Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
28.11.2018 Merseburg (Saalekreis)
Nach Verlassen ihres Wohnhauses versuchen eine hochschwangere Somalierin und ihre 3-jährige Tochter, auf dem Fußweg einem rassistischem Nachbarspaar auszuweichen, während der Mann bereits lautstark in ihre Richtung pöbelt. Doch das Paar folgt ihnen über die Straße und holt sie ein. Dann schlägt die Nachbarin der 22-Jährigen mit der Faust gegen ihren Babybauch. Als die Betroffene ankündigt, die Polizei zu rufen, wird sie von den beiden ausgelacht, sie könne ja kein Deutsch. Schließlich bedroht der Nachbar die Betroffene noch mit einer sog. Halsabschneidegeste. Den Abend und in der Nacht hat die Hochschwangere Schmerzen im Bauchraum. Sie erstattet Anzeige. Bereits im Vorfeld waren Mutter und Tochter immer wieder von der Nachbarsfamilie rassistisch beschimpft und attackiert worden.
Mitteldeutsche Zeitung, 25.11.2018
23.11.2018 Sangerhausen (Mansfeld-Südharz)
Gegen 20 Uhr werden ein 17-jähriger Schwarzer und seine 23-jährige weiße Begleiterin vor einer Gaststätte am Markt von zwei älteren Männern rassistisch beschimpft. Die Beleidiger sind zwei pensionierte Polizisten, die zu einer privaten Feier mit Beteiligung von Beamt*innen des Polizeireviers Sangerhausen gehören. Etwa drei Stunden später trifft das Paar auf ihrem Rückweg an der gleichen Stelle wieder auf die Ex-Polizisten, die sie erneut rassistisch beleidigen. Einer der Männer schlägt die 23-Jährige ins Gesicht. Als sie bereits am Boden liegt, wird ihr Kopf mehrfach auf den Asphalt geschlagen. Der 17-Jährige wird von dem zweiten Mann ebenfalls angegriffen. Als hinzugerufene im Dienst befindliche Polizeibeamte eintreffen, wird bei beiden Betroffenen ein Atemalkoholtest durchgeführt. Gegen den 17-jährigen Betroffenen wurde durch einen Angreifer zeitnah Anzeige wegen Körperverletzung erstattet. Die Ermittlungen wegen Körperverletzung und Beleidigung gegen die 68- und 62-jährigen pensionierten Beamten führt mittlerweile der polizeiliche Staatsschutz in Halle.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
23.11.2018 Merseburg (Saalekreis)
Auf dem Nachhauseweg vom Einkaufen mit ihrer Tochter bemerkt eine 22-jährige Somalierin am Nachmittag, wie eine Nachbarin sie vom Balkon aus laut beschimpft und ihnen den sog. Stinkefinger zeigt. Kurz darauf steht die eigentlich über ihr wohnende Nachbarin dann vor ihrer Wohnungstür im Treppenhaus. Ohne ein weiteres Wort wird die Dreijährige völlig unvermittelt so von ihr gestoßen, dass sie einige Treppenstufen nach unten stürzt. Nur weil sich ihre Mutter hinter ihr befindet und sie auffangen kann, bleibt das Mädchen unverletzt. Als die 22-Jährige nach dem Grund für den Angriff fragt, kommt der Sohn der Angreiferin hinzu und droht der Mutter noch mit angedeuteten Faustschlägen ins Gesicht. In der Folge erstattet die 22-Jährige Anzeige. Bereits beim Einzug ein dreiviertel Jahr zuvor hatte die Nachbarin sie mit den Worten „Es wird Dir leid tun, dass Du hier eingezogen bist!“ und „Hier soll eine deutsche Familie wohnen, keine afrikanische!“ empfangen. Seitdem waren die 22-Jährige und ihre kleine Tochter von der Nachbarsfamilie immer wieder rassistisch beleidigt, massiv belästigt und bedroht worden.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
18.11.2018 Halle (Saale)
Kurz nach dem Einsteigen in eine Straßenbahn werden gegen 0:30 Uhr zwei Linke von einem Unbekannten beleidigt. Der Mann läuft den beiden hinterher, bedrängt sie und fragt den 30-Jährigen, ob er eine „linksextreme Sau“ sei, da „er solche Leute hasse“. Unvermittelt schlägt der Mann mit der Faust ins Gesicht des Betroffenen, dessen Begleiterin kann den Angreifer jedoch wegdrängen. Der Unbekannte wird nun auch von einem seiner drei Begleiter zum Aussteigen aufgefordert, was die Gruppe an der nächsten Haltestelle dann auch tut. Keiner der anderen Fahrgäste interveniert während des Angriffs. Der Betroffene verliert in Folge des Angriffs einen Zahn.
Anlaufstelle Nord, eigener Bericht
06.11.2018 Salzwedel (Altmarkkreis Salzwedel)
Gegen 20 Uhr überfallen zwei Männer einen 60-jährigen Obdachlosen an seinem Schlafplatz auf öffentlichem Grund, um ihn von dort zu vertreiben. Sie schlagen ihn mit Fäusten gegen den Kopf, sodass er Hämatome erleidet und bedrohen ihn mit erneuten Schlägen, falls er sein Nachtlager nicht dauerhaft räumt. Der Betroffene erstattet Anzeige bei der Polizei.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
06.11.2018 Naumburg (Burgenlandkreis)
Beim Durchqueren des Stadtparks wird ein 18-jähriger Afghane gegen 2 Uhr nachts plötzlich aus einer Vierergruppe heraus rassistisch beleidigt. Er versucht, die Unbekannten zur Rede zu stellen, wird aber weiter u.a. mit „Ausländer raus“ beschimpft. Als der 18-Jährige weitergeht und äußert, dass das nicht sein Problem sei, wird er von einem der Männer geschlagen und zu Boden gestoßen. Dann verletzt der Angreifer den am Boden Liegenden mit einem Messer am Oberarm. Kurz bevor die Angreifer flüchten entreißen sie dem 18-Jährigen noch seine Jacke. Der Betroffene erleidet Verletzungen am rechten Oberarm und im Gesicht. Die Polizei ermittelt wegen Beleidigung, schwerem Raub und gefährlicher Körperverletzung.
