Polizeirevier Jerichower Land, 16.12.2017

16.12.2017 Burg (Jerichower Land)

Auf dem Rückweg von einer in Magdeburg stattgefunden Demonstration „Students against Racism“ werden drei Teilnehmer von fünf ihnen bekannten 17- bis 20-jährigen Rechten angegriffen. Die 16- bis 24-jährigen Betroffenen waren zuvor mit dem Zug am Bahnhof in Burg angekommen und gehen gerade über den Bahnhofsvorplatz, als sie die Tätergruppe hinter sich wahrnehmen, weil mehrmals „White Pride“ gerufen wird. Noch bevor sie flüchten können, werden die Demoteilnehmer mit Bierflaschen beworfen, die in unmittelbarer Nähe zu Bruch gehen. Trotz einer sofort eingeleiteten Tatortbereichsfahndung können die Angreifer nicht festgestellt werden.

Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht

11.12.2017   Oscherleben (Börde)

Am Montagabend wird ein 19-jähriger Auszubildender an der Kasse in einem Supermarkt von einem stadtbekannten Rechten zunächst mit Kleingeld beworfen und beleidigt. Kurz darauf kommt der 34-jährige Rechte erneut auf ihn zu und spuckt ihm ins Gesicht. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt in der Folge wegen einfacher Körperverletzung. Der Betroffene wurde in der Vergangenheit aufgrund seines politischen Engagements gegen Rechts bereits mehrfach von dem Angreifer verfolgt und beschimpft.

Anlaufstelle Nord, eigener Bericht

09.12.2017   Altmarkkreis Salzwedel

Kurz vor Mitternacht wird in einem Dorf mit 800 Einwohnern ein Brandanschlag auf ein von Rumänen bewohntes Haus verübt. Mittels Brandbeschleuniger versuchen bisher unbekannte Täter den Hausgiebel in Brand zu setzen. Nur weil die zwei 23- und 31-jährigen Bewohner noch wach sind und das Feuer rechtzeitig bemerken, wird niemand verletzt und können die eingesetzten Feuerwehren den Brand schnell löschen. Bereits im Sommer wurde der Nachbarsfamilie – die Eltern haben türkischen und russischen Migrationshintergrund – mit einem Mordanschlag gedroht. Dorfbewohner äußerten gegenüber dem Familienvater: “Wenn ihr nicht bis Jahresende weg zieht, brennt euer Haus!” und “Diese kleinen Türkenkinder haben kein Recht zu leben”. Auch über die rumänische Familie wurden schon im Sommer antiziganistische Äußerungen getätigt. Die polizeilichen Ermittlungen wegen schwerer Brandstiftung dauern an.

Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd, 26.11.17

25.11.2017   Sangerhausen (Mansfeld-Südharz)

Am Samstagabend, gegen 19:45 Uhr, wird ein Geflüchteter aus Eritrea von einem Unbekannten attackiert. Der 29-Jährige schiebt gerade sein Fahrrad auf dem Gehweg in der Erich-Weinert-Straße, als ihn der Mann u.a. als „Scheiß Ausländer“ beleidigt und ihm gegen sein Rad tritt. Dann versetzt ihm der Angreifer einen Faustschlag ins Gesicht, bevor er in Begleitung einer weiteren Person auf einem Moped flüchtet. Der Betroffene erstattet Anzeige.

Polizeirevier Harz/ Volksstimme, 23.11.17

22.11.2017   Halberstadt (Harz)

Gegen 18:45 Uhr kommen am Domplatz unter Sieg Heil-Rufen und Zeigen des sog. Hitlergrußes drei unbekannte Männer auf eine Gruppe Jugendlicher zu. Dann erkundigt sich Trio unter Verwendung des rassistischen N-Wortes nach einer Schwarzen Person. Als ein 20-jähriger Iraner zu beschwichtigen versucht schlagen und treten alle drei auf den Geflüchteten ein. Zudem sprüht ihm einer der Unbekannten Pfefferspray ins Gesicht. Dann flüchten die Angreifer. Der Betroffene muss ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Zudem ist seine Jacke durch den Angriff beschädigt. Die Polizei kann wenig später einen 32-jährigen, einschlägig polizeibekannten und mit 2,27 Promille erheblich alkoholisierten Halberstädter festnehmen. Am Folgetag erlässt das Amtsgericht Haftbefehl gegen ihn wegen gefährlicher Körperverletzung, Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Sachbeschädigung. Die Polizei sucht nach Zeugen und bittet um Hinweise zu den beiden noch flüchtigen Angreifern.

