Gegen 21:30 Uhr wird ein 32-jähriger Mann aus Benin am Bahnhof von zwei Männern massiv rassistisch beschimpft, am Kragen gepackt und auf den Arm geschlagen. Dabei zeigt einer der Angreifer den sog. Hitlergruß. Die vor Ort eintreffende Polizei stellt zwei Tatverdächtige im Alter von 16 und 29 Jahren. Der Betroffene verzichtete auf das Stellen eines Strafantrags.
Stendal
Am Abend wird ein Notarzt während eines Einsatzes von einem Mann rassistisch beschimpft. Dann schlägt er auf den Mediziner ein. Der Betroffene erleidet Verletzungen an Hals, Schulter, Arm und Hand.
Stendal
Gegen 2:30 Uhr nachts werden eine 18-Jährige und ihr Begleiter auf dem Nachhauseweg nach dem Ruf „Zeckenklatschen“ und einer darauf folgenden verbalen Auseinandersetzung von einer vierköpfigen Gruppe angegriffen. Die 18-Jährige wird durch einen Faustschlag zu Boden gebracht. Auch ihr Begleiter wird geschlagen. Die Betroffene muss stationär im Krankenhaus behandelt werden.
Mieste (Altmarkkreis Salzwedel)
Auf einer privaten Herrentagsfeier greift ein Rechter einem 17-jährigen Jugendlichen völlig unvermittelt in die Haare, zieht seinen Kopf bis auf den Boden hinunter und tritt ihm ins Gesicht. Dabei beleidigt er ihn als „langhaarigen Bombenleger“ und verhöhnt ihn. Als die Freundin des Betroffenen den Angreifer auffordert aufzuhören, bedroht er sie. Der 17-Jährige erleidet Prellungen im Gesicht und Schwellungen im Halsbereich und muss sich im Krankenhaus behandeln lassen. Beim Eintreffen der vom Betroffenen gerufenen Polizei zeigt der Angreifer den Hitlergruß.
Dessau-Roßlau
Am frühen Abend werden drei 4-, 8- und 11-jährige Kinder, die vor einem Supermarkt spielen, plötzlich von einer jungen Frau rassistisch beschimpft. Dann wirft sie eine halbvolle Flasche Bier in Richtung der 11-Jährigen und stößt sie gegen eine Hauswand. Währenddessen kommen vier männliche Jugendliche hinzu, beleidigen die Geschwister ebenfalls rassistisch und skandieren neonazistische Parolen. Schließlich versetzt die Angreiferin dem Mädchen einen Kopfstoß. Einer der Jugendlichen schlägt die 11-Jährige zudem mit der Faust gegen ihren Körper. Der Polizei gelingt es kurz darauf, die Gruppe zu stellen. Der Staatsschutz ermittelt.
Sangerhausen
In seiner Schule wird ein 17-Jähriger unter rassistischen Beschimpfungen von einem Mitschüler festgehalten, während ein weiterer ihm mehrere Faustschläge in den Bauch versetzt. Nach den Worten „Lasst uns den verbrennen!“ sprühen die Angreifer Deospray in Richtung des Betroffenen und zünden den Sprühnebel mit einem Feuerzeug an.
Merseburg
Kurz nach Mitternacht stürmen etwa 20, mit Baseballschlägern und Eisenstangen bewaffnete Neonazis gezielt auf eine Gruppe Alternativer los, die auf dem Gelände der Alten Papierfabrik an einem Lagerfeuer sitzen. Mehrere Alternative, die nicht schnell genug fliehen können, werden zu Boden geschlagen. Etliche Angreifer treten u.a. gezielt auf die Köpfe von zwei am Boden liegenden Betroffenen ein. Weitere Neonazis verfolgen währenddessen gezielt die Flüchtenden. Da der Bereich der Alten Papierfabrik von Wasser umgeben ist und die Angreifer über den einzigen Zugang kamen, verstecken sich die Betroffenen in Panik in Gebüschen oder Erdgruben. Mit Steinwürfen versuchen die Neonazis, die Jugendlichen in der Dunkelheit aufzuspüren, während diese hoffen, dass die von ihnen alarmierte Polizei bald eintrifft. Bei dem Angriff rufen die Neonazis u.a. „Scheiß Zecken“ und „Merseburg bleibt deutsch“. Zudem drohen sie, es sei „noch nicht vorbei“. Bevor Beamte am Tatort eintreffen flüchten die Angreifer. Vier Betroffene müssen mit Hämatomen, Schürfwunden und Prellungen ambulant behandelt werden. Ein 26-Jähriger verliert zudem u.a. einen Zahn und ein 22-Jähriger muss mit Kopfverletzungen stationär behandelt werden.
