Halle (Saale)

Ein Punk wird vor dem Bahnhof aus einer Vierergruppe heraus u.a. als „Scheiß Zecke“ beschimpft und mit einer Zigarette beworfen, die ihn am Kopf trifft. Mindestens einer aus der Gruppe versetzt dem 21-Jährigen mehrere Faustschläge gegen den Kopf und tritt ihm in die Kniekehle. Zudem wird eine Bierflasche nach ihm geworfen. Der Betroffene kann sich jedoch wegducken. Er wird am Auge verletzt und erleidet eine Platzwunde am Kopf.

Köthen (Anhalt-Bitterfeld)

Gegen 6:15 Uhr wird ein 20-Jähriger am Bahnhofsvorplatz von einem stadtbekannten Neonazi u.a. als „Scheiß Antifa“ beschimpft, gegen die Brust geschlagen und mit Faustschlägen gegen seinen Kopf attackiert. Schließlich gelingt es dem Betroffenen, weitere Schläge abzuwehren. Er flüchtet in Richtung Polizeirevier und alarmiert über Handy die Polizei, wobei er unter weiteren Bedrohungen und Beleidigung von dem Angreifer verfolgt wird. Dabei stürzt der Neonazi und kann von eintreffenden Beamten gestellt werden.

Burg (Jerichower Land)

Ein 29-jähriger Schwarzer wird in Bahnhofsnähe von drei Jungendlichen verfolgt und eingeholt. Dabei rufen sie rechte Parolen. Bei einem der Unbekannten bemerkt der Betroffene ein Messer. Ein anderer sprüht dem 29-Jährigen unvermittelt Pfefferspray in die Augen. Dem Betroffenen gelingt es, in ein Geschäft zu flüchten. Als er wieder herauskommt, sind die Rechten immer noch da. Einer der Angreifer sprüht dem Betroffenen erneut Pfefferspray in die Augen. Als durch Passant_innen alarmierte Polizeibeamte vor Ort eintreffen, nehmen sie zwei Tatverdächtige in Gewahrsam. Der Betroffene kann erst zwei Stunden nach dem Angriff wieder richtig sehen.

Magdeburg

Kurz nach 22 Uhr betreten zwei Männer einen Imbiss in der Agnetenstraße und stellen klar, dass sie nichts kaufen wollen. Als der 36-jährige Inhaber sie des Lokals verweist, greifen ihn die Männer unter rassistischen Beleidigungen an. Der Betroffene erleidet Schwellungen im Gesichtsbereich. Noch in Tatortnähe kann die durch Zeugen alarmierte Polizei die Männer stellen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen Körperverletzung und Beleidigung.

Dessau-Roßlau

Auf ihrem Weg Richtung Hauptbahnhof wird eine 18-Jährige gegen 21:00 Uhr in Höhe der Gaststätte „Bibers Corner“ plötzlich von einem Mann als „Zecke“ beschimpft. Ohne darauf zu reagieren setzt sie ihren Weg fort und hört, wie unmittelbar hinter ihr eine Flasche zu Bruch geht. Daraufhin flüchtet die 18-Jährige und erstattet Anzeige. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung.

Gommern (Jerichower Land)

Gegen 20 Uhr bemerkt ein 16-Jähriger, der durch einen Pullover mit der Aufschrift „good night white pride“ als Antifa erkennbar ist, nach Verlassen einer Schuldisco, wie mehrere Rechte auf einem nahegelegenen Parkplatz den sog. Hitler Gruß zeigen. Plötzlich werden aus der Gruppe heraus Bierflaschen und Steine nach ihm geworfen, die nur wenige Meter vor ihm zu Boden gehen. Drei der Rechten gehen dabei schnellen Schrittes auf ihn zu. Der Antifa flüchtet zurück in die Disco. Zwei Lehrer stellen sich in den Toreingang und verhindert damit, dass die herannahenden Rechten dem Betroffenen weiter folgen. Aus Angst vor einem weiteren Angriff ruft der 16-Jährige seine Mutter an und bittet sie, ihn abzuholen. Auf dem Weg zu ihrem Auto schreien mehrere Rechte aus der Gruppe dem Betroffenen „Zecke verrecke!“ hinterher. In der Folge erstattet er Anzeige.

