Burg (Jerichower Land)

Auf dem Rückweg von einer in Magdeburg stattgefunden Demonstration „Students against Racism“ werden drei Teilnehmer von fünf ihnen bekannten 17 bis 20 Jährigen Rechten angegriffen. Die 16- bis 24-jährigen Betroffenen waren zuvor mit dem Zug am Bahnhof in Burg angekommen und gehen gerade über den Bahnhofsvorplatz als sie die Tätergruppe hinter sich wahrnehmen weil diese mehrmals „White Pride“ rufen. Noch bevor sie flüchten können, werden die Demoteilnehmer mit Bierflaschen beworfen, die in unmittelbarer Nähe einschlagen. Trotz einer sofort eingeleiteten Tatortbereichsfahndung können die Angreifer nicht festgestellt werden.

Oscherleben (Börde)

Am Montagabend wird ein 19-Jähriger Auszubildender an der Kasse in einem Supermarkt von einem stadtbekannten Rechten zunächst mit Kleingeld beworfen und beleidigt. Kurz darauf kommt der 34-jährige Rechte erneut auf ihn zu und spuckt ihm ins Gesicht. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt in der Folge wegen einfacher Körperverletzung. Der Betroffene wurde in der Vergangenheit aufgrund seines politischen Engagements gegen Rechts bereits mehrfach von dem Angreifer verfolgt und beschimpft.

Altmarkkreis Salzwedel

Kurz vor Mitternacht wird in einem Dorf mit 800 Einwohnern ein Brandanschlag auf ein von Rumänen bewohntes Haus verübt. Mittels Brandbeschleuniger versuchen bisher unbekannte Täter den Hausgiebel in Brand zu setzen. Nur weil die zwei 23- und 31-jährigen Bewohner noch wach sind und das Feuer rechtzeitig bemerken, wird niemand verletzt und können die eingesetzten Feuerwehren den Brand schnell löschen. Bereits im Sommer wurde der Nachbarsfamilie – die Eltern haben türkischen und russischen Migrationshintergrund – mit einem Mordanschlag gedroht. Dorfbewohner äußerten gegenüber dem Familienvater: „Wenn ihr nicht bis Jahresende weg zieht, brennt euer Haus!“ und „Diese kleinen Türkenkinder haben kein Recht zu leben“. Auch über die rumänische Familie wurden schon im Sommer antiziganistische Äußerungen getätigt. Die polizeilichen Ermittlungen wegen schwerer Brandstiftung dauern an.

Sangerhausen (Mansfeld-Südharz)

Am Samstagabend, gegen 19:45 Uhr, wird ein Geflüchteter aus Eritrea von einem Unbekannten attackiert. Der 29-Jährige schiebt gerade sein Fahrrad auf dem Gehweg in der Erich-Weinert-Straße, als ihn der Mann u.a. als „Scheiß Ausländer“ beleidigt und ihm gegen sein Rad tritt. Dann versetzt ihm der Angreifer einen Faustschlag ins Gesicht, bevor er in Begleitung einer weiteren Person auf einem Moped flüchtet. Der Betroffene erstattet Anzeige.

Halberstadt (Harz)

Gegen 18:45 Uhr kommen am Domplatz unter Sieg Heil-Rufen und Zeigen des sog. Hitlergrußes drei unbekannte Männer auf eine Gruppe Jugendlicher zu. Dann erkundigt sich Trio unter Verwendung des rassistischen N-Wortes nach einer Schwarzen Person. Als ein 20-jähriger Iraner zu beschwichtigen versucht schlagen und treten alle drei auf den Geflüchteten ein. Zudem sprüht ihm einer der Unbekannten Pfefferspray ins Gesicht. Dann flüchten die Angreifer. Der Betroffene muss ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Zudem ist seine Jacke durch den Angriff beschädigt. Die Polizei kann wenig später einen 32-jährigen, einschlägig polizeibekannten und mit 2,27 Promille erheblich alkoholisierten Halberstädter festnehmen. Am Folgetag erlässt das Amtsgericht Haftbefehl gegen ihn wegen gefährlicher Körperverletzung, Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Sachbeschädigung. Die Polizei sucht nach Zeugen und bittet um Hinweise zu den beiden noch flüchtigen Angreifern.

