Gegen 18:00 Uhr werden zwei Punks am Vorabend des alternativen Festivals „Spirit from the street“ in der Nähe eines Einkaufsmarktes von zwei augenscheinlich Rechten angegriffen. Nach Beschimpfungen wie „Scheiß Zeckenpack“ nimmt einer der Rechten eine Bierflasche aus dem Einkaufswagen der Alternativen und schlägt sie einem Punk zwei Mal gegen den Kopf. Kurz darauf wirft auch der andere Rechte ein Flasche nach den Punks, die ihr Ziel nur knapp verfehlt. Während die Betroffenen versuchen, einen Sicherheitsabstand zwischen sich und die Angreifer zu bringen, werden sie mit weiteren Flaschen beworfen, bevor die Rechten mit dem gefüllten Einkaufswagen ihrer Opfer verschwinden. Einer der Betroffenen muss ambulant behandelt werden.
Aken
Nach einem rechten Fackelmarsch vor dem Haus des Bürgermeisters von Aken erhält ein 16-jähriger alternativer Jugendlicher eine Morddrohung auf sein Mobiltelefon. Auf die Drohung „Hier spricht die NSDAP-Aken. Ich würde aufpassen, wenn ich aus dem Haus gehe, Hunde und Menschen können auf dich lauern,“ folgte die Nennung der Wohnadresse des 16-Jährigen sowie der Schlusssatz: “Wir kriegen dich und bringen dich um.“ Der Betroffene erstattet Anzeige.
Quedlinburg
Als eine 17jährige Punkerin nach einem Konzert mit drei Freunden Richtung Bahnhof unterwegs ist, wird sie unvermittelt von einem 24-jährigen Rechten mit der Faust ins Gesicht geschlagen, so dass sie zu Boden stürzt. Einer ihrer männlichen Begleiter greift ein und kann den Angreifer dadurch von weiteren Schlägen abhalten. Die Punkerin erleidet eine Prellung im Gesicht. Polizeibeamte, die sich in unmittelbarer Tatortnähe befinden, können noch vor Ort den Täter stellen. Die Betroffene erstattet Anzeige.
Magdeburg
Gegen 1:30 Uhr wird ein irakischer Flüchtling an einer Straßenbahnhaltestelle angegriffen und mit rassistischen Sprüchen angepöbelt. Der 36-jährige Betroffene kann den ersten Angriff abwehren. Daraufhin verlässt der rechte Angreifer den Tatort scheinbar. Kurze Zeit später kehrt er jedoch nach mit einem großen Hund und einer Holzfackel wieder kam. Er hetzt den Hund auf den Iraker und prügelt währenddessen auf ihn ein. Der Betroffene erleidet Verletzungen an Hinterkopf, Nacken, Oberschenkel, Rücken und den Oberarmen und muss im Krankenhaus behandelt werden. Erst als zwei Frauen am Tatort erscheinen, lässt der Täter dem Betroffenen ab und flüchtet. Der Betroffene stellt Strafanzeige, der Täter ist mittlerweile ermittelt.
Halberstadt
Ein 28-Jähriger und seine Begleiterin werden in der Nacht vom 24. August auf ihrem Nachhauseweg von zwei Rechten zunächst mit „Du linke Zecke, bleib’ stehen!“ beleidigt und dann bis nach Hause verfolgt. Dort versuchen die beiden 18-jährigen Angreifer die Tür der Betroffenen einzutreten und beschädigen sie. Die Rechten werden über Nacht in Gewahrsam genommen und am nächsten Tag wieder entlassen.
Güsen
Bei einem rechten Angriff auf den Jugendclub in Güsen werden drei 18- bis 19-jährige alternative Jugendliche leicht verletzt. Die Betroffenen erleiden u.a. Blutergüsse und Schürfwunden. Vor Ort nehmen Polizeibeamte vier Rechte fest. Einem 17- und einem 24-jährigen kann die Beteiligung an dem Angriff nachgewiesen werden. Es wird u.a. wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
Aken
Eine Gruppe von 15 bis 20 alternativen Jugendlichen, die im Rahmen der alternativen „Bunten Woche“ ein Camp besuchen wollen, treffen gegen 20:30 Uhr auf einen 16 Jährigen, der panisch vor mehreren Rechten flieht. Einer der Verfolger wirft mit einem Baseballschläger nach dem 16-Jährigen und trifft ihn im Rücken. Kurz darauf werden die Jugendlichen von ca. einem Dutzend augenscheinlich Rechter angegriffen. Die Täter schlagen zwei Jugendliche mit Baseballschläger auf Körper und Kopf, entreißen danach mehreren Punks Bierflaschen und bewerfen sie damit. Zwei weitere Betroffene werden mit Schlägen attackiert. Währenddessen brüllen die Angreifer ein Lied u.a. mit der Textstelle „Deutschland frei von Parasitenpack – Deutschland muss weiß bleiben!“ und beschimpfen die Jugendlichen mit „Asoziale raus!“. Die Betroffenen erleiden Platzwunden, Prellungen und Verletzungen im Ohrbereich. Krankenwagen und Polizei treffen erst nach einer Viertelstunde am Tatort ein.
