Halle (Saale)

Kurz vor 21 Uhr beschimpft ein Unbekannter zwei auf einer Bank auf dem oberen Boulevard sitzende, 16- und 17-jährige Schwarze Jugendliche rassistisch und schlägt dem 17-Jährigen zwei Mal mit der Faust ins Gesicht. Anschließend zieht der augenscheinlich alkoholisierte Mann provozierend sein T-Shirt aus und fordert zum Kampf auf. Eine Zeugin alarmiert die Polizei. Da der 27-jährige Tatverdächtige gegenüber den Beamten vor Ort weitere Straftaten androht und den ausgesprochenen Platzverweis ignoriert, wird er über Nacht in Gewahrsam genommen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen Beleidigung, Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Zeitz (Burgenlandkreis)

Am Samstagabend, gegen 22:30 Uhr, werden ein 26- und ein 38-jähriger Inder am Bahnhofsvorplatz und auf der Fußgängerbrücke am Bahnhof von mehreren maskierten Männern mit Reizgas attackiert. Dann wird der 38-Jährige auch tätlich angegriffen, sodass er im Krankenhaus behandelt werden muss. Nur knapp drei Stunden zuvor waren mehrere mutmaßlich Geflüchtete am Bahnhof von vier mit Sturmhauben vermummten Männern rassistisch beschimpft worden. Die von Zeugen alarmierte Polizei hatte noch am Tatort zwei 26- und 27-jährige, erheblich alkoholisierte Tatverdächtige stellen können und ihnen Platzverweise ausgesprochen. Der polizeiliche Staatsschutz prüft einen Zusammenhang zwischen den Taten.

Halle (Saale)

Am Sonntagmorgen, gegen 1:45 Uhr, wird ein 23-jähriger Iraner an der Heideringpassage von drei Unbekannten angeschrien und geschlagen. Dann flüchten die Angreifer. Trotz Einsatz eines Fährtensuchhundes gelingt es den alarmierten Polizeibeamten nicht, Tatverdächtige zu finden. Der Betroffene muss ambulant behandelt werden.

Lutherstadt Wittenberg (Wittenberg)

Vor einem Hauseingang kommen gegen 13:30 Uhr zwei unbekannte junge Männer auf einen 23-jährigen Eritreer zu. Einer beschimpft ihn rassistisch. Dann wird der Betroffene mit einer Axt bedroht, die einer der beiden aus seinem Rucksack herausgenommen hatte.
Gegen 18:50 Uhr fordern dann zwei Unbekannte unter Vorhalt eines Messers Bargeld von einem 34-jährigen Somalier, der gerade gemeinsam mit seinem Begleiter eine Sparkassenfiliale in der Innenstadt verlassen hatte. Als er sich weigert, holt der zweite Mann ein Beil aus seinem Rucksack. Beide beleidigen den Betroffenen rassistisch und spucken ihn an. Zeugen gelingt es, verbal zu intervenieren, woraufhin die Männer den Tatort verlassen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt in der Folge einen 19-jährigen, polizeibekannten Tatverdächtigen, bei dem eine auffällige Tomahawk-Axt sichergestellt wird. Gegen den Heranwachsenden wird wegen Beteiligung an beiden Taten sowie wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt. Es wurde Haftbefehl erlassen.

Oschersleben (Börde)

Gegen 22:45 Uhr schlagen mehrere Rechte am Bahnhof mit Protektoren verstärkten Handschuhen auf mindestens zwei Linke ein, die gerade aus einem Zug ausgestiegen waren. Dann flüchten die Angreifer. Laut Zeugen trug einer der Angreifer ein T-Shirt mit einem Hakenkreuz. Eingesetzte Polizisten entdecken am Lindenring drei Tatverdächtige, die daraufhin wegrennen. Den Beamten gelingt es, zwei von ihnen festzuhalten und die Personalien der beiden Oscherslebener aufzunehmen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Burg (Jerichower Land)

In der Nacht sprühen Unbekannte Hakenkreuze auf die Schaufensterscheiben eines arabischen Lebensmittelladens. Es ist bereits die sechste Sachbeschädigung seit Eröffnung des Ladens vor etwa einem Jahr. So hatten Unbekannte die Scheiben wiederholt mit rassistischen Aufklebern beklebt und die Wand mit rassistischen Sprüchen beschmiert. Die Polizei ermittelt u.a. wegen Sachbeschädigung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. In der Folge sollen die Schmierereien in einer öffentlichen Solidaritätsaktion überstrichen sowie Graffiti-Schutz aufgebracht werden.

