Magdeburg

Nach dem Einsteigen in einen Bus an der Haltestelle Damaschkeplatz wird ein 22-jähriger Student gegen 1:25 Uhr von einem Unbekannten mit der Frage „Magst Du Nazis?“ angesprochen. Als er verneint erhält der 22-Jährige einen Faustschlag ins Gesicht. Dann verlässt der Angreifer den Bus. Die alarmierte Polizei kann noch in Tatortnähe einen alkoholisierten 24-Jährigen feststellen, gegen den nunmehr wegen Körperverletzung ermittelt wird.

Magdeburg

Einige Alternative sind gegen 18:30 Uhr auf dem Rückweg von einer Kundgebung gegen den Einzug der NPD in den Landtag am Domplatz, als sie in der Nähe des City Carées drei augenscheinlich Rechte bemerken. Die Dreier-Gruppe verschwindet kurz hinter die nächste Straßenecke. Dann rennen etwa 25 überwiegend Vermummte auf die Linken los und greifen sie an. Einer der Betroffenen erhält einen Tritt gegen den Kopf und fällt daraufhin zu Boden. Zwei weitere werden gegen den Kopf geschlagen. Da einer der Betroffenen mit dem Fahrrad auf die Straße stürzt und den Verkehr blockiert und Passant_innen auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehenbleiben, lassen die Angreifer von den Alternativen ab. Kurz darauf trifft die Polizei vor Ort ein. Einer der Betroffen erleidet eine Gehirnerschütterung, zwei weitere Hämatome.

Burg (Jerichower Land)

Ein 16-jähriger Alternativer wird im Schulflur von etwa zehn Mitschülern u.a. als „Zecke“, „Assi“ und „Judenfotze“ beschimpft. Im Klassenraum reißt ihm einer aus der Gruppe sein Basecap vom Kopf, beschädigt es und schmeißt es in den Müll. Dabei ruft er „Hier marschiert der nationale Widerstand!“ und „Wir sind die Nationalisten!“. Als sich der Betroffene verbal wehrt , tritt ihm der Angreifer so gegen die Beine, dass er auf einen Stuhl stolpert. Dort sitzend wird er von ihm gegen den Kopf getreten und mit der Faust gegen den Kopf und in den Magen geschlagen. Schließlich kann er aufstehen und sich aus der Situation befreien. Der während der gesamten Zeit anwesende Lehrer, der die Rechten im Flur lediglich aufgefordert hatte, die Sprüche zu lassen, schreitet weiter nicht ein. Der Betroffene erleidet eine Abschürfung am Kopf sowie Schmerzen im Magen- und Rippenbereich.

Magdeburg

Ein ausländischer Studierender wird in einer Straßenbahn plötzlich von einem Unbekannten angegriffen. Obgleich dieser noch reichlich Platz zum Vorbeigehen hat, schreit er den Studenten mit „Steh nicht in meinem Weg!“ an. Dann stößt er ihn mit Wucht gegen die Straßenbahntür, sodass der Betroffene mit dem Kopf gegen eine Metallbox prallt. Der Student informiert die Straßenbahnfahrerin, welche die Polizei verständigt. Noch vor Ort erstattet er Anzeige wegen Körperverletzung. Er erleidet Schmerzen an der Stirn.

Schönebeck (Salzlandkreis)

Gegen 2.30 Uhr wird eine 21-jährige Alternative auf dem Nachhauseweg von hinten angegriffen. Die zwei vermummten augenscheinlich Rechten schlagen mehrfach mit Fäusten gegen den Kopf und das Gesicht der Betroffenen ein bis sie zu Boden geht. Dann wird sie mehrmals gegen den Körper getreten. Bevor die Angreifer flüchten entreißen sie ihr einen Beutel mit persönlichen Gegenständen. Die 21-Jährige war durch ihr Äußeres als Alternative erkennbar und hörte deutlich vernehmbar Punkmusik. Die Betroffene muss u.a. wegen einer Gehirnerschütterung drei Tage stationär behandelt werden.

Klein Ammensleben (Börde)

Nachdem ein 32-jähriger Fahrradfahrer kurz nach Mitternacht in Klein Ammensleben zwei Männer beim Anbringen von Wahlplakaten der NPD sieht und dies beim Vorbeifahren kritisiert, wird er vom Kleintransporter der NPD-Wahlhelfer verfolgt. Das Fahrzeug stoppt vor ihm, zwei der Helfer springen raus und rennen auf ihn zu. Einer schlägt den 32-Jährigen mit einer Eisenstange, der andere mit der Faust gegen Kopf und Körper. Der Betroffene erleidet eine Schulterprellung, Abschürfungen, Hämatome und eine aufgeplatze Oberlippe. Zudem wird sein Handy beschädigt.

