Mobile Opferberatung/ VBRG e.V., 23.12.2024
Um allen Menschen in Magdeburg Trauer und solidarisches Zusammenstehen zu ermöglichen, braucht es auch Schutz vor rechten und rassistischen Drohungen und Mobilisierungen.
Mobile Opferberatung in Sachsen-Anhalt und VBRG e.V. warnen vor Eskalation: Rassistische und rechte Hetzjagden wie in Chemnitz im September 2018 müssen verhindert werden!
Um allen Menschen in Magdeburg nach dem furchtbaren Terroranschlag sichere Orte zum Trauern und solidarischen Zusammenstehen zu ermöglichen, braucht es Schutz vor rechten und rassistischen Mobilisierungen und Angriffen.
Die Mobile Opferberatung in Sachsen-Anhalt in Trägerschaft von Miteinander e.V. und der Dachverband der fachspezifischen Opferberatungsstellen, VBRG e.V. warnen vor möglicher Eskalation: Angesichts der für heute angekündigten Großkundgebung der AfD und der bereits gehäuften Meldungen von rassistischen Angriffen und Bedrohungen, befürchten wir rassistische und rechte Hetzjagden wie in Chemnitz im September 2018. Statt antimuslimischer Hetze und Rassismus braucht es jetzt mehr denn je erhöhte Aufmerksamkeit, Beistand und praktische Solidarität für Betroffene.
Die Mobile Opferberatung hat in Magdeburg in den letzten Jahren im statistischen Durchschnitt mindestens einen rechts, rassistisch oder antisemitisch motivierten Angriff pro Woche registriert. Jetzt droht eine Eskalation von Rassismus und rechte Bedrohungen in Folge der Instrumentalisierung des Terroranschlags vom 20. Dezember durch die extreme Rechte und die AfD – sowohl in Magdeburg als auch darüber hinaus. Deshalb bitten wir darum, Betroffene über Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren und Basisinformationen weiterzugeben:
Für Bedrohungen und Angriffe in Sachsen-Anhalt ist die Mobile Opferberatung zuständig und per Mail unter magdeburg@mobile-opferberatung.de sowie unter https://www.mobile-opferberatung.de/kontakt erreichbar. Die Kontaktdaten der spezialisierten Fachberatungsstellen bundesweit sind hier zu finden: https://verband-brg.de/beratung/#beratungsstellen. In einem Kurzratgeber in 16 Sprachen erhalten Betroffene Informationen zu Sofortmaßnahmen nach einem rassistischen Angriff.
Unsere Gedanken sind bei den Betroffenen des Anschlags. Unser Dank gilt vor allem allen Ersthelfer*innen und allen Initiativen und Einzelpersonen der Stadtgesellschaft in Magdeburg, die für Zusammenhalt und gegen rechte, rassistische und antisemitische Hetze und Gewalt eintreten!