Merseburg (Saalekreis)

Kurz vor 4 Uhr nachts bemerken Mieter_innen eines von Familien aus Rumänien bewohnten Hauses Feuer im Flur. Ein in der Nähe der Eingangstür abgestellter Spültisch brennt. Die Rauchgasentwicklung ist so massiv, dass alle 18 Bewohner_innen, darunter auch Kinder, auf ein Vordach des Gebäudes flüchten müssen. Die Feuerwehr kann den Brand umgehend löschen. Bei der Ursachenermittlung wird der Einsatz von Brandbeschleuniger festgestellt.

Eisleben (Mansfeld-Südharz)

Am Nachmittag werden zwei 17- und 37-jährige Syrer aus einer Gruppe heraus rassistisch beleidigt. Dann kommen zwei der Männer auf die beiden zu und greifen sie an. Ein Zeuge alarmiert die Polizei. Beide Betroffene werden bei dem Angriff leicht verletzt, der 37-Jährige muss ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Laut Polizei standen beide Tatverdächtigen unter erheblichem Alkoholeinfluss. Gegen die 26- und 31-Jährigen wird wegen Körperlerletzung und Beleidigung ermittelt.

Halle (Saale)

Gegen 21:25 Uhr werden zwei Schwarze Männer an einer Skaterbahn in Halle-Neustadt von zwei Unbekannten rassistisch beleidigt. Als ein 15-Jähriger schlichten will, wird er von den Tätern geschlagen und dabei leicht an der Lippe verletzt. Dann werfen die Angreifer mit einer Flasche nach den Schwarzen Betroffenen, woraufhin diese sich mit Händen und Füßen sowie einem Ast zur Wehr setzen. Dabei wird einer der Angreifer verletzt und seine Brille beschädigt. Die Polizei ermittelt gegen einen 31- sowie einen 35-Jährigen.

Halle (Saale)

Am späten Abend wird ein 44-Jähriger in unmittelbarer Nähe der Straßenbahnhaltestelle Zentrum Neustadt plötzlich von einer Unbekannten rassistisch beschimpft. Dann rempelt die offenbar alkoholisierte Frau den nigerianischen Flüchtling so heftig an, dass er zu Boden stürzt, schlägt und tritt auf ihn ein und würgt ihn. Während der Betroffene versucht, sich zu wehren, bedroht ihn ein ebenfalls augenscheinlich alkoholisierter Mann mit einem Messer und macht Stichbewegungen in seine Richtung. Der Betroffene erleidet Hämatome und Schürfwunden und muss ambulant im Krankenhaus versorgt werden. Die Polizei ermittelt gegen eine 27-Jährige sowie einen 31-Jährigen wegen Beleidigung, gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung sowie Volksverhetzung.

Halle (Saale)

Gegen 17:15 Uhr wird ein 21-jähriger Wohnungsloser beim Betteln in der Fußgängerzone der Heideringpassage im Stadtteil Heide-Nord von einem Passanten beschimpft und geschlagen. Kurz darauf kommen weitere fünf Personen hinzu und schlagen ebenfalls auf den jungen Mann ein. Bevor die Unbekannten flüchten, skandieren sie noch rechte Parolen. Der Betroffene hat eine Ellenbogenverletzung und blutet stark aus der Nase, lehnt aber eine medizinische Behandlung ab. Der Polizei gelingt es, noch in Tatortnähe einen 30-Jährigen aufzugreifen, der auch wegen politisch rechts motivierter Straftaten polizeibekannt ist. Gegen ihn wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Geusa (Saalekreis)

Zwei Unbekannte beschimpfen gegen 1 Uhr nachts im Geausaer Ortsteil Atzendorf einen 29-Jährigen u.a. als „Scheiß Zecke“. Dann wird der Betroffene verfolgt und so massiv geschlagen und getreten, dass er zu Boden geht und ohnmächtig wird. Schließlich zieht einer der Männer den Bewusstlosen hoch, sodass der andere ihm nochmals mit Wucht gegen den Kopf treten kann. Der Betroffene wird u.a. mit blutender Kopfverletzung, zugeschwollenem Auge, Jochbeinbeinprellung und diversen Schürfwunden mit der Notfallambulanz ins Krankenhaus gebracht  Der Attacke vorausgegangen war eine verbale Auseinandersetzung. So hatten der Betroffene und seine schwangere Begleiterin die späteren Angreifer auf dem Nachhauseweg von einem Dorffest dabei gesehen, wie sie gerade einen Verkehrsspiegel herunterreißen wollten. Nachdem der 29-Jährige die Unbekannten aufgefordert hatte, das zu lassen und ankündigte, andernfalls die Polizei zu rufen, war er gefragt worden, ob er ein „Scheiß Linker“ und „für oder gegen Kanacken“ sei und schließlich körperlich attackiert worden. Der Polizei gelingt es kurz nach dem Vorfall, einen der Angreifer zu ermitteln. In der Polizeipressemitteilung wird der rechte Hintergrund des Angriffs allerdings verschwiegen.

