird auf dem Bahnhof in Halle aus einer Gruppe von ca. 10 Neonazis heraus angegriffen. Sie drohen ihm für den Fall, dass er sich an Aktionen gegen Rechts beteilige und dass er aufpassen müsse, wenn er sich in Halle bewege und was er mache. Außerdem könne er froh sein, dass der Bahnhof videoüberwacht wäre, sonst würde er schon am Boden liegen. Als die Angreifer von dem Betroffenen ablassen, informiert der Betroffene die Polizei. Beamte können noch vor Ort die Personalien einiger der Angreifer feststellen – darunter sind Aktivisten der JN-Halle. Die Angreifer betreuen anschließend den NPD-Stand auf der Wahlkampfveranstaltung. Als Haupttäter wird der überregional bekannte Neonazi Matthias Bady im Oktober 2007 per Strafbefehl zu einer Geldstrafe von 550 Euro wegen Nötigung verurteilt.
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau/ Projekt gegenPart Dessau
17.04.2007 Bitterfeld
Während und nach einer NPD-Wahlkampkundgebung versuchen Neonazis u.a. einen türkischen Imbiss zu stürmen, in dem sich antifaschistische GegendemonstrantInnen aufhalten. Den Betroffenen gelingt es jedoch, die Imbisstür zu verbarrikadieren. Obwohl Polizeifahrzeuge in Sichtweite stehen, greifen Beamte nach Angaben der Betroffenen nicht ein. Am frühen Abend wird dann ein 18-jähriger alternativer Jugendlicher von vier rechten Kundgebungsteilnehmern in einer Parkanlage nahe des Polizeireviers angegriffen, gegen den Hals getreten und mit „Sieg Heil“ angebrüllt. Couragierte Passanten können die Angreifer bis zum Eintreffen der Polizei festhalten. Der Betroffene stellt Strafanzeige.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
14.04.2007 Weißenfels
Kurz nach Mitternacht sind vier nichtrechte Jugendliche auf dem Nachhauseweg, als ihnen vier Männer entgegenkommen. Als sie sich auf gleicher Höhe befinden schlägt einer aus der Gruppe ohne Vorwarnung einem der Nichtrechten mit der Faust ins Gesicht, so dass dieser zu Boden geht. Daraufhin treten drei der Angreifer auf den am Boden Liegenden ein und beschimpfen ihn u.a. als „Scheiß Zecke“. Als die Angreifer kurz innehalten, gelingt dem Betroffenen die Flucht. Seine drei Begleiter können ebenfalls flüchten und alarmieren die Polizei. Der Betroffene erstattet Anzeige.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
14.04.2007 Bad Dürrenberg
Sechs alternative Jugendliche werden gegen 21Uhr im Park an der Skateranlage von einer fünf- bis sechsköpfigen Gruppe Neonazis angegriffen. Die Angreifer rufen „Heil Hitler“, bevor sie eines der Opfer zwingen sich niederzuknien. Dann schlagen sie mit einem Teleskopschlagstock mehrfach auf dessen Kopf ein. Zwei weitere alternative Jugendliche werden durch gezielte Schläge mit dem Schlagstock in Richtung Kopf zum Teil schwer verletzt. Einigen der Jugendlichen gelingt es zu flüchten, wobei sie von mindestens einem aus der Gruppe der Angreifer verfolgt und mit Steinen und Flaschen beworfen werden. Dabei wird ein Jugendlicher von einem Stein am Hinterkopf getroffen. Ein Mädchen stürzt und verletzt sich schwer an der Hand. Fünf alternative Jugendliche müssen im Krankenhaus behandelt werden. Sie erstatten Anzeige.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
08.04.2007 Halberstadt
Gegen 1 Uhr nachts versuchen mehrere Dutzend Rechte auf das Gelände des Soziokulturellen Zentrums Zora zu gelangen. Partygäste bemerken die Angreifer und verriegeln das Tor zum Hof. Kurz darauf werfen die Rechten eine Rauchbombe durch das Türfenster eines Seiteneingangs und flüchten.
