Magdeburg

Polizeidirektion Magdeburg, 24.11.03

Ein 35jähriger Tunesier wird von zwei Männern am Nachtschalter der Tankstelle, wo er arbeitet, rassistisch beschimpft. Als der Tunesier droht, die Polizei zu verständigen, fliehen die Männer.

Jessen

Auf einen Döner-Imbiss werden zwei Brandsätze geworfen. Die Polizei einen 19Jährigen als mutmaßlichen Täter fest .

Magdeburg

Nach einer verbalen Auseinandersetzung zwischen drei Jugendlichen aus der linken Szene und drei Rechten auf einer Tankstelle wird einem der linken Jugendlichen eine Flasche auf den Kopf geschlagen. Das Opfer muss ambulant behandelt werden. Die Polizei nimmt die drei Rechten fest.

Zerbst (Landkreis Anhalt-Zerbst)

Eine achtjährige Schülerin aus der Republik Kongo wird nach eigenen Angaben auf dem Nachhauseweg von der Grundschule von drei Jugendlichen angepöbelt und zu Boden geschubst.

Jerichower Land

Ein alternativer Jugendlicher wird von mehreren jungen Männern aus der rechten Szene angegriffen und mit einer Bierflasche verletzt. Er muss im Krankenhaus ambulant behandelt werden und erstattet Anzeige.

Altenplathow (Jerichower Land)

Ein junger Russlanddeutscher wird beim Dorffest von ca. 15 bekannten Rechtsextremen angegriffen und schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Die Polizei nahm die Personalien einiger Angreifer auf.

Köthen

Ein junger Russlanddeutscher wird von vier vermutlich rechtextremen Jugendlichen nach dem Besuch einer Diskothek mit „Du scheiß Russe!“ provoziert und angegriffen. Er trägt Verletzungen an Armen, Stirn und Kinn davon.

Magdeburg

Ein 12jähriger nichtdeutscher Schüler einer Integrationsschule wird von einem 15jährigen Mitschüler in einer Kaufhalle angegriffen und erleidet schwere Kopfverletzungen. Der Angreifer hatte sein Opfer zuvor angeschrieen, „Behinderte und Ausländer haben in Deutschland nichts zu suchen“. Der 12Jährige muss stationär behandelt werden.

Halle

Unbekannte Täter schleudern gegen 02:00 Uhr in der Lettiner Einkaufsoase in Heide-Nord mehrere Brandsätze gegen die Schaufensterscheibe von einem Döner-Imbiss. Die Brandsätze erlöschen vor dem Geschäft. Die Polizei schließt einen rechtsextremen Hintergrund nicht aus, weil die Fassade vom Imbiss mit Hakenkreuzen beschmiert wurde. Anwohner hatten drei Jugendliche beobachtet, die Brandsätze gegen den Imbiss warfen.

Bitterfeld

Auf dem Bitterfelder Bahnhof sammelt sich in den Nachmittagsstunden eine Gruppe von 10 – 15 Neonazis. Ein alternativer Jugendlicher, der mit einem Zug ankommt, wird direkt bedroht und beleidigt. Er kann mit viel Glück den Angreifern entkommen.

Oschersleben (Bördekreis)

Ein Döner-Imbiss-Wagen vor dem Oscherslebener Marktkauf wird nachts mit rechtsextremen Parolen und Hakenkreuzen beschmiert. Die Polizei vermutet einen ausländerfeindlichen Hintergrund.

Köthen

Mehrere bekannte Neonazis aus Köthen und Dessau, warten offenbar gezielt auf die Ankunft eines Zuges, in dem Rückreisende von einem größeren Punkkonzert zu erwarten sind. Drei Punks werden von den Neonazis eingeschüchtert und verbal bedroht. Als ein linker Jugendlicher den Punks hilft, flüchten die Angreifer.