Tangerhütte (Stendal)

Ein 15-Jähriger Syrer und sein 12-jähriger Bruder werden vor ihrer Schule von vier Jungen rassistisch beleidigt und angegriffen. Zudem werden ihnen ihre Schul- und Sporttaschen so weggerissen und ausgekippt, dass eine Jacke, eine Tasche und ein Paar Sportschuhe beschädigt werden. Die Schüler erleiden Prellungen und Abschürfungen an Armen, Beinen sowie am Hals.

Querfurt (Saalekreis)

Gegen 22:30 Uhr hält plötzlich ein weißer Kleintransporter neben zwei minderjährigen Geflüchteten, die mit einem Fahrrad zu Fuß in der Merseburger Straße unterwegs sind. Der Beifahrer beleidigt die 17-Jährigen und schlägt schließlich auf die Betroffenen ein. Dann wirft er das Fahrrad noch über eine Mauer auf ein angrenzendes Grundstück. Beide Jugendlichen müssen mit Verletzungen an Kopf und Oberkörper ambulant im Klinikum behandelt werden. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt gegen unbekannt und veröffentlichte Täterbeschreibungen.

Halle (Saale)

Gegen 20 Uhr wird ein 26-jähriger Hallenser, der mit dem Lieferwagen eines migrantischen Restaurants in der Innenstadt unterwegs ist, von einem hinter ihm fahrenden Polo-Fahrer bedrängt. Als er diesem mit Gesten zu verstehen gibt, nicht so dicht aufzufahren, fährt der Unbekannte neben ihn, beleidigt ihn als „Scheiß Kanake“ und „Scheiß Ausländer“ und zeigt ihm den Mittelfinger. Als der Unbekannte auf einen Parkplatz fährt, folgt ihm der Betroffene. Dort wiederholt der Polo-Fahrer aggressiv seine rassistischen Beleidigungen. Als dieser das mit seinem Handy zu filmen beginnt, wird er von dem Unbekannten mehrfach mit der Faust ins Gesicht und gegen den Oberkörper geschlagen sowie gegen die Hüfte getreten. Dann flüchtet der Angreifer. Der Betroffene erleidet mehrere Hämatome, auch im Gesicht. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen Nötigung im Straßenverkehr, Beleidigung und Körperverletzung.

Halle (Saale)

In der Nacht vom Freitag zu Samstag, gegen 00:30 Uhr, brennen an einem Verwaltungsgebäude der dortigen Flüchtlingsunterkunft in der Landsberger Straße eine Jalousie und eine dahinter liegende Tür. Mitarbeitern der Unterkunft gelingt es, das Feuer noch vor Eintreffen der Feuerwehr zu löschen. An dem Haus, welches gerade saniert wird, entstand ein Sachschaden von über 1000 Euro. Die Polizei ermittelt wegen Verdachts auf Brandstiftung und sucht Zeugen, der polizeiliche Staatsschutz ist involviert. Bereits einige Tage zuvor hatten Unbekannte eine „übel richende Flüssigkeit“ an und vor dem Gebäude angebracht.