Polizeidirektion Süd, 21.11.2017

20.11.2017   Halle (Saale)

Zwei maskierte, mit Schutzschild und -helm bekleidete und mit Baseballschlägern bewaffnete Männer stürmen gegen 23 Uhr aus dem rechten Hausprojekt der sog. „Identitären Bewegung“ in der Adam-Kuckhoff-Straße auf den nahegelegenen Universitäts-Campus. Als zwei Zivilpolizisten sich als solche zu erkennen geben und die beiden Männer stellen wollen, setzt einer der Identitären gezielt Pfefferspray gegen die Beamten ein. Um die Angreife zu stoppen, sehen sich die Polizisten gezwungen, ihre Dienstpistolen zu ziehen. Beide Polizisten müssen ambulant behandelt werden. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt gegen einen 27- und einen 29-Jährigen wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
Dem Angriff auf die Beamten vorausgegangen war nach Angaben der Polizei eine Auseinandersetzung mit mehreren Personen vor dem Haus, die u.a. „Alerta Antifascista“ gerufen haben sollen. Dabei soll es zu gegenseitigen Pöbeleien und Flaschenwürfen gekommen sein. Offenbar hatten die Identitären daraufhin Jagd auf die Gruppe gemacht.

Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht

12.11.2017   Magdeburg

Am Sonntagmittag will eine afghanische Familie gerade von zu Hause aufbrechen, um Freunde zu besuchen, als sie einen lauten Knall auf ihrem Balkon hören. Beim Nachschauen entdecken sie Rauchschwaden. Als der 10-jährige Sohn den Balkon betritt explodiert ein weiterer Böller so unmittelbar neben ihm, dass sein Schuh beschädigt wird und er ein Knalltrauma erleidet und für mehrere Stunden auf beiden Ohren taub ist. Auf dem Nachbarbalkon sieht er noch den Hausbewohner stehen, der die Familie schon häufiger rassistisch beleidigt hatte. Zudem wurden der Familie nachts mehrfach rohe Eier gegen ihre Wohnungstür geworfen.

Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd, 05.11.17

04.11.2017   Eisleben (Mansfeld-Südharz)

Eine Dreiergruppe dunkel gekleideter Männer wirft gegen 17:30 Uhr gezielt mit einem Böller auf einen 17-jährigen Jugendlichen aus der Türkei, der sich vor einer Gemeinschaftsunterkunft im Gespräch mit anderen Geflüchteten befindet. Der Böller explodiert circa fünf Meter vor dem Betroffenen, während sich der Jugendliche schützend wegduckt. Zudem wird der 17-Jährige von den Angreifern mehrfach rassistisch beleidigt. Dann flüchtet das Angreifer-Trio mit einem PKW. Die Polizei ermittelt wegen Beleidigung und versuchter gefährlicher Körperverletzung.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

31.10.2017   Halle (Saale)

Während des Fußballspiels BSV Halle-Ammendorf gegen den VfL Halle 96 um den Landespokal werden ca. 20 VfL-Fans von etwa 15 bis 20 rechten Hooligans aus dem Umfeld des Halleschen FC koordiniert angegriffen. Einer der Betroffenen erhält dabei einen Faustschlag ins Gesicht. Er erleidet eine Prellung. Zuvor hatte es im Spielverlauf immer wieder rechte Sprüche aus den Reihen der Hooligans wie „Scheiß Zecken“ und „Zigeuner“ sowie Gewaltandrohungen gegeben, auf die die Ordnungskräfte vor Ort nur zögerlich reagierten. Nach Spielende können die VfL-Fans das Stadion nur unter Polizeischutz verlassen.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht/ Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd, 31.10.17

30.10.2017   Zeitz (Burgenlandkreis)

Am Montagnachmittag wird gegen 15:25 Uhr ein aufgrund seiner Kippa als Jude erkennbarer Mann in der Innenstadt völlig unvermittelt so mit einer Bierflasche auf den Kopf geschlagen, dass diese zu Bruch geht. Dann beschimpft ihn der Unbekannte in Begleitung eines weiteren Mannes antisemitisch. Schließlich erhält der 58-Jährige einen zweiten Schlag von hinten mit einer Flasche auf den Kopf, woraufhin er zu Boden geht und kurzzeitig das Bewusstsein verliert. Eine Passantin versucht, den Angreifer festzuhalten. Er kann sich aber losreißen und flüchten. Der Betroffene muss ins Krankenhaus gebracht und dort ambulant behandelt werden. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und Volksverhetzung gegen einen 26-Jährigen.

Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd/ Mitteldeutsche Zeitung, 24.10.17

24.10.2017   Weißenfels (Burgenlandkreis)

Am Dienstagmorgen greifen zwei polizeibekannte, erheblich alkoholisierte
Männer zwei Jugendliche mit Migrationshintergrund an. Gegen 5:40 Uhr
pöbelt das Duo in der Schlachthofstraße zunächst einen 18-Jährigen, der
auf dem Weg zur Arbeit ist, u.a. mit „Du bist kein Deutscher!“ an. Dann
schlagen sie auf gebürtigen Dominikaner ein, ziehen ihn zu Boden und
treten ihn. Dabei wird der 18-Jährige an Kopf und Auge verletzt.

Gegen 6 Uhr prügelt das Duo dann in der Merseburger Straße auf einen
Jugendlichen aus Tadschikistan ein, der gerade auf dem Weg in die
Berufsschule ist. Auch ihn reißen sie zu Boden, schlagen und treten auf
ihn ein. Er erleidet multiple Schürfwunden. Schließlich stellt die
Polizei die 22 und 32 Jahre alten Männer.

Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht

22.10.2017 Magdeburg

Gegen 1 Uhr nachts wird eine sechsköpfige syrische Familie in ihrer Wohnung im 1.Stock in Magdeburg-Olvenstedt von einem lauten Geräusch geweckt. Als der Familienvater nachsieht, bemerkt er das eingeschlagene Küchenfenster sowie einen faustgroßen Stein in der Wohnung und sieht noch, wie zwei Unbekannte davonrennen. Er alarmiert die Polizei, die kurz darauf eintrifft und eine Anzeige aufnimmt. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung gegen Unbekannt. Die Familie schläft eine Woche aus Angst vor erneuten Attacken außerhalb und will so schnell wie möglich umziehen.

Schon in den Wochen zuvor waren mehrfach Steine und Feuerwerkskörper gegen und auf den Balkon der Familie geworfen worden. Einen Monat nach dem Steinwurf beschmieren Unbekannte über Nacht den Eingangsbereich des Plattenbaus, in dem ausschließlich Geflüchtete untergebracht sind, mit etlichen Hakenkreuzen. Zudem sprühten sie auf der Rückseite des Wohnhauses sowie an drei weiteren nahen Objekten großflächig rechte und rassistische Parolen sowie weitere Hakenkreuze an die Wände.

 

Polizeirevier Halle (Saale)/ Mitteldeutsche Zeitung, 18.10.17

17.10.2017   Halle (Saale)

In einer Straßenbahn wird ein 17-jähriger Jugendlicher aus Syrien am Nachmittag von einem Unbekannten rassistisch beschimpft. Der Betroffene sucht sich daraufhin einen weiter entfernten Sitzplatz, wird aber von dem augenscheinlich alkoholisierten Mann verfolgt, gegen ein Schienbein getreten und mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Als seine 22-jährige, ebenfalls syrische Begleiterin schlichten will wird auch sie von dem Angreifer rassistisch beschimpft. Die hinzugerufene Polizei stellt bei dem Tatverdächtigen einen Atemalkohol von 2,3 Promille fest. Gegen den 35-Jährigen wird nun wegen Beleidigung und Körperverletzung ermittelt.