Polizeirevier Börde, 20.10.2018
18.10.2018 Oschersleben (Börde)
Ein 26-jähriger somalischer Geflüchteter wird 13:30 Uhr auf dem Parkplatz eines Nettomarktes von zwei Männern und einer Frau rassistisch beleidigt. Als der Betroffene weitergeht, folgt ihm die Gruppe und einer der Männer schlägt auf ihn ein. Dabei wird der 26-Jährige im Gesicht und am Bein verletzt. Die Angreifer*innen flüchten mit einem PKW. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen Körperverletzung und sucht nach weiteren Zeug*innen.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
16.10.2018 Halle (Saale)
Nach einem Fußballpiel des Halleschen FC will ein syrischer Student mit seinem Freund gegen 21:40 Uhr in eine Straßenbahn am Südstadtring steigen. Eine Gruppe von ca. 20 HFC-Fans verweigert den beiden Männern mit der Begründung „Das ist eine deutsche Bahn!“ den Zutritt und beleidigt sie rassistisch. Dann werden aus der Gruppe heraus Bierflaschen in Richtung der Betroffenen geworfen. Eine trifft den Studenten am Kopf. Zudem versucht einer der Angreifer, ihn mit einem Messer zu verletzen, was der Betroffene aber abwehren kann. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.
Anlaufstelle Nord, eigener Bericht
15.10.2018 Salzwedel (Altmarkkreis Salzwedel)
Nachdem ein junger Mann bereits einen Monat zuvor einen Brief mit rechter Symbolik und Todesdrohung in seinem Briefkasten fand, wird in der Nacht von Sonntag auf Montag direkt vor seinem Haus verbotene Pyrotechnik gezündet. Die Detonation ist so stark, dass dabei ein Stück der Treppenstufe abgesprengt und der Briefkasten zerstört wird. Dann entfernen sich die Täter mit mehreren Autos.
Polizeirevier Salzlandkreis, 08.10.2018
04.10.2018 Aschersleben (Salzlandkreis)
Zwei 19-jährige Syrer werden Donnerstagabend im Bestehornpark von einer Frau zunächst rassistisch beleidigt und anschließend ins Gesicht geschlagen. Die Polizei sucht nach der unbekannten Frau mit Hund und weiteren Zeug*Innen und ermittelt wegen einfacher Körperverletzung und Beleidigung.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
03.10.2018 Halle (Saale)
Am frühen Morgen werden drei Männer auf dem Nachhauseweg von drei Unbekannten auf ihre Kleidung, u.a. ein Sankt-Pauli Pullover, angesprochen und als „Scheiß Zecken“ beleidigt. Beim Weitergehen werden den Betroffenen zwei Bierflaschen hinterhergeworfen, die diese knapp verfehlen. Sie wollen sich schnell entfernen, werden aber verfolgt. Als sich einer der Betroffenen umdreht, wird er unvermittelt mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Die Angreifer flüchten danach. Zeuginnen bieten anschließend den Betroffenen ihre Unterstützung an.
Volksstimme, 22.09.2018
20.09.2018 Quedlinburg (Harz)
Zwei 22 und 27 Jahre alte eritreische Geflüchtete werden von einer vierköpfigen Gruppe zunächst beleidigt. Als sie Fotos von den Tätern machen wollen, schlagen die Männer ihnen das Handy aus der Hand und attackieren die Eritreer mit Fäusten. Durch das Einschreiten eines Zeugen kann Schlimmeres verhindert werden. Die Angreifer können entkommen. Die Polizei sucht den Helfer und Zeug*innen.
Mitteldeutsche Zeitung, 18.09.2018
17.09.2018 Merseburg (Saalekreis)
Kurz nachdem eine 35-jährige Syrerin morgens in die Straßenbahn einsteigt, kommt ein etwa 45 bis 55 Jahre alter Mann auf sie zu, beleidigt sie mit Gesten und versucht dann, sie zu schlagen. Erst als der Straßenbahnfahrer eingreift, lässt der Unbekannte von ihr ab.
Bundespolizei Magdeburg, 17.09.2018
16.09.2018 Magdeburg
Auf der Rückreise von einem sogenannten „Trauermarsch“ in Köthen greifen etwa zwei Dutzend rechte Demonstrationsteilnehmer Reisende und Bundespolizisten im Hauptbahnhof an. Zuvor zünden die Rechten auf dem Weg durch den Bahnhof einen sogenannten „Polenböller“ und skandieren Parolen. Einer aus der Gruppe wirft eine Flasche nach einem mutmaßlich migrantischen Reisenden und zeigt ihm den Mittelfinger. Der Betroffene wird glücklicherweise nicht getroffen. Anschließend werden zwei Polizisten, bei dem Versuch den Täter festzustellen, angegriffen. Die Polizei ermittelt u.a. wegen Verstoß Sprengstoffgesetz, versuchte gefährliche Körperverletzung, Beleidigung, Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
Die Zeit, 16.09.2018
15.09.2018 Halberstadt (Harz)
Auf dem Nachhauseweg werden drei somalische Geflüchtete aus einer fünfköpfigen Gruppe heraus beschimpft und beleidigt. Es kommt daraufhin zu einem Streit, bei dem die Geflüchteten verletzt werden und im Krankenhaus behandelt werden mussten. Ein 22-Jähriger aus der Gruppe der Angreifer konnte festgestellt werden und wurde aufgrund von Blessuren ebenfalls behandelt. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen Volksverhetzung und Körperverletzung.