Oschersleben (Börde)

Am frühen Abend werden drei Geflüchtete aus Syrien und Somalia auf dem Nachhauseweg aus etwa zwölfköpfigen Gruppe heraus rassistisch beleidigt und zudem als „Scheiß Juden“ beschimpft. Beim Weiterlaufen wirft einer der Unbekannten eine Flasche nach den Geflüchteten, die ihr Ziel jedoch verfehlt. Dann wird den Geflüchteten noch mit „Euer Haus wird brennen!“ gedroht. Eine Zeugin alarmiert die Polizei, die vor Ort noch einige Tatverdächtige in einen Hauseingang flüchten sieht und daraufhin in einer Wohnung drei Beschuldigte feststellen kann. Nach einem weiteren wird gefahndet. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen Volksverhetzung und versuchter gefährlicher Körperverletzung.

Wiederstedt (Mansfeld-Südharz)

Nach dem Besuch des Heimatfestes werden fünf Syrer gegen 4:30 Uhr nachts von einer ca. 15-köpfigen Gruppe verfolgt, darunter auch mehrere Frauen. Die Unbekannten kreisen die Geflüchteten ein, fragen aggressiv, ob sie Muslime seien und beleidigt sie über einen längeren Zeitraum immer wieder rassistisch und antimuslimisch. Als einzelne Betroffene versuchen, aus dem Kreis zu entkommen, werden sie wieder zurückgestoßen. Schließlich schlägt einer der Männer einem der Geflüchteten ins Gesicht und tritt ihm gegen die Beine. Dann stößt er einen weiteren Syrer zu Boden. Erst als eine Frau die Gruppe auffordert damit aufzuhören, gelingt es den Syrern, in ein Taxi zu flüchten und den Ort zu verlassen. Der polizeiliche Staatschutz ermittelt.

Halle (Saale)

Nach der Drittligabegegnung Hallescher und Chemnitzer FC werden vier Alternative gegen 16:30 Uhr nach Passieren einer größeren Gruppe HFC-Fans in Stadionnähe von zwei der Männer verfolgt. Einer der Unbekannten schlägt einem 28-Jährigen plötzlich von hinten gegen seinen Kopf, ein weiterer Faustschlag trifft ihn im Gesicht. Als der Betroffene mit den Händen versucht, seinen Kopf zu schützen und sich dabei zusammenkrümmt, versetzt der Angreifer ihm einen Kniestoß gegen den Kopf. Als eine 25-Jährige interveniert tritt der Angreifer ihr gegen den Kopf, wobei sie sich mit einem Arm schützen kann. Dann schlägt der Angreifer einem 25-jährigen Alternativen so mit der Faust ins Gesicht, dass er dabei seinen Rucksack verliert, auf den der Unbekannte noch mehrfach eintritt. Als Anwohner_innen den Betroffenen zu Hilfe kommen flüchten die Männer. Die Betroffenen erleiden Schmerzen am Kopf sowie Hämatome.

Dessau-Roßlau

Kurz nach Mitternacht pöbeln zwei Männer vor einem Mietshaus in der Schlossstraße Passanten an. Als ein 44-Jähriger, jordanischer Mieter vom Fenster seiner Wohnung die Nachtruhe anmahnt, erwidern ihm die Unbekannten, dass dies „ein deutsches Haus“ sei. Kurz darauf klopfen die Männer an seine Wohnungstür und sprühen dem 44-Jährigen Reizgas ins Gesicht. Als sein 37-jähriger Nachbar aus Benin vom Lärm alarmiert ebenfalls aus der Tür schaut, wird auch er besprüht. Die Polizei ermittelt wegen Beleidigung und gefährlicher Körperverletzung.

Halle (Saale)

In der Albert-Einstein-Straße im Stadtteil Nördliche Neustadt werden zwei 19-Jährige Geflüchtete kurz nach Mitternacht von zwei Unbekannten rassistisch beschimpft und angegriffen. Einer der Männer schlägt einem Betroffenen aus Guinea Bisseau einen Beutel aus der Hand, zerreißt sein T-Shirt und schlägt ihm mit der flachen Hand in den Nacken. Der zweite Angreifer schlägt dem anderen 19-Jährigen mit der Faust gegen sein Jochbein. Schließlich gelingt es den Jugendlichen, sich zur Wehr zu setzen. Eine Zeugin alarmiert die Polizei, die nun gegen zwei 36- und 41-jährige Hallenser ermittelt.

