Gastbeitrag von Heike Kleffner, 17.11.2018
Am Abend des 6. Oktober 2016 dringen zwei Männer in die Wohnung von Jeffrey M. in Merseburg ein. „Sie schrien, ich solle die ‚Kanakenmusik’ ausmachen und schlugen wie von Sinnen auf mich ein“, erinnert sich Jeffrey M.. Er sagt, sein erster Gedanken sei gewesen: „They are going to kill me – sie werden mich töten.“
Zwei Jahre später begegnet Jeffrey M. und seine bei dem Angriff ebenfalls verletzte Lebensgefährtin den Tätern weiterhin im Wohnumfeld. Die Ausländerbehörde will den ehemaligen Profifussballer abschieben und das Amtsgericht Merseburg kann kein rassistisches Tatmotiv feststellen.
Heike Kleffner, Journalistin und Mitglied des Beirats der Mobilen Opferberatung, hat mit Betroffenen aus Sachsen-Anhalt gesprochen und stellt deren Perspektive in den Mittelpunkt ihrer Fallstudie zu rassistischer Gewalt und deren Langzeitfolgen.
als pdf zum download: „Sie sind in meine Wohnung gekommen, because I am black.“
Vorabdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags aus: Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit Ausgabe 2/2018, Schwerpunkt Radikalisierung.
Bestellung unter: http://www.wochenschau-verlag.de/radikalisierung-2655.html