Oschersleben

Ein in einem Imbiss beschäftigter vietnamesischer Angestellter wird gegen 20 Uhr bei einem Angriff von vier Jugendlichen und jungen Männern schwer verletzt. Ein 16Jähriger schlägt den 33jährigen Vietnamesen mit einem Stuhlbein auf den Kopf, während die drei anderen Angreifer den Imbiss verwüsten. Der Betroffene muss mit einem schweren Schädelhirntrauma ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der 16Jährige hatte schon nachmittags durch einen Bierflaschenwurf den Imbiss beschädigt und war deshalb zusammen mit einem 15Jährigen von der Polizei kurzzeitig zur Personalienfeststellung festgehalten worden. Abends kehrte die beiden Rechten dann mit zwei weiteren Angreifern zurück.
Einer der Täter habe bekanntermaßen Verbindungen zur rechten Szene, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage gegenüber der Nachrichtenagentur ddp. Auch bei den übrigen Tätern könnten rechtsradikale Motive nicht ausgeschlossen werden. Alle vier seien bereits wegen Körperverletzungen in Erscheinung getreten.

Quedlinburg

Nachdem zwei alternative Jugendliche gegen 22.30 Uhr in Quedlinburg in einen Zug nach Halberstadt eingestiegen waren und sich einen Sitzplatz gesucht hatten, kam plötzlich aus einer Gruppe von etwa einem halben Dutzend Neonazis einer mit den Worten „Was glotzt ihr Scheiß-Zecken denn so!“ auf sie zu. Als die Jugendlichen daraufhin demonstrativ wegschauten, trat der Rechte dem 17-Jährigen u.a. mit der Aufforderung „Hör zu, du Arsch!“ mehrmals gegen seinen Knöchel. Als daraufhin ein asiatisch aussehender Fahrgast aufstand und mit „Eh, was soll denn das?“ zu intervenieren versuchte, drohte der Rechte ihm damit, dass er der Nächste sei, sollte er nicht seine „Fresse“ halten. Auch die15-jährige Freundin des Betroffenen wurde schließlich von dem Angreifer ein Mal gegen ihren Oberschenkel getreten, der in der Folge offenbar die Lust verlor und wegging. Auffällig an dem kahlgeschorenen Angreifer war die Tätowierung „Skinhead“ über einem Ohr, sowie eine auf seinen Nacken tätowierte schwarz-weiß-rote Fahne.

Köthen

Ein 22jähriger Student aus China wird am „Wasserturm 50“ von zwei deutschen Männern angegriffen und misshandelt. Einer der beiden Angreifer schlägt den Betroffenen ins Gesicht, der andere verletzt ihn mit einem Fußtritt an den Kopf. Der chinesische Student erleidet Hämatome im Gesichtsbereich, die ambulant behandelt werden.Die Polizei ermittelt einen 24jährigen Tatverdächtigen aus Köthen und erklärt, ein politisch, motivierter Hintergrund sei „derzeit nicht auszuschließen.“

Quedlinburg

Gegen 18.00 Uhr wird ein alternativer Jugendlicher im Zug von mehreren rechten Hooligans angegriffen. Der 17-Jährige hatte sich mit Freunden und Bekannten auf dem Bahnhofsgelände getroffen, als plötzlich aus einem Zug etwa 15 augenscheinlich Rechte ausstiegen, die offenbar auf dem Rückweg von einem Fußballspiel waren. Als die Neonazis auf die Gruppe zukommen, flüchten die alternativen Jugendlichen aus Angst vor einem Angriff in den Zug. Als der 17-Jährige direkt nach dem Einsteigen das Zugpersonal informieren will und das nächste Abteil betritt, wird er auf einmal von hinten gepackt, stolpert und kommt zu Fall. Der Betroffene erhält einen Tritt ins Gesicht. Als er versucht aufzustehen, versetzt ihm einer der rechten Angreifer einen Faustschlag ins Gesicht. Durch einen weiterer Faustschlag knallt der 17-Jährige mit seinem Kopf an die Zugfensterscheibe. Um sich herum registriert der Betroffene etwa ein Dutzend Neonazis und Hooligans. In Panik und mit aller Kraft gelingt es ihm, sich durch die Umstehenden zu drängeln. Jemand stellt ihm noch ein Bein, doch schließlich glückt dem stark aus der Lippe blutenden Betroffenen die Flucht aus dem Regionalexpress, der noch nicht weitergefahren ist. Nur wenige Augenblicke später treffen mehrere Einsatzwagen der Polizei vor Ort ein. Der Betroffene erstattet Anzeige. Er erleidet u.a. eine aufgeplatzte Lippe und eine Beule am Hinterkopf.