Bitterfeld

Gegen 02.00 Uhr wird ein afrodeutscher Ingenieur (45) von vier stadtbekannten Neonazis vor dem Bahnhofsgebäude geschlagen und rassistisch beleidigt. Darüber hinaus wird sein Aktenkoffer geraubt. Die Täter flüchten, als ein Passant eingreift. Gegen einen der Täter erließ die Dessauer Staatsanwaltschaft Haftbefehl.

Halle

Ein 32jähriger Kongolese wird vor einem Einkaufszentrum von mehreren Personen beleidigt, bedrängt und geschlagen. Der Betroffene kann sich wehren und flüchtet.

Schönebeck

Ein 41Jähriger, der sich durch eine Gruppe von Jugendlichen vor seinem Schlafzimmerfenster gestört fühlte, vier junge Männer aus der rechten Szene von Salzelmen, um „für Ordnung“ zu sorgen. Die Täter fügten drei Jugendlichen mit Schlägen und Fußtritten erhebliche Verletzungen zu.

Halberstadt

In der Nacht versuchte eine Gruppe von etwa einem Dutzend Neonazis zunächst erfolglos, mit Zaunlatten und Bierflaschen bewaffnet das alternative Wohnprojekt „VEB Wohnfabrik“ anzugreifen. Der geplante Überfall scheitert einzig an den Sicherheitsmaßnahmen der HausbewohnerInnen. Anschließend greift die Gruppe mit den Worten „Wo willst du hin, du schwule Sau!“ einen Passanten an. Gegen drei Uhr morgens überfällt die mittlerweile etwa 15- bis 20-köpfige Gruppe das soziokulturelle Zentrum Zora e.V. und verletzt einen 21-jährigen Konzertbesucher durch heftige Tritte gegen seinen Kopf lebensgefährlich. Der Betroffene erleidet u.a. mehrere tiefe Risswunden an Schädeldecke und Oberkiefer, starke Anschwellungen an beiden Augen, einen Nasenbeinbruch, beidseitige Jochbeinbrüche, ein Schädelhirntrauma und Prellungen im Brustbereich. Nur durch glückliche Umstände erblindet er nicht.

Köthen

Am Rande des Stadtfestes wird ein 13jähriger alternativer Jugendlicher von Neonazis angegriffen und ins Gesicht geschlagen. Bei einem weiteren Vorfall auf dem Stadtfest wird ein linker Jugendlicher von mehreren rechten Männern aus Aken geschlagen und im Gesicht verletzt. In diesem Fall werden die Angreifer von der Polizei vorläufig festgenommen.

Halle

Gegen 04.00 Uhr nachts wird ein nicht-rechter Jugendlicher vor einer Kneipe von mehreren Personen geschlagen und getreten, die ihn zuvor als „Dreckspunker“ und „Dreckszecke“ und mit „Sieg Heil“-Rufen bedroht hatten. Als ein Passant eingreift, flüchten die Täter. Der Betroffene muss im Krankenhaus ambulant behandelt werden.

Wernigerode

Auf dem Platz des Friedens werden acht linke Jugendliche gegen 1 Uhr morgens von einer 15köpfigen Gruppe von Rechtsextremisten mit Baseballschlägern und Messern angegriffen. Drei der linken Jugendlichen werden verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Die Polizei nimmt vier Tatverdächtige vorläufig fest. Die Polizeidirektion Halberstadt teilt anschließend mit, es bestehe kein politischer Hintergrund. Die Angreifer hätten lediglich den Platz des Friedens für sich beansprucht.

Wittenberg

Sechs junge Männer beschimpfen einen Iraker mit rassistischen Parolen und treten mehrfach auf ihn ein, während er bereits am Boden liegt. Der 21jährige Betroffene wird bei dem Angriff schwer verletzt und muss mit einer Kopfwunde und Prellungen an Schulter und Oberschenkel in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Einige der Tatverdächtigen im Alter zwischen 16 und 21 Jahren sind der Polizei einschlägig bekannt.