Halberstadt (Harz)

In der Nacht zum Sonntag bewerfen Jugendliche ein Verpflegungszelt für Asylsuchende mit Steinen, wobei sie mehrfach „Ausländer raus!“ skandieren. Eine 20-jährige, freiwillige Helferin des Deutschen Roten Kreuzes wird von einem Stein an der Wange getroffen und leicht verletzt. Vor Ort befindliche Polizeibeamte können einen 15-jährigen Halberstädter eindeutig als Werfer identifizieren. Fünf weitere Halberstädter im Alter von 16 bis 20 Jahren werden bei der Fahndung im Umkreis festgenommen. Die Tatverdächtigen sollen zur rechten Szene gehören und bereits einschlägig polizeibekannt sein. Es wird wegen Volksverhetzung und gefährlichen Körperverletzung ermittelt. Weil die Zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge in Halberstadt (ZASt) überlastet ist, waren die ersten Asylsuchenden erst am Wochenende kurzfristig in einer Sporthalle untergebracht worden. In einem davor aufgestellten Zelt kümmern sich DRK-Mitarbeiter_innen um die Verpflegung.
Zwei Tage später werfen Unbekannte gegen 21:15 Uhr Böller in Richtung der Turnhalle. Gegen 22 Uhr stellt die Polizei dann drei 19-, 23- und 26-jährige Halberstädter, die sich in der Nähe der Turnhalle mit Steinen bewaffnet hatten. Bei ihrer Durchsuchung finden die Beamten Aufkleber und Plakate der Partei „Die Rechte“und zwei Softairwaffen. Sie werden bis zum nächsten Morgen in Verhinderungsgewahrsam genommen.

Halle (Saale)

Nach Beendigung einer Neonazidemonstration im Stadtteil Silberhöhe wird ein Fotograf gegen 20 Uhr auf dem Rückweg mit seinem Fahrrad von mehreren Demonstrationsteilnehmern aus einem Auto heraus beschimpft. Wenig später bemerkt er, wie mindestens zwei der Neonazis aus dem in einer Seitenstraße geparkten PKW aussteigen und auf ihn zulaufen. Durch schnelles Ausweichen auf den Fahrradweg der Gegenfahrbahn gelingt ihm die Flucht. Jetzt verfolgen die Neonazis den Betroffenen mit dem PKW  und überholen ihn mit quietschenden Reifen. An der nächsten Kreuzung bittet der Fotograf einen Taxifahrer um Hilfe. Die Verfolger halten kurz, fahren aber, als der Betroffene offensichtlich telefoniert und die Polizei alarmiert, weiter. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Krumpa (Saalekreis)

Ein 23-jähriger Flüchtling aus Guinea-Bissau wird gegen 19:30 Uhr auf der Landstraße von Braunsbedra nach Krumpa aus einem entgegenkommenden Auto heraus mit einer Bierflasche beworfen und am Oberkörper getroffen. Er war gerade mit dem Fahrrad auf dem Nachhauseweg in seine Unterkunft, als er den PKW mit zwei unbekannten Männern bemerkte. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Halle (Saale)

Gerade mit dem Auto zuhause angekommen, wird eine rumänische Familie gegen 22 Uhr erneut von einem 30-jährigen Rechten verfolgt. Als sie bemerkt, wie sich der wiederum mit einem Holzknüppel bewaffnete Mann auf ihr Auto zubewegt, rennen Mutter und jüngerer Sohn ins Haus. Währenddessen bedroht der Rechte den noch im PKW sitzenden 38-jährigen Familienvater und seinen anderen Sohn mit dem Knüppel und bewirft das Auto mit Eiern aus einer mitgebrachten Packung und mit Kieselsteinen.Als der Angreifer bemerkt, wie der 38-Jährige die Polizei alarmiert, ruft er ebenfalls dort an. Gegenüber den Beamten behauptet er, er sei von dem Familienvater geschlagen worden.

Halle (Saale)

Ein 15-Jähriger wird gegen 17:15 Uhr auf dem Marktplatz von einem Unbekannten beleidigt und angegriffen. Dann flüchtet der Angreifer. Die Suche der von Zeugen herbeigerufenen Polizei verlief ergebnislos. Der Betroffene, ein gebürtiger Vietnamese, wird mit leichten Verletzungen mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht und dort ambulant behandelt.

Halle (Saale)

Am Sonntagnachmittag wird ein 35-Jähriger im Stadtteil Trotha von drei Unbekannten rassistisch beschimpft. Er ignoriert die Beleidigungen und geht in ein Haus. Als er kurze Zeit später wieder herauskommt, ist das Trio immer noch da und setzt seine Beschimpfungen fort. Dann attackiert einer der Männer den Sierra Leoner und schlägt ihm mit der Faust ins Gesicht. Als ein Passant interveniert flüchten die Angreifer. Der Betroffene wird leicht verletzt und muss vor Ort behandelt werden. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Halle (Saale)

Kurz vor 5:00 Uhr morgens werden mehrere Betroffene in der Innenstadt von einem Unbekannten u.a. als „Scheiß Juden“ beschimpft und bis zum Hauptbahnhof verfolgt. Dort schlägt dieser einem Mann aus der Gruppe mit der flachen Hand ins Gesicht. Eine Streife der Bundespolizei stellt in der Nähe des Riebeckplatzes einen 36-Jährigen, gegen den wegen Volksverhetzung und Körperverletzung ermittelt wird.

