Merseburg

Ein 16-jähriger Punk wird gegen 22:00 Uhr von drei Rechten verfolgt und in einem Fußgängertunnel am Bahnhof von hinten in den Rücken getreten, sodass er stürzt. Als der Betroffene zu flüchten versucht, tritt ihm einer der Angreifer so gegen die Beine, dass er erneut zu Boden geht. Schließlich wird der Alternative aufgefordert wegzulaufen. Bereits knapp drei Wochen zuvor war der Punk von zwei der drei Rechten und weiteren Täter_innen massiv angegriffen worden.

Halberstadt

Eine 14-köpfige Theatergruppe, die die Premiere ihres Stücks feiert, wird in den frühen Morgenstunden von ca. acht Rechten angegriffen. Dabei werden fünf Schauspieler durch Faustschläge und Fußtritte zum Teil schwer verletzt. Sie müssen ambulant bzw. stationär im Krankenhaus behandelt werden. Als die gerufene Polizei eintrifft, sind die Täter teilweise noch vor Ort, werden aber viel zu spät trotz mehrfacher Aufforderung durch die Betroffenen von den Beamten verfolgt und können dadurch fliehen. Der mutmaßliche Haupttäter fährt kurz darauf mit dem Fahrrad am Tatort vorbei und wird wieder erst nach mehrfacher Aufforderung von der Polizei verfolgt. Diese nimmt die Personalien des 22-jährigen, einschlägig vorbestraften und sich in einer laufenden Bewährung befindenden Mannes auf und lässt ihn wieder laufen. Die ZeugInnen, die allein am Tatort zurück gelassen werden, entdecken auf dem Heimweg an einem Imbiss die zuvor geflüchteten Angreifer und rufen abermals die Polizei. Als die Beamten eintreffen, sind die Rechten schon wieder weg. Auf das Angebot der ZeugInnen mit im Polizeiauto zu fahren und nach den Tätern Ausschau zu halten, reagieren die Beamten nicht und lassen sie erneut allein auf der Straße stehen. Während des Angriffs stehen in etwa 100 m Entfernung zwei Taxis und mehrere Personen vor einer Gaststätte und beobachten alles, greifen aber nicht ein.

Wolfen

Auf den Ford-Escort einer Wolfener Stadträtin der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD) wird ein Brandanschlag verübt. Der Wagen wird vollständig zerstört und auch ein in der Nähe geparktes Fahrzeug dadurch beschädigt. Die Politikerin geht von einer rechten Tatmotivation aus. So habe der bekannte NPD-Aktivist Sebastian H. sie wenige Tage vor dem Anschlag beobachtet. Bereits im April diesen Jahres zündeten bislang unbekannte Täter im Hausflur der Geschädigten Wahlplakate der MLPD an.

Magdeburg

In einem Dönerimbiss werden eine 22-jährige türkische Frau und ein 28-jähriger türkischer Mann durch einen Gast mehrfach rassistisch beleidigt und u.a. als „Kanacken“ bezeichnet. Der Gast versuchte dann den 28-Jährigen zu schlagen, traf aber die stattdessen die türkische Frau, die sich zwischen den Angreifer und den Mann gestellt hatte.

Burg

Am frühen Morgen gegen 6 Uhr werden vier nicht-rechte junge Frauen und Männer an der Unterführung beim Bahnhof von drei Rechten angesprochen und beleidigt. Dabei filmen die Rechten mit einer Kamera das Geschehen. Als sich einer der Nicht-Rechten bückt um seine Schuhe zu schnüren, erhält er einen Fußtritt an die Schulter. Eine Punkerin wird geschlagen und stürzt, der Angreifer prügelt weiter auf sie ihn, als sie am Boden liegt. Der rechte Angreifer ist führendes Mitglied der Neonazi-Kameradschaft in Burg und leistet zur Tatzeit Dienst bei der Bundeswehr.
Der Angriff wird im Zusammenhang mit Ermittlungen zu weiteren rechten Angriffen in Burg zur Anzeige gebracht. Der Angreifer wird im Januar 2008 vom Jugendgericht Burg zu einem Dauerarrest von 14 Tagen verurteilt.

Quedlinburg

Zwei Rechte greifen aus einer Gruppe heraus zwei alternative Jugendliche an. Einer der Alternativen wird zunächst gegen den Kopf geschlagen, wodurch er zu Boden geht. Am Boden liegend wird er dann gegen Oberkörper und Kopf getreten. Der Betroffene erleidet schwere Verletzungen, u.a. einen doppelten Kieferbruch.