Völpke
In der Nacht zum 19. August verwüsten rechte Angreifer eine Kleingartenlaube, die als Treffpunkt nicht-rechter Jugendlicher und junger Erwachsener dient. An diesem Abend feiern Jugendliche aus der Umgebung in der Kleingartenanlage. Gegen Mitternacht fahren drei Autos vor und mehrere Rechte dringen in das Gartengelände ein. Zwei Feiernde werden von den Männern verfolgt, können aber in der Dunkelheit entkommen. In derselben Nacht wird zudem noch das Auto eines Nicht-Rechten mit einem Hakenkreuz beschmiert.
Gardelegen
Zwei Rechte attackieren gegen 6 Uhr morgens vor einer Diskothek mehrere junge Männer. Einer der Rechten schlägt ohne Vorwarnung einem 24-Jährigen mehrfach ins Gesicht und ruft dabei mehrfach „Jude, Jude“. Ein anderer Nicht-Rechter wird von einem der Angreifer zu Boden geschlagen und zieht sich dabei einen Schlüsselbeinbruch zu. Ein Jugendlicher wird von einem der Angreifer gegen einen Briefkasten gestoßen. Zwei Betroffene stellen Strafanzeige.
Burg
Eine 4-köpfige vietnamesische Familie und eine Freundin der 9-jährigenTochter werden in ihrer Wohnung in Burg angegriffen. Kurz nach Mitternacht wird die Wohnungstür der Familie von drei betrunkenen Männern im Alter von 18 bis 37 Jahren eingetreten, die im selben Haus gefeiert hatten. Die Familie wird mit rassistischen Parolen beschimpft und beleidigt. Ein Rechter verletzt den 14-jährigen Sohn der Familie mit einem Schlag ins Gesicht. Nachdem die Polizei alarmiert wurde, nimmt diese lediglich die Personalien der drei Männer auf und verweist sie aus der Wohnung. Da den Beamten die von ihnen erbetene Verstärkung von ihrer Dienststelle verweigert wird, fahren sie einfach wieder weg. Die vietnamesische Familie flüchtet sich aus Angst vor weiteren Angriffen in ihre Gaststätte und verbringt dort den Rest der Nacht. Die Männer dringen erneut in die Wohnung ein, verwüsten diese und stehlen Eigentum der Familie.
Möser
Ein 27-jähriger Chinese wird in einem Zug von zwei Unbekannten misshandelt und rassistisch beschimpft. Zunächst wurde der Betroffene in der Regionalbahn zwischen Möser und Burg rassistisch angepöbelt, beleidigt sowie durch den Zug verfolgt. Nachdem der Betroffene am Bahnhof Burg aussteigt, wird er von einem der Rechten mit der Faust in das Gesicht geschlagen und mit Füßen in den Bauch getreten.
Der Chinese kann in einen Zug nach Magdeburg flüchten, wird aber von dem Täterduo verfolgt. Einem 16-Jährigen, der für den Chinesen die Polizei informierte, drohten die Unbekannten ebenfalls Gewalt an. Am Bahnhof Gerwisch verließen die Angreifer den Zug.
Wittenberg
Im Eingangsbereich der Diskothek „Fun“ wird gegen 4:30 morgens eine Gruppe von fünf alternativen Jugendlichen von einem Dutzend Neonazis zunächst als „Zeckenschweine beschimpft. Dann attackieren zwei Neonazis einen 18-jährigen Alternativen. Die Angreifer schlagen den Betroffenen mit der Faust mehrmals ins Gesicht, so dass er einen Nasenbeinbruch und Prellungen erleidet.
Halberstadt
Zwei nicht-rechte 21-jährige Frauen werden auf einem Sommerfest von vier augenscheinlich rechten Frauen getreten und geschlagen. Während des Angriffs bilden die Begleiter der rechten Angreiferinnen einen Kreis um die Betroffenen, so dass diese nicht flüchten könne. Außerdem fragen sie die Opfer, ob sie „das Lied vom Vaterland“ kennen. Die Betroffenen erleiden Prellungen und Hämatome und müssen ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Festbesucher kommen ihnen nicht zu Hilfe.
Magdeburg
In der Nähe des Neonazitreffpunkts „Standarte“ werden vier junge russlanddeutsche Männer und eine Frau von einer größeren Gruppe von Neonazis angegriffen. Zunächst waren die Betroffenen von einem Rechten aufgefordert worden, einen Parkplatz in der Nähe der Standarte zu verlassen. Kurz darauf kehrte er mit mehr als einem halben Dutzend Neonazis zurück, die auf die Betroffenen einschlugen und traten. Die Betroffenen erlitten leichte Verletzungen. Eine Augenzeugin informierte die Polizei. In Tatortnähe konnten Beamte einen 34-jährigen mutmaßlichen Täter ermitteln.