Querfurt
Ein 20-jähriger Punk wird nach Rufen wie „Sieg Heil!“ vor seiner Haustür aus einer Gruppe Autonomer Nationalisten angegriffen und durch mehrere Schläge mit Baseballschlägern massiv verletzt. Er erleidet er u.a. einen Schädelbasisbruch und eine Unterarmfraktur. Vor Ort eintreffende Polizeibeamte stellen bei ihren Ermittlungen in einer Nachbarwohnung neonazistisches Propagandamaterial sowie etliche Baseballschläger sicher.
Dessau-Roßlau
Gegen 15 Uhr wird ein 22-jähriger Alternativer im Stadtzentrum plötzlich von zwei Vermummten u.a. als „Scheiß Zeckenschwein“ beleidigt und unter Drohungen aufgefordert, sein T-Shirt mit dem Aufdruck „Antifaschistische Aktion“ auszuziehen. Dann stürmen die Rechten auf den 20-Jährigen los, dem es aber gelingt zu flüchten. Der Betroffene erstattet Anzeige.
Dessau-Roßlau
Gegen 16:40 Uhr wird ein 18-jähriger Punk vor einem Supermarkt u.a. als „Zecke“ beschimpft und von einem Rechten mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Eine weitere Person versucht noch, dem Betroffenen in den Rücken zu springen. Nach der Festnahme eines polizeibekannten 19-Jährigen versammeln sich vor dem Polizeirevier mehrere Personen aus der rechten Szene. Dort warten sie mehrere Stunden auf die Entlassung ihres „Kameraden“.
Dessau-Roßlau
Kurz nach 20 Uhr werden zwei 18- und 22-jährige Alternative vor dem Hauptbahnhof aus einer größeren Gruppe Neonazis heraus u.a. als „Zeckenpack“ beschimpft. Zudem skandiert die Gruppe Sprüche wie „Hier kommen die Weißen!“ und „Hass, Hass, Hass wie noch nie!“. In der Folge wirft einer der Neonazis gezielt eine Bierflasche nach dem 22-Jährigen, der er gerade noch ausweichen kann. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt gegen zwei 16- und 18-jährige Tatverdächtige.
Laucha (Burgenlandkreis)
Am Nachmittag wird ein 17-Jähriger am Bahnhof unvermittelt von einem stadtbekannten Rechten angegriffen. Der Schüler sitzt gerade an einer Bushaltestelle und unterhält sich mit Klassenkameraden, als der Rechte plötzlich direkt auf ihn zukommt und sofort mehrfach versucht, ihm mit der Faust ins Gesicht zu schlagen. Ein Schlag trifft den Betroffenen so massiv, dass er mit dem Hinterkopf an der Wand der Haltestelle aufprallt. Dabei beleidigt er den 17-Jährigen als „Judenschwein“. Dann versucht er, den 17-Jährigen an seinen Haaren von der Bank hochzuziehen, der aber den Arm des Angreifers weg schlagen kann. Als der Angreifer von dem Schüler ablässt und sich einige Meter entfernt, nutzt der Betroffene die Gelegenheit und geht weg. Nach wenigen Metern wird er aber von dem Rechten eingeholt, an seiner Jacke gezogen und zu Boden gebracht. Dann tritt der Angreifer mehrfach auf den Betroffenen ein, auch gegen seinen Kopf. Erst als jemand aus einem vorbeifahrenden PKW den Angreifer anschreit, er solle aufhören und anhält, um den Betroffenen in seinem Auto in Sicherheit zu bringen lässt der Rechte von ihm ab. Der 17-Jährige erleidet u.a. eine Schwellung unter dem Auge. Er erstattet Anzeige.
Magdeburg
Während einer Fahrscheinkontrolle in einer Straßenbahn der Linie 92 bemängelt eine Mitarbeiterin den ermäßigten Fahrschein eines Alternativen, der ihrer Auffassung nach zu spät entwertet wurde. Während der 45-Jährige und die Kontrolleurin diskutieren, wird er von einer weiteren Frau und drei Männer des Sicherheitsdienstes umringt. Ein Kontrolleur beschimpft den Mann dabei u.a. als „schwulen Penner“, „Schwuchtel“ und „asozialen Arbeitslosen“. An der Haltestelle AMO / Steubenallee zerren und stoßen die Sicherheitsbediensteten den Betroffenen aus der Bahn, wobei sie seine Brille beschädigen. Draußen wird er weiter beleidigt und festgehalten. Der Betroffene ruft nun laut um Hilfe. Daraufhin wird er von einem der Kontrolleure mehrfach gewürgt. Es gelingt dem Alternativen, über Notruf die Polizei zu informieren. Bevor die Beamten seine Anzeige aufnehmen, muss sich der Betroffene einem Atemalkoholtest unterziehen.