Merseburg (Saalekreis)

Gegen 17:30 Uhr wird ein Alternativer, als er mit seinem Fahrrad an einer Straßenbahnhaltestelle vorbeifährt, aus einer Gruppe von sieben bis acht z.T. stadtbekannter Neonazis als „Scheiß Zecke“ beschimpft. Dabei werfen sie dem 21-Jährigen zwei halbvolle Bierflaschen hinterher, die beide nur knapp neben ihm auf dem Boden zu Bruch gehen.

Magdeburg

In den frühen Morgenstunden wird eine Schwarze Frau auf dem Rückweg von der Arbeit von vier unbekannten Weißen Männern attackiert. Die 35-Jährige ist mit ihrem Fahrrad unterwegs, als sie aus der Gruppe heraus plötzlich mit Eiern beworfen und rassistisch beleidigt wird. Die Männer versperren ihr der Weg und stoßen sie so massiv, dass sie mit dem Rad zu Boden stürzt. Dann wird sie von den Angreifern umringt und mehrfach getreten. Die Betroffene versucht schließlich, per Handy die Polizei zu alarmieren, aber einer der Angreifer entreißt ihr das Telefon. Dann flüchtet die Gruppe in ein nahe gelegenes Waldstück. Die Betroffene erleidet Verletzungen an der rechten Hand und an den Beinen. Durch die anhaltende Bewegungseinschränkung in der Hand verliert sie ihren Arbeitsplatz.

Bundesstraße Nähe Kuhfelde (Altmarkkreis Salzwedel)

Am frühen Abend wird ein Auto mit vier jungen Alternativen, die sich auf der Rückreise von einem Neonaziaufmarsch in Salzwedel befinden, angegriffen. Die Insassin_nen bemerken zunächst ein überholendes Fahrzeug neben sich, dass mit zwei dem Anschein nach Rechten besetzt ist, die sie lange mustern. Plötzlich setzt sich dieses Fahrzeug vor den Wagen der Alternativen und bremst ihn aus. Beide Männer verlassen sofort das Auto und rennen brüllend auf das Auto der  Gegendemonstrant_innen zu. Einer der Angreifer trägt ein T-Shirt mit rechtsextremem Aufdruck. Nur durch ein sofortiges Zurücksetzen gelingt es den Betroffenen, einem auf ihre Windschutzscheibe gerichteten Flaschenwurf auszuweichen und den Rechten, die die Verfolgung zunächst zu Fuß fortsetzen, zu entkommen.

Magdeburg

In den Abendstunde ist ein 17-jähriger Antifaschist im Stadtteil Hopfgarten gerade auf dem Nachhauseweg, als er von hinten gepackt, unvermittelt ins Gesicht geschlagen wird und zu Boden geht. Dann treten etwa 4 augenscheinlich Rechter z.T. mit Stiefeln gegen seinen Kopf, in die Magengegend und gegen seine Beine. Als der 17-jährige sich nicht mehr regt, lassen die Angreifer von ihm ab. Der Schüler muss unter anderem mit Prellungen zwei Tage stationär im Krankenhaus behandelt werden.

Salzwedel

Zwei Tage vor einem Neonaziaufmarsch im Ort hören im Autonomen Zentrum Salzwedel (AZ) anwesende Personen gegen ein Uhr nachts einen lauten Knall. Als sie aus dem Fenster sehen, schlägt ihnen eine mehrere Meter hohe Flamme entgegen. Unbekannte Personen hatten drei sog. Molotowcoctails auf das AZ geworfen. Einer von ihnen traf die Fassade und richtete Sachschaden an, zwei schlugen vor dem AZ auf dem Bürgersteig nahe eines großen Haufens leicht entflammbaren Wertstoffmülls, der am Nachbarhaus gestapelt ist, auf. Die Anwesenden löschen die Feuer, die Polizei wird informiert. In der Vergangenheit wurde das AZ bereits viermal von Rechten angegriffen.