Merseburg

Gegen 20:00 Uhr wird ein 16-jähriger Alternativer vor einem Supermarkt zunächst von einem gleichaltrigen Mädchen angepöbelt und angegriffen. Dann kommen drei weitere Rechte hinzu und attackieren ihn mit Faustschlägen und Tritten. Als die Angreifer von dem Punk ablassen und er gerade gehen will, zieht ein weiterer Rechter den Betroffenen so an den Haaren, dass er vor Schmerz in die Knie geht. Ein Kassierer des Supermarkts alarmiert währenddessen die Polizei, schreitet aber nicht selbst ein. Als Beamte vor Ort eintreffen, erteilen sie allen Beteiligten Platzverweise, ohne dabei die Personalien der Angreifer oder eine Anzeige aufzunehmen. Am nächsten Tag erkennt der Betroffene während einer Zugfahrt Angreifer wieder, die gerade zu einem Neonaziaufmarsch unterwegs sind. Er alarmiert die Polizei und erstattet Anzeige.

Halberstadt

Am späten Abend sitzen drei Jugendliche auf einer Parkbank, als ein ca. 30jähriger Mann auf sie zukommt und sie fragt, ob sie eine Frau gesehen hätten. Als die Jugendlichen die Frage verneinen, schlägt der Mann alle drei Nichtrechten nacheinander mit der Faust ins Gesicht. Die Betroffenen können flüchten, werden aber durch den Angreifer weiter verfolgt. Dabei ruft er „Scheiß Zorawichser“ und skandiert „Heil Hitler“. Die Jugendlichen verstecken sich und alarmieren die Polizei, die den Mann wenig später aufgreift. Gegen ihn wird wegen Körperverletzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.

Hohenthurm

Gegen 15:00 Uhr kommt einem 28-jähriger Mann aus Togo auf dem Weg zur Flüchtlingsunterkunft auf der Straße ein Transporter entgegen. Der ihm unbekannte Beifahrer macht plötzlich mit seinen Händen eine Bewegung, als würde er mit einem Gewehr auf den 28-Jährigen zielen und abdrücken. Der Togolese, der bereits in der Vergangenheit Opfer eines rassistischen Angriffs geworden ist, ruft geschockt und verängstigt die Polizei und erstattet Anzeige. Es wird wegen Bedrohung ermittelt.

Riestedt

Am frühen Samstagmorgen wird ein nichtrechter Jugendlicher von drei ihm bekannten Neonazis angegriffen. Der 18-Jährige ist gegen 2 Uhr morgens mit seinem 16-jährigen Bruder auf dem Heimweg von einer Tanzveranstaltung auf dem Riestedter Festplatz, als die Rechten plötzlich auftauchen. Ohne ersichtlichen Grund schubsen sie den 18-Jährigen zunächst. Dann schlägt ihm einer der Angreifer mehrfach ins Gesicht, so dass er zu Boden geht. Der Betroffene erleidet einen Nasenbeinbruch und Prellungen im Gesicht. Er erstattet Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung.

Naumburg

Kurz vor Mitternacht kommen fünf rechte Hooligans auf eine Gruppe von elf alternativen Jugendlichen zugestürmt. Sie werfen mit Bierflaschen nach den Alternativen, die sofort flüchten. Ein Alternativer bleibt zurück und wird über einen Mauerabsatz geschubst und dann sofort mehrmals mit der Faust ins Gesicht geschlagen, so dass er zu Boden geht. Daraufhin setzt sich ein weiterer Angreifer auf dem am Boden Liegenden und schlägt ihm mehrfach mit der Faust ins Gesicht. Als der Betroffene seine Hände schützend vor seinen Kopf hält, erhält er mehrere Tritte gegen seinen Kopf und Oberkörper. Er erleidet Hämatome, Hautabschürfungen und eine blutende Gesichtsverletzung. Als nach ca. zehn Minuten die alarmierte Polizei eintrifft, sind die Täter bereits wieder verschwunden.

Roßlau

Ein alternativer Jugendlicher wird gegen 17 Uhr auf dem Schillerplatz unvermittelt von einem rechten Hooligan ins Gesicht geschlagen. Zuvor hatte der Täter den Betroffenen und dessen Begleiter verbal beleidigt und bedroht.

Köthen

Vier alternative Jugendliche werden bei dem Versuch in einem Kiosk in der Brunnenstraße Getränke zu kaufen aus einer 20-köpfigen Gruppe von Neonazis und Rechten heraus angegriffen. Nachdem die rechte Gruppe den Betroffenen zunächst den Zutritt zum Laden versperrten, wurde einer der Betroffenen als „Scheiß Zecke“ beschimpft. Dann reißen mehrere Rechte einen anderen alternativen Jugendlichen zu Boden und schlagen und treten auf ihn ein.