Naumburg (Burgenlandkreis)

Gegen 18:45 Uhr werden drei Flüchtlinge aus Eritrea vor einer Pizzeria von zwei Männern rassistisch beleidigt. Dann werfen die Unbekannten Bierflaschen nach den 19-, 20- und 27-Jährigen. Der Polizei gelingt es, zwei alkoholisierte und wegen ähnlicher Delikte polizeibekannte Tatverdächtige vorläufig festzunehmen. Gegen die 26- und 28-Jährigen wird wegen Volksverhetzung, Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie versuchter gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Halle (Saale)

Am frühen Abend kommt plötzlich ein 30-jähriger Rechter auf einen 38-jährigen, noch in seinem Auto sitzenden Rumänen zu, der gerade vor seiner Wohnung geparkt hatte. Als der Betroffene auf die Aufforderung des Rechten heraus zu kommen nicht reagiert, schlägt der Mann mit einem Holzknüppel so gegen beide Außenspiegel, dass sie kaputt gehen. Bevor er geht zeigt der Angreifer noch der auf dem Balkon stehenden Frau des Betroffenen seinen ausgestreckten Mittelfinger.

Halle (Saale)

Gegen 22:30 Uhr warten eine 27-jährige Studentin und ihre Freundin händchenhaltend und in ein Gespräch vertieft auf eine Straßenbahn. Plötzlich kommt ein Unbekannter auf sie zu und behauptet, sein Kumpel fände die beiden „heiß“. Die Frauen signalisieren, dass sie in Ruhe gelassen werden wollen. Plötzlich hält sein Begleiter der 27-Jährigen eine Bierflasche ganz nah an ihr Gesicht und droht, ihr „die Fresse“ aufzuschneiden. Ihrer Freundin gelingt es, die Betroffene wegzuziehen. Dann kommt die Straßenbahn und das Paar steigt ein. Bevor die Bahn losfährt, beleidigt der andere Mann die Frauen jetzt deutlich hörbar homophob und ruft u.a., dass sie – würde Hitler noch leben – vergast worden wären. Schließlich zieht er noch sein Shirt herunter, um eine etwa 10 cm große Hakenkreuztätowierung auf seiner Brust vorzuzeigen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Bitterfeld-Wolfen (Anhalt-Bitterfeld)

Kurz vor Mitternacht stellt die Polizei bei einer Fahrzeugkontrolle vor dem Gelände des Alternativen Wohn- und Kulturprojekts „AKW Bitterfeld“ zwei Männer fest, die offensichtlich einen Brandanschlag auf das AKW planten. In dem Auto ohne Kennzeichen befanden sich zwei Molotowcocktails und einen Baseballschläger. Die 26 und 30 Jahre alten Männer sitzen in Untersuchungshaft. Ihnen wird versuchte schwere Brandstiftung vorgeworfen. Beide Tatverdächtige sind bereits vorbestraft. Der 26-Jährige u.a. wegen Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Halle (Saale)

Am Freitagabend, gegen 21:00 Uhr werden ein 59-jähriger Mann aus Rumänien und ein 40-jähriger Mann aus Moldavien vor einem Einkaufszentrum im Stadtteil Silberhöhe von drei unbekannten Männern geschlagen. Beide Betroffene erleiden Verletzungen im Kopf- bzw. Oberkörperbereich. Der ältere muss stationär, der jüngere ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Seeburg (Mansfeld-Südharz)

Vier Schwarze Deutsche sind gegen 23:30 Uhr am Nordufer des Süßen Sees unterwegs, als sie plötzlich aus einer Vierergruppe heraus rassistisch beleidigt und in der Folge geschlagen und getreten werden. Bevor die Angreifer in einem Kleintransporter fliehen, entwendet einer der Unbekannten noch das Handy eines Betroffenen. Der Polizei gelingt es kurz darauf, das Fahrzeug samt Insassen zu stellen. Die 20- bis 22-jährigen Betroffenen werden leicht verletzt und müssen ambulant behandelt werden. Gegen die 34- bis 37-jährigen Tatverdächtigen, wovon drei bereits polizeibekannt sind, wird wegen gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung sowie Diebstahls ermittelt.

Magdeburg

Am Vatertag fährt eine 49-jährige Magdeburgerin gegen 21 Uhr mit der Straßenbahn nach Hause, als fünf augenscheinlich Rechte auf sie zukommen, sie anpöbeln und rassistisch beschimpfen. Die Betroffene steigt daraufhin in einen anderen Wagen derselben Bahn um. Als sie schließlich aussteigen will, versperrt die Gruppe ihr den Weg. Dann schlagen zwei der Unbekannten auf sie ein und schubsen sie. Erst als die Bahn losfährt, lassen die Männer von ihr ab. Die Betroffene hat infolge des Angriffs noch Monate später  Probleme beim Gehen.