Anlaufstelle Nord, eigener Bericht
08.04.2007 Haldensleben
Eine Gruppe von alternativen Jugendlichen, die auf dem Weg zwischen zwei Osterfeuern sind, wird zunächst von ca. 30 Rechten verfolgt und danach angegriffen. An den Bahnschienen werden sie von den Rechten plötzlich umzingelt. Dabei wird ein Punk niedergeschlagen. Die Angreifer treten so lange auf ihn ein, bis zwei junge Frauen dazwischen gehen und die Angreifer von ihrem Opfer wegzerren. Im Anschluss wird der Betroffene weiterhin von den Rechten bedroht.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
03.04.2007 Halberstadt
Gegen 2 Uhr morgens werden zwei irakische Flüchtlinge unvermittelt von drei Männern u.a. als „Kanaken“ beschimpft. Dann werden sie von dem Trio verfolgt. Aufgrund einer Gehbehinderung kann einer der Iraker nicht schnell genug weglaufen. Durch einen Tritt in den Rücken stürzt der 25-Jährige. Ein Angreifer schlägt mit einem sog. „Totschläger“ auf sein am Boden liegendes Opfer ein. Dann treten die Rechten auf den Betroffenen ein. Als sein 30-jähriger Begleiter ihm helfen will, wird auch er angegriffen. Daraufhin versucht der 25-Jährige, seinen Bekannten wegzuziehen. Plötzlich geht einer der Angreifer mit einem Messer auf ihn los. Er kann gerade noch ausweichen und wird nur leicht verletzt. Eintreffende Polizisten können die Angreifer nach kurzer Verfolgungsjagd festnehmen. Der 25-Jährige erleidet erhebliche Verletzungen an Kopf, Brustkorb, Rippen, Becken und im Genitalbereich sowie blutende Schnittverletzungen an den Händen.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
02.04.2007 Halle
In einer Straßenbahn stellt sich plötzlich ein augenscheinlich alkoholisierter Mann mit den Worten „Warum redest du mit denen?“zwischen eine Frau und einen Mann aus Kamerun und eine Rentnerin. Der 29-Jährige beleidigt die Migranten u.a. als “Nigger”. Auch als die Gruppe an der Endhaltestelle Trotha aussteigt, verfolgt er die drei unter anhaltenden rassistischen Beschimpfungen. Weil vor allem der Kameruner Hauptziel der Beleidigungen des Unbekannten zu sein scheint, entschließt sich dieser wegzulaufen. Daraufhin verfolgt der 29-Jährige jedoch die beiden Frauen weiter und greift sie schließlich auch körperlich an. Er schlägt beiden mehrfach mit der Faust ins Gesicht und würgt die Kamerunerin. Die Betroffenen erleiden Prellungen im Gesicht. Seine rechte Gesinnung stellt der Täter auch durch eindeutige Tätowierung an Armen und Oberkörper zur Schau.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
31.03.2007 Halberstadt
Circa 50 Neonazis versuchen gewaltsam in das Soziokulturelle Zentrum Zora einzudringen. KonzertbesucherInnen gelingt es noch rechtzeitig, die Tür zu verbarrikadieren. Daraufhin werfen die Rechten mit Steinen auf die BesucherInnen und das Haus. Am Tag zuvor war auf der Homepage der „JN Wernigerode“ ein Aufruf zur Hetzjagd gegen BesucherInnen der Zora und des Dachvereins Reichenstraße in Quedlinburg veröffentlicht worden.
Projekt gegenPart Dessau
29.03.2007 Köthen
Zwei alternative Jugendliche werden gegen 21Uhr auf offener Straße mehrmals hintereinander von vorbeifahrenden Rechten als „Scheiß Zecken“ angepöbelt und mit Bierflaschen beworfen, denen sie nur durch glückliche Zufälle ausweichen können. Die Betroffenen kritisieren, dass die telefonisch informierte Polizei nicht kommt und ihnen gesagt wird, es stehe kein Streifenwagen zur Verfügung.
