Haldensleben (Börde)

In der Nacht zu Heiligabend werfen Unbekannte gegen 2:30 Uhr  einen Brandsatz in den Waschraum der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete. Da das Feuer nach kurzem Aufflammen schnell erlischt, wird glücklicherweise niemand verletzt. Ein Zeuge bemerkt drei bis vier dunkel gekleidete Männer, die sich vom Tatort entfernten. Durch Ruß an den Wänden und auf dem Boden entsteht ein Sachschaden von ca. 1000 Euro. Die Polizei kann trotz umfangreicher Fahndung auch mithilfe eines Fährtensuchhundes keine Täter ergreifen und sucht nach weiteren Zeug_innen.

Magdeburg

Auf dem Heimweg von einer Party wird ein 21-jähriger Student gegen 5 Uhr morgens im Stadtteil Buckau von einem augenscheinlich betrunkenen Unbekannten u.a. mit den Worten „Kanake“ und „Scheiß Ausländer“ beschimpft. Als der Student sich der Situation entziehen will, wird er von dem Mann verfolgt und schließlich geschubst und bespuckt. Dann entfernt sich der Unbekannte. Der Betroffene erstattet Anzeige.

Hohenmölsen (Burgenlandkreis)

Gegen 20 Uhr wird ein 23-jähriger Mann aus Guinea-Bissau auf dem Weg zur Sparkasse plötzlich von zwei Unbekannten  mehrfach rassistisch beleidigt. Dann verfolgen sie den 23-Jährigen und werfen eine Glasflasche nach ihm, der er gerade noch ausweichen kann, sodass sie hinter ihm an einer Hauswand zersplittert. Nach dem Geldabheben verfolgen und beleidigen ihn die beiden erneut. Als ein Passant interveniert, lassen die Angreifer von dem Betroffenen ab. Schließlich greift eine der Unbekannten den 23-Jährigen kurz darauf beim Verlassen eines Imbiss gezielt mit einem Schlagstock an und schlägt ihm damit gegen den Oberkörper. Als der Betroffene flüchtet, wird er von einer weiteren Glasflasche am Bein getroffen. Dann verfolgen die Angreifer den 23-Jährigen mit dem Auto, bis er sich zu einem Bekannten retten kann, der die Polizei alarmiert. Aufgrund seiner Verletzungen an Oberkörper und Bein muss der Betroffene ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Die alarmierte Polizei ermittelt einen 23-jährigen Fahrzeughalter und stellt bei ihm einen Schlagstock sicher. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Magdeburg

Gegen 3:15 Uhr nachts wird eine Anwohnerin im Stadtteil Neue Neustadt durch Geräusche geweckt. Als sie sieht, wie drei Unbekannte die Scheibe an der Rückfront eines von einem 30-jährigen Syrer betriebenen Solariums einschlagen, alarmiert sie die Polizei. Nach einer Detonation bricht Feuer aus. Aufgrund der massiven Rauchentwicklung müssen insgesamt 33 Anwohner_innen aus der unmittelbaren Nachbarschaft während der Löscharbeiten der Feuerwehr evakuiert werden. Die Polizei stellt beim Eintreffen an einer Wand des Solariums ein frisch mit roter Farbe angebrachtes Hakenkreuz sowie den Schriftzug „Raus“ fest. Das Geschäft wird durch den Brand komplett zerstört. Die Wohnung über dem Geschäft ist zwischenzeitlich unbewohnbar. Es entsteht ein Sachschaden von ca. 120.000 Euro. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen schwerer Brandstiftung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gegen Unbekannt und sucht nach weiteren Zeug_innen.

