Halberstadt (Harz)

Am frühen Nachmittag steht ein langjährig gegen Rechts aktiver Stadtrat gerade in der Bahnhofsbuchhandlung vor einer Auslage, als er plötzlich lautstark namentlich angesprochen und antisemitisch beschimpft wird. Der 58-Jährige dreht sich sofort um und sieht drei schwarz gekleidete Männer an der offenen Ladentür vorbeilaufen, darunter der stadtbekannte, einschlägig vorbestrafte Neonazi Stephan L.. Dieser sieht ihn direkt an und droht „Die nächste Kugel ist für dich!“. Dann verlassen die Männer das Bahnhofsgebäude. Der Betroffene erstattet Anzeige.

Stendal

Gegen 22:00 Uhr kommen fünf Jugendliche auf dem Nachhauseweg am Mark an einer Gruppe vorbei. Als sie den Platz bereits passiert haben, werden sie plötzlich von einem Unbekannten lautstark angepöbelt und rassistisch beleidigt. Sie ignorieren ihn, werden aber weiter verfolgt und beleidigt. Schließlich setzt sich einer von ihnen verbal zur Wehr. Plötzlich werden die Jugendlichen von weiteren Unbekannten verfolgt, die offensichtlich zu der Gruppe gehören. Die Betroffenen flüchten, werden aber – teilweise in Autos – weiter durch die Straßen gejagt. Einer wird schließlich eingeholt, von hinten angegriffen und u.a. ins Gesicht getreten. Der 16-Jährige verliert dadurch einen Schneidezahn. Zudem erleidet er einen Nasenbruch und eine blutende Platzwunde an der Lippe. Als der Angreifer von ihm ablässt, flüchtet er sich in die nahegelegene Polizeiwache. Von dort wird er sofort ins Krankenhaus eingeliefert, wo er an der Nase operiert werden muss.

Querfurt (Saalekreis)

Auf dem Nachhauseweg von einem Gartenfest bemerken ein 14-jähriger Alternativer und seine zwei Freunde gegen 0:30 Uhr, wie ihnen eine etwa sechs- bis achtköpfige Gruppe Rechter hinterherrennt. Sie versuchen zu flüchten, werden aber eingeholt, geschlagen und getreten. Zudem wird der 14-Jährige gezwungen, sein T-Shirt einer Oi-Punkband auszuziehen und zu übergeben. Dann lassen die Angreifer die drei gehen. Der 14-Jährige erleidet ein Hämatom am Auge sowie eine Schwellung im Gesicht. Er erstattet Anzeige.

Naumburg (Burgenlandkreis)

Nachdem ein Jugendlicher am frühen Nachmittag in eine Regionalbahn Richtung Halle gestiegen war bemerkt er eine ca. 10-köpfige Gruppe offensichtlicher Neonazis. Während der augenscheinlich alternativ gekleidete Jugendliche noch versucht, sein T-Shirt zu bedecken, kommen bereits drei aus der Gruppe auf ihn zu und stellen sich um ihn herum. Dann beginnt einer der Unbekannten, ihn herumzustoßen. Nach der Frage „Was rempelst du uns an?“ schlagen ihn die Angreifer mehrmals mit dem Ellenbogen gegen seinen Oberkörper. Als der Zug hält, versucht der Betroffene auszusteigen, wird aber wiederum bedrängt, als „Dreckspunk“ beleidigt und von hinten gegen seine Schulter geschlagen. Kurz darauf beginnt in Weißenfels eine Spontandemonstration von Neonazis, zu der die Gruppe offenbar unterwegs war.

Halle (Saale)

Gegen 22:40 Uhr wird ein 58-Jähriger während eines Gaststättenbesuchs rassistisch beschimpft. Als er nicht darauf eingeht, wirft der Mann einen Stuhl nach ihm, der einen anderen Gast am Kopf trifft. Der ebenfalls 58-Jährige erleidet eine Platzwunde, die ärztlich versorgt werden muss. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung, Beleidigung und Volksverhetzung gegen einen 39-Jährigen.