Merseburg
Gegen 23:00 Uhr greifen mehrere Neonazis eine Gruppe Alternativer an ihrem Treffpunkt im Schlosspark an, wobei sie u.a. „Zecken raus aus Merseburg“ und „Das ist unsere Stadt!“ skandieren. Mehrere Jugendliche werden z.T. massiv geschlagen und getreten. So reißen die Angreifer einen 19-Jährigen zu Boden und treten so auf ihn ein, dass er mehrere Hämatome im Gesicht und am Körper erleidet. Ein 33-Jähriger trägt durch einen Schlag mit einer Bierflasche gegen seinen Kopf eine blutende Schnittverletzung am Ohr davon. Ein anderer 19-Jähriger wird bewusstlos geschlagen. Er muss u.a. mit Schädel-Hirn-Trauma, Hämatom am Auge und Riss am Nasenbein stationär im Krankenhaus behandelt werden. Zwei Wachleute eines Sicherheitsunternehmens, die den Angriff aus unmittelbarer Nähe beobachten, greifen nicht ein. Die Betroffenen erstatten Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung.
Halberstadt
Ein 12-jähriges Mädchen wird in der Schule von mehreren Mitschülern massiv mit rechten und teilweise volksverhetzenden Parolen bedroht. Weil ihr Vater sich öffentlich gegen Rechtsextremismus engagiert, wird der Schülerin ein Zettel mit dem Satz zugeworfen: „So welche müssen aufgehängt werden“. Ein Mitschüler ruft ihr zu: „Messer rein, Messer raus, Messer rot, Zecke tot“. Nach Anzeigenstellung ist nun gegen einen 14-Jährigen Anklage wegen Volksverhetzung und Beleidigung erhoben worden.
Wittenberg
In den Abendstunden greifen am Rande des Fußballturniers „Luther-Cup“ auf der Schlosswiese vier Unbekannte plötzlich gezielt einen 18-jährigen Afrodeutschen an und beleidigen seine Freundin als „Negerschlampe“. Nach den Worten „Eh, Du Nigger“ erhält der Jugendliche einen Faustschlag ins Gesicht. Mittlerweile ist die Gruppe der Angreifer auf ca. 20 Rechte angewachsen. Sie schlagen und treten weiter auf den 18-Jährigen ein. Der Haupttäter drückt am Hals des Betroffenen eine Zigarette aus. Einer aus der Gruppe fordert „Gebt mir mal Feuer, damit ich den anzünden kann“. Freunde des 18-Jährigen versuchen zu schlichten. Dabei werden mindestens fünf der Alternativen mit Faustschlägen und Tritten attackiert. Als die Betroffenen flüchten, verfolgen sie die Angreifer über das Gelände. Mitarbeiter einer Security-Firma beobachten den Angriff ohne einzuschreiten. Vor Ort eintreffende Polizeibeamte ignorieren Hinweise der Betroffenen zur Fluchtrichtung der Täter.
Quedlinburg
Eine Punkerin wird auf offener Straße von einem Rechten ins Gesicht geschlagen. Die 19-Jährige wird auf der Straße zunächst von einem jungen Mann in ein Gespräch verwickelt. Dann stößt dieser die Betroffene mit seinem Fahrrad, beleidigt sie als „Zeckenschlampe“ und schlägt ihr ins Gesicht. Die Betroffene alarmiert die Polizei und erstattet Anzeige. Noch während Polizeibeamte vor Ort sind, sammeln sich um den Angreifer mehrere augenscheinlich Rechte. Nachdem die Beamten die Anzeige aufgenommen haben, schicken sie die Punkerin allein durch die Reihen der Rechten, obwohl die Betroffene ausdrücklich um Polizeischutz erbittet.
Merseburg
Ein 20-jähriger Alternativer und sein Freund werden nachmittags vor einem Supermarkt aus einer Gruppe von vier Rechten bedroht. Einer der Rechten pöbelt erst den Begleiter mit den Worten „Willst du ein paar in die Fresse kriegen?“ an. Dann stellt er sich vor den 20-Jährigen und versetzt ihm mit voller Wucht einen Kopfstoß ins Gesicht. Der Betroffene erleidet einen Abbruch seines Vorderzahns sowie eine Prellung. Er erstattet Anzeige.
Gräfenhainichen (Landkreis Wittenberg)
Drei alternative Jugendliche werden in der Nähe des Bahnhofs von vier stadtbekannten Rechtsextremisten u.a. zunächst als „Scheiß Zecken“ beschimpft. Dann drohen die Neonazis an, die Jugendlichen mit Bierflaschen zu attackieren.