Tangermünde (Landkreis Stendal)

In der Regionalbahn von Stendal nach Tangermünde wird ein afghanischer Jugendlicher gegen 10:15 Uhr durch einen Unbekannten mehrfach rassistisch beleidigt. Nach Verlassen der Bahn in Tangermünde-West folgt ihm der Mann und schubst ihn – während der 17-Jährige gerade am Straßenrand wartet – auf die Fahrbahn, als ein Auto vorbeifährt. Dann flüchtet der Angreifer in einem PKW. Der Betroffene erstattet in der Folge Anzeige. Die Polizei sucht nach Zeug*innen.

Salzwedel (Altmarkkreis Salzwedel)

Am Samstagabend ist ein 28-jähriger Afghane mit Freunden in einem Club. Als ihm im Gedränge ein Glas runter fällt, stößt er beim Aufheben aus Versehen an die Schulter eines Gastes und entschuldigt sich. Der Mann schlägt ihm sofort mit der flachen Hand ins Gesicht. Zwei weitere Männer kommen hinzu, treten und schlagen mit einem Stuhl auf den 28-Jährigen ein. Dabei beschimpfen sie ihn mit Worten wie „Arschloch“, „Ausländer“ und „Was machst du hier?“. Am Kopf stark blutend gelingt es ihm, den Club zu verlassen und das nur wenige Minuten entfernte Polizeirevier aufzusuchen, wo er Anzeige erstattet. Der Betroffene muss drei Tage stationär im Krankenhaus behandelt werden.

Elbingerode (Harz)

Gegen 15:30 Uhr wird ein 15-jähriger Geflüchteter aus Afghanistan in einem Supermarkt von einem Unbekannten attackiert. Zunächst beschimpft er den Jugendlichen bei zwei Aufeinandertreffen innerhalb des Marktes rassistisch und droht ihm dabei mehrfach, ihn zu töten. Beim dritten Mal packt ihn der Unbekannte schließlich schmerzhaft am Hals. Als er den 15-Jährigen runterdrückt und zum Schlag ausholt, geht eine Betreuerin des Betroffenen dazwischen und fängt den Schlag ab. Daraufhin lässt der Angreifer von ihm ab und flüchtet. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt und bittet um Hinweise zu dem an Unterarmen und Hals tätowierten etwa 30-jährigen Täter mit „88“-Logo auf dem Shirt.

Königshütte (Landkreis Harz)

Gegen 19 Uhr wird ein 15-jähriger Geflüchteter aus Afghanistan auf der Straße von zwei Unbekannten angesprochen. Dann hält einer der schwarz gekleideten Männer den Jugendlichen fest, während der zweite ihn mit einem Messer leicht am Oberarm verletzt. Schließlich gelingt es dem Betroffenen, sich loszureißen und zu flüchten. Die Angreifer steigen in einen schwarzen Skoda und fahren Richtung Tanne davon. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und sucht nach Zeug_innen.

Halle (Saale)

Zwei stark alkoholisierte Männer brechen gegen 20:40 Uhr am Steintor den Stern von einem parkenden Mercedes ab, der einem Vietnamesen gehört. Dabei rufen sie rassistische und neonazistische Parolen wie „Scheiß Ausländerpack!“ und „Sieg Heil“ in Richtung vermeintlicher Migrant_innen. Als eine 22-jährige Deutsche mit vietnamesischem Hintergrund die Männer aufhalten will, versuchen beide erfolglos, sie zu schlagen und anzuspucken. Polizeibeamte können die Angreifer kurz darauf stellen und in Gewahrsam nehmen. Ein Blutalkoholtest ergibt bei dem 19-jährigen Tatverdächtigen 2,5, bei dem 39-Jährigen sogar 4,8 Promille. Gegen die beiden wird wegen besonders schwerem Diebstahls, Beleidigung und Körperverletzung ermittelt.

Halle (Saale)

Zwei junge Linke werden gegen 3:30 Uhr nachts vor dem identitären Hausprojekt der „Kontrakultur Halle“ angegriffen. Die beiden jungen Männer auf Fahrrädern werden aus einer sechsköpfigen Gruppe, die sich in der Nähe des Hausprojekts aufhält, gefragt, was sie vor dem Haus machen würden. Dann stürmen zwei Aktivisten aus dem Umfeld der Kontrakultur Halle auf einen der beiden Linken zu. Dabei stößt einer der Angreifer den Betroffenen so massiv, dass dieser mit seinem Rad zu Boden geht und sich an Armen und Knie verletzt. Während der Betroffene zu Fuß flüchtet, rennt der Angreifer auf den zweiten Linken zu. Der kann sich mit Pfefferspray wehren, wird aber fast zeitgleich von einem zweiten Angreifer mit einer großen Flasche Pfefferspray besprüht. Dem Betroffenen gelingt die Flucht auf dem Fahrrad.