Polizeidirektion Magdeburg, 19.03.07
18.03.2007 Magdeburg
Am frühen Sonntagmorgen, gegen 4.00 Uhr, wird eine Gruppe von fünf bis sechs Migranten vor dem Hauptbahnhof von mehreren Jugendlichen mit rechten Parolen beschimpft und angegriffen. Einer der Betroffenen wird geschlagen. Die informierte Polizei kann kurz darauf auf dem Magdeburger Ring sieben Tatverdächtige aus dem Landkreis Stendal in zwei Fahrzeugen stellen. Gegen die 19- bis 23- Jährigen wird wegen Körperverletzung und Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.
Polizeidirektion Magdeburg, 14.03.07
13.03.2007 Magdeburg
Gegen 20.50 Uhr wird ein 33-jähriger Mann aus Kamerun in der Straßenbahnlinie 6 Richtung Stadtzentrum angegriffen und rassistisch beleidigt. Zwei Männer, die an der innerstädtischen Haltestelle Damaschkeplatz in die Straßenbahn einstiegen, beschimpften den Betroffenen zunächst u.a. „Nigger“. Wenige Stationen später steigt der 33-Jährige am Hasselbachplatz aus – ebenso wie die beiden Männer, die ihn weiter rassistisch beschimpfen. Schließlich wird der Kameruner von einem der Männer mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Die zwischenzeitlich alarmierte Polizei kann noch vor Ort zwei polizeibekannte 28- und 47-Jährige vorläufig festnehmen. Sie ermittelt wegen Volksverhetzung, Beleidigung und Körperverletzung. In einem beschleunigten Verfahren wird einer der Angreifer, der 47-jährige Frank T., drei Tage später vom Amtsgericht Madeburg zu einer Freiheitsstrafe von neun Monaten verurteilt.
Polizeidirektion Magdeburg, 10.03.07
09.03.2007 Magdeburg
Gegen 18 Uhr wird ein irakischer Jugendlicher von einem 41jährigen Deutschen in einem Imbiss angegriffen. Nachdem der angetrunkene Mann den 17jährigen zunächst beleidigte, schlug er dem Betroffenen mit dem Ellenbogen ins Gesicht und zerriss dann sein Sweat-Shirt. Dann verfolgt der Angreifer den Betroffenen und seinen Begleiter, einen 15-jährigen türkischen Jungen, mit einem PKW. Aus dem geöffneten Fenster beschimpft er die beiden mit rassistischen Parolen. Kurz darauf stellt die Polizei den Mann in seinem Fahrzeug und nimmt ihn kurzzeitig in Gewahrsam. Gegen den Angreifer wird u.a. wegen Volksverhetzung und Körperverletzung ermittelt.
Polizeidirektion Magdeburg, 25.02.07
24.02.2007 Magdeburg
Ein 15-jähriger linker Jugendlicher wird von einem Neonazi in einem Einkaufszentrum am Hauptbahnhof angegriffen. Der rechte Angreifer gehörte zu einer Gruppe von 30 Neonazis, die auf ihrer Rückreise von einem rechten Aufmarsch in Hildesheim auf dem Magdeburger Hauptbahnhof gegen 19.15 auf eine Gruppe von circa zehn linken Jugendlichen gestoßen waren. Nach verbalen Auseinandersetzungen und Flaschenwürfen flüchteten die Alternativen – verfolgt von den Neonazis – in ein nahe gelegenes Einkaufszentrum. Dabei stieß ein Rechter den 15-jährigen Jugendlichen und versuchte, ihn zu schlagen. Der Betroffene erstattete Anzeige wegen Körperverletzung.
