Magdeburg

Zwei Punks aus Brandenburg werden nachmittags an der Elbuferpromenade von einer siebenköpfigen Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener angegriffen. Die Angreifer tragen nach Angaben von Augenzeugen Bomberjacken und Jeans und schlagen und treten weiter auf ihre Opfer ein, als diese schon am Boden liegen. Beide Betroffene erleiden leichte Verletzungen. Die bislang unbekannten Täter flüchten dann in Richtung Cracau.

Wittenberg

Drei Jugendliche aus der Hip-Hop-Szene werden gegen 21 Uhr unvermittelt von zwei Rechten angegriffen, die ihre Opfer u.a. mit Schlägen ins Gesicht und auf die Brust attackieren.

Magdeburg

Gegen 22 Uhr beleidigt ein Passant einen 27jährigen Marokkaner, der gerade aus seinem Fenster auf die Straße schaute, mit rassistischen Parolen. Wenige Meter weiter wirft der Mann, der sich in Begleitung einer jungen Frau befindet, dann mit einem Stein die Schaufensterscheibe eines Geschäftes ein. Dort werden von außen deutlich sichtbar u.a. arabische Lebensmittel und Wasserpfeifen verkauft. Dem deutschen Inhaber syrischer Herkunft entsteht Sachschaden.

Kusey (Altmarkkreis Salzwedel)

Am späten Abend werden mehrere Holzkreuze vor dem evangelischen Landjugendzentrum zerstört. Als die jugendlichen Täter nach Mitternacht zurückkehren, verweist sie der Pfarrer des Platzes. Ein 15Jähriger droht daraufhin dem Pfarrer, beleidigt ihn mehrfach und provoziert mit „Sieg Heil“- und „Heil Hitler“-Rufen. Der Tatverdächtige wird noch in der Nacht von der Polizei in Gewahrsam genommen.

Möser (Jerichower Land)

Gegen 22.30 Uhr wird am Bahnhof Möser eine kleine Gruppe von Jugendlichen durch fünf bis sechs dem Äußeren nach der rechten Szene zugehörigen jungen Männer nach kurzem Anpöbeln angegriffen. Ein 19Jähriger wird dabei zu Boden geschlagen. Einer der Täter tritt weiter auf den Kopf und den Körper des am Boden liegenden Opfers ein. Der Betroffene muss ambulant im Krankenhaus behandelt werden.

Burg

Am Abend wird eine Gruppe von alternativen Jugendlichen auf dem Gummersbacher Platz in Burg von etwa einem Dutzend Rechter angegriffen. Einem Jugendlicher wird unmittelbar mit der Faust gegen den Kopf geschlagen, ein weiterer wird mit einem Baseballschläger geschlagen. Ihm gelingt kurzzeitig die Flucht, nach einer Hetzjagd wird er eingeholt und von einem der Angreifer mit einem Baseballschläger zu Boden geschlagen. Nach kurzer Zeit lassen die Angreifer von ihrem Opfer ab und bedrohen den Jugendlichen verbal. Die anderen alternativen Jugendlichen werden durch Gewaltandrohungen vom Platz vertrieben. Einer der Betroffenen muss im Krankenhaus behandelt werden.

Halberstadt

Bei einer Dark-Wave-Disko werden Besucher und der Betreiber gegen Mitternacht durch zwei augenscheinlich Rechte zunächst angepöbelt. Als der Betreiber die Rechten daraufhin rausschmeißen will, wird er von einem der Rechten geschlagen. Nach dem Ende der Disko gegen 6 Uhr morgens werden der DJ und ein Freund unmittelbar vor dem Veranstaltungsort erneut durch zwei Rechte angepöbelt. Dann schlägt einer der Rechten dem DJ ins Gesicht, so dass er zu Boden fällt. Der Angreifer tritt daraufhin auf den Kopf und den Oberkörper des am Boden Liegenden ein. Der Begleiter des DJs wird zunächst beleidigt und dann von dem zweiten Rechten ebenfalls geschlagen. Den Betroffenen gelingt es sich loszureißen und den Türsteher der Disko zu alarmieren. Daraufhin flüchten die Angreifer.