Havelberg (Landkreis Stendal)

Ein 39-jähriger Ägypter begegnet morgens auf dem Weg zur Berufsbildungsakademie (BBA) drei Männern, die ihn bereits einen Monat zuvor angepöbelt und beleidigt hatten. Die drei rufen Beleidigungen wie „Scheiß Ausländer“ und „Wir habe dir doch schon gesagt, dass du hier abhauen sollst!“. Dann treten und schlagen sie mit Fäusten auf ihr Opfer ein. Der 39-Jährige erleidet einen Schock und trägt Verletzungen an der Schulter davon. Zudem wird seine Lederjacke beschädigt. Nachdem seine Verletzungen ambulant im Krankenhaus behandelt wurden, geht der Betroffene selbst zur Polizei und erstattet Anzeige.

Oschersleben (Börde)

Nach einer Demonstration gegen rechte Gewalt klingeln zwei Alternative an der Haustür von Freunden, als ein mit augenscheinlich Rechten vollbesetztes Auto hält. Zwei Männer springen heraus und rennen brüllend auf sie zu. Die Alternativen können sich in den Hausflur retten und die Haustür zuhalten, während die Rechten so stark dagegen treten, dass sie beschädigt wird. Auf der Flucht in die oberen Stockwerke hören sie die Scheibe zerplatzen. Erst auf Intervention der im Auto wartenden Rechten fliehen die Angreifer. Vier Tage zuvor hatte einer der Betroffenen einen
Drohbrief erhalten, in dem ihm für den Fall weiteren politischen Engagements Gewalt ankündigt wurde. Die von Nachbarn gerufene Polizei nimmt keinen Kontakt mit den Betroffenen oder deren im Haus wohnenden Freunden auf. Einer der Alternativen erleidet einen Kreislaufzusammenbruch.

Magdeburg

Gegen 14:00 Uhr läuft eine 18-jährige Antifaschistin durch eine S-Bahn-Unterführung Richtung Hasselbachplatz. An ihrem Rucksack hat sie einen Antifa-Button befestigt. Plötzlich hört sie von hinten zwei Männer laut „Scheiß Antifa!“ und „Scheiß Zecke!“ schreien. Sie wird unvermittelt gegen die Wand gestoßen. Einer der Angreifer schlägt sie mit der flachen Hand ins Gesicht und sprüht ihr Pfefferspray in die Augen. Dann lassen die Unbekannten von ihr ab. Die 18-Jährige erleidet ein Hämatom am Auge sowie eine Augenreizung.

Bad Dürrenberg (Saalekreis)

Gegen 21:30 Uhr begegnen zwei 23- und 24-jährige Punks plötzlich einer 15- bis 20-köpfigen Gruppe überwiegend Vermummter. Als sie schnell vorbeilaufen wollen werden sie gefragt, was Faschismus bedeute. Der 23-Jährige bejaht und geht weiter. Plötzlich erhält er mehrere Schläge mit einem Teleskopschlagstock auf seinen Hinterkopf. Zudem versetzt ihm ein weiterer Angreifer einen Fauststoß mit einem Schlagring gegen seine Schläfe, sodass er zu Boden geht. Während der Betroffene aufstehen und flüchten kann wird seine 24-jährige Begleiterin massiv gegen ihren Rücken getreten. Dann wird sie gefragt, ob sie „auch eine Zeckenschlampe“ sei und aufgefordert, ihre Freunde anzurufen. Schließlich lassen die Rechten die Punkerin gehen. Der 23-Jährige erleidet mehrere Kopfplatzwunden, die 24-Jährige erhebliche Rückenschmerzen.

Landsberg (Saalekreis)

Gegen 12:45 Uhr wird ein 20-jähriger Antifaschist auf dem Schulhof des Gymnasiums beim Vorbeilaufen an einer etwa 15- bis 20-köpfigen Gruppe z.T. augenscheinlich Rechter gezielt von einem Schüler der gegenüberliegenden Sekundarschule angerempelt. Als der Betroffene fragt, was das soll, wird er von dem Rechten geschubst, mehrfach mit der Faust ins Gesicht geschlagen und zu Boden gestoßen. Erst als eine Pausenaufsicht interveniert, lässt der Angreifer von dem Betroffenen ab. Zuvor hatte sich der 20-Jährige auf dem Schulhof mit Schülern des Gymnasiums über die Kampagne „Wähl nicht NPD“ unterhalten. Dies hatten mehrere bekannte Rechte offenbar im Vorbeilaufen mitbekommen und sich daraufhin gesammelt. Der 20-Jährige erleidet eine stark blutende Platzwunde an der Lippe. Er erstattet Anzeige.