Weißenfels (Burgenlandkreis)

Kurz vor 2:00 Uhr nachts, nach Verlassen des „No Silent Backlands“-Festivals gegen rechte Gewalt, bemerken zwei 23- und 24-jährige Konzertbesucher auf dem Schlossvorplatz eine ca. sechsköpfige Gruppe, aus der zwei Personen direkt auf sie zukommen. Einer fragt, ob es ihnen Spaß mache, gegen Deutschland zu feiern. Der andere augenscheinlich Rechte nimmt den 24-Jährigen von hinten in einen Würgegriff. Der 23-Jährige versucht verbal zu deeskalieren, wird aber zwei Mal mit der Faust ins Gesicht und dann mit dem Kopf gegen eine Wand geschlagen. Schließlich zieht ihn der Angreifer zu Boden und versetzt ihm noch mindestens zwei Fußtritte gegen seinen Körper. Währenddessen wird auch der 24-Jährige zu Boden gebracht und mehrfach gegen seinen Kopf getreten. Als sich ein Auto nähert, flüchtet die Gruppe. Einer der Betroffenen alarmiert die Polizei. Mit Kopfverletzungen und Schürfwunden müssen sie ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Der polizeiliche Staatschutz ermittelt.

Weißenfels (Burgenlandkreis)

Ein 15-jähriger Alternativer wird von einer u.a. mit einem Teleskopschlagstock bewaffneten Gruppe Rechter geschlagen, getreten und als „Scheiß Kanake“ beschimpft. Er erleidet u.a. Verletzungen im Gesicht.

Naumburg (Burgenlandkreis)

Gegen 20:00 Uhr wird ein Antifa zunächst von einem Unbekannten gemustert und angesprochen. Ein zweiter Mann kommt hinzu, sagt „Was ist das für ein Antifaspinner“ und schlägt den Betroffenen plötzlich mit der Faust in den Bauch. Als sich dieser gegen den Angriff zur Wehr setzt, entfernen sich die beiden Unbekannten und drohen dabei „Dich kriegen wir nochmal!“.

Genthin (Jerichower Land)

Auf einem Supermarktparkplatz wird ein Schwarzer von einem Unbekannten zunächst rassistisch beschimpft und dann mit der Faust ins Gesicht geschlagen.

Tangermünde (Stendal)

Während eines Diskobesuchs werden eine Frau und ihr Begleiter plötzlich von einer Unbekannten u.a. mit „Kanaken raus“ und „Sieg Heil“ angepöbelt. Schließlich reißt sie die Betroffene von hinten zur Seite, zieht sie an den Haaren und tritt ihr gegen das Knie. Auch ihrem Begleiter versetzt sie einen Schlag ins Gesicht.

Burg (Jerichower Land)

Als ein Mann die Wohnung eines Bekannten betritt, den er gerade nach Hause begleitet hatte, kommt unvermittelt einer der anwesenden, alkoholisierten Gäste auf ihn zu, pöbelt ihn an und schlägt ihn mit der flachen Hand ins Gesicht. Laut Polizei soll das „ausländische Aussehen“ des Betroffenen der Grund für den Angriff gewesen sein.

Naumburg (Burgenlandkreis)

Als ein alternativer Jugendlicher gegen 20:45 Uhr eine Straße Richtung Bahnhof entlang läuft bemerkt er plötzlich, wie ihn ein Auto verfolgt. Schließlich fährt es langsam neben dem Jugendlichen her. Dabei wird er als „Scheiß Zecke“ und „Punkerschwein“ beschimpft. Als der Betroffene nicht reagiert, werfen die Insassen mit drei bis vier Bierflaschen nach ihm, die ihn jedoch knapp verfehlen. Bevor das Auto mit quietschenden Reifen davonfährt, wird dem Betroffenen noch der Mittelfinger gezeigt.