Die Zeit, 16.09.2018
15.09.2018 Hasselfelde (Harz)
An einem Sportplatz werden am Abend vier junge Afghanen von zwei Männern beschimpft und beleidigt. Dann schlagen die Angreifer einen 17-Jährigen aus der Gruppe und als eine Betreuerin hinzukommt, wird sie gegen ein Auto gestoßen. Anschließend flüchten die Täter. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen Volksverhetzung und Körperverletzung.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
14.09.2018 Halle (Saale)
Zum Schulschluss gegen 14 Uhr werden mehrere Schüler*innen einer neunten Klasse auf dem Weg zur Haltestelle von fünf z.T. Unbekannten abgepasst. Einer der Unbekannten droht ihnen mit dem Tode, sollten ihre HFC-Aufkleber mit denen von linken Gruppen überklebt werden. Ein Schüler wird als „Zecke“ beleidigt und geschubst. Als ein Begleiter des Angreifers ihm sagt „das ist der Falsche“, wendet sich die Gruppe zwei anderen Schülern zu. Ein 15-Jähriger Linker wird unter anhaltenden Beleidigungen gegen den Kopf geschlagen und in den Bauch getreten. Ein weiterer 14-jähriger – ebenfalls Alternativer – wird beschimpft und geschubst. Als eine Lehrerin hinzukommt wird diese noch sexistisch beleidigt und die Angreifer flüchten. Der 15-Jährige erleidet eine blutende Halswunde, die anderen bleiben unverletzt. Die Betroffenen stellen Strafanzeige. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.
Süddeutsche Zeitung, 12.09.2018
10.09.2018 Halle (Saale)
Während der sogenannten Montagsdemo wird in der Innenstadt ein Passant von einer Gruppe rechter Demonstrationsteilnehmer rassistisch beschimpft und eine Flasche nach ihm geworfen. Außerdem zeigen die Angreifer den „Hitlergruß“. Nach den rechten Demonstrationen in Chemnitz und Köthen haben an diesem Tag deutlich mehr Menschen an der „Montagsdemo“ teilgenommen als die Male zuvor. Die Polizei ermittelt noch wegen weiteren Straftaten wie zum Beispiel „Sieg Heil“-Rufen und einer Hakenkreuz-Tätowierung.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
09.09.2018 Köthen (Anhalt-Bitterfeld)
Bei einem sogenannten „Trauermarsch“, zu dem rechte Gruppierungen u.a. die Partei Die Rechte aufgerufen haben, werden mehrere Journalist*innen von den Teilnehmer*innen beleidigt, bedroht und versucht, ihre Arbeit zu behindern. Zwei Reporter werden geschubst und einem wird dabei das T-Shirt zerrissen. Sie müssen aufgrund der Gefahrenlage die Berichterstattung abbrechen.
Anlaufstelle Nord, eigener Bericht
07.09.2018 Salzwedel (Altmarkkreis)
Gegen 23 Uhr greifen mehrere mit Kanthölzern und Baseballschläger bewaffnete Vermummte drei Jugendliche an, die gerade vor dem Soziokulturellen Zentrum „Hanseat“ stehen. Einem Jugendlichen wird mit dem Baseballschläger gegen den Kopf geschlagen, wodurch er eine stark blutende Platzwunde erleidet, die mit mehreren Stichen genäht werden muss. Die beiden anderen Betroffenen tragen Prellungen und Schürfwunden davon. Bevor die Täter flüchten, zerschlagen sie noch Fensterscheiben vom „Hanseat“ und vom gegenüberliegenden Autonomen Zentrum „Kim Hubert“, das bereits vor drei Monaten Ziel eines massiven rechten Angriffs war. Die Polizei kann später einen 19-jährigen Tatverdächtigen feststellen, der zur örtlichen rechten Szene zählt.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
05.09.2018 Wegeleben (Harz)
In einer Regionalbahn unterhält sich ein 15-jähriger syrischer Schüler mit einem Bekannten u.a. auf Arabisch. Ein unbekannter Mann beschimpft den Schüler, dass er deutsch sprechen solle und beleidigt ihn weiter rassistisch. Nachdem der 15-Jährige signalisiert, er wolle kein Problem wird er mit einer Bierflasche auf den Kopf geschlagen. Beim Versuch den Angreifer abzudrängen wird der Betroffene weiterhin gewürgt. Als der Unbekannte von ihm ablässt bemerkt der Syrer eine stark blutende Kopfwunde und Schwindelgefühle. Erst nach ca. 30 Minuten trifft die Polizei an dem Bahnhof in Wegeleben ein, wo der Zug mittlerweile zum Stehen gebracht wurde. Nachdem durch die Beamt*innen zuerst ein negativer Drogen- und Alkoholtest bei dem Schüler durchgeführt wird, kann er im Krankenhaus in Halberstadt versorgt und mit mehreren Stichen am Kopf genäht werden. Die Polizei ermittelt gegen einen 20-jährigen Tatverdächtigen wegen Beleidigung und Körperverletzung.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
27.08.2018 Dessau
Als sich zwei Tramper*innen gegen 22.30 Uhr vor einem Schnellrestaurant an einem Autohof aufhalten, bemerken sie wie mehrere augenscheinlich Rechte u.a. „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Heimat klaut“ rufen. Aus den weiteren Äußerungen wird deutlich, dass die Gruppe zuvor an der Demonstration der rechten Bürgerbewegung Pro Chemnitz teilgenommen hatte. Eine der Tramper*innen wird von zwei Männern und einer Frau aus der Neonazigruppe sexistisch und u.a. als „Zecke“ beleidigt. Ein Mann droht ihr Schläge an und stößt sie schließlich vor die Brust. Im Inneren des Schnellrestaurants wird außerdem ein junger Mann am Tisch von einem weiteren Rechten bedrängt und gedemütigt. So drückt der Unbekannte u.a. seinen Kopf an die Scheibe. Weder das Personal noch andere Gäste des Schnellrestaurants intervenieren.
