Pömmelte (Landkreis Schönebeck)

Ein 12-jähriges afrodeutsches Kind wird von fünf teilweise vorbestraften Rechten über eine Stunde lang gequält und brutal misshandelt. Die Täter haben den Schüler schon auf dessen Heimweg im Bus von Schönebeck nach Pömmelte rassistisch beleidigt, ohne dass andere Fahrgäste intervenieren. An der Bushaltestelle in Pömmelte schlagen die 14- bis 19-jährigen Angreifer dann auf ihr Opfer ein, drücken eine Zigarette in seinem Gesicht aus und nehmen die Misshandlungen mit einem Fotohandy auf. Der 12-Jährige erleidet u.a. ein Schädel-Hirntrauma und Hämatome im Gesicht. Im Zuge der Ermittlungen gegen die Tätergruppe stellt sich heraus, dass der 12-Jährige schon im Oktober 2005 von einem Teil der Täter an der gleichen Bushaltestelle angegriffen wurde.

Quedlinburg

Ein Obdachloser wird gegen 20 Uhr am Bahnhof von zwei augenscheinlich Rechten angegriffen. Die Angreifer reißen den 44-Jährigen zu Boden, treten auf das Opfer ein und beschimpfen ihn unter anderem als „Assi“. Der stark blutende Mann muss stationär im Krankenhaus behandelt werden.

Gräfenhainichen (Landkreis Wittenberg)

Zwei Vietnamesen werden kurz nach Mitternacht von Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren, die rassistische Parolen grölend durch die Innenstadt ziehen, mit Holzknüppeln und Bierflaschen attackiert. Anwohner greifen ein, bevor die Polizei kommt. Die Täter flüchten, kehrten aber nach einer halben Stunde zurück, um erneut auf die Vietnamesen einzuschlagen. Ein Betroffener erleidet Hämatome am Kopf sowie an Armen und Beinen, der zweite Betroffene Blutergüsse am Kopf und eine Schnittverletzung an der Hand. Im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen werden bei einem 17-jährigen Rechten aus Gräfenhainichen u.a. Munition, Schwarzpulver und neonazistische CD`s sichergestellt. In der Wohnung eines 15-jährigen aus Tornau finden Polizisten u.a. mehrere hundert Patronen, einen Schlagring und Chemikalien. Nach Aussagen des Polizeipräsidiums Dessau gehören alle Angreifer zum engeren Umfeld der „Kameradschaft Wittenberg“.

Großkugel (Saalkreis)

Vier mit Baseballschlägern bewaffnete Jugendliche greifen wiederholt am Neujahrsmorgen ein Flüchtlingspaar aus Burkina Faso an, das mit dem Auto unterwegs ist. Die Betroffenen können den Angreifern nur entkommen, weil sie sich entschließen, direkt nach Halle zu fahren, um bei der Polizei Anzeige zu erstatten. Unter Polizeischutz werden sie schließlich nach Hause geleitet.
In den Mittagstunden tauchen die Angreifer bei den Betroffenen zu Hause auf, bedrohen sie. Im weiteren Verlauf wird eine 21-jährige Nachbarin und ihr 25-jähriger Freund aus Niger beleidigt, der Mann u.a. am Boden liegend mit Fäusten traktiert. Der Betroffene erleidet Hämatome, eine blutende Wunde am Fuß und eine schmerzhafte Verletzung an der Schulter. Zusammen mit etwa sechs bis acht weiteren Jugendliche rufen die Angreifer anschließend vor dem Wohnhaus „Deutschland den Deutschen“ und „Ausländer raus!“ und werfen gezielt mehrere Bierflaschen auf die auf ihrem Balkon stehende 21-jährigen Frau und ihren Freund. Von dem Splitter einer zerborstenen Bierflasche wird die 21-Jährige an der Stirn verletzt. Es wird noch vor Ort Anzeige erstattet.

Aschersleben

Nachts wird ein 14-jähriger Punk zwei Mal kurz hintereinander von Rechten angegriffen. Ein Rechter beschimpft ihn aus einer Gruppe heraus als „Scheiß Zecke“ und tritt ihn gegen das Bein. Dem Betroffenen gelingt es, den Angreifer abzuwehren und weiterzulaufen. Kurz darauf wird der 14-Jährige erneut von einer Person angesprochen. Dann schlägt der Unbekannte dem Punk mit voller Wucht mit der Faust ins Gesicht, so dass der Punk zu Boden geht.

Glauzig (Landkreis Köthen)

Gegen 1.10 Uhr wird ein Mann im Eingangsbereich des Vereinslokals der örtlichen Feuerwehr ohne Vorwarnung von einem Unbekannten zwei Mal so auf den Kopf geschlagen, dass er zu Boden geht. Acht weitere Personen kommen hinzu und treten auf ihr am Boden liegendes Opfer ein. Die Polizei ermittelt in der Folge einen Tatverdächtigen und geht von einer rechtsextremen Motivlage für den Angriff aus.

Quedlinburg

Gegen 2 Uhr nachts werden zwei erkennbar alternative Jugendliche im Stadtzentrum unvermittelt von einer 15köpfigen Gruppe von Rechten angegriffen. Die Angreifer beschimpfen ihre Opfer als „Zecken“; dann werden beide zu Boden geschlagen. Mit gezielten Tritten gegen den Kopf und ins Gesicht brechen die Täter einem der Jugendlichen den Kiefer.

Quedlinburg

Drei augenscheinlich Rechte beginnen kurz nach Mitternacht auf dem Markt aggressiv auf einen 29-Jährigen einzureden und ihn als „Scheiß Zecke“ zu beschimpfen. Trotz Schlichtungsversuchen Umstehender, die von dem rechten Trio daraufhin auch bedroht werden, schlägt einer der Rechten dem alternativen Mann mit der Faust ins Gesicht. Etwas später kommen mehrere Rechte gezielt auf eine Gruppe feiernder nichtrechter Jugendlicher zu, unter denen sich ein 19-Jähriger befindet, der vorher versucht hatte zu schlichten. Der 19-Jährige und ein Freund werden gezielt geschlagen, die Umstehenden bedroht. Die Polizei wird gerufen, nimmt Anzeigen der Betroffenen auf und spricht 15 Rechten Platzverweise aus. Der 19-Jährige muss u.a. mit einer Gehirnerschütterung sowie einer Teilamnesie ambulant behandelt werden.

Gerwisch (Jerichower Land)

In der Silvesternacht werden drei alternative Jugendliche auf dem Nachhauseweg von mehreren Rechten angepöbelt. Dabei wird ein 17-jähriger von einem Rechten geschlagen.