Hobeck

Eine Party von alternativen Jugendlichen in einer Gaststätte wird von einer Gruppe von Neonazis gestürmt und angegriffen. Dabei wird u.a. eine junge Frau verletzt, die im Krankenhaus ambulant behandelt werden muss.

Naumburg

Kurz nach Mitternacht wird eine Gruppe von rund 20 alternativen Jugendlichen von ca. 35 rechten Hooligans angegriffen. Die Hools beschimpfen die Alternativen u.a. als „Scheiß Zecken“ und „Dreckspunks“, schlagen und treten dann wahllos auf die Betroffenen ein und werfen mit Bierflaschen nach ihnen. Mehrere der angegriffenen Jugendlichen werden dabei verletzt und müssen zum Teil ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Die gerufene Polizei kann noch einige der Angreifer am Tatort feststellen. Mehrere Betroffene erstatten Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung.

Naumburg

Mehrere alternative Jugendliche erleiden bei einem Angriff von einem Dutzend Rechter zum Teil erhebliche Verletzungen. Sieben alternative Jugendliche räumen gegen 1 Uhr morgens nach einer Grillparty auf, als plötzlich ca. 10 – 15 Männer auf sie zustürmen und u.a. „Ihr Scheiß-Zecken kriegt auf´s Maul“ riefen. Dann werfen sie mit Bierflaschen nach ihnen. Den Angegriffenen gelingt es, in eine Wohnung bzw. in einen Keller des Wohnblocks zu flüchten. Als oben die Haustür eingetreten wird flüchten zwei Alternative in den Keller. Die anderen bleiben stehen und wollen die Situation verbal deeskalieren. Sie werden aber sofort mit Faustschlägen und Fußtritten angegriffen und dadurch zum Teil schwer verletzt. Ein Betroffener erleidet einen Nasenbeinbruch und einen Nasenscheidewandriss.

Naumburg

Gegen 23.45 Uhr werden drei Punks von Rechten angegriffen. Die drei Betroffenen sind auf dem Nachhauseweg, als sie eine größere Gruppe auf der gegenüberliegenden Straßenseite bemerken. Drei junge Männer lösen sich aus der Menge und holen die Punks ein. Sie fragen diese, ob sie Punker seien und versetzen dabei einem Betroffenen einen Schlag auf den Hinterkopf und auf sein Ohr. Als einer der Angreifer, ein stadtbekannter Rechter, im weiteren Verlauf einen Schlagstock zieht, ergreifen die alternativen Jugendlichen die Flucht. Die Rechten bewerfen sie dabei mit Flaschen und treffen eine Jugendliche am Bein.

Bitterfeld

Ein junger Punk, der sich auf dem Weg zur Berufsschule befindet, wird am Bahnhof von zwei augenscheinlich Rechten zuerst als „Scheiß Zecke“ beschimpft, dann in eine Seitenstraße gezerrt und dort von beiden mit Faustschlägen attackiert. Als ein Freund des Betroffenen dazu kommt und verbal versucht die Angreifer zu stoppen, drohen sie ihm ebenfalls Schläge an und jagen ihn weg. Die Rechten schlagen dann so lange weiter auf den Punk ein, bis einer der beiden meint, dass es jetzt reiche und sie lieber gehen sollten, bevor die Polizei komme. Der Betroffene erleidet blutige Gesichtsverletzungen und eine Gehirnerschütterung. Er erstattet Anzeige.

Halberstadt

Nach einem Konzertbesuch werden vier junge Punks – drei junge Männer und ein Mädchen – an einer Tankstelle von einer ca. 20köpfigen Gruppe von Rechten angegriffen. Zunächst werden die Betroffenen angepöbelt, dann verfolgt und schließlich attackiert. Einer der Punks wird mit einer Schlagwaffe auf den Kopf geschlagen. Ein zweiter wird von mehreren Angreifern gegen den Kopf geschlagen. Als er sich mit den Händen vor Pfefferspray schützen will, das die Angreifer ihm ins Gesicht sprühen, erhält er ebenfalls einen Schlag mit dem Schlagstock. Die Täter flüchten bevor die herbeigerufene Polizei vor Ort eintrifft.

Quedlinburg

Eine 19jährige Punkerin wird als „Zecke“ beschimpft und geschlagen. Die junge Frau befindet sich Samstagnachts auf dem Nachhauseweg, als ihr zwei Männer entgegenkommen. Die 19-jährige wechselt deshalb extra die Straßenseite. Aber einer der Männer steht plötzlich vor ihr und beschimpft sie u.a. als Zecke. Dann schlägt der Mann ihr unvermittelt aufs Ohr. Die Betroffene erstattet Anzeige wegen Körperverletzung und Beleidigung.