Naumburg (Burgenlandkreis)

Gegen 17:25 Uhr wird einer von drei GRÜNEN-Politiker_innen nach dem Einsteigen in einen Zug aus einer größere Gruppe Lok-Leipzig-Fußballfans erkannt und beleidigt. Schließlich versuchen die Unbekannten, den für sein Engagement gegen Rassismus bekannten Jürgen Kasek auch körperlich anzugreifen. Eine Plastikflasche trifft den 35-Jährigen am Kopf. Polizeibeamt_innen können den Angriff beenden und drängen die Politiker_innen, da sie nicht für ihre Sicherheit garantieren könnten, aus dem Zug. Der Betroffene erstattet Anzeige. Die Bundespolizei ermittelt.

Oschersleben (Börde)

Auf dem Weg zu einem Punkkonzert in Magdeburg werden sechs Linke gegen 21 Uhr am Bahnhof unvermittelt aus einer mindestens 30-köpfigen Gruppe FC-Magdeburg-Fans mit Bierflaschen beworfen. Dabei rufen die Unbekannten  „Jetzt seid ihr dran!“. Dann stürmen ca. zehn zum Teil Vermummte auf die 21- bis 30-Jährigen los. Fünf der Betroffenen können ihre Verfolger an einem nahegelegenen Supermarkt abschütteln, während einer noch am Bahnhof eingeholt wird. Zwei aus der Gruppe versuchen den 30-Jährigen mit einer Bierflasche zu schlagen, was er zunächst abwenden kann, dann jedoch zu Boden geht. Dabei erhält er einen Schlag auf den Hinterkopf. Schließlich gelingt es auch ihm, zu dem Supermarkt zu flüchten, von wo aus er die Polizei informiert. Während der Anzeigenaufnahme stellen die Beamt_innen fest, dass auch die Heckscheiben der vorher abgestellten Autos der Linken eingeschlagen wurde. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung.

Magdeburg

In der Nähe des Domplatzes  beschimpfen Teilnehmer einer vom neonazistischen „Aktionsbündnis Sachsen-Anhalt“ organisierten Demonstration am Nachmittag eine Gruppe von Gegendemonstrant_innen. Schließlich rennt einer der Neonazis auf einen Protestierenden zu. Dem Betroffene gelingt es nur mit Hilfe seines Fahrrades, den Angriff abzuwehren. Das schnelle Eingreifen der Polizei verhindert eine Eskalation.

Halle (Saale)

Auf dem Weg zur Arbeit wird eine 23-Jährige gegen 4:40 Uhr morgens auf dem Bahnsteig im Hauptbahnhof aus einem männlichen Duo heraus wegen ihres alternativen Äußeres angepöbelt. Der Unbekannte fragt auch, ob sie etwas gegen Nazis habe und beschimpft sie sexistisch und homophob. Dann versperrt der Mann ihr den Weg zum Zug und versucht, eine Zigarette auf ihrer Stirn auszudrücken. Die Betroffene kann schließlich einsteigen und erstattet in der Folge Anzeige. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Burg (Jerichower Land)

Gegen 11 Uhr vormittags schießt ein Jugendlicher in der Martin-Luther-Straße mit einer Soft-Air Pistole aus dem Fenster eines dortigen Mehrfamilienhauses und trifft eine 47-jährige Syrerin. Die Polizei geht von einer politisch rechten Motivation aus.

Weißenfels (Burgenlandkreis)

In einer Diskothek wird ein 40-jähriger Nigerianer gegen 4 Uhr nachts zuerst rassistisch beleidigt und dann wenig später vor dem Gebäude aus einer fünfköpfigen Gruppe heraus angegriffen und mit mehreren Faustschlägen im Gesicht verletzt. Ein 38-Jähriger, der intervenieren will, wird von einem der Angreifer mit einer Flasche auf den Kopf geschlagen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt u.a. wegen gefährlicher Körperverletzung.

Oschersleben (Börde)

Gegen 19:45 Uhr werden drei Schwarze am Busbahnhof von einem Jugendlichen rassistisch beleidigt. Dann zerschlägt der Unbekannte einem der Männer eine Glasflasche auf dem Kopf. Die von Zeugen alarmierte Polizei findet Glasscherben am Tatort und stellt in der Nähe einen stark alkoholisierten Tatverdächtigen. Jetzt sucht sie nach den Betroffenen, die nicht mehr vor Ort waren, sowie weiteren Zeug_innen.