Bitterfeld

Gegen 0:30 Uhr wird ein 37-jähriger Flüchtling aus Benin am Bahnhof plötzlich von zwei Unbekannten gefragt, ob er einen deutschen Pass habe. Während einer der Männer ihm dabei ins Gesicht leuchtet, schlägt der andere bedrohlich eine Metallstange in seine Handfläche. Der 37-Jährige rennt weg und die Unbekannten ihm hinterher, wobei nun auch der zweite Mann eine Stange in der Hand hält. Schließlich gelingt es dem Betroffenen, seine Verfolger abzuschütteln und die Polizei zu alarmieren. Als diese vor Ort eintrifft, sind die Angreifer verschwunden, ebenso wie das Fahrrad des Betroffenen, das er dort zurückgelassen hatte. Dem Angriff vorausgegangen war eine Kontrolle des 37-Jährigen durch die Polizei, als er gerade mit dem Fahrrad auf dem Rückweg von einer Theateraufführung durch Raguhn fuhr. Zur Identitätsüberprüfung wurde er ins Bitterfelder Revier verbracht. Da er sich in Bitterfeld nicht auskannte, bat er die Beamten danach um Hilfestellungen zu seinem Nachhauseweg, was ihm jedoch verweigert wurde. Daraufhin begab er sich zum Bahnhof, um nach einem Zug zu recherchieren.

Halle

Während eines bundesweiten Neonaziaufmarsches wird ein Gegendemonstrant von einem der Teilnehmenden angegriffen. Der Neonazi hatte sich zuvor aus der Demonstration gelöst und war auf eine Gruppe Protestierender zugelaufen. Dort schlägt er dem 31-Jährigen mit der Faust ins Gesicht und verletzt diesen dadurch. Hinzueilende Polizisten beenden den Angriff und nehmen den Neonazi fest. Der Betroffene erstattet Anzeige.

Burgenlandkreis

Gegen 17 Uhr wird ein Punk auf dem Nachhauseweg mit seinem Auto plötzlich von einem PKW überholt, der abrupt vor ihm bremst. So ist der 21-Jährige gezwungen anzuhalten. Währenddessen springen zwei ihm bekannte Neonazis – einer davon mit einem Holzknüppel bewaffnet – aus dem Auto und rennen auf ihn zu. Dann schlagen die Angreifer mit Fäusten und dem Holz auf die Seitenscheiben ein und schreien den Betroffenen an, er solle herauskommen. Durch schnelles Rückwärtsfahren und Wenden kann der Punk entkommen.

Magdeburg

Ein 19-jähriger Antifa wird bei einem Osterfeuer nacheinander von zwei Neonazis, die mit weiteren Rechten vor Ort sind, mit Faustschlägen ins Gesicht attackiert. Andere Osterfeuerbesucher_innen ignorieren die Angriffe. Lediglich ein Begleiter des Betroffenen versucht zu intervenieren und wird daraufhin von einem der Neonazis ebenfalls geschlagen. Der 19-Jährige flieht, wird aber von einer ca. 10-köpfigen Gruppe eingeholt und immer wieder gegen den Kopf und Körper geschlagen sowie am Boden liegend getreten. Es gelingt ihm wegzurennen. Die Angreifer verfolgen ihn jedoch weiter und rufen „Scheiß Zecke renn um dein Leben“. In einer Gartenanlage, wo er sich in Todesangst versucht zu verstecken, wird der Antifa ein viertes Mal angegriffen und von einem der Rechten mehrfach geschlagen. Erst dann kann der Betroffene endgültig entkommen.

Magdeburg

Gegen 1:00 Uhr morgens begegnen zwei 21- und 23-jährige Alternative auf der Straße einer größeren Gruppe augenscheinlich Rechter. Unter Rufen wie „Hier sind noch Zecken!“ rennen diese auf die beiden Männer zu und treten dem 23-Jährigen die Beine weg. Auf dem Boden liegend tritt ihm einer der Rechten gegen den Kopf. Währenddessen erhält der 21-Jährige einen Schlag ins Gesicht. Dann gelingt es den Betroffenen zu flüchten und die Polizei zu alarmieren. Die vor Ort eintreffenden Beamten werden aus der Gruppe verbal und mit Flaschenwürfen attackiert. Schließlich können sie die Personalien von sechs Tatverdächtigen feststellen, wovon vier der rechten Szene zugeordnet werden. Der Staatsschutz ermittelt wegen Landsfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung.