Polizeirevier Saalekreis

Ein 18-jähriger Schwarzer Deutscher und seine Mutter werden auf dem Weg zu Bekannten plötzlich von Bauarbeitern, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite arbeiten, rassistisch beschimpft. Als der 18-Jährige daraufhin ein Auto beschädigt, versucht ein Bauarbeiter ihn zu schlagen. Das gelingt ihm nicht, weil die Mutter des Betroffenen interveniert und ihren Sohn wegstoßen kann.

Stendal

Ein augenscheinlich betrunkener Unbekannter verfolgt gegen 19 Uhr zwei junge Frauen in einem Supermarkt und beleidigt sie dabei rassistisch. Dann holt er plötzlich mit einer Wasserwaage zum Schlag aus. Eine 40-jährige Kundin geht dazwischen und wird gegen Kopf und Schulter geschlagen, dann flüchtet der Angreifer. Eine weitere Kundin leistet schließlich Erste Hilfe. Die 40-Jährige erleidet u.a. eine Kopfplatzwunde und muss ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Die alarmierte Polizei kann einige Straßen entfernt einen 49-jährigen Tatverdächtigen stellen.

Halle (Saale)

Während eines Spaziergangs auf der Peißnitz kommen einem 34-jährigen Schwarzen gegen 23:30 Uhr drei Unbekannte entgegen. Beim Versuch, an der Gruppe vorbeizugehen, wird er plötzlich angerempelt und gefragt, ob er ein Problem habe und rassistisch beleidigt. Als noch drei weitere Unbekannte hinzukommen, bildet die gesamte Gruppe einen Kreis um den 34-Jährigen. Dann schlagen die Männer auf ihn ein, wobei sie auch Stöcke benutzen. Zudem zückt einer der Angreifer ein Messer. In Todesangst versucht der Betroffene, die Schläge abzuwehren und mit den Armen seinen Kopf zu schützen. Schließlich gelingt es ihm, einem der Angreifer seinen Stock zu entreißen und damit fünf der Angreifer zur Flucht zu bringen. Als er dabei den Stock aus der Hand verliert, geht der verbleibende Unbekannte mit dem Messer auf ihn los. Der Betroffenen kann die Hand des Angreifers festzuhalten, wobei er eine blutende Schnittverletzung an der Hand erleidet. Während die beiden um das Messer kämpfen, kommen plötzlich zwei Männer hinzu, die „Stopp! Polizei!“ rufen und damit den Angriff beenden. Jedoch lassen sie den Angreifer nach einem kurzen Gespräch ohne weitere Maßnahmen laufen und fragen den Betroffenen im Anschluss lediglich nach seinen Papieren. Der 34-Jährige erleidet u.a. multiple Prellungen am ganzen Körper.

Bad Dürrenberg (Saalekreis)

Gegen 23:30 Uhr wird eine etwa 14-köpfige Gruppe alternativer Jugendlicher auf dem Borlachplatz während einer Party plötzlich von etwa 10 zum Teil Vermummten angegriffen. Die Angreifer schlagen u.a. mit Baseballschlägern, Zaunlatten und Stromkabeln auf die Jugendlichen ein und versprühen Reizgas. Dabei werden insgesamt neun alternative Jugendliche verletzt, wobei sich drei Betroffene ambulant im Krankenhaus behandeln lassen müssen. Wenig später kann die Polizei an einer nahegelegenen Tankstelle ein Auto mit fünf Tatverdächtigen feststellen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen Landfriedensbruch in besonders schwerem Fall.