Anlaufstelle Nord, eigener Bericht
25.08.2018 Salzwedel (Altmarkkreis Salzwedel)
Als ein 28-jähriger Afghane vor dem „City Club“ eine Zigarette raucht, wird er plötzlich von zwei Männern – von denen einer vermummt ist – angegriffen und zu Boden geschlagen. Dann springt einer der Angreifer auf die Brust des Betroffenen. Bevor die Täter mit Pkws flüchten, stehlen sie noch seine Tasche. Der 28 Jährige muss stationär im Krankenhaus behandelt werden.
Anlaufstelle Nord, eigener Bericht
18.08.2018 Salzwedel (Altmarkkreis Salzwedel)
Ein junger Mann wird beim Vorbeilaufen von einer Gruppe Rechter mit den Worten “Dich töten wir auch noch!” bedroht. Dann bewaffnet sich die Gruppe mit Knüppeln und nimmt die Verfolgung auf. Der Betroffene kann entkommen.
Polizeidirektion Süd, 15.08.2018
14.08.2018 Halle (Saale)
Gegen 19:15 Uhr ruft ein augenscheinlich alkoholisierter Mann vor einem Imbiss am Reileck Parolen wie “Sieg Heil!”, “Heil Hitler!” und “Ihr seid Juden!” und greift schließlich einen 29-jährigen Israeli an, der dadurch leicht verletzt wird. Die Polizei ermittelt gegen einen 28-Jährigen.
Polizeirevier Magdeburg, 13.08.2018
13.08.2018 Magdeburg
Am Abend ist ein 18-jähriger Iraker gemeinsam mit einem Freund im Stadtteil Kannenstieg unterwegs als sie aus einer sechsköpfigen Gruppe heraus zunächst rassistisch beleidigt und dann angegriffen werden. Der 18-Jährige wird dabei von mindestens einer Person ins Gesicht geschlagen. Beide Betroffene flüchten. Die durch einen Zeugen alarmierte Polizei kann vor Ort noch einen 36-jährigen Tatverdächtigen feststellen.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
06.08.2018 Halle (Saale)
Gegen 22:30 Uhr gehen zwei 16-jährige Jugendliche an dem Haus der sogenannten „Identitären Bewegung“ vorbei. Einer der Jugendlichen hebt dabei einen auf dem Boden liegenden Sticker auf und klebt ihn an das Gebäude. Kurz danach kommt ein Mann aus dem Haus, läuft direkt auf den Jugendlichen zu und schubst ihn. Der Unbekannte fragt was sie hier machen und fordert sie auf sich zu „verpissen“. Dann packt er den Jugendlichen an dessen Halskette und T-Shirt mit dem Aufdruck „FCK NZS“. Dabei zieht er mit einem Ruck daran, sodass beide beschädigt werden. Anschließend geht der Mann wieder in das Haus. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen Körperverletzung.
Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht
04.08.2018 Oschersleben
Am späten Abend wartet eine Gruppe junger Männer aus Eritrea und Somalia im Bahnhof auf den nächsten Zug. Dort werden sie von ihnen unbekannten Männern zunächst angesprochen und dann rassistisch beleidigt. In der folgenden Auseinandersetzung wird ein 19-jähriger Eritreer von der Bahnsteigkante ins Gleisbett gestoßen und trägt dadurch eine Verletzung an der Hand davon. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen Körperverletzung.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht/ Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd, 31.07.2018
30.07.2018 Halle (Saale)
Gegen 14 Uhr wartet eine 26-jährige Rumänin mit Baby und ihrem neunjährigen Kind in der Neustädter Passage auf eine Angehörige, als ein Unbekannter plötzlich zielgerichtet auf sie zukommt. Er tritt die Mutter gegen den rechten Knöchel, wobei er “Verpisst Euch!” ruft. Dann geht der Angreifer in einen nahegelegenen Drogeriemarkt und kauft ein Insektenspray. Damit kommt er erneut auf die Mutter und Kinder zu und besprüht sie. Anschließend läuft er zu einer weiteren Rumänin und fragt sie, ob sie auch “Ausländerin” sei. Obwohl diese das aus Angst verneint, wird sie ebenfalls besprüht. Als Passant*innen verbal intervenieren, verschwindet der Angreifer. Die Polizei ermittelt einen 36-Jährigen als Tatverdächtigen, dem einfache und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen wird.
Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd, 29.07.2018
28.07.2018 Halle (Saale)
Gegen Mittag steht ein Schwarzer Deutscher in der Kassenschlange eines Drogeriegeschäfts in der Südlichen Innenstadt, als er plötzlich von einem vor ihm stehenden Unbekannten anpöbelt wird. Der Senior beschimpft den 30-Jährigen rassistisch und homophob, droht ihm, ihn „blau“ zu prügeln und versucht schließlich erfolglos, ihn mit seinem Gehstock zu schlagen. Der Betroffene alarmiert die Polizei und verfolgt den Angreifer, bis Beamte vor Ort eintreffen. Gegen den 64-Jährigen wird wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung ermittelt.