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau / Projekt gegenPart Dessau
18.02.2007 Dessau
Während einer Karnevalveranstaltung vor dem Rathaus werden gegen 14:30 Uhr drei alternative Jugendliche von einer fünfköpfigen Gruppe von Rechten geschlagen, getreten und durch die Besuchermenge gejagt. Die Angreifer rufen u.a. „Zecken verreckt“ und prügeln auf ihre Opfer ein. Die Schläge zielen vor allem auf den Kopf- und Gesichtsbereich. Als die Opfer vom Platz fliehen, werden sie von den Rechten verfolgt und erneut geschlagen. Es gelingt den Betroffenen, die Polizei zu verständigen. Die Beamten können die Personalien eines der Angreifer ermitteln. Die Betroffenen erstatten Anzeige.
Anlaufstelle Nord, eigener Bericht
11.02.2007 Haldensleben
Nach Mitternacht versucht eine Gruppe Rechter, sich Zutritt zu einer privaten Feier im Ortsteil Althaldensleben – „Olln“ genannt – zu verschaffen. Dabei verletzen sie zwei nicht-rechte Jugendliche mit Schlägen. Die Rechten bedrohen und beleidigen zunächst Partygäste, die auf ihrer Kleidung Embleme gegen Nazis tragen und verlangen von ihnen, die Sachen auszuziehen. Bevor die Rechten sich zurückziehen, schlagen sie zwei nichtrechten Jugendlichen ins Gesicht. Die Betroffenen erleiden Verletzungen an Wange und Nase. Nachdem sieben nichtrechte Jugendliche später in der Nacht die Party verlassen haben, treffen sie auf der Straße auf eine Gruppe von Rechten – einige gehören zu den Eindringlingen Stunden zuvor. Einige der Nichtrechten werden von ihnen gestoßen, geschlagen und getreten, wobei die Angreifer rechte Parolen wie “Olln ist arische Zone” rufen. Erst das Eintreffen der von den Betroffenen benachrichtigten Polizei beendet den Angriff. Es wird Anzeige wegen Körperverletzung und Hausfriedensbruch erstattet.
ddp, 06.02.07
05.02.2007 Bitterfeld
Gegen 23.30 Uhr wird ein 18-jähriger Punk am Bahnhof von zwei Rechten angegriffen. Die Männer beleidigen den Jugendlichen und schlagen und treten auf ihn ein. Mehrere Passanten kommen dem 18-Jährigen zu Hilfe und rufen die Polizei. Der Betroffene wird im Gesicht verletzt und muss ambulant behandelt werden. Die beiden 24 und 26 Jahre alten mutmaßlich der rechten Szene zugehörigen Tatverdächtigen werden vorübergehend festgenommen. Der Staatsschutz ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
03.02.2007 Naumburg
Zwei alternative Jugendliche werden von einer Gruppe von Rechten angegriffen und erheblich verletzt. Die Betroffenen wechseln in den frühen Morgenstunden vor der Gaststätte „Nachtexpress“ die Straßenseite, weil sie eine größere Menschenansammlung davor stehen sehen und darunter Rechte befürchten. Auf Höhe der Gaststätte werden die alternativen Jugendlichen von zwei Rechten, die sich aus der Gruppe lösen, u.a. als „Scheiß Punks“ und „Zecken“ beschimpft. Die Rechten kommen auf die Alternativen zu und schlagen einem mehrmals mit der Faust ins Gesicht. Der Jugendliche geht zu Boden und wird dann weiter getreten und mit einem Knüppel auf den Kopf geschlagen. Als der andere Jugendliche seinem Freund helfen will, wird er von dem zweiten Angreifer ebenfalls mit der Faust ins Gesicht geschlagen und daran gehindert. Die Jugendlichen erleiden durch den Angriff Prellungen an Beinen, Armen sowie am Kopf. Einer der Betroffenen muss wegen starker Schädelprellungen eine Nacht im Krankenhaus verbringen. Die Jugendlichen erstatten Anzeige.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
30.01.2007 Quedlinburg
Eine 18-jährige Punkerin von einem augenscheinlichen Rechten ins Gesicht geschlagen, als sie auf dem Nachhauseweg von einer Veranstaltung durch die Innenstadt fährt. Zunächst schubst der Mann, der ihr entgegen kam, die Betroffene vom Fahrrad als sie an ihm vorbei will. Dann schlägt der Mann sie gegen den Kopf, beschimpft sie als „Zecke“ und schmeißt ihr eine brennende Zigarette ins Gesicht. Die Betroffene erstattet Anzeige.