Oschersleben (Börde)

Gegen Mitternacht werden ein 19-jähriger Alternativer und seine Freundin auf dem Nachhauseweg aus einer am Bahnhof sitzenden, etwa 10-köpfigen Gruppe als „Scheiß Zecken“ beschimpft. Das Paar läuft schnell weiter, wird jedoch von einem der Rechten verfolgt und währenddessen mit einer aufgeschlagenen Bierflasche bedroht. Dann schlägt der Rechte dem Alternativen ins Gesicht. Die beiden laufen weg, werden aber kurz darauf an einer geschlossenen Bahnschranke eingeholt. Hier versetzt der Angreifer dem 19-Jährigen weitere Schläge. Währenddessen amüsieren sich die anderen Rechten über die Hilferufe seiner Freundin. Sobald möglich flüchtet das Paar unter den noch geschlossenen Schranken hindurch, gefolgt von dem Angreifer. Nach Rufen wie „Scheiß Zecke“ und „Assi“ schlägt er den Betroffenen erneut ins Gesicht, würgt ihn und reißt ihm seinen Pullover vom Körper. Der Alternative und seine Freundin können schließlich wegrennen. Sie werden noch einige Zeit von dem Angreifer und weiteren Rechten unter lauten Rufen verfolgt. Noch im Laufen informiert der Alternative die Polizei und erstattet in der Folge Anzeige. Noch am folgenden Tag hat er starke Kopfschmerzen. Die Würgemerkmale an seinem Hals sind noch Tage später deutlich sichtbar.

Stendal

Gegen 13:30 Uhr rufen zwei Männer in der Innenstadt mehrfach „Sieg Heil“. Als ein 38-Jähriger interveniert, wird er vom einem der Rechten mehrfach geschlagen. Er erleidet einen Nasenbeinbruch. Während die von Passant_innen gerufene Polizei die Personalien aufnimmt, zeigt einer der Angreifer den so genannten Hitlergruß.

Genthin (Jerichower Land)

Auf dem Nachhauseweg von einer Kneipe bemerkt ein Nichtrechter nach 22:00 Uhr mehrmals einen langsam vorbeifahrenden schwarzen Golf. In der Friedensstraße taucht der Wagen wieder auf und hält neben ihm an. Vier schwarz gekleidete und vermummte Personen steigen aus und schlagen wortlos auf den 31-Jährigen ein. Schließlich gelingt es dem Betroffenen zu flüchten. Durch den Angriff erleidet er Prellungen an den Rippen und am Kopf, die noch Tage später schmerzen.

Magdeburg

Gegen 4:30 Uhr morgens warten drei Jugendliche an einer Tankstelle in Magdeburg-Altstadt auf einen befreundeten Punk, der noch etwas am Nachtschalter einkauft. Währenddessen werden sie von einem Mann angesprochen und gefragt, ob sie Antifaschisten seien. Die Jugendlichen verneinen und verweisen den Unbekannten an ihren Freund. Daraufhin geht der Unbekannte gemeinsam mit etwa fünf weiteren Männern unvermittelt auf den 21-Jährigen los, der mehrfach in sein Gesicht geschlagen wird und zu Boden geht. Dem Betroffenen gelingt es aufzustehen, doch kurz darauf wird er erneut zu Boden geschlagen. Dort treten die Angreifer mehrfach auf ihn ein. Schließlich lassen sie mit dem Ausruf „Verpiss dich!“ von ihm ab. Der Punk verliert bei dem Angriff ein Stück Zahn. Zudem erleidet er einen Riss in der Zunge, einen Bluterguss im Auge und Schürfwunden an Knien und Ellenbogen.