Magdeburg

Ein 33jähriger Mann aus der Elfenbeinküste ist kurz vor 22 Uhr mit der Straßenbahn unterwegs, als an einer Haltestelle fünf Jugendliche einsteigen. Zwei von ihnen kommen direkt auf den 33Jährigen zu. Da er Walkman hört, bemerkt der Mann zunächst nicht, dass die Jugendlichen ihn beschimpfen. Plötzlich zieht ihm einer der Jugendlichen den Kopfhörer herunter. Nach Beschimpfungen wie „Neger, Deutschland ist nicht für euch, sondern nur für uns Deutsche! Die Straßenbahn ist auch nur für Deutsche!“ und dem Zeigen des Hitlergrußes steht der Betroffene von seinem Sitz auf. Daraufhin schubst ihn einer der Jugendlichen und fordert ihn auf, an der nächsten Haltestelle die Bahn zu verlassen. Während Betroffenen von einem der Angreifer festgehalten wird, holt ein anderer mit einer Bierflasche zum Schlag aus, trifft aber nicht, weil sich der Betroffene wegdrehen kann. Der Angreifer wirft eine zweite Flasche, die den 33Jährigen auf Brusthöhe trifft. Der Straßenbahnfahrer blockiert die Türen und informiert die Polizei, die erst nach 20 Minuten am Tatort eintrifft. Doch nicht nur die 18- und 22jährigen Angreifer werden festgenommen. Auch der Betroffene wird zur Polizeidirektion gebracht, durchsucht und erkennungsdienstlich behandelt. Auf die Frage des Betroffenen nach dem Grund für diese Behandlung wird ihm mitgeteilt, er habe schon „wegen Drogen mit der Polizei zu tun gehabt“. Erst nach etwa eineinhalb Stunden darf er die Polizeidirektion verlassen. Zuvor hatte er wegen des Angriffs Anzeige erstattet. In der Folge diagnostiziert eine behandelnde Ärztin einen Schockzustand und eine Toraxprellung.

Wittenberg

Gegen 23 Uhr werden zwei alternative Jugendliche vor dem „Bowlingpark“ aus einer Gruppe von sechs Rechtsextremisten heraus angegriffen. Einer der beiden Jugendlichen wird von mindestens vier Neonazis u.a. mit einem Schlagring und einer Bierflasche auf den Kopf geschlagen. Dann flüchten die Angreifer. Der Betroffene erleidet eine Platzwunde am Kopf, Abschürfungen am Kinn und einen abgebrochenen Zahn. Gegen die Täter wird Anzeige erstattet.

Wittenberg

Gegen Abend ist ein alternativer Jugendlicher mit dem Fahrrad in der Innenstadt unterwegs, als er von einem Neonazi mit „Scheiß Zecke“ beschimpft, vom Rad gezerrt und geschlagen wird. Dem Betroffenen gelingt die Flucht.

Wittenberg

Im Neubaugebiet in der Nähe des „Kaufland“ werden in den Abenstunden drei Punks von zwei Neonazis so massiv angegriffen, dass einer der Betroffenen das Bewußtsein verliert. Die drei Betroffenen müssen im Krankenhaus behandelt werden.

Dessau

In den frühen Abendstunden wird eine Gruppe alternativer Jugendlicher von drei Neonazis bedroht. Einem der Betroffenen wird ein Anti-Nazi-Sticker von der Jacke abgerissen.

Tangerhütte (Landkreis Stendal)

Ein 37jähriger Mann aus Nigeria wird mittags von vier polizeibekannten Rechten in der Regionalbahn von Stendal nach Tangerhütte zunächst rassistisch beleidigt. Die vier Rechten im Alter zwischen 20 und 25 Jahren kommen von einer Gerichtsverhandlung in Stendal, bei der einer von ihnen wegen Volksverhetzung verurteilt wurde. Als der Regionalexpress in Stendal hält, zerren die Männer den Nigerianer mit Gewalt aus dem Zug. Auf dem Bahnsteig schlagen und treten sie auf ihn ein und schlagen ihm eine leere Bierflasche auf den Kopf. Der Betroffene erleidet eine Platzwunde, etliche Hämatome und Hautabschürfungen am Körper. Das Zugpersonal verständigt die Polizei, der es wenig später gelingt, die vier Rechten festzunehmen. Gegen die Angreifer wird Haftbefehl erlassen.

Bitterfeld

In der Nacht zum 12. Februar versuchen Unbekannte das Haupthaus des „Alternativen Kulturwerkes Bitterfeld“ durch zwei mit Benzin gefüllte Flaschen in Brand zu setzen. In dem Alternativen Kulturwerk halten sich zu diesem Zeitpunkt eine größere Anzahl von BesucherInnen auf. Örtliche AntifaschistInnen gehen davon aus, dass es sich bei dem versuchten Brandanschlag um einen Einschüchterungsversuch gegen das linke Jugendzentrum durch die neonazistische „Bruderschaft Bitterfeld“ und deren Umfeld handelt.