Magdeburg

Ein Linker ist am Nachmittag mit zwei Fahnen und Pappschild auf dem Weg zu einer Antifademonstration gegen rechte Gewalt im Stadtteil Reform, als plötzlich eine vier- bis sechsköpfige Gruppe Vermummter auf ihn zukommt. Als der 21-Jährige wegrennt, wird er verfolgt und angegriffen. Dem Betroffenen gelingt es, sich mit einer Fahne zu verteidigen und auf einen Hof zu flüchten. Hier  wird er erneut eingeholt und geschlagen. Andere Rechte zertreten währenddessen das Pappschild. Nach Hilferufen und Klingeln an einer Tür kann der 21-Jährige schließlich in ein Haus flüchten. Er und die Bewohner_innen informieren die Polizei, die etwa 15 Minuten später vor Ort eintrifft. Der Betroffene erstattet Anzeige.

Burg (Jerichower Land)

Ein 16-jähriger Antifa wird von acht Männern zu Boden geschlagen und getreten. Dabei beleidigen sie ihn und verhöhnen ihn mit den Worten „Na, habt ihr jetzt vor uns Respekt?“. Unter den Angreifern sind bekannte Neonazis. Der Betroffene erleidet Prellungen und Hämatome im Gesicht sowie Nasenbluten.

Dessau-Roßlau

Gegen 23:00 Uhr wird eine in der Nähe des „Side Grill“ sitzende Punkerin von zwei Unbekannten u.a. als „Zecke“ beschimpft. Dann reißt einer der augenscheinlich Rechten die 22-Jährige an ihrer Kleidung vom Boden hoch und schubst sie mehrfach so gegen eine Wand, dass sie jedes Mal mit dem Kopf dagegen schlägt. Die Betroffene erleidet eine Halswirbelprellung. Sie erstattet Anzeige.

Stendal

Gegen Mittag wird im Einkaufszentrum „Altmark-Forum“ ein 41-jähriger Schwarzer Deutscher von einem Unbekannten rassistisch beschimpft und mehrfach geschlagen. Danach verlässt der Täter das Einkaufszentrum. Der Wachschutz verständigt die Polizei, die kurz darauf einen polizeibekannten 27-jährigen Tatverdächtigen in der Stadtseeallee feststellen kann.

Magdeburg

Gegen 1:00 Uhr nachts warten mehrere Alternative am Nicolaiplatz auf eine Straßenbahn, als sich plötzlich eine größere Gruppe Rechter nähert. Zwei von ihnen gehen direkt auf einen Punk zu und schlagen ihm sofort mit Fäusten ins Gesicht. Ein Alternativer, der die Angreifer wegschubst, wird mit einem Bierglas ins Gesicht geschlagen. Eine Alternative interveniert verbal, woraufhin sie als „Sophie-Scholl-Schlampe“ beschimpft und ins Gesicht geschlagen wird. Als sie auf ihre Knie stürzt, schlägt einer der Angreifer mit den Worten „Gute Nacht“ noch einmal zu. Zeitgleich werden auch weitere Alternative von den Rechten angegriffen. Zwei der Betroffenen verlieren dabei das Bewusstsein. Die alternativen Frauen flüchten auf die gegenüberliegende Straßenseite und alarmieren die Polizei. Diese kann noch in Tatortnähe sechs Verdächtige festnehmen. Der Staatsschutz ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Magdeburg

Eine etwa sechsköpfige Gruppe Linker wartet am frühen Morgen am Eingang des Hauptbahnhofes, um von dort gemeinsam zu einer Demonstration zu fahren, als sich ihnen drei Unbekannte nähern. Einer von ihnen tritt im Vorbeigehen gegen eine neben der Gruppe abgestellte Fahne. Dann geht er – rechte Parolen rufend – auf einen der Linken los, der den Angriff mit einem Fahnenstock abwehren kann. Daraufhin schlägt der Rechte einem weiteren Linken mit voller Wucht aufs Ohr. Eintreffende Polizeibeamte können den Angreifer stoppen.

Weißenfels (Burgenlandkreis)

Gegen Mitternacht brennt das Auto eines Vorstandsmitglieds des Simon-Rau-Zentrums in Weißenfels vollständig aus. Als Ursache ist nach derzeitigem Erkenntnisstand von einem Brandanschlag auszugehen. Im Vorfeld war der 32-jährige Betroffene, der sich seit etlichen Jahren im Burgendlandkreis gegen Rechts engagiert, mehrfach aus dem Umfeld der NPD bedroht worden. Durch den Brand entstand ein Sachschaden von ca. 13.800 Euro. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Schönebeck (Salzlandkreis)

Am frühen Neujahrsmorgen betritt eine etwa siebenköpfige Gruppe Rechter einen Döner-Imbiss. Nach rechten und rassistischen Äußerungen schlagen mehrere Männer auf den türkischen Besitzer ein. Zwei Gäste des Lokals, die dem Betroffenen helfen wollen, werden ebenfalls angegriffen. Einem wird ein Zahn ausgeschlagen. Schließlich verlässt die Gruppe den Imbiss. Der Besitzer muss mit Platzwunden und einem Hämatom am Kopf sowie eine Verletzung am Arm ambulant behandelt werden. Auch beide Helfer werden bei dem Angriff verletzt. Es wird Anzeige erstattet.