Anlaufstelle Nord (Salzwedel), 20.02.2007

Gleich drei mal schlugen rechte Gewalttäter am vorletzten Wochenende in Haldensleben, Stadtteil Althaldensleben zu. Am frühen Morgen des elften Februar versucht eine Gruppe offensichtlich rechter Jugendlicher, sich Zutritt zu einer Party zu verschaffen. Sie bedrohen und beleidigen Partygäste, die auf ihrer Kleidung Embleme gegen Nazis tragen und fordern sie auf, die Kleidung auszuziehen. Bevor die ungebetenen Besucher verschwinden, schlagen sie zwei nichtrechten Jugendlichen ins Gesicht und verletzen sie.

Kurz vor drei Uhr wird ein jugendlicher Partygast auf offener Straße von einem der offensichtlich Rechten ohne Anlass geschlagen.

Etwas später treffen sieben nichtrechte jugendliche Partybesucher in einer Straße auf eine Gruppe von drei bis vier Personen. In dieser Gruppe hält sich auch der Täter des letzten Angriffes auf. Die nichtrechten Jugendlichen werden aus der anderen Gruppe heraus gestoßen und geschlagen, einzelne Jugendliche werden getreten. Die Angreifer demonstrieren durch Parolen wie „Olln ist arische Zone“ und Neonazi-Sprüche ihre Zugehörigkeit zur rechten Szene. Die Angriffe hören erst mit dem Eintreffen der von den nichtrechten Jugendlichen benachrichtigten Polizei auf. Die Polizei ermittelt nun wegen Körperverletzung und Hausfriedensbruch.

„Wir beobachten eine Zunahme rechter Aktivitäten gerade im Ortsteil Althaldensleben“, so Ralf Perbandt von der Mobilen Opferberatung. „Wir haben in den letzten Monaten mehrere Bedrohungen und Beleidigungen gegen aktive Linke, aber auch gegenüber nichtrechten Jugendlichen registriert“.

Anfang Dezember stellten Rechte Schilder an den Ortsrändern von Althaldensleben auf, mit denen sie den Stadtteil zur arischen Zone und Ausländer zu unerwünschten Personen erklärten. Am letzten Januarwochenende hatten etwa 40 Personen einen nicht angemeldeten Aufmarsch gegen ein Kinderheim in Althaldensleben durchgeführt. Zuvor war mit als rechtsextrem einzustufenden Plakaten für diesen Aufmarsch geworben worden. Auch hier ermittelt die Polizei.