Mitteldeutsche Zeitung, 16.07.2018
15.07.2018 Halle (Saale)
Als zwei 17- und 18-jährige Afghanen am Abend an einer Haltestelle warten, hält vor ihnen ein Auto. Plötzlich steigt ein Mann mit einer Eisenstange aus und schlägt auf die beiden Jugendlichen ein. Dabei beleidigt er sie rassistisch. Dann steigt der Mann wieder in sein Auto und flieht vom Tatort. Beide Betroffene erleiden erhebliche Verletzungen und müssen medizinisch behandelt werden. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
13.07.2018 Halle (Saale)
In der Nacht fahren drei Studierende mit ihren Fahrrädern in der Innenstadt an der Diskothek Flower Power vorbei. Aus einer davor stehenden Gruppe zeigt ein Mann den Hitlergruß in ihre Richtung. Die drei bleiben stehen und äußern sich ihm gegenüber kritisch dazu. Daraufhin kommt der Mann unter Beschimpfungen wie „Scheiß Zecken“ auf die Gruppe zu und es entsteht eine kurze Diskussion. Am Ende schlägt der Rechte zweimal gezielt in das Gesicht eines Studenten, der dadurch verletzt wird.
Volksstimme, 08.07.2018
07.07.2018 Klötze (Altmarkkreis Salzwedel)
In der Nähe des Rathauses wird gegen 5 Uhr früh ein 33-jähriger afghanischer Geflüchteter aus einer Gruppe von vier Männern heraus rassistisch beleidigt. Einer der Unbekannten kommt dann auf ihn zu und schlägt zwei Mal mit der Faust gegen den Oberarm. Der Betroffene kann noch ein Handyfoto von dem Angreifer machen, bevor die Gruppe sich entfernt. Er stellt Anzeige bei der Polizei, die nach Zeug*innen sucht.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
06.07.2018 Weißenfels (Burgenlandkreis)
Eine 32-jährige Syrerin ist gegen 18:00 Uhr mit ihren drei Kindern, zwischen zwei und sechs Jahre alt, auf dem Rückweg vom Einkaufen. Als sie etwas auf arabisch zu ihren Kindern sagt, fängt plötzlich eine Unbekannte auf dem Gehweg an, dies laut nachzuahmen. Die mit einem Kopftuch bekleidete Syrerin versucht, die Frau darauf anzusprechen, worauf diese sofort mit Beschimpfungen reagiert. Außerdem spuckt die etwa 20-jährige Unbekannte nach ihr und zeigt den Mittelfinger. Eine weitere Frau mit Kinderwagen, anscheinend mit der Angreiferin bekannt, ruft ebenfalls Beleidigungen. Dann werfen die Frauen mit kleinen Schnapsflaschen nach der Mutter, die sich schützend vor ihre Kinder stellt.
Als zufällig ein Bekannter der Betroffenen hinzu kommt, wird auch er von den beiden Frauen angespuckt. Die erste Angreiferin kommt erneut auf die Syrerin zu und schubst sie heftig. Zudem wird sie weiter mit Flaschen beworfen. Auch die zweijährige Tochter wird getreten, so dass sie hinfällt und laut zu weinen anfängt. Erst als der Bekannte mithilfe eines Supermarktangestellten die Polizei informiert, lassen die Frauen von der Familie ab und flüchten. Das Kleinkind erleidet Schürfwunden an den Beinen, die Mutter hat mehrere Tage Schmerzen am Rücken. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen Körperverletzung und Beleidigung.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
25.06.2018 Halle (Saale)
Gegen 20:45 wird ein 18-jähriger Syrer im Stadtteil Silberhöhe von einer Gruppe erst angesprochen und dann rassistisch beleidigt. Kurz darauf versetzt einer der Männer dem Jugendlichen eine Kopfnuss. Daraufhin versucht der 18 Jährige weg zu laufen, wird nach kurzer Zeit aber mit einem Auto verfolgt. Dieses fährt auf ihn zu und er kann sich nur durch einen Sprung zur Seite retten. Dabei wird er leicht verletzt. Anschließend rennt er zu seinem Wohnhaus. Er schafft es noch mehrere Klingel zu drücken und um Hilfe zu bitten, bevor drei andere Männer aus der Gruppe ihn einholen und auf ihn einschlagen und treten. Dabei kommt auch ein Schlagring zum Einsatz. Erst als Bewohner des Mehrfamilienhauses dem Jugendlichen zur Hilfe kommen, lassen die Angreifer ab. Die Ermittlungen dauern an.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
15.06.2018 Halle (Saale)
An der Straßenbahnhaltestelle Bahnhof-Neustadt werden gegen 1 Uhr nachts ein 23-jähriger Kurde und seine zwei Freunde von zwei Männern, die einen Hund mit sich führen, rassistisch beleidigt. Einer der Männer zeigt dabei den Hitlergruß. Als die Bahn kommt, setzen sich die Syrer bewusst weit weg von den Rechten, die ebenfalls eingestiegen waren. Doch einer kommt auf sie zu, beschimpft sie und sagt ihnen, er sei ein „Nazi“. Um sich zu schützen, will der 23-Jährige mit seinem Handy die Situation filmen. Daraufhin wird ihm das Handy aus der Hand geschlagen. Der andere Mann leint den auf die Betroffenen gefährlich wirkenden Hund ab und versetzt dem Kurden einen Kopfstoß. Als an der nächsten Haltestelle die Bahn wegen des Angriffs nicht die Türen öffnet, beschädigen die Rechten noch eine Scheibe. Schließlich verlassen beide die Bahn und bedrohen die Betroffenen weiterhin von draußen. Der 23-Jährige erleidet eine Verletzung am rechten Auge und muss ambulant behandelt werden. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung und dem Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
13.06.2018 Halle (Saale)
Gegen 16:20 Uhr wird ein 24-jähriger Mann, der gerade Nazisticker entfernt, aus dem Haus der sog. „Identitären Bewegung“ in der Adam-Kuckhoff-Straße mit einer ekelhaften Flüssigkeit übergossen. Der mit einer Sturmmaske maskierte Täter beschimpft ihn dabei. Die Kleidung und das Handy des Mannes werden beschädigt. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung.
