01.11.2015 | Chronik 2015

In der Nacht zum Sonntag, kurz nach 1 Uhr, werden in der Nähe des Veranstaltungszentrums Festung Mark drei syrische Geflüchtete unvermittelt von einer 20 bis 30-köpfigen, dunkel gekleideten und z.T. mit Baseballschlägern bewaffneten Gruppe angegriffen und verletzt. Vor Ort befindliche, zivile Polizeibeamte schreiten ein und können Schlimmeres verhindern. Die Angreifer flüchten in unterschiedliche Richtungen. Einer bedroht einen Beamten noch mit dem Schlagstock und flüchtet, nachdem sich dieser mit Pfefferspray zur Wehr gesetzt hatte. Lediglich ein 24-jähriger, polizeibekannter Magdeburger kann im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung noch in Tatortnähe festgenommen werden. Die zwei 26 und der 35 Jahre alten Betroffene erleiden Prellungen und Verletzungen im Gesichtsbereich, die ambulant im Krankenhaus behandelt werden müssen. Die Polizei ermittelt wegen schweren Landfriedensbruchs, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Verstoß gegen das Waffengesetz sowie wegen gefährliche Körperverletzung. Am Freitag vor dem Überfall hatte ein stadtbekannter, rechter Hooligan auf seiner Facebookseite „6 Afghanen“ für die sexuelle Nötigung einer 19-Jährigen in der Nacht zu Freitag verantwortlich gemacht und erklärt: „Jetzt gibt es keine Rücksicht mehr“. Kommentare wie „Totschlagen an Ort und Stelle“ oder „Gute Idee, nen Trupp klarmachen“, auf die mehrere andere versicherten: „Wäre sofort dabei“ legen einen gezielten Überfall auf Geflüchtete nahe.