Halle (Saale)

Zwei maskierte, mit Schutzschild und -helm bekleidete und mit Baseballschlägern bewaffnete Männer stürmen gegen 23 Uhr aus dem rechten Hausprojekt der sog. „Identitären Bewegung“ in der Adam-Kuckhoff-Straße auf den nahegelegenen Universitäts-Campus. Als zwei Zivilpolizisten sich als solche zu erkennen geben und die beiden Männer stellen wollen, setzt einer der Identitären gezielt Pfefferspray gegen die Beamten ein. Um die Angreife zu stoppen, sehen sich die Polizisten gezwungen, ihre Dienstpistolen zu ziehen. Beide Polizisten müssen ambulant behandelt werden. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt gegen einen 27- und einen 29-Jährigen wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
Dem Angriff auf die Beamten vorausgegangen war nach Angaben der Polizei eine Auseinandersetzung mit mehreren Personen vor dem Haus, die u.a. „Alerta Antifascista“ gerufen haben sollen. Dabei soll es zu gegenseitigen Pöbeleien und Flaschenwürfen gekommen sein. Offenbar hatten die Identitären daraufhin Jagd auf die Gruppe gemacht.

Magdeburg

Am Sonntagmittag will eine afghanische Familie gerade von zu Hause aufbrechen, um Freunde zu besuchen, als sie einen lauten Knall auf ihrem Balkon hören. Beim Nachschauen entdecken sie Rauchschwaden. Als der 10-jährige Sohn den Balkon betritt explodiert ein weiterer Böller so unmittelbar neben ihm, dass sein Schuh beschädigt wird und er ein Knalltrauma erleidet und für mehrere Stunden auf beiden Ohren taub ist. Auf dem Nachbarbalkon sieht er noch den Hausbewohner stehen, der die Familie schon häufiger rassistisch beleidigt hatte. Zudem wurden der Familie nachts mehrfach rohe Eier gegen ihre Wohnungstür geworfen.

Eisleben (Mansfeld-Südharz)

Eine Dreiergruppe dunkel gekleideter Männer wirft gegen 17:30 Uhr gezielt mit einem Böller auf einen 17-jährigen Jugendlichen aus der Türkei, der sich vor einer Gemeinschaftsunterkunft im Gespräch mit anderen Geflüchteten befindet. Der Böller explodiert circa fünf Meter vor dem Betroffenen, während sich der Jugendliche schützend wegduckt. Zudem wird der 17-Jährige von den Angreifern mehrfach rassistisch beleidigt. Dann flüchtet das Angreifer-Trio mit einem PKW. Die Polizei ermittelt wegen Beleidigung und versuchter gefährlicher Körperverletzung.

Halle (Saale)

Während des Fußballspiels BSV Halle-Ammendorf gegen den VfL Halle 96 um den Landespokal werden ca. 20 VfL-Fans von etwa 15 bis 20 rechten Hooligans aus dem Umfeld des Halleschen FC koordiniert angegriffen. Einer der Betroffenen erhält dabei einen Faustschlag ins Gesicht. Er erleidet eine Prellung. Zuvor hatte es im Spielverlauf immer wieder rechte Sprüche aus den Reihen der Hooligans wie „Scheiß Zecken“ und „Zigeuner“ sowie Gewaltandrohungen gegeben, auf die die Ordnungskräfte vor Ort nur zögerlich reagierten. Nach Spielende können die VfL-Fans das Stadion nur unter Polizeischutz verlassen.

Zeitz (Burgenlandkreis)

Am Montagnachmittag wird gegen 15:25 Uhr ein aufgrund seiner Kippa als Jude erkennbarer Mann in der Innenstadt völlig unvermittelt so mit einer Bierflasche auf den Kopf geschlagen, dass diese zu Bruch geht. Dann beschimpft ihn der Unbekannte in Begleitung eines weiteren Mannes antisemitisch. Schließlich erhält der 58-Jährige einen zweiten Schlag von hinten mit einer Flasche auf den Kopf, woraufhin er zu Boden geht und kurzzeitig das Bewusstsein verliert. Eine Passantin versucht, den Angreifer festzuhalten. Er kann sich aber losreißen und flüchten. Der Betroffene muss ins Krankenhaus gebracht und dort ambulant behandelt werden. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und Volksverhetzung gegen einen 26-Jährigen.