Polizeidirektion Sachsen Anhalt Süd, 10.06.2018
09.06.2018 Zeitz (Burgenlandkreis)
Gegen 22.15 Uhr wird an einer Bushaltestelle auf dem Schützenplatz ein 18-jähriger Jugendlicher aus Somalia von einem unbekannten Mann gefragt, „Warum er nach Deutschland komme?“ und „kein Deutsch spreche“. Dann packt der Mann den 18-Jährigen an seiner Kleidung und schlägt ihn zweimal mit der Faust ins Gesicht bis der Betroffene zu Boden fällt. Im Anschluss flüchtet der in Begleitung einer Frau auftretende Mann vom Tatort. Hinzukommende Passanten rufen schließlich einen Krankenwagen. Der Betroffene wird mit Verletzungen am Mund und Schürfwunden ambulant im Krankenhaus behandelt. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.
Anlaufstelle Nord, eigener Bericht
05.06.2018 Salzwedel (Altmarkkreis Salzwedel)
Kurz nach Mitternacht dringen etwa zehn vermummte Personen in das Autonome Zentrum „Kim Hubert“ in Salzwedel ein. Sie stürmen mit Schlagwerkzeugen bewaffnet in die obere Etage und attackieren dort übernachtende Personen mit Pfefferspray. Zudem werden Fenster, Türen und Einrichtungsgegenstände zerstört. Ein vor dem Haus parkendes Auto wird durch herabfallende Scherben beschädigt. Bevor die Angreifer das Haus verlassen, zünden sie eine Rauchbombe im Treppenhaus, was den Betroffenen zusätzlich die Flucht aus den mit Pfefferspray gefüllten Räumen erschwert. Das Autonome Zentrum ist seit seiner Eröffnung 2010 immer wieder Ziel rechter Angriffe. Zuletzt wurde im Januar 2016 ein Brandanschlag verübt, wobei nur durch glückliche Umstände Schlimmeres verhindert werden konnte.
Polizeidirektion Süd, 24.05.2018
24.05.2018 Halle (Saale)
Kurz nach Mitternacht geraten zwei 23-jährige und 30-jährige alte Männer in einen Streit. Dabei schlägt der Ältere den 23-Jährigen, der beninischer Staatsbürger ist, mit der flachen Hand ins Gesicht und beleidigt ihn dabei rassistisch. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung, Beleidigung und Sachbeschädigung.
Anlaufstelle Nord, eigener Bericht
16.05.2018 Salzwedel (Altmarkkreis Salzwedel)
Gegen 17 Uhr startet ein „Antifaschistischer Stadtspaziergang“, der auf das seit geraumer Zeit in der Stadt bestehende Neonazi-Problem aufmerksam machen soll. Begleitet durch die RAK, ein Zusammenschluss linker Straßenmusiker*innen, nehmen über 100 Menschen, darunter auch Kinder, teil. Als die Gruppe sich durch eine schmale Tempo 30-Zone bewegt, fährt ein Rechter demonstrativ und mit hoher Geschwindigkeit auf die vorderen Fußgänger zu, bremst aber noch rechtzeitig ab. Während die Spaziergänger*innen am Auto vorbeigehen, greift er nach einem Transparent und gibt wieder Gas. Einer der Träger des Transparentes, dessen Hand noch in einer Schlaufe steckt, wird mitgerissen und fällt auf die Heckscheibe. Erst als der Fahrer, der dennoch weiterfährt, nach etwa 50 Metern wegen eines entgegenkommenden Autos erneut bremsen muss, stürzt der Betroffene zu Boden und verletzt sich am Bein.
Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht
13.05.2018 Magdeburg
Am Nachmittag wird eine im Florapark sitzende syrische Familie von einem Unbekannten, der zwei Hunde mit sich führt, mehrfach rassistisch beleidigt. Schließlich lässt der Mann seine Hunde los, die auf die Familie mit mehreren Kindern – darunter ein Baby und ein Kleinkind – zu rennen. Der 29-jährige Familienvater stellt sich schützend davor und wird gebissen, sodass er zu Boden geht. Einer der Hunde beißt ihn mehrfach in den Arm, den er sich vor das Gesicht hält. Dann kommt der Hundehalter auf den Syrer zu und wirkt ebenfalls gewaltvoll auf ihn ein. Erst durch das Eingreifen von Passanten lassen die Hunde und der Angreifer von dem Betroffenen ab. Eine erneute Attacke der Hunde auf die 23-jährige syrische Frau können weitere Passant*innen ebenfalls verhindern. Der Angreifer kann im Laufe des Abends von der Polizei festgestellt werden. Der 29-jährige Betroffene muss mit mehreren Bisswunden stationär im Krankenhaus versorgt werden. Die Polizei ermittelt einige Tage nach dem Angriff nicht nur wegen gefährlicher Körperverletzung gegen den 23-jährigen Hundehalter sondern auch gegen den Syrer aufgrund einer Gegenanzeige des Angreifers. Eine Woche später wird der 23-jährige Magdeburger, der bereits zwei Monate zuvor seine Hunde auf Menschen gehetzt haben soll, aufgrund der Ermittlungsergebnisse in Haft genommen. Die Behauptung, der 29-Jährige hätte den Hundehalter ebenfalls angegriffen, hat sich dagegen nicht bestätigt.
Polizeidirektion Süd, 11.05.2018
10.05.2018 Leißling (Burgenlandkreis)
Zu Christi Himmelfahrt zeigen eine Gruppe Männer in einer Gaststätte den Hitlergruß und rufen „Sieg Heil“. Aus Protest verlassen andere Gäste das Lokal. Sie werden von den Rechten verfolgt und schließlich angegriffen. Eine Person wird durch Schläge verletzt.