Blankenburg (Harz)

Gegen 3:40 Uhr wird ein 26-Jähriger in der Straße „Am Thie“ plötzlich von drei augenscheinlich Rechten angegriffen. Die vermummten Angreifer schlagen den Betroffene mit Fäusten und einem Baseballschläger und skandieren dabei neonazistische Parolen. Schließlich gelingt es dem Betroffenen, sich in ein nahe gelegenes Hotel zu retten und die Polizei zu alarmieren. Die Angreifer entkommen unerkannt mit einem PKW. Der Betroffene muss sich ambulant im Krankenhaus behandeln lassen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Halle (Saale)

Gegen 22:45 Uhr werden ein 31-Jähriger aus Sierra Leone und seine 25-jährige Begleiterin in einer Straßenbahn der Linie 1 aus einer vierköpfigen Gruppe, darunter eine Frau, rassistisch beschimpft. Als die beiden aussteigen wollen, stellt die Frau der 25-Jährigen ein Bein. Zudem beginnt einer der Unbekannten, den 31-Jährigen aggressiv zu schubsen. An der Haltestelle am Marktplatz verlassen die Betroffenen die Bahn und steigen in eine andere um, wobei sie von der Gruppe verfolgt werden. In der Bahn schlägt einer der Männer dem 31-Jährigen, der sich gerade hingesetzt hatte, unvermittelt mit der Faust ins Gesicht. Jetzt gelingt es einigen Fahrgästen, ihn und zwei weitere Angreifer, darunter die Frau, aus der Bahn zu drängen. Der Betroffene erleidet eine blutende Platzwunde an der Lippe. In der Folge nehmen vor Ort eintreffende Beamte die Personalien von drei 34- bis 44-jährigen, polizeibekannten Tatverdächtigen auf. Gegen sie wird wegen Beleidigung und Körperverletzung ermittelt.

Halle (Saale)

Gegen 23:00 Uhr bemerkt ein 34-jähriger Schwarzer am Steintor, wie ihm eine etwa vierköpfige Gruppe folgt. In Höhe des Stadtparks beginnen die Männer plötzlich zu rennen. Bei ihm angekommen fragt ihn einer der Unbekannten, ob er Feuer habe. In dem Moment, wo der 34-Jährige die Frage verneint, erhält er sofort einen Faustschlag ins Gesicht. Dann schlagen und treten auch die anderen auf den Betroffenen ein, wobei Sätze wie „Verpiss dich, Neger!“ und „Wir hassen dich!“ fallen. Auch als der Betroffene zu Boden geht, treten die Angreifer weiter auf ihn ein. Als er aufzustehen und zu flüchten versucht, machen sie sich über ihn lustig und greifen ihn erneut an. Erst als sich ein Passant nähert, lassen die Angreifer von dem 34-Jährigen ab und flüchten. Der Betroffene erleidet u.a. eine Schwellung an der Lippe, einen Riss im Schneidezahn sowie Prellungen. In der Folge erstattet er Anzeige.

Halle (Saale)

Gegen 1:20 Uhr werden zwei 20- und 34-jährige Wahlhelfer von Bündnis90/Die Grünen auf der oberen Leipziger Straße beim Aufhängen von Plakaten anlässlich der bevorstehenden Oberbürgermeisterwahl aus einer Dreiergruppe heraus mit rechten Sprüchen beleidigt und angegriffen. Nach Skandieren von Fußballparolen spricht einer der Unbekannten die beiden mit „Die Grünen sind alle Juden und Schwule, die unser Land kaputt machen“ an und fragt, warum sie denn Werbung für diese Partei machten. Nach etlichen, diskriminierenden Beschimpfungen reißt der Unbekannte dem 34-Jährigen ein Wahlplakat aus der Hand und versetzt ihm einen Faustschlag ins Gesicht. Dann verlässt die Gruppe zunächst den Angriffsort, kommt jedoch kurz darauf zurück. Der Angreifer stößt die Leiter der Wahlhelfer um und versetzt auch dem 20-Jährigen einen Faustschlag ins Gesicht. Die von den Betroffenen direkt nach Beendigung des Angriffs informierte Polizei trifft erst nach ca. 25 Minuten vor Ort ein und entschuldigt dies mit mangelnden personellen Ressourcen. Die Betroffenen erstatten Anzeige wegen Körperverletzung und Beleidigung.