Weißenfels (Burgenlandkreis)

Am Dienstagmorgen greifen zwei polizeibekannte, erheblich alkoholisierte
Männer zwei Jugendliche mit Migrationshintergrund an. Gegen 5:40 Uhr
pöbelt das Duo in der Schlachthofstraße zunächst einen 18-Jährigen, der
auf dem Weg zur Arbeit ist, u.a. mit „Du bist kein Deutscher!“ an. Dann
schlagen sie auf gebürtigen Dominikaner ein, ziehen ihn zu Boden und
treten ihn. Dabei wird der 18-Jährige an Kopf und Auge verletzt.

Gegen 6 Uhr prügelt das Duo dann in der Merseburger Straße auf einen
Jugendlichen aus Tadschikistan ein, der gerade auf dem Weg in die
Berufsschule ist. Auch ihn reißen sie zu Boden, schlagen und treten auf
ihn ein. Er erleidet multiple Schürfwunden. Schließlich stellt die
Polizei die 22 und 32 Jahre alten Männer.

Halle (Saale)

In einer Straßenbahn wird ein 17-jähriger Jugendlicher aus Syrien am Nachmittag von einem Unbekannten rassistisch beschimpft. Der Betroffene
sucht sich daraufhin einen weiter entfernten Sitzplatz, wird aber von dem augenscheinlich alkoholisierten Mann verfolgt, gegen ein Schienbein
getreten und mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Als seine 22-jährige, ebenfalls syrische Begleiterin schlichten will wird auch sie von dem
Angreifer rassistisch beschimpft. Die hinzugerufene Polizei stellt bei dem Tatverdächtigen einen Atemalkohol von 2,3 Promille fest. Gegen den
35-Jährigen wird nun wegen Beleidigung und Körperverletzung ermittelt.

Naumburg (Burgenlandkreis)

Gegen 21:20 Uhr wartet ein Schwarzer Mann am Barbaraplatz auf einen Arbeitskollegen, als er plötzlich von zwei Unbekannten u.a. mit „Was machst du in unserem Land?“ und „Du kriegst unser Geld!“ angepöbelt wird. Dann versucht einer der Männer, den gebürtigen Beniner mit einer Bierflasche anzugreifen. Da in diesem Moment sein Kollege eintrifft gelingt es dem Betroffenen, sich in dessen PKW zu flüchten. Daraufhin tritt der Angreifer noch gegen das Auto und wirft die Flasche dagegen. Der entstandene Schaden an Hintertür und Dach beläuft sich auf ca. 3000 Euro. Die Polizei ordnet die Angreifer dem Trinkermilieu zu. Die Ermittlungen wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und Beleidigung werden durch den polizeilichen Staatsschutz geführt.

Magdeburg

Eine 23-jährige Geflüchtete aus Syrien steigt mit ihren drei
Kleinkindern gegen 17 Uhr in der Innenstadt in die Straßenbahn. Ein
ebenfalls gerade zugestiegener Unbekannter zählt plötzlich lautstark
ihre Kinder, um sie dann mit „Immer habt ihr Ausländer so viele Kinder!“
und „Was wollt ihr hier?“ anzupöbeln. Als die Mutter sich abwendet,
beginnt er, sie massiv rassistisch zu beschimpfen. Um ihre Kinder zu
schützen, verlässt die Mutter mit ihren Kindern an der nächsten
Haltestelle die Straßenbahn. Währenddessen wirft der Mann ein Stück Holz
in den Kinderwagen ihrer schlafenden Tochter und trifft damit das sieben
Monate alte Baby im Gesicht. Die Polizei ermittelt jetzt wegen
Beleidigung und gefährlicher Körperverletzung gegen Unbekannt.

Zeitz (Burgenlandkreis)

Am Sonntagabend, gegen 20:30 Uhr, pöbelt in der Regionalbahn von Saalfeld nach Leipzig ein augenscheinlich stark alkoholisierter Mann in Höhe Zeitz mehrere migrantische Fahrgäste an und bedroht sie schließlich mit einem Messer. Die Betroffenen, die gegenüber der Bundespolizei von einer „Horrorfahrt“ sprechen, informieren den Zugbegleiter, der daraufhin von dem Angreifer geschlagen wird. Er läßt den Zug in Knauthain stoppen und alarmiert die Bundespolizei. Bevor diese den 27-Jährigen am dortigen Bahnsteig überwältigen kann, wirft der Mann Steine gegen den Zug und beschädigt mehrere Scheiben. Der 28-jährige Zugbegleiter wird leicht verletzt.