Halberstadt

Als ein Punk gegen 1.00 Uhr nachts auf dem Nachhauseweg durch einen Park läuft, erhält er plötzlich, ohne jegliche Vorwarnung, von hinten einen Schlag mit einer Flasche auf seinen Kopf. Der 20-Jährige bricht daraufhin zusammen. Dann treten und schlagen zwei ihm unbekannte männliche Personen mit Springerstiefeln auf den am Boden liegenden alternativen Jugendlichen ein. Dabei rufen sie u.a. „Scheiß Zecke“. Schließlich gelingt es dem Betroffenen aufzustehen und zu flüchten. Der 20-Jährige erleidet eine Platzwunde am Hinterkopf, eine Schwellung mit Hämatom am rechten Auge, verbunden mit einer Blutung der Bindehaut und eine Schwellung an der rechten Schläfe.

Halle

Kurz vor Mitternacht wird eine fünfköpfige Gruppe ausländischer Studierender auf dem Nachhauseweg von einem Kinobesuch plötzlich von drei Unbekannten auf der Brücke Nähe Rennbahnkreuz rassistisch beschimpft. Als die drei Frauen aus der Mongolei und die zwei Männer aus dem Iran und Pakistan daraufhin flüchten, werden sie von den drei Männern verfolgt. Der 24-jährige Pakistani wird in den Rücken getreten und geht zu Boden. Es gelingt ihm aufzustehen und weiterzurennen, doch kurz darauf wird er erneut eingeholt und zu Boden gebracht. Dann treten und schlagen zwei der Angreifer auf ihn ein. Als eine der Frauen eingreifen will, wird auch sie ins Gesicht geschlagen, bevor die zwei anderen Studentinnen sie wegziehen können. Währenddessen wird auch der 23-jährige Iraner von einem der Angreifer geschlagen und getreten, kann sich aber befreien und seinem Freund zu Hilfe eilen. Kurz darauf treffen alarmierte Polizeibeamte ein und können die Täter noch vor Ort stellen. Der 24-jährige Betroffene erleidet u.a. Nasenbluten, Prellungen und multiple Abschürfungen an beiden Beinen und muss ambulant behandeln lassen. Der 23-Jährige trägt eine Schwellung am Knöchel davon.

Köthen

Auf dem Schulhof der „Augustenschule“ wird ein 12jähriger Junge türkischer Herkunft von einem 24Jährigen zusammengeschlagen und schwer verletzt. Laut Zeugenaussagen kam der Mann mit dem Spruch „Wo ist der Kanake?“ auf den Schulhof, und schlug den Jungen dann unvermittelt mit der Faust so heftig ins Gesicht, dass der Betroffene auf den Boden stürzte. Anschließend soll der Mann den Schüler am Kopf ergriffen und ihn mit voller Wucht gegen eine Mauerkante gestoßen haben. Der Junge erlitt eine große Platzwunde mit Freilegung des Schädelknochens und musste mehrere Tage im Krankenhaus behandelt werden. Die Staatsanwaltschaft Dessau hat inzwischen Haftbefehl gegen den vorbestraften Mann beantragt. Er hatte behauptet, die Tochter seiner Lebensgefährtin sei von dem Jungen beleidigt worden.

Parey

Ein 14-jähriger Libanese wird nach Schulschluss an der Bushaltestelle von einem Mitschüler rassistisch beleidigt. Anschließend drückt der Täter seine Zigarette am Hals des Betroffenen aus. Obwohl auch andere Schülerinnen und Schüler an der Haltestelle warten, greift niemand ein. Der Täter hatte sein Opfer bereits im Vorfeld gemeinsam mit Freunden immer wieder rassistisch beleidigt. Er wird wegen gefährlicher Körperverletzung zu 60 Arbeitsstunden verurteilt.