Magdeburg
Am frühen Abend werden zwei 17- und 19-jährige Jugendliche in einer Straßenbahn aus einer Dreiergruppe heraus angepöbelt. Beim Aussteigen an der Haltestelle „Allee Center“ schlägt einer der Männer dem 17-Jährigen nach massiven rassistischen Beleidigungen mit der Faust ins Gesicht. Als sein Begleiter ihm helfen will wird auch er von dem Angreifer geschlagen. Die durch Zeugen alarmierte Polizei kann noch in Tatortnähe zwei 25- und 31-jährige, stark alkoholisierte Männer stellen. Die Betroffenen wurden leicht verletzt. Gegen den 31-Jährigen wird wegen Volksverhetzung, Körperverletzung und Beleidigung ermittelt.
Lutherstadt Eisleben (Mansfeld-Südharz)
Kurz nach 23:00 Uhr steigen plötzlich zwei Rechte aus einem PKW und verfolgen zwei augenscheinliche Punks. Während dem einen die Flucht gelingt, wird der andere von beiden Angreifern mit Fäusten so massiv geschlagen, dass er zu Boden geht. Währenddessen fordern sie den Jugendlichen – der eine Irokesenfrisur trägt – auf, sich die Haare zu schneiden. Dann lassen sie von ihm ab und laufen weg. Der Betroffene erleidet u.a. eine Platzwunde im Gesicht und muss genäht werden.
Kalbe/Milde
Ein 19-jähriger Punk wird von einem ihm bekannten Rechten massiv u.a. wegen seiner Einstellung beleidigt. Schließlich schlägt ihm der Rechte eine Bierflasche ins Gesicht. Der Betroffene erleidet eine blutende Schnittverletzung knapp unter einem Auge und muss ambulant im Krankenhaus behandelt werden. In der Folge ermittelt die Polizei.
Magdeburg
Auf der Tanzfläche einer Diskothek wird ein 41-Jähriger kurz nach Mitternacht von einem Unbekannten per Handzeichen heran gewunken. Dann versetzt ihm der Mann unvermittelt einen Kopfstoß. Der Betroffene ruft die Polizei und erstattet noch vor Ort Anzeige. Sein Freund will den Täter später zur Rede stellen. Da dieser schweigt, fragt er dessen Begleiter nach dem Grund für den Angriff. Die Antwort sind rassistische Parolen wie „Geht erst mal Deutsch lernen.“ und „Das ist unser Land.“
Magdeburg
Gegen 1:30 Uhr nachts wird ein 19-Jähriger an der Haltestelle Alter Markt von einer vierköpfigen Gruppe rassistisch beschimpft. In der Straßenbahn setzt die Gruppe ihre Beleidigungen fort, wobei noch zwei weitere Jugendliche hinzukommen. An der Haltestelle Damaschkeplatz verlassen alle die Bahn. Als der Betroffene in einen Bus einsteigen will, versucht einer der Jugendlichen ihn zu schlagen. Der 19-Jährige kann sich erfolgreich wehren, wird aber von einem weiteren Angreifer mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Die durch den Busfahrer informierte Polizei kann kurz darauf sechs Tatverdächtige im Alter von 16 bis 22 Jahren stellen. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen Beleidigung und Körperverletzung.
Merseburg
In der Nacht werden vier alternative Jugendliche auf dem Nachhauseweg plötzlich aus einer Gruppe augenscheinlich Rechter mit „Da sind ja die Zecken“ angepöbelt. Dann rennen etwa zehn Rechte auf die Alternativen zu. Ein 20-Jähriger, der nicht schnell genug fliehen kann, wird von mehreren Angreifern abwechselnd geschlagen und getreten. Dabei schlagen sie seinen Kopf gegen eine Metallstange. Zudem spricht einer der Angreifer den Betroffenen auf eine Antifa-Fahne an, welche in einem Fenster seiner Wohnung hängt: „Wenn die morgen nicht ab ist, passiert so was öfter!“ Der 20-Jährige erleidet eine blutende Schnittverletzung an der rechten Schläfe, ein Schädel-Hirn-Trauma sowie Prellungen und Hämatome.
Naumburg
Nach einem Verkehrsunfall werden zwei 18- und 23-jährige Männer offenbar aufgrund linker Aufkleber am Auto von einem mit Fahrrad vorbeifahrenden Rechten mit „Geschieht euch recht scheiß Zecken!“ angepöbelt. Dann ruft der Unbekannte „Heil Hitler“. Auf die Äußerung des 23-Jährigen, dass die Rechten nichts aus der Geschichte gelernt hätten versetzt der Unbekannte ihm einen Faustschlag ins Gesicht.