Gegen 2 Uhr nachts wird ein Mann aus Benin in einem Lokal in Halle-Neustadt von einem weiteren Gast rassistisch beleidigt. Als ein 36-Jähriger
interveniert, versetzt ihm der Täter einen Faustschlag ins Gesicht. Die Polizei ermittelt wegen Beleidigung und Körperverletzung gegen einen 47-Jährigen.
Merseburg (Saalekreis)
Nach Verlassen ihres Wohnhauses versuchen eine hochschwangere Somalierin und ihre 3-jährige Tochter, auf dem Fußweg einem rassistischem Nachbarspaar auszuweichen, während der Mann bereits lautstark in ihre Richtung pöbelt. Doch das Paar folgt ihnen über die Straße und holt sie ein. Dann schlägt die Nachbarin der 22-Jährigen mit der Faust gegen ihren Babybauch. Als die Betroffene ankündigt, die Polizei zu rufen, wird sie von den beiden ausgelacht, sie könne ja kein Deutsch. Schließlich bedroht der Nachbar die Betroffene noch mit einer sog. Halsabschneidegeste. Den Abend und in der Nacht hat die Hochschwangere Schmerzen im Bauchraum. Sie erstattet Anzeige. Bereits im Vorfeld waren Mutter und Tochter immer wieder von der Nachbarsfamilie rassistisch beschimpft und attackiert worden.
Merseburg (Saalekreis)
Auf dem Nachhauseweg vom Einkaufen mit ihrer Tochter bemerkt eine 22-jährige Somalierin am Nachmittag, wie eine Nachbarin sie vom Balkon aus laut beschimpft und ihnen den sog. Stinkefinger zeigt. Kurz darauf steht die eigentlich über ihr wohnende Nachbarin dann vor ihrer Wohnungstür im Treppenhaus. Ohne ein weiteres Wort wird die Dreijährige völlig unvermittelt so von ihr gestoßen, dass sie einige Treppenstufen nach unten stürzt. Nur weil sich ihre Mutter hinter ihr befindet und sie auffangen kann, bleibt das Mädchen unverletzt. Als die 22-Jährige nach dem Grund für den Angriff fragt, kommt der Sohn der Angreiferin hinzu und droht der Mutter noch mit angedeuteten Faustschlägen ins Gesicht. In der Folge erstattet die 22-Jährige Anzeige. Bereits beim Einzug ein dreiviertel Jahr zuvor hatte die Nachbarin sie mit den Worten „Es wird Dir leid tun, dass Du hier eingezogen bist!“ und „Hier soll eine deutsche Familie wohnen, keine afrikanische!“ empfangen. Seitdem waren die 22-Jährige und ihre kleine Tochter von der Nachbarsfamilie immer wieder rassistisch beleidigt, massiv belästigt und bedroht worden.
Sangerhausen (Mansfeld-Südharz)
Gegen 20.00 Uhr werden ein 17-jähriger Schwarzer und seine 23-jährige weiße Begleiterin vor einer Gaststätte am Markt von zwei älteren Männern rassistisch beschimpft. Die Beleidiger sind zwei pensionierte Polizisten, die zu einer privaten Feier mit Beteiligung von Beamt*innen des Polizeireviers Sangerhausen gehören. Etwa drei Stunden später trifft das Paar auf ihrem Rückweg an der gleichen Stelle wieder auf die Ex-Polizisten, die sie erneut rassistisch beleidigen. Einer der Männer schlägt die 23-Jährige ins Gesicht. Als sie bereits am Boden liegt, wird ihr Kopf mehrfach auf den Asphalt geschlagen. Der 17-Jährige wird von dem zweiten Mann ebenfalls angegriffen. Als hinzugerufene im Dienst befindliche Polizeibeamte eintreffen, wird bei beiden Betroffenen ein Atemalkoholtest durchgeführt. Gegen den 17-jährigen Betroffenen wurde durch einen Angreifer zeitnah Anzeige wegen Körperverletzung erstattet. Die Ermittlungen wegen Körperverletzung und Beleidigung gegen die 68- und 62-jährigen pensionierten Beamten führt mittlerweile der polizeiliche Staatsschutz in Halle.
Halle (Saale)
Kurz nach dem Einsteigen in eine Straßenbahn werden gegen 0:30 Uhr zwei Linke von einem Unbekannten beleidigt. Der Mann läuft den beiden hinterher, bedrängt sie und fragt den 30-Jährigen, ob er eine „linksextreme Sau“ sei, da „er solche Leute hasse“. Unvermittelt schlägt der Mann mit der Faust ins Gesicht des Betroffenen, dessen Begleiterin kann den Angreifer jedoch wegdrängen. Der Unbekannte wird nun auch von einem seiner drei Begleiter zum Aussteigen aufgefordert, was die Gruppe an der nächsten Haltestelle dann auch tut. Keiner der anderen Fahrgäste interveniert während des Angriffs. Der Betroffene verliert in Folge des Angriffs einen Zahn.