Halle (Saale)

Eine 26-jährige Schwarze Frau wird am frühen Abend vor den Augen ihrer eineinhalb und vierjährigen Kinder auf einen Spielplatz in Halle-Neustadt rassistisch beschimpft und angegriffen. Die Mutter sitzt gerade auf einer Bank, als ein ihr unbekanntes Kind ihr plötzlich Sand auf den Kopf wirft. Als die 26-Jährige es auffordert damit aufzuhören, wird sie aus einer Gruppe mehrerer Frauen sowie einem Mann heraus mit, „Hier ist Deutschland!“ angepöbelt und aufgefordert, sie solle „zurückgehen“. Dann tritt der Unbekannte sie derart, dass sie zu Boden stürzt. Als sie wieder aufsteht und sich wehren will schlägt er sie mehrfach gegen den Oberkörper. Obwohl der Spielplatz und angrenzende Park gut besucht sind und die Kinder der Betroffenen voller Angst schreien und weinen, kommt der 26-Jährigen nur ein Schwarzer Mann zu Hilfe. Der Täter flüchtet, kann später jedoch von der Polizei ermittelt werden. Die Betroffene muss ambulant behandelt werden.

Halle (Saale)

Gegen 18:40 Uhr wird ein 36-Jähriger aus Sierra Leone auf dem Riebeckplatz unvermittelt von einem Unbekannten rassistisch beleidigt, bedroht und mit einer Glasflasche gegen die Schulter geschlagen. Durch eine Abwehrbewegung des Betroffenen kommen beide zu Fall, wobei sich der 36-Jährige eine Schnittverletzung an der Hand und der Angreifer eine Kopfplatzwunde zuzieht. Bei einer darauf folgenden Auseinandersetzung schlägt der Angreifer zudem seiner Freundin so ins Gesicht, dass sie eine Platzwunde erleidet. Zur Verhinderung weiterer Attacken nimmt die Polizei den 37-Jährigen bis zum nächsten Morgen in Verhinderungsgewahrsam. Bereits eineinhalb Stunden zuvor hatte das alkoholisierte Pärchen auf dem Marktplatz einen Polizeieinsatz ausgelöst, weil sie an einer Straßenbahnhaltestelle zunächst Passanten angepöbelt und einen 74-Jährigen auf den Boden geschubst hatten, als er sich neben den Mann setzen wollte. Nach einem Platzverweis hatte der 37-Jährige dann im Gehen verfassungsfeindliche Parolen gerufen.

Halle (Saale)

Am Sonntagabend, gegen 20 Uhr, schlägt ein Mann in der Großen Steinstraße auf einen Schwarzen ein. Eine Zeugin alarmiert die Polizei, die den Betroffenen vor Ort jedoch nicht mehr auffinden kann. Der Angreifer ist inzwischen in eine Straßenbahn am Steintor eingestiegen, gegen die er zunächst eine Glasflasche geworfen hatte. Während der Fahrt beleidigt er einen syrischen Mitfahrenden als „Scheiß Moslem“ und steigt schließlich in der Berliner Straße aus. Eine halbe Stunde später ist der Mann wieder am Steintor und versucht, einen 27-Jährigen anzugreifen. Weil dieser Kampfsportler ist, misslingt sein Vorhaben. In einem nahegelegenen Bistro eines Bangladeschers entwendet der Mann mehrere Getränkeflaschen und zieht weiter. Bevor Polizeibeamte den 29-Jährigen in der Ludwig-Stur-Straße stellen und mit 2,35 Promille in Gewahrsam nehmen, tritt er noch gegen ein abgestelltes Fahrrad und beschädigt den Heckscheibenwischer eines parkenden PKW. Es wird wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung, Diebstahls, Beleidigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt.