Dessau

Bislang unbekannte Täter schänden den Informations- und Mahnpunkt Zyklon B auf der Dessauer Brauereibrücke. Das Mahnmal, das am 27. Januar diesen Jahres eröffnet wurde, informiert über die Zyklon B Produktion in Dessau. Auf dem Gehweg am Mahnmal war in einem 15-20 m langen Schriftzug die Parole: „60 Jahre danach immer noch schuldig?? Nein!!!“ gesprüht worden. Mindestens 5 der stilisierten Dosen des Info- und Mahnpunktes, auf denen Textinformationen eingraviert sind, wurden ebenfalls mit schwarzer Farbe besprüht. Darüber hinaus beschmierten die Täter die Mehrzahl der Reflektoren am Brückengelände, die ebenfalls zum Mahnmal gehören.

Magdeburg

Ein 28jähriger Nigerianer wird in einem Bus der Linie 93 von einem Unbekannten fremdenfeindlich beleidigt und bedroht. An der Haltestelle Damaschkeplatz forderte der Unbekannte den Betroffenen auf den Bus zu verlassen und trat nach ihm. Außerdem bedrohte er den Nigerianer mit einer zerbrochenen Bierflasche. Der Täter flüchtete erst, als ein Zeuge an der Haltestelle Damaschkeplatz einschritt und den Angreifer aufforderte, mit der Bedrohung aufzuhören.

Klostermansfeld (Landkreis Mansfelder Land)

Am frühen Sonntagmorgen versuchen 40 junge Männer im Alter von 16 bis 22 eine Veranstaltung im Dorfgemeindehaus zu stürmen. An der Eingangstür gehen Scheiben zu Bruch. Außerdem werden zwei Polizei-Einsatzfahrzeuge beschädigt. Nach Polizeiangaben sollen einzelne Mitglieder der Gruppe zudem verfassungsfeindliche Parolen gerufen und gegen Vollstreckungsbeamte Widerstand geleistet haben. Inzwischen wird gegen 25 Männer aus den Landkreisen Sangerhausen und Mansfelder Land u.a. wegen Landfriedensbruchs und Verstoß gegen § 86a StGB ermittelt

Köthen

Vier Angehörige der rechtsextremen Kameradschaftsszene aus dem Landkreis Köthen treffen gegen 21:45 Uhr in der Innenstadt von Köthen auf einen Studenten marokkanischer Herkunft. Die Angreifer im Alter zwischen 17 und 20 Jahren misshandeln und verletzen den 24Jährigen und beleidigen ihn mit fremdenfeindlichen Parolen. Dem Studenten der Fachhochschule Anhalt gelingt es schließlich, sich loszureißen und zu flüchten. Später alarmiert er die Polizei. Eine Woche später gelingt es den Sicherheitsbehörden, die mutmaßlichen Täter zu identifizieren. Bei ihren Vernehmungen geben sie Ausländerhass als Tatmotivation an.

Halberstadt

Gegen 2.00 Uhr nachts wird eine alternative Jugendliche auf dem Nachhauseweg vom soziokulturellen Zentrum ZORA angegriffen. Als die 17-Jährige mit ihrem Fahrrad um eine unbelebte Ecke biegt, fährt sie zwei ihr unbekannten Jugendlichen faktisch in die Arme. Nachdem sie auf verbale Äußerungen abweisend reagiert, sagt einer der offensichtlich alkoholisierten Unbekannten „Von einer Zecke lass ich mir gar nichts sagen!“. Er packt die Jugendliche am Arm, dreht ihn ihr auf den Rücken und hält der Betroffenen von hinten einen scharfen Gegenstand an den Hals. Währenddessen tritt der andere Jugendliche der 17-Jährigen mehrmals mit Springerstiefeln gegen ihre rechte Hüfte. Nachdem der erste Angreifer sein Opfer schließlich zu Boden gestoßen hatte, gehen die Täter langsam weg. Die Betroffene erleidet eine etwa 10 cm lange, leichte Schnittverletzung am Hals und mehrere Hämatome an der Hüfte.