Calbe (Landkreis Schönebeck)

Gegen 2.20 Uhr morgens schlagen vier maskierte Männer eine Glasscheibe in einer Asylbewerberunterkunft ein und verschaffen sich so Zutritt zu dem verschlossenen Gebäude. Die Täter nehmen einen Feuerlöscher aus der Halterung und versprühen den Inhalt im Flur des Flüchtlingsheims. Dann gelingt ihnen unerkannt die Flucht. Es entsteht geringer Sachschaden. Die Kriminalpolizei ermittelt.

Köthen

Am Rande eines Karnevalsumzugs wird in den Nachmittagsstunden ein alternativer Jugendlicher von mehreren rechten Jugendlichen beleidigt und ins Gesicht geschlagen. Die Mutter des Betroffenen, die ihren Sohn zu schützen sucht, wird als „Schlampe“ beschimpft. Der Angreifer wird von der Polizei in Gewahrsam genommen. Mutter und Sohn erstatten Anzeige.

Magdeburg

In einer vollbesetzten Straßenbahn wird abends ein Mann algerischer Herkunft von zwei Kontrolleuren zunächst als einziger Fahrgast kontrolliert. Der Betroffene zeigt seinen Fahrausweis, übergibt ihn aber aufgrund von schlechten Vorerfahrung nicht an die Kontrolleure. Daraufhin wird er an der nächsten Haltestelle von den beiden Männern zum Aussteigen gedrängt. Im Haltestellenbereich fordern die Kontrolleure den Betroffenen erneut auf, seinen Fahrschein zu übergeben. Als der Algerier sich erneut weigert, sprüht ihm einer der Kontrolleure Reizgas ins Gesicht, schlägt ihn mit der Faust ins Gesicht und dreht ihm den Arm um. Der Algerier versucht nun, sich loszureißen, was ihm auch gelingt, als ein Autofahrer hupt. Zuhause angekommen, alarmiert die Ehefrau des Betroffenen Polizei und Krankenwagen. Dabei stellt sich heraus, dass die Kontrolleure den Algerier schon wegen Körperverletzung und Leistungserschleichung angezeigt haben. Die Staatsanwaltschaft Magdeburg stellt das Ermittlungsverfahren gegen die Kontrolleure ein; ein Ermittlungsverfahren gegen den Algerier endet dagegen mit dessen Verurteilung wegen Körperverletzung. Die Mobile Opferberatung wird des öfteren wieder von rassistischen Beleidigungen und Attacken auf Menschen sichtlich nicht-deutscher Herkunft durch Kontrolleure der MVB informiert.

Gardelegen

Gegen 21 Uhr werden zwei 14jährige alternative Jugendliche von mehreren Rechten in der Wallanlage attackiert. Ein Jugendlicher wird bewusstlos geschlagen und liegt anschließend drei Tage im Koma. Die alarmierte Polizei erscheint nicht vor Ort. Erst ein von der Mutter eines Betroffenen gerufener Notarzt nimmt die Erstversorgung vor. Die Täter entkommen unerkannt.

Gardelegen (Altmarkkreis Salzwedel)

Von einem Neonazi-Aufmarsch in Magdeburg heimreisende Rechte pöbeln in einem Zug zwischen Stendal und Braunschweig gegen 19 Uhr einen jungen Mann aus Kuwait mit rassistischen Sprüchen an. Einer der Neonazis schlägt den Austauschstudenten mit einer Flasche auf den Kopf. Der 20Jährige wird u.a. am Auge verletzt. Als der Zug in Gardelegen hält, erstattet der Betroffene Anzeige und muss ambulant behandelt werden. Eine Gruppe Rechter versucht aus dem Zug zu flüchten. Die Polizei stellt die Personalien von elf Rechten fest, zwei weitere können fliehen. Die Tatverdächtigen kommen aus der rechten Szene in Gardelegen und Umgebung.

Magdeburg

Während eines Neonazi-Aufmarschs in Magdeburg wird ein Passant von einem bundesweit bekannten Neonazianwalt ins Gesicht geschlagen. Der Passant hatte kurz vor Abschluss der Demonstration neben einer Gruppe von GegendemonstrantInnen gestanden, die die Neonazis mit Parolen bei ihrer „Schweigeminute“ störten.