Polizeirevier Magdeburg, 06.05.18
05.05.2018 Magdeburg
Am Abend steigt ein 13-jähriger Afghane in die Straßenbahn an der Haltestelle Alter Markt. Dort wird er von mutmaßlich alkoholisierten Unbekannten rassistisch beleidigt und geschlagen. Der Betroffene kann die Notbremse ziehen. Beim Halten der Straßenbahn flüchten die Angreifer. Trotz zeitnaher Umfeldsuche konnten die Täter entkommen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und sucht in diesem Zusammenhang nach zwei ca. 40-50-jährigen Tatverdächtigen und weiteren Zeug*innen. Der 13-jährige Betroffene muss ambulant behandelt werden.
Anlaufstelle Nord, eigener Bericht
28.04.2018 Salzwedel (Altmarkkreis Salzwedel)
Vier junge Leute sitzen in einem Imbiss, als ein stadtbekannter Rechter den Laden mit einem großen Schraubenschlüssel bewaffnet betritt. Er bedroht die Jugendlichen und schlägt einem von ihnen mit der Hand ins Gesicht.
Polizeidirektion Süd, 21.04.2018
21.04.2018 Halle (Saale)
Gegen 3:30 Uhr wird ein 18-jähriger Somalier in der Innenstadt aus einer Gruppe heraus angegriffen. Mehrere Personen halten den 18-Jährigen fest und einer schlägt ihm mit einer Glasflasche auf den Kopf. Weil zufällig eine Polizeistreife auftaucht, flüchten die Täter. Zeugen berichteten das vor dem Angriff mehrmals „Sieg-Heil“ gerufen wurde. Der 18 Jährige muss ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und dem Verwenden von Symbolen verfassungsfeindlicher Organisationen.
Bundespolizeiinspektion Magdeburg, 15.04.2018
13.04.2018 Halle (Saale)
In einer Regionalbahn nach Landsberg wird ein 24-Jähriger gegen 23:30 Uhr unvermittelt von einem weiteren Reisenden rassistisch beleidigt. Dann wird er von dem Unbekannten aufgefordert, ihm sein Smartphone zu geben. Als der Betroffene darauf nicht reagiert, packt der Angreifer ihn an der Kehle und drückt ihn gegen eine Fensterscheibe. Dann steckt er das heruntergefallene Handy ein. An der Haltestelle Hohenthurm steigt eine Streife der Bundespolizei zu, nimmt die Personalien des Angreifers auf und gibt das Smartphone an den Betroffenen zurück. Gegen den 34-Jährigen wird wegen Raubes und Beleidigung sowie Leistungserschleichung ermittelt. Bereits bei der Fahrscheinkontrolle hatte der Mann keinen gültigen Fahrausweis vorzeigen können und dabei die Zugbegleiterin beleidigt.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht/ Mitteldeutsche Zeitung, 13.04.2018
12.04.2018 Halle (Saale)
An der Straßenbahnhaltestelle Magdeburger Straße wird ein Mann aus Niger gegen 20 Uhr aus einer Gruppe Unbekannter heraus beschimpt und angegriffen. Zunächst beschimpft eine Frau aus der Gruppe den 29-Jährigen rassistisch und schreit ihn an, er solle sich “raus aus Deutschland” machen. Dann schlagen ein Mann und die Frau auf Kopf und Oberkörper des Geflüchteten ein, während ein weiterer Unbekannter ihn an seinem T-Shirt festhält. Schließlich flüchtet die Gruppe auf Fahrrädern. Der Betroffene erleidet u.a. eine Nasenbeinfraktur und muss ambulant im Krankenhaus behandelt werden.
Anlaufstelle Nord, eigener Bericht
12.04.2018 Salzwedel (Altmarkkreis Salzwedel)
Gegen 23.30 Uhr ist eine junge Frau mit dem Auto auf dem Nachhauseweg, als ein ihr entgegenkommender PKW plötzlich wendet und ihr folgt. Die 19-Jährige kann das mit fünf Personen besetzte Fahrzeug einem stadtbekannten Rechten zuordnen. Dann biegen die Verfolger ab, um jedoch kurz darauf in einer engen Straße erneut auf sie zu zufahren und das so schnell, dass sie einem Zusammenstoß nur knapp entgeht. Dabei wirft einer der Insassen, den sie ebenfalls als Rechten erkennt, eine volle Flasche gegen ihre Windschutzscheibe, die dadurch beschädigt wird. Die junge Frau wird weiter verfolgt und bei einem Überholmanöver wird ihr noch eine Flasche gegen das Auto geworfen. Ähnliche Verfolgungsjagden erlebte die 19-Jährige in den vergangenen Monaten mehrfach.
Polizeidirektion Süd, 18.03.2018
18.03.2018 Braunsbedra (Saalekreis)
In einer Diskothek wird gegen 2:30 Uhr ein 42-jähriger Mann mit iranischen Migrationshintergrund von einen 25-jährigen Gast u.a. als „Scheiß Kümeltürke“ rassistisch beleidigt und anschließend körperlich angegriffen. Gegen den Täter wurde Anzeige erstattet.
Polizeirevier Salzlandkreis, 12.03.18
10.03.2018 Aschersleben (Salzlandkreis)
Gegen 23 Uhr wird ein 24-jähriger Deutscher aus einer Personengruppe heraus mehrfach rassistisch beleidigt und mit einer Flasche ins Gesicht geschlagen. Der Betroffene mit türkischem Migrationshintergrund kann die Polizei informieren. Die Einsatzbeamt*innen stellen noch vor Ort mehrere Personen fest und ermitteln gegen eine 21-jährige Plauenerin wegen gefährlicher Körperverletzung sowie einen 24-jährigen aus Aschersleben wegen Beleidigung. Bei einer dritten Person aus der Gruppe wurde ein vorliegender Haftbefehl festgestellt und der 22-Jährige aus Gatersleben wurde in eine Haftanstalt überführt. Der Betroffene muss aufgrund von Hämatomen ambulant im Krankenhaus versorgt werden. Die Ermittlungen dauern an.