Polizeidirektion Dessau, 22.01.07 / Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau / Projekt gegenPart Dessau
21.01.2007 Dessau
Zwei alternative Jugendliche werden kurz vor Mitternacht beim Verlassen der Gaststätte “Alpha” ohne Vorwarnung von einer etwa zehnköpfigen Gruppe Neonazis beschimpft und attackiert. Ein Betroffener wird sofort zu Boden gerissen und ins Gesicht getreten, der andere geschlagen. Die Jugendlichen flüchten sich in ihren PKW, werden aber von den Angreifern verfolgt. Während einige der Rechten versuchen, die Betroffenen aus dem Wagen zu zerren, treten andere auf das Auto ein und beschädigen es erheblich. Einer der Jugendlichen erleidet eine offene Platzwunde, der andere Hämatome im Gesicht. Die Betroffenen stellen Strafanzeige.
Polizeidirektion Dessau, 22.01.07
20.01.2007 Bitterfeld
Gegen 6 Uhr morgens werden drei Personen in der Bahnhofsvorhalle von drei augenscheinlich Rechten angegriffen. Die Betroffenen hatten zuvor ein Konzert besucht. Nach Beleidigungen schlagen und treten die Angreifer auf ihre Opfer ein. Bevor die Polizei vor Ort eintrifft, flüchten die Angreifer. Der Staatsschutz ermittelt.
Projekt gegenPart Dessau
20.01.2007 Roßlau
Gegen 2 Uhr morgens werden zwei alternative junge Männer von Rechten angegriffen und geschlagen – wenige Stunden nach einem Angriff auf fünf alternative Jugendliche in der Innenstadt von Rosslau. Die 17- und 28-Jährigen Betroffenen verließen gegen 2 Uhr die Gaststätte „Elbschlößchen“. Kurz darauf wurden sie von einer Gruppe Rechter verfolgt und geschlagen. Dabei brüsten sich die Angreifer lautstark mit einer anderen Gewalttat, an der sie ebenfalls beteiligt gewesen sein wollen.
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Dessau / Projekt gegenPart Dessau
19.01.2007 Roßlau
In der Nähe des Schillerplatzes werden gegen 23 Uhr fünf alternative Jugendliche im Alter von 17 bis 19 Jahren unvermittelt aus einer Gruppe von acht Rechten heraus attackiert und als „Zecken“ beschimpft. Auch als ein 19-jähriger Betroffener bereits am Boden liegt, treten mehrere Angreifer noch auf ihn ein. Einem Jugendlichen wird ein Schneidezahn abgebrochen. Schließlich fliehen die Angreifer. Kurze Zeit später kommen jedoch zwei aus der Gruppe der Rechten zurück und skandieren „Sieg Heil“. Obwohl ein Polizeiwagen in der Nähe ist, werden die Täter nicht festgestellt. Die Jugendlichen erleiden u.a. Blutergüsse, Schürfwunden, Prellungen und Hämatome im Gesichtsbereich. Sie erstatten Anzeige.