Halle (Saale)

Auf eine Gruppe Punks, die in der Nähe des Hauptbahnhofausgangs Ernst-Kamieth-Straße Musik hören, kommt am späten Abend plötzlich schnellen Schrittes ein Unbekannter zu. Der Mann beschimpft sie als „Scheiß Zecken, die „hier nichts zu suchen“ hätten. Zudem beschuldigt er die jungen Leute, am 1. Mai „unsere Kneipe“ kaputt gemacht zu haben. Jetzt kommt ein Dutzend augenscheinlich Rechter hinzu und stimmt in die Pöbeleien ein. Dabei wird auch eine 18-jährige Punkerin bespuckt. Ein 19-jähriger Punk versucht verbal zu beschwichtigen, woraufhin der Rädelsführer ihnen fünf Minuten Zeit einräumt sich „zu verpissen“, andernfalls würden ihre „Köpfe rollen“! Daraufhin schlägt der erste Unbekannte dem 19-Jährigen die Faust gegen seinen Kiefer. Die Situation droht kurz zu eskalieren, weil Freunde des Punks den Angriff nicht hinnehmen wollen. Sie werden jedoch von anderen zurückgehalten. Schließlich zieht sich die Gruppe Rechter in den Bahnhof zurück. Wenige Minuten später fahren mehrere Einsatzfahrzeuge der Polizei vor, machen den Großteil der Rechten im Bahnhof ausfindig und geleiten sie schließlich Richtung Kirchnerstraße. Die Betroffenen erstatten Anzeige. Am 1. Mai war es in Halle (Saale) zu einer Sachbeschädigung an einer Kneipe in der Kirchnerstraße gekommen, die als Treffpunkt von Rechten und Ausgangspunkt für rechte Angriffe bekannt ist.

Stendal

Gegen 2:45 Uhr nachts wird ein Linker beim Entfernen eines NPD-Aufklebers von einem Laternenmast unvermittelt von zwei Unbekannten angegriffen. Die schwarz und mit Thor-Steinar-Jacke bekleideten Jugendlichen beleidigen den 23-Jährigen als „Zeckenschwein“, bedrohen ihn mit „Nächstes Mal lässt du den lieber dran!“ und bringen ihn durch einen heftigen Tritt gegen sein Bein zu Fall. Weil er daraufhin nicht mehr auftreten kann, muss der Betroffene mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht und dort ambulant behandelt werden. Die Polizei sucht Zeug_innen. Bereits das dritte Mal innerhalb eines Jahres wurde der politisch Engagierte damit von augenscheinlichen Neonazis in Stendal angegriffen und verletzt.

Zeitz (Burgenlandkreis)

In der Innenstadt wird ein 57-jähriger jüdischer Mann gegen 16:15 Uhr unvermittelt von zwei Unbekannten antisemitisch beleidigt. Dann stößt einer der Männer den Kippa tragenden Betroffenen so gegen eine Hauswand, dass er eine blutige Verletzung am Hinterkopf erleidet. Obwohl zahlreiche Passant*innen den Angriff sehen, interveniert niemand. Der Staatschutz ermittelt u.a. wegen Körperverletzung.

Lutherstadt Wittenberg

Ein 22-jähriger Mann und eine gleichaltrige Frau sind gegen 22:35 Uhr mit ihren Fahrrädern unterwegs. Während sie sich auf ukrainisch unterhalten werden sie am Arsenalplatz plötzlich von zwei Unbekannten angepöbelt. Als der 22-Jährige versucht, mit den beiden zu reden, stoßen sie ihn so vom Rad, dass er sich eine Kopfplatzwunde zuzieht. Ein 33-jähriger Passant will helfen, wird aber ebenfalls geschlagen und getreten. Er erleidet eine Platzwunde am Kinn. Beide Betroffene müssen ambulant vor Ort behandelt werden. Der polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen und sucht nach Zeug_innen.

Magdeburg

Gegen vier Uhr morgens wird eine 36-jährige Iranerin auf dem Nachhauseweg von einer Party im Nachtbus plötzlich von drei Unbekannten homo- und transphob beleidigt. Als die Männer zudem drohen, sie an der nächsten Haltestelle anzugreifen, fotografiert sie die Unbekannten. Daraufhin fordert sie einer der Männer auf, das Foto zu löschen und schlägt ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. Erst als ein Zeuge sich schützend vor die 36-Jährige stellt, kann diese die Polizei verständigen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt in der Folge wegen Beleidigung und einfacher Körperverletzung gegen drei Beschuldigte.