Salzwedel (Altmarkkreis Salzwedel)
Gegen 20 Uhr überfallen zwei Männer einen 60-jährigen Obdachlosen an seinem Schlafplatz auf öffentlichem Grund, um ihn von dort zu vertreiben. Sie schlagen ihn mit Fäusten gegen den Kopf, sodass er Hämatome erleidet und bedrohen ihn mit erneuten Schlägen, falls er sein Nachtlager nicht dauerhaft räumt. Der Betroffene erstattet Anzeige bei der Polizei.
Naumburg (Burgenlandkreis)
Beim Durchqueren des Stadtparks wird ein 18-jähriger Afghane gegen 2 Uhr nachts plötzlich aus einer Vierergruppe heraus rassistisch beleidigt. Er versucht, die Unbekannten zur Rede zu stellen, wird aber weiter u.a. mit „Ausländer raus“ beschimpft. Als der 18-Jährige weitergeht und äußert, dass das nicht sein Problem sei, wird er von einem der Männer geschlagen und zu Boden gestoßen. Dann verletzt der Angreifer den am Boden Liegenden mit einem Messer am Oberarm. Kurz bevor die Angreifer flüchten entreißen sie dem 18-Jährigen noch seine Jacke. Der Betroffene erleidet Verletzungen am rechten Oberarm und im Gesicht. Die Polizei ermittelt wegen Beleidigung, schwerem Raub und gefährlicher Körperverletzung.
Oschersleben (Börde)
Ein 26-jähriger somalischer Geflüchteter wird 13:30 Uhr auf dem Parkplatz eines Nettomarktes von zwei Männern und einer Frau rassistisch beleidigt. Als der Betroffene weitergeht, folgt ihm die Gruppe und einer der Männer schlägt auf ihn ein. Dabei wird der 26-Jährige im Gesicht und am Bein verletzt. Die Angreifer*innen flüchten mit einem PKW. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen Körperverletzung und sucht nach weiteren Zeug*innen.
Halle (Saale)
Nach einem Fußballpiel des Halleschen FC will ein syrischer Student mit seinem Freund gegen 21:40 Uhr in eine Straßenbahn am Südstadtring steigen. Eine Gruppe von ca. 20 HFC-Fans verweigert den beiden Männern mit der Begründung „Das ist eine deutsche Bahn!“ den Zutritt und beleidigt sie rassistisch. Dann werden aus der Gruppe heraus Bierflaschen in Richtung der Betroffenen geworfen. Eine trifft den Studenten am Kopf. Zudem versucht einer der Angreifer, ihn mit einem Messer zu verletzen, was der Betroffene aber abwehren kann. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.
Salzwedel (Altmarkkreis Salzwedel)
Nachdem ein junger Mann bereits einen Monat zuvor einen Brief mit rechter Symbolik und Todesdrohung in seinem Briefkasten fand, wird in der Nacht von Sonntag auf Montag direkt vor seinem Haus verbotene Pyrotechnik gezündet. Die Detonation ist so stark, dass dabei ein Stück der Treppenstufe abgesprengt und der Briefkasten zerstört wird. Dann entfernen sich die Täter mit mehreren Autos.
Aschersleben (Salzlandkreis)
Zwei 19-jährige Syrer werden Donnerstagabend im Bestehornpark von einer Frau zunächst rassistisch beleidigt und anschließend ins Gesicht geschlagen. Die Polizei sucht nach der unbekannten Frau mit Hund und weiteren Zeug*Innen und ermittelt wegen einfacher Körperverletzung und Beleidigung.
Halle (Saale)
Am frühen Morgen werden drei Männer auf dem Nachhauseweg von drei Unbekannten auf ihre Kleidung, u.a. ein Sankt-Pauli Pullover, angesprochen und als „Scheiß Zecken“ beleidigt. Beim Weitergehen werden den Betroffenen zwei Bierflaschen hinterhergeworfen, die diese knapp verfehlen. Sie wollen sich schnell entfernen, werden aber verfolgt. Als sich einer der Betroffenen umdreht, wird er unvermittelt mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Die Angreifer flüchten danach. Zeuginnen bieten anschließend den Betroffenen ihre Unterstützung an.
