Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt
Qualitätsstandards für eine professionelle Unterstützung
Das Netzwerk der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Deutschland hat eine erweiterte und überarbeitete Fassung der Qualitätsstandards für die Arbeit der Beratungsstellen erarbeitet, die 2024 erschienen ist. Diese basiert auf den Erfahrungen der bisherigen Qualitätsstandards, die erstmals 2014 erschienen sind.
In der 36-seitigen Broschüre werden die Praxiserfahrungen aus mittlerweile mehr als zwei Jahrzehnten spezialisierter Gewaltopferberatung im Kontext von Rassismus, Antisemitismus und rechter Gewalt reflektiert und für Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen der Sozialen Arbeit ebenso wie für Kooperationspartner*innen zugänglich gemacht. Damit soll ein Beitrag zur weiteren Qualitätsentwicklung und -sicherung geleistet werden. Denn die beschriebenen Standards sind als handlungsleitend zu verstehen: Alle im VBRG e.V. organisierten Beratungsstellen sind verpflichtet, sich für eine Umsetzung dieser Qualitätsstandards einzusetzen.
Dazu gehört, dass die staatlichen Geldgeber in Anbetracht der anhaltenden Zuspitzung von rechten, rassistischen und antisemitischen Diskursen und Realitäten im Einklang mit der EU-Opferschutzrichtlinie entsprechende finanzielle Ressourcen zur Verfügung stellen. Denn nur so ist allen fachspezifischen Gewaltopferberatungsstellen die Umsetzung der Qualitätsstandards – auch unter Berücksichtigung der wissenschaftlichen Evaluation des Deutschen Jugendinstituts – langfristig möglich.