Bundesverband RIAS e.V., 07.12.2020
Bei Protesten gegen eine Demonstration von Coronaleugnerinnen wird eine kleine Gruppe jüdischer Aktivistinnen immer wieder von der Polizei bedrängt. Als sie darauf mit Parolen wie „Wo wart ihr an Jom Kippur?“ reagieren, schlägt eine Polizistin mit der Faust in Richtung Kopf einer Person aus der Gruppe, die auf ihrem Oberteil und auf ihrer Kappe jüdische Symbole trug. Im weiteren Verlauf protestiert die Gruppe noch an zwei Stellen direkt an der Aufmarschroute der Rechten. Nach „Antisemitismus raus aus den Köpfen“-Rufen in Richtung der Demonstrierenden wird wiederum nur die betroffene Person von eingesetzten Polizeibeamt*innen gezielt nach hinten geschubst. Wenig später wird die betroffene Person an einer weiteren Polizeisperre dann so zu Boden geschleudert, dass sie Hilfe benötigt, um wieder aufstehen zu können. Derselbe Polizist wirft sie jedoch nochmals auf den Boden und schubst noch eine weitere Person auf sie. Die Parole „Wo wart ihr am Jom Kippur?“ rufend verläßt die Gruppe schließlich den Ort. Laut der Wahrnehmung der betroffenen Person war Auslöser für die Angriffe die erkennbar jüdische Symbolik. Die betroffene Person erleidet durch die Angriffe eine Gehirnerschütterung, eine Nasenbeinprellung und eine Prellung am Handgelenk und wird retraumatisiert.