Quedlinburg

Gegen 17:00 Uhr verfolgt ein Rechter zwei Punks vom Bahnhof bis zum Bahnhofspark, wo sich eine größere Gruppe alternativer Jugendlicher aufhält. Der stark alkoholisierter Rechte versucht u.a., einen der Punks an den Haaren zu ziehen und pöbelt in der Folge mehrere alternative Jugendliche an. Als schließlich eine junge Frau versucht, den Rechten zum Weggehen zu bewegen, stößt dieser sie zu Boden, würgt sie und spukt sie an. Bevor die Jugendlichen flüchten, droht der Rechte ihnen, gleich kämen seine Kameraden.

Magdeburg

Gegen 22 Uhr greifen vier Rechte am Einkaufszentrum City Carré zwei jugendliche Punks an. Nach einer kurzen verbalen Auseinandersetzung gingen die vier Angreifer im Alter zwischen 24 und 34 Jahren mit Tritten und Schlägen auf die Betroffenen los. Ein 17jähriger Punk wurde dabei leicht verletzt. Die Polizei nahm vier tatverdächtige Rechte am nahegelegenen Hauptbahnhof fest. Augenzeugen sahen in der Gruppe der Rechten auch den bekannten Schönebecker Neonazi Christoph H., der im Sommer diesen Jahres wegen eines brutalen Überfalls auf vier nicht-rechte Jugendliche zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden war.

Magdeburg

Drei angetrunkene Männer zwischen 21 und 23 Jahren beleidigen einen 21Jährigen aus Niger im Bus der Linie 93 auf der Fahrt vom Hasselbachplatz zur Galileostraße mehrfach. Dann treten die Angreifer auf ihr Opfer ein und schlagen ihn mit einer Bierflasche auf den Kopf. Dem Betroffenen gelingt es den Busfahrer zu informieren, der die Türen des Busses verriegelt und die Polizei ruft. Die Polizei kann die Tatverdächtigen an der Haltestelle Galileostraße festnehmen.

Halberstadt

Während einer Demonstration gegen ein rechtsextremes Ladengeschäft, werfen Neonazis vom Rand mehrmals mit Steinen und Flaschen auf DemonstrationsteilnehmerInnen. Gegen 17 Uhr, nach dem Ende der Demonstration, greifen zwei Dutzend Rechtsextremisten das soziokulturelle Zentrum ZORA und davor stehende BesucherInnen zwei Mal kurz hintereinander mit Steinen und Flaschen an. Dabei wird eine junge Frau am Kopf verletzt.

Hettstedt (Landkreis Mansfelder Land)

Auf dem Busbahnhof wird ein 33jähriger Schwarzafrikaner von mehreren Jugendlichen beschimpft und bedrängt. Eine zivilcouragierte Frau stellt sich den stark alkoholisierten Jugendlichen in den Weg und kann so einen körperlichen Angriff verhindern. Die über Notruf verständigte Polizei nimmt vor Ort die Personalien von mehreren Jugendlichen im Alter von 16 bis 21 Jahren auf und leitet Ermittlungen ein.

Magdeburg

Ein 20jähriger Flüchtling aus Burkina Faso wartete an der Haltestelle Kastanienstraße, als ein 26jähriger ihn zunächst anrempelt. Während der darauf folgenden verbalen Auseinandersetzung beleidigt der 26Jährige den Betroffenen mit rassistischen Sprüchen und bedroht ihn mit einer Schreckschusswaffe. Dann schlägt der Angreifer sein Opfer ins Gesicht. Dem Betroffenen gelang es in die Polizeistation Nord zu flüchten. Die Polizei konnte den stark alkoholisierten Tatverdächtigen festnehmen und die Schreckschusswaffe sicherstellen. Gegen den mutmaßlichen Täter wird wegen Volksverhetzung, Bedrohung und Körperverletzung ermittelt.

Magdeburg

Eine 27jährige Asylsuchende aus Burkina Faso wird in einer Straßenbahn der Linie 94 von einem Jugendlichen mit einer Pistole bedroht. Die Frau war auf dem Weg zur Haltestelle Kastanienstraße. Der Mann saß während der Fahrt vor ihr und stieg mit ihr zusammen aus. An der Haltestelle Kastanienstraße bedrohte er die Betroffene mit einer Pistole.