Magdeburg

Gegen 23:30 Uhr skandiert eine Gruppe an der Straßenbahnhaltestelle Braunlager Straße „Ausländer raus!“ und „Heil Hitler“ und attackiert dann ein russisch sprechendes Pärchen. Eine Zeugin ruft die Polizei, Passanten können weitere Angriffe verhindern. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt gegen einen polizeibekannten 62-jährigen Magdeburger und eine 36-jährige Magdeburgerin.

Burg (Jerichower Land)

Gegen 19 Uhr werden zwei Jugendliche in der Fußgängerzone von einem unbekannten Erwachsenen rassistisch beleidigt und angegriffen. Die beiden 15-Jährigen essen gerade Döner, als ein etwa 30-jähriger Mann mit einem Fahrrad sie als „Scheiß Kanaken“ beschimpft und sie auffordert, sich zu „verpissen“. Dann schlägt er einem der Jungen unvermittelt mit der Faust ins Gesicht und flüchtet. Der Betroffene erleidet ein Hämatom. Die Polizei sucht mittels Zeugenaufruf nach dem Täter.

Tangermünde (Stendal)

Gegen 19 Uhr werden ein syrischer Vater und sein 10-jähriger Sohn in einem Regionalzug zwischen Stendal und Tangermünde unvermittelt von einem Unbekannten attackiert. Der offensichtlich stark alkoholisierte Mann schlägt das Kind mit der Faust gegen die Brust und mit der flachen Hand ins Gesicht. Als der Vater seinem Sohn zu Hilfe kommt, greift der Mann auch ihn an. Die herbeigerufene Polizei kann wenig später einen 31-jährigen Tatverdächtigen in Tangermünde auf einem Fahrrad stellen. Ein Atemalkoholtest ergibt einen Wert von 2,7 Promille. Gegen ihn wird nun wegen Körperverletzung und Trunkenheit im Verkehr ermittelt.

Sangerhausen (Mansfeld-Südharz)

Am Samstagnachmittag, gegen 16 Uhr, werden zwei syrische Jugendliche unweit einer Unterkunft für Geflüchtete am sog. Dreier-Teich von zwei unbekannten Männern beleidigt, geschlagen und getreten. Einer der Jugendlichen wird dabei leicht verletzt. Mitarbeiter einer Security-Firma rufen die Polizei, die wegen des Verdachts der Körperverletzung und Beleidigung gegen einen 25- und einen 37-jährigen Deutschen ermittelt. Beide Tatverdächtigen seien wegen ähnlicher Delikte polizeibekannt. Ein fremdenfeindlicher Hintergrund werde nicht ausgeschlossen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Zerbst (Anhalt-Bitterfeld)

Gegen 23:15 Uhr wartet ein 34-jähriger Pakistani auf dem Bahnsteig auf einen Zug Richtung Magdeburg, als er aus einer Gruppe von drei jungen Männern und einer weiblichen Jugendlichen als „Scheiß Ausländer“ beleidigt, bedrängt und schließlich attackiert wird. Zwei der Unbekannten schlagen und treten auf den Betroffenen ein und lassen ihn erheblich verletzt auf den Gleisen zurück. Dem 34-Jährigen gelingt es noch, sich aus eigener Kraft aufzurichten, sodass ihn ein herannahender Zug lediglich an der Schulter erfasst. Er erleidet eine Schulterfraktur, einer offenen Wunde am linken Auge, massiven Hautunterblutungen und Abschürfungen sowie einem Schädel-Hirn-Trauma. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen versuchtem Totschlags, gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung. In der Folge können zwei 20- und 22-jährige Männer aus Dessau-Roßlau als dringend Tatverdächtige ermittelt werden. Der ältere der beiden ist neben Gewaltstraften auch wegen politisch motivierter Kriminalität polizeibekannt. Beide befinden sich mittlerweile in Untersuchungshaft.