09.12.2017 | Chronik 2017

Kurz vor Mitternacht wird in einem Dorf mit 800 Einwohnern ein Brandanschlag auf ein von Rumänen bewohntes Haus verübt. Mittels Brandbeschleuniger versuchen bisher unbekannte Täter den Hausgiebel in Brand zu setzen. Nur weil die zwei 23- und 31-jährigen Bewohner noch wach sind und das Feuer rechtzeitig bemerken, wird niemand verletzt und können die eingesetzten Feuerwehren den Brand schnell löschen. Bereits im Sommer wurde der Nachbarsfamilie – die Eltern haben türkischen und russischen Migrationshintergrund – mit einem Mordanschlag gedroht. Dorfbewohner äußerten gegenüber dem Familienvater: „Wenn ihr nicht bis Jahresende weg zieht, brennt euer Haus!“ und „Diese kleinen Türkenkinder haben kein Recht zu leben“. Auch über die rumänische Familie wurden schon im Sommer antiziganistische Äußerungen getätigt. Die polizeilichen Ermittlungen wegen schwerer Brandstiftung dauern an.