Quedlinburg (Harz)

Am Abend gegen 19:15 Uhr sitzen zwei minderjährige Geflüchtete aus Indien auf einer Bank im Bahnhof, als sie plötzlich aus einer Gruppe unbekannter Jugendlicher heraus mit einem Kronkorken beworfen und rassistisch angepöbelt werden. Kurz darauf kommen weitere Unbekannte hinzu. Ein Erwachsener schlägt dem 15-Jährigen unvermittelt mit der Faust ins Gesicht und tritt ihn. Beim Versuch, seinem Freund zu helfen, wird der 17-Jährige zu Boden geschubst und dort geschlagen, getreten und schließlich mit einem Messer bedroht. Dann können die Betroffenen flüchten. Am Tag darauf erstatten sie Anzeige. Die Polizei sucht nach zwei ca. 14- und 35-Jährigen sowie einem weiteren Unbekannten.

Halle (Saale)

Gegen 21:45 Uhr werden mehrere Schwarze Männer am Riebeckplatz aus einer vierköpfigen Gruppe heraus unter rassistischen Parolen mit Flaschen beworfen. Die Betroffenen werfen Flaschen zurück. Zeugen alarmieren die Polizei. Als diese vor Ort erscheint, trifft sie lediglich einen 26-jährigen Hallenser an, der jedoch eine Beteiligung bestreitet. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Halle (Saale)

Gegen 21:30 Uhr werden zwei 21- und 26-jährige Syrer auf dem Marktplatz von zwei Unbekannten angepöbelt, ob sie „deutsch sprechen“ und im Wegrennen mit Glasflaschen beworfen, die sie jedoch verfehlen. Aus einer anderen Richtung kommen plötzlich noch weitere Männer zu der damit etwa zehnköpfigen Gruppe hinzu, welche die Syrer schließlich umzingelt und körperlich attackiert. Schließlich können die Betroffenen flüchten. Beide werden durch Schläge und Stürze im Gesicht bzw. am Knie verletzt und müssen ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Magdeburg

Auf dem Rückweg von einer Neonazidemonstration in Roßlau greift einer der Teilnehmer aus einer knapp zwanzigköpfigen Gruppe teilweise Vermummter heraus vor dem Hauptbahnhof unvermittelt einen Passanten an und versetzt ihm einen heftigen Kopfstoß. Einsatzkräfte der Bundespolizei, welche die Neonazis bereits in der Bahn begleitet hatten, greifen ein. Nur unter Einsatz von Pfefferspray gelingt es ihnen, den 32-jährigen Tatverdächtigen festzunehmen.

Merseburg (Saalekreis)

Gegen 19:40 Uhr klingeln zwei Männer an der Wohnungstür eines 44-jährigen Liberianers. Als er öffnet, wird er sofort u.a. mit Teleskopschlagstock und Schlagring attackiert, wobei die Angreifer in seine Wohnung eindringen. Als seine 47-jährige Lebensgefährtin dem Betroffenen zu Hilfe kommt, wird sie ebenfalls geschlagen. Auch der 5-jährige Enkel der Frau wird verletzt. Dann verlassen die Angreifer die Wohnung. Noch während die von den Betroffenen alarmierten Polizisten vor Ort den Sachverhalt aufnehmen, kehrt einer der Täter zur Wohnung des Betroffenen zurück. Ein Atemalkoholtest bei dem augenscheinlich stark alkoholisierten 63-Jährigen, der sich gegenüber den Beamten rassistisch äußert, ergibt über 2,5 Promille. In der Folge kann die Polizei auch den zweiten Tatverdächtigen stellen. Der Atemalkoholtest bei dem 47-jährige Merseburger ergibt über zwei Promille. Beide Männer werden vorläufig festgenommen und die Tatmittel sichergestellt. Der Betroffene muss ambulant, seine Lebensgefährtin und das Kleinkind stationär im Krankenhaus behandelt werden. In seiner Vernehmung tags darauf räumt der 63-Jährige den Angriff ein und gibt an, er habe den „Afrikaner“ wegen lauter Musik zur Rede stellen wollen. Das Fachkommissariat Polizeilicher Staatsschutz der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung, Hausfriedensbruch, Verstoß gegen das Waffengesetz und Sachbeschädigung.