Halle (Saale)

In der Nacht zum Sonntag wird ein 20-jähriger Syrer rassistisch beschimpft, geschlagen und mit einer Bierflasche verletzt. Der Betroffene ist gegen 2 Uhr in einer Straßenbahn der Linie 2 unterwegs, als ihn plötzlich eine unbekannte Frau u.a. mit „Scheiß Araber!“ beschimpft und schließlich mit der flachen Hand ins Gesicht schlägt. Nach dem Aussteigen am Marktplatz wird der Betroffene von der Angreiferin und einem weiteren Unbekannten verfolgt. Dann attackiert der Mann den 20-Jährigen mit einer abgebrochenen Bierflasche. Glücklicherweise wird der Geflüchtete nur leicht verletzt. Mit einer zwei Zentimeter langen Schnittverletzung am linken Auge muss er ambulant im Krankenhaus versorgt werden. Polizeibeamte können noch in Tatortnähe die Personalien der Angreifer feststellen. Der Staatsschutz ermittelt gegen eine 21-Jährige sowie einen 38-Jährigen.

Burg (Jerichower Land)

Ein 16-jähriger Geflüchteter aus Syrien wird am Abend am Südring aus einer Gruppe Deutscher heraus von einem Unbekannten beschimpft und attackiert. Der Mann, der sich selbst als „Nazi“ vorstellt, pöbelt u.a. „Was glotzt du so, Kanacke?“, „Du hast hier nix zu suchen!“ und „Raus aus Deutschland!“ Dann traktiert er den Schüler mit Faustschlägen gegen den Kopf und Tritten in die Genitalien. Als die von Zeugen alarmierte Polizei eintrifft, ist der Angreifer nicht mehr vor Ort. Der Betroffene muss stationär im Krankenhaus aufgenommen werden. Es wird gegen einen 27-jährigen, einschlägig polizeibekannten Tatverdächtigen ermittelt.

Halle (Saale)

In einem Internetcafe in der Leipziger Straße greift kurz nach 17 Uhr ein Kunde unvermittelt einen weiteren Besucher an und schlägt ihm mit der Faust ins Gesicht. Als der Inhaber schlichten will und dazwischen geht, wird er von dem Angreifer mit „Was willst du hier, du Scheiß Ausländer?“ beleidigt und mit einer Bierflasche auf den Kopf geschlagen. Danach flüchtet der Unbekannte. Der gebürtige Syrer erleidet eine Kopfplatzwunde und muss ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung.

Köthen (Anhalt-Bitterfeld)

In den frühen Morgenstunden wird die Eingangstür eines Hauses, in dem sich ein Jugendclub und Wohnungen für unbegleitete minderjährige Geflüchtete befinden, in Brand gesetzt. Bewohner bemerken das Feuer noch rechtzeitig und sehen drei männliche, dunkel gekleidete Personen weglaufen. Es entsteht ein Sachschaden von mehreren Tausend Euro. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung.

Halle (Saale)

Gegen 23 Uhr alarmiert ein Anwohner die Polizei, nachdem er beobachtet hatte, wie ein schwarzer Betroffener vor einer Gaststätte in der Sternstraße von einem Mann und einer Frau massiv rassistisch beschimpft und mit Fäusten geschlagen wird. Kurz darauf stoppt ein Auto in unmittelbarer Nähe. Zwei Männern steigen aus. Als einer einen Holzknüppel aus dem Kofferraum holt und damit ebenfalls auf den Schwarzen losgehen will, flüchtet dieser in das Lokal. Davor rufen die Männer weiter rassistische Beleidigungen. Einer der Angreifer bewaffnet sich mit einem Stuhl. Kurz darauf kommt der Betroffene mit einem sog. Butterflymesser aus dem Lokal und zeigt es den Angreifern, die sich daraufhin einige Meter zurückziehen. Als ein weiterer Anwohner aus dem Fenster schreit, er habe die Polizei gerufen, steigen die beiden Männer wieder in den PKW und fahren weg. Wenig später flüchtet der Betroffene Richtung Leipziger Straße, wird aber von dem Paar verfolgt, das den Angriff begonnen hatte. Die Polizei ermittelt gegen Unbekannt u.a. wegen Körperverletzung.