Magdeburg

Am Freitagabend gegen 23:45 Uhr werden ein 17- und ein 22-jähriger Syrer am Neustädter Platz aus einer ca. zehnköpfigen Gruppe heraus von zwei augenscheinlich alkoholisierten Unbekannten geschlagen und mit Reizgas besprüht. Dann flüchtet die Angreifergruppe. Beide Betroffene werden noch vor Ort ambulant behandelt. Im Rahmen einer sofort eingeleiteten Fahndung gelingt es der Polizei, zwei 22- und 36-jährige Tatverdächtige zu stellen. Bei deren Durchsuchung stellt sie 35 rechte Aufkleber sicher. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Magdeburg

Gegen Mittag ist ein 19-jähriger Auszubildender zu Fuß in Olvenstedt unterwegs, als ein Fahrradfahrer aggressiv auf ihn zufährt, sich ihm in den Weg stellt und ihn beschimpft. Der junge Syrer will weitergehen, woraufhin der etwa 30-jährige Unbekannte sein Fahrrad hinwirft und bedrohlich auf ihn zukommt. Während der 19-Jährige noch versucht, den Angreifer abzuwehren, schlägt dieser zu und verletzt ihn an der Schulter. Als der Betroffene die Polizei holen will und ihn auffordert da zu bleiben, wird er von dem Unbekannten massiv rassistisch beschimpft. Der Angreifer ruft dann selbst die Polizei und behauptet am Telefon, er sei von einem Ausländer angegriffen worden. Es werden polizeiliche Ermittlungen gegen den Angreifer und gegen den Betroffenen aufgenommen, die am Ende beide eingestellt werden.

Gardelegen und Mieste (Altmarkkreis Salzwedel)

Kurz vor 21 Uhr werden vier Mädchen im Alter zwischen 11 und 15 Jahren von drei unbekannten Jugendlichen vor dem Bahnhof in Gardelegen mit Fahrrädern eingekreist und rassistisch beleidigt. Es gelingt den Iranerinnen, sich in den Zug zu flüchten. Beim Aussteigen in Mieste werden sie jedoch erneut von dem Trio verfolgt, beleidigt und bedroht. Dabei wird eine Betroffene durch eines der Fahrräder verletzt. Als eines der Mädchen die Situation mit ihrem Handy filmen will, werden sogar Todesdrohungen ausgestoßen. Ein Angehöriger der Mädchen will die Angreifer schließlich zur Rede stellen, woraufhin einer der Jugendlichen über Notruf die Polizei verständigt. Diese findet das Trio mit einem Messer und Reizgas in den Händen vor. Zudem stellt sie ein sog. Kubotan sicher. Gegen die 15-, 18- und 19-Jährigen wird wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung, Bedrohung, Nötigung und Volksverhetzung ermittelt.

Oschersleben (Börde)

Kurz nach Mitternacht werden am Busbahnhof drei 21- bis 27-jährige Geflüchtete aus Afghanistan von einer Gruppe Deutscher angepöbelt. Dann bringt einer der Unbekannten den 21-Jährigen zu Boden und schlägt ihn mit der Faust. Schließlich gelingt es dem Betroffenen und seinen zwei Begleitern, in Richtung Kaufland zu flüchten. Die über Notruf alarmierte Polizei trifft am Tatort eine Gruppe deutscher Männer und Frauen im Alter von 17 bis 26 Jahren. Ein 26-jähriger Tatverdächtiger gibt an, die Pöbeleien und der Angriff seien von den Afghanen ausgegangen. Er erstattet ebenfalls Anzeige. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Magdeburg

Am Freitagabend, gegen 23:15 Uhr, klingelt es plötzlich bei einer Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Geflüchtete aus Afghanistan und Pakistan. Unter einem Vorwand verschaffen sich sechs bis sieben deutsche Jugendliche gewaltsam Zutritt zur Wohnung, halten einige der fünf Anwesenden im Alter zwischen 14 und 17 Jahren fest oder schlagen sie. Dabei beschimpfen sie die Betroffenen rassistisch, beschädigen die Wohnungseinrichtung und stecken vor Verlassen der Wohnung noch ein Handy ein. Nach Anzeigenerstattung ermittelt die Polizei wegen Hausfriedensbruchs, Beleidigung, Körperverletzung, Sachbeschädigung und Diebstahls gegen unbekannt. Zum Teil kennen sich Täter und Opfer aus der Schule, aber nicht namentlich.

Merseburg (Saalekreis)

Gegen 21 Uhr stehen zwei Schwarze an der Straßenbahnhaltestelle Lindenstraße, als plötzlich ein Unbekannter auf sie zukommt und einem der beiden ins Gesicht schlägt. Dann flüchtet der Mann. Der 33-jährige Betroffene aus Niger erleidet eine leichte Verletzung im Gesicht. Die polizeiliche Suche nach dem Täter verläuft negativ. Der Staatsschutz ermittelt.