Burg (Jerichower Land)

Am Mittag werden drei 7-, 10- und 12-jährige Geschwister aus Syrien auf dem Spielplatz aus einer größeren Gruppe älterer Kinder und Jugendlicher heraus rassistisch beleidigt und aufgefordert, Deutschland zu verlassen. Als sie gehen wollen, zielt einer aus der Gruppe mit einem etwa faustgroßen Stein auf den Siebenjährigen, der gerade noch ausweichen kann, sodass seine 12-jährige Schwester im Gesicht getroffen wird. Das weinende Mädchen und ihre Geschwister flüchten auf Fahrrädern, werden aber von der Gruppe verspottet und eingeholt. Dann werden die Zwölf- und der Siebenjährige von ihren Fahrrädern geschubst, wobei der Junge mit dem Kopf gegen einen Metallzaun schlägt und zu Boden geht. Dort tritt ihm einer der Angreifer in den Bauch. Erst als eine offenbar muslimische Erwachsene auftaucht, lässt die Gruppe von den Geschwistern ab und flieht. Umstehende intervenieren nicht, sondern lachen mit den Angreifer_innen, ein Mann gibt ihnen Tipps für eine Falschbeschuldigung. Die Zwölfjährige muss mit Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit stationär im Krankenhaus behandelt werden.

Oschersleben (Börde)

Zwei 16- und 23-jährige Syrer werden am Bahnhof von einer Gruppe Vermummter angegriffen. Einer der Betroffenen wird dabei leicht verletzt. Um sich in Sicherheit zu bringen, werfen sie ihre Fahrräder in Richtung der Angreifer und laufen direkt zum örtlichen Revierkommissariat, um Anzeige zu erstatten. Bei der Überprüfung des Tatorts treffen die eingesetzten Polizeibeamten im näheren Umfeld drei 15-, 16-, und 22-Jährige an, die behaupten, zwei Ausländer hätten unvermittelt ihre Fahrräder nach ihnen geworfen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung in beide Richtungen.

Burg (Jerichower Land)

Am Nachmittag wird ein 18-jähriger Schüler auf der Straße von drei jüngeren Unbekannten mit Reizgas besprüht. Der auswärtige Jugendliche ist mit seinem Longboard vom Bahnhof aus unterwegs zu einer Freundin, als er im Breiten Weg anhält und absteigt, um sich zu orientieren. Während er sich umsieht, kommen drei etwa 14-jährige Jungen mit Yakuza-Kleidung auf ihn zu und sprechen scheinbar über seinen „Refugees Welcome“-Pullover. Als sie an ihm vorbeigegangen sind, hört er ein Zischen, denkt sich zunächst nichts und setzt seinen Weg fort. Kurz darauf muss er husten und niesen und stellt fest, dass die Unbekannten ihn offenbar von hinten mit Reizgas besprüht haben.

Oschersleben (Börde)

Gegen 23:15 Uhr abends wird ein syrischer Geflüchteter am Busbahnhof von einer Gruppe Jugendlicher – darunter zwei junge Frauen – angesprochen und unter einem Vorwand zu einem Supermarkt gelockt. Dort schlagen und treten die Unbekannten mehrfach auf den 21-Jährigen ein. Dann zieht die Gruppe ihm noch seine Jacke aus, durchsucht und zerreißt sie anschließend. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt in der Folge wegen gefährlicher Körperverletzung gegen sieben Tatverdächtige, wovon einer bereits als Straftäter rechts bekannt ist.