Polizeirevier Salzlandkreis, 07.03.18
06.03.2018 Eilsleben (Börde)
Gegen 18 Uhr ist ein 21-jährige Afghane auf dem Weg zum Fußballtraining, als er aus einer Gruppe von drei Männern heraus zunächst angerempelt, rassistisch beschimpft und in der Folge von einem der Unbekannten mehrfach geschlagen wird. Der Betroffene erstattet daraufhin Anzeige bei der Polizei.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
06.03.2018 Halle (Saale)
Zwei syrische 19- und 27-jährige Männer stehen an einer Haltestelle, als ein Mann aus einer in der Nähe befindlichen Tankstelle kommt und sie beschimpft. Er steigt in sein Auto und fährt los, wobei er den beiden den Mittelfinger zeigt. Plötzlich fährt er auf den Fußweg direkt auf die beiden Syrer zu. Diese können gerade noch zur Seite springen. Dann steigt der Fahrer aus und geht provokativ auf die beiden schockierten jungen Männer zu. Als der 27-Jährige versucht, die Polizei zu rufen wird sein Handy von dem Angreifer zu Boden geschlagen. Anschließend stößt der Mann den 19-Jährigen heftig mit der Schulter ins Gesicht, so dass dieser starke Schmerzen erleidet. Die beiden Betroffenen versuchen sich in der Tankstelle in Sicherheit zu bringen, werden von dem Täter jedoch noch weiter verfolgt und beschimpft bis er endlich wegfährt. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung, versuchter gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und Beleidigung.
Polizeirevier Halle (Saale), 18.02.2018
18.02.2018 Halle (Saale)
In der Nähe vom Lutherplatz wird gegen 20:35 Uhr ein 24-jähriger Iraker vor seinem Wohnhaus von einem unbekannten Pärchen angegriffen. Zunächst beleidigen ihn beide mehrfach rassistisch. Dann versetzt ihm der Unbekannte eine Kopfnuss. Anschließend geht das Pärchen, die von dem Betroffenen zwischen 30 und 35 Jahre alt geschätzt werden und noch einen kleinen Hund mit sich führen, weiter.
Polizeirevier Salzlandkreis, 15.02.2018
14.02.2018 Schönebeck (Salzlandkreis)
Gegen 18:30 Uhr werden zwei 12- und 16-jährige Syrer sowie ein 15-jähriger Iraker aus einer Gruppe Unbekannter heraus erst angesprochen und rassistisch beleidigt. Dann werden die Geflüchteten von zwei der Unbekannten angegriffen. Der 15-Jährige musste aufgrund seiner Verletzungen ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Der polizeiliche Staatsschutz sucht nach Zeug*innen und führt weitere Ermittlungen durch.
Bundespolizeiinspektion Magdeburg, 11.02.2018
10.02.2018 Halle (Saale)
Kurz nach 22 Uhr beleidigt ein 49-Jähriger in einer S-Bahn in Richtung Hauptbahnhof mehrere Fahrgäste. Vor allem ein Schwarzer Mann erfährt massive rassistische Beleidigungen. Nach der Ankunft am Hauptbahnhof Halle (Saale) beleidigt der 49-Jährige erneut drei Schwarze Menschen u.a. als „Kanaken“ und „Dreckspack“ und will diese mit erhobenen Fäusten angreifen. Nur durch das Einschreiten eines Sicherheitsdienstmitarbeiters kann der Angriff verhindert werden. Als die Polizei eintrifft, wehrt sich der alkoholisierte Mann so stark, dass er gefesselt und zur Wache gebracht wird. Die Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung, versuchter Körperverletzung und Widerstand gegen Vollzugsbeamte.
Du bist Halle – Infoportal für Halle (Saale)/ Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd, 10.02.2018
09.02.2018 Halle (Saale)
Am späten Samstag Abend werden zwei indische Fahrgäste in einer Straßenbahn der Linie 95 zwischen Halle-Trotha und Zoo von einer Mutter und ihrem Sohn rassistisch beleidigt. Besonders die 66-jährige Frau fordert die beiden auf „dorthin zu gehen, wo sie hergekommen sind“ und das man „sie alle vergasen sollte“. Als ein anderer Fahrgast interveniert, schlägt ihm die Frau mit der flachen Hand ins Gesicht. Die Polizei stellt noch vor Ort die Personalien der beiden erheblich alkoholisierten Tatverdächtigen fest und ermittelt wegen Volksverhetzung und Körperverletzung.
Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht
13.01.2018 Magdeburg
Gegen 17:45 Uhr wird eine 33-jährige Deutsche mit indischem Migrationshintergrund gemeinsam mit ihrem 10-jährigen Sohn aus einer Gruppe von Unbekannten heraus vor einem Supermarkt rassistisch beleidigt. Ein Mann rempelt die Mutter außerdem an der Schulter an. Als der 10-Jährige daraufhin den sog. „Stinkefinger“ zeigt, folgt einer der Unbekannten Mutter und Sohn in den Supermarkt. Hier schlägt er unter weiteren rassistischen Beschimpfungen erst der Frau gegen den Hals und dann dem Jungen ins Gesicht. Zudem wird der 10-Jährige solange vom dem Angreifer gewürgt bis ein Zeuge helfend eingreift. Zeug*innen beschreiben den Täter später als augenscheinlich der rechten Szene zugehörig. Der polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.