Quedlinburg (Harz)
Zwei 22 und 27 Jahre alte eritreische Geflüchtete werden von einer vierköpfigen Gruppe zunächst beleidigt. Als sie Fotos von den Tätern machen wollen, schlagen die Männer ihnen das Handy aus der Hand und attackieren die Eritreer mit Fäusten. Durch das Einschreiten eines Zeugen kann Schlimmeres verhindert werden. Die Angreifer können entkommen. Die Polizei sucht den Helfer und Zeug*innen.
Merseburg (Saalekreis)
Kurz nachdem eine 35-jährige Syrerin morgens in die Straßenbahn einsteigt, kommt ein etwa 45 bis 55 Jahre alter Mann auf sie zu, beleidigt sie mit Gesten und versucht dann, sie zu schlagen. Erst als der Straßenbahnfahrer eingreift, lässt der Unbekannte von ihr ab.
Magdeburg
Auf der Rückreise von einem sogenannten „Trauermarsch“ in Köthen greifen etwa zwei Dutzend rechte Demonstrationsteilnehmer Reisende und Bundespolizisten im Hauptbahnhof an. Zuvor zünden die Rechten auf dem Weg durch den Bahnhof einen sogenannten „Polenböller“ und skandieren Parolen. Einer aus der Gruppe wirft eine Flasche nach einem mutmaßlich migrantischen Reisenden und zeigt ihm den Mittelfinger. Der Betroffene wird glücklicherweise nicht getroffen. Anschließend werden zwei Polizisten, bei dem Versuch den Täter festzustellen, angegriffen. Die Polizei ermittelt u.a. wegen Verstoß Sprengstoffgesetz, versuchte gefährliche Körperverletzung, Beleidigung, Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
Halberstadt (Harz)
Auf dem Nachhauseweg werden drei somalische Geflüchtete aus einer fünfköpfigen Gruppe heraus beschimpft und beleidigt. Es kommt daraufhin zu einem Streit, bei dem die Geflüchteten verletzt werden und im Krankenhaus behandelt werden mussten. Ein 22-Jähriger aus der Gruppe der Angreifer konnte festgestellt werden und wurde aufgrund von Blessuren ebenfalls behandelt. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen Volksverhetzung und Körperverletzung.
Hasselfelde (Harz)
An einem Sportplatz werden am Abend vier junge Afghanen von zwei Männern beschimpft und beleidigt. Dann schlagen die Angreifer einen 17-Jährigen aus der Gruppe und als eine Betreuerin hinzukommt, wird sie gegen ein Auto gestoßen. Anschließend flüchten die Täter. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen Volksverhetzung und Körperverletzung.
Halle (Saale)
Zum Schulschluss gegen 14 Uhr werden mehrere Schüler*innen einer neunten Klasse auf dem Weg zur Haltestelle von fünf z.T. Unbekannten abgepasst. Einer der Unbekannten droht ihnen mit dem Tode, sollten ihre HFC-Aufkleber mit denen von linken Gruppen überklebt werden. Ein Schüler wird als „Zecke“ beleidigt und geschubst. Als ein Begleiter des Angreifers ihm sagt „das ist der Falsche“, wendet sich die Gruppe zwei anderen Schülern zu. Ein 15-Jähriger Linker wird unter anhaltenden Beleidigungen gegen den Kopf geschlagen und in den Bauch getreten. Ein weiterer 14-jähriger – ebenfalls Alternativer – wird beschimpft und geschubst. Als eine Lehrerin hinzukommt wird diese noch sexistisch beleidigt und die Angreifer flüchten. Der 15-Jährige erleidet eine blutende Halswunde, die anderen bleiben unverletzt. Die Betroffenen stellen Strafanzeige. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.
Halle (Saale)
Während der sogenannten Montagsdemo wird in der Innenstadt ein Passant von einer Gruppe rechter Demonstrationsteilnehmer rassistisch beschimpft und eine Flasche nach ihm geworfen. Außerdem zeigen die Angreifer den „Hitlergruß“. Nach den rechten Demonstrationen in Chemnitz und Köthen haben an diesem Tag deutlich mehr Menschen an der „Montagsdemo“ teilgenommen als die Male zuvor. Die Polizei ermittelt noch wegen weiteren Straftaten wie zum Beispiel „Sieg Heil“-Rufen und einer Hakenkreuz-Tätowierung.
Köthen (Anhalt-Bitterfeld)
Bei einem sogenannten „Trauermarsch“, zu dem rechte Gruppierungen u.a. die Partei Die Rechte aufgerufen haben, werden mehrere Journalist*innen von den Teilnehmer*innen beleidigt, bedroht und versucht, ihre Arbeit zu behindern. Zwei Reporter werden geschubst und einem wird dabei das T-Shirt zerrissen. Sie müssen aufgrund der Gefahrenlage die Berichterstattung abbrechen.