Anlaufstelle Nord, eigener Bericht
09.01.2007 Kalbe/ Milde
Ein 19-jähriger Punk wird am frühen Abend von vier augenscheinlich Rechten angegriffen und geschlagen. Zunächst hatte der Betroffene einen Pkw bemerkt, der mehrmals an ihm vorbeifuhr. Schließlich stoppte das Fahrzeug und vier offensichtlich Rechte stiegen aus. Der 19-Jährige wird mehrmals mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen. Dann schlagen mehrere Angreifer mit einem stumpfen Gegenstand auf ihr Opfer ein. Sie lassen erst von ihm ab, als einige Freunde des Punks hinzukommen.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
06.01.2007 Sangerhausen
Am frühen Samstagmorgen verübt eine Gruppe Neonazis einen schweren Brandanschlag auf eine Asylbewerberunterkunft. Gegen fünf Uhr morgens werfen die Männer drei brennende Molotow-Cocktails in das Fenster einer Wohnung im ersten Stock. Ein Flüchtling aus Burkina Faso, der im Nebenraum schlief, kann sich nur durch einen Sprung aus dem Fenster retten. Durch Steinwürfe gegen Fenster gelingt es ihm, weitere Flüchtlinge zu alarmieren. Die Feuerwehr trifft kurz darauf ein und kann den Brand löschen, bevor er auf andere Wohnungen übergreift. Noch am Samstagabend erlässt ein Richter Haftbefehle gegen zwei 25- und 26-Jährige Tatverdächtige wegen versuchten Mordes und schwerer Brandstiftung. Die beiden sind bereits wegen Körperverletzungs- und rechter Propagandadelikte polizeibekannt. Sie kamen von einer Feier bei dem überregional bekannten Neonazi Enrico Marx im nahe gelegenen Sotterhausen. Bereits im November und Dezember 2006 hatten Unbekannte die Unterkunft angegriffen und dabei mehrere Scheiben eingeworfen.
Polizeidirektion Magdeburg, 07.01.07
05.01.2007 Magdeburg
Zwei 21- und 26-jährige ausländische Studierende werden in einer Straßenbahn von mehreren Männern angegriffen und rassistisch beleidigt. Gegen 14.50 Uhr waren die Studenten aus Israel und dem Jemen an der Haltestelle Hasselbachplatz in die Linie 9 eingestiegen, als sie plötzlich von zwei Männern angepöbelt und anschließend geschubst und geschlagen werden. Drei weitere Männer kommen hinzu und beteiligen sich unter rassistischen Beschimpfungen an dem Angriff. Einer der Täter bedroht die Betroffenen mit einem Messer. Nachdem sich die Studenten zur Wehr setzten, verließen die Angreifer schließlich die Straßenbahn. Die vom Straßenbahnfahrer informierte Polizei kann noch vor Ort die Personalien von vier Tatverdächtigen im Alter von 35 bis 46 Jahren aufnehmen. Gegen sie wird wegen des Verdachts der Volksverhetzung, Bedrohung und Körperverletzung ermittelt.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
01.01.2007 Weißenfels
Auf einer Silvesterfeier in der Diskothek “Feldschlösschen” wird ein 35-jähriger Flüchtling aus dem Niger von einer 14-Jährigen u. a. als “dreckiger Neger” beschimpft. Als der 35-Jährige gegen 5:00 Uhr die Feier gemeinsam mit seiner Freundin verlassen will, wird er von dem Mädchen erneut rassistisch beleidigt. Schließlich entfernt sich die 14-Jährige in Begleitung einer Freundin und zwei männlichen Begleitern. Der Flüchtling folgt der Gruppe, um von dem Mädchen eine Erklärung für ihr Verhalten zu verlangen. Daraufhin stößt ihn einer der Männer und beleidigt ihn als “Neger”. Dann schlagen beide Männer auf den Betroffenen ein, sodass er stürzt. Infolge dessen erleidet der 35-Jährige einen komplizierten Armbruch. Einer der Angreifer hatte bereits Stunden vor dem Angriff im “Feldschlösschen” den sog. “Hitlergruß” gezeigt.