Polizeirevier Burgenlandkreis, 17.10.17

16.10.2017   Naumburg (Burgenlandkreis)

Gegen 21:20 Uhr wartet ein Schwarzer Mann am Barbaraplatz auf einen Arbeitskollegen, als er plötzlich von zwei Unbekannten u.a. mit „Was machst du in unserem Land?“ und „Du kriegst unser Geld!“ angepöbelt wird. Dann versucht einer der Männer, den gebürtigen Beniner mit einer Bierflasche anzugreifen. Da in diesem Moment sein Kollege eintrifft gelingt es dem Betroffenen, sich in dessen PKW zu flüchten. Daraufhin tritt der Angreifer noch gegen das Auto und wirft die Flasche dagegen. Der entstandene Schaden an Hintertür und Dach beläuft sich auf ca. 3000 Euro. Die Polizei ordnet die Angreifer dem Trinkermilieu zu. Die Ermittlungen wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und Beleidigung werden durch den polizeilichen Staatsschutz geführt.

Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht

10.10.2017   Magdeburg

Eine 23-jährige Geflüchtete aus Syrien steigt mit ihren drei Kleinkindern gegen 17 Uhr in der Innenstadt in die Straßenbahn. Ein
ebenfalls gerade zugestiegener Unbekannter zählt plötzlich lautstark ihre Kinder, um sie dann mit „Immer habt ihr Ausländer so viele Kinder!“ und „Was wollt ihr hier?“ anzupöbeln. Als die Mutter sich abwendet, beginnt er, sie massiv rassistisch zu beschimpfen. Um ihre Kinder zu schützen, verlässt die Mutter mit ihren Kindern an der nächsten Haltestelle die Straßenbahn. Währenddessen wirft der Mann ein Stück Holz in den Kinderwagen ihrer schlafenden Tochter und trifft damit das sieben Monate alte Baby im Gesicht. Die Polizei ermittelt jetzt wegen Beleidigung und gefährlicher Körperverletzung gegen Unbekannt.

Leipziger Volkszeitung, 02.10.17

01.10.2017   Zeitz (Burgenlandkreis)

Am Sonntagabend, gegen 20:30 Uhr, pöbelt in der Regionalbahn von Saalfeld nach Leipzig ein augenscheinlich stark alkoholisierter Mann in Höhe Zeitz mehrere migrantische Fahrgäste an und bedroht sie schließlich mit einem Messer. Die Betroffenen, die gegenüber der Bundespolizei von einer „Horrorfahrt“ sprechen, informieren den Zugbegleiter, der daraufhin von dem Angreifer geschlagen wird. Er läßt den Zug in Knauthain stoppen und alarmiert die Bundespolizei. Bevor diese den 27-Jährigen am dortigen Bahnsteig überwältigen kann, wirft der Mann Steine gegen den Zug und beschädigt mehrere Scheiben. Der 28-jährige Zugbegleiter wird leicht verletzt.

Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd, 25.09.17

24.09.2017   Halle (Saale)

In der Nacht zum Sonntag wird ein 20-jähriger Syrer rassistisch beschimpft, geschlagen und mit einer Bierflasche verletzt. Der Betroffene ist gegen 2 Uhr in einer Straßenbahn der Linie 2 unterwegs, als ihn plötzlich eine unbekannte Frau u.a. mit “Scheiß Araber!” beschimpft und schließlich mit der flachen Hand ins Gesicht schlägt. Nach dem Aussteigen am Marktplatz wird der Betroffene von der Angreiferin und einem weiteren Unbekannten verfolgt. Dann attackiert der Mann den 20-Jährigen mit einer abgebrochenen Bierflasche. Glücklicherweise wird der Geflüchtete nur leicht verletzt. Mit einer zwei Zentimeter langen Schnittverletzung am linken Auge muss er ambulant im Krankenhaus versorgt werden. Polizeibeamte können noch in Tatortnähe die Personalien der Angreifer feststellen. Der Staatsschutz ermittelt gegen eine 21-Jährige sowie einen 38-Jährigen.

Polizeirevier Jerichower Land, 19.09.2017

18.09.2017   Burg (Jerichower Land)

Ein 16-jähriger Geflüchteter aus Syrien wird am Abend am Südring aus einer Gruppe Deutscher heraus von einem Unbekannten beschimpft und attackiert. Der Mann, der sich selbst als „Nazi“ vorstellt, pöbelt u.a. „Was glotzt du so, Kanacke?“, „Du hast hier nix zu suchen!“ und „Raus aus Deutschland!“ Dann traktiert er den Schüler mit Faustschlägen gegen den Kopf und Tritten in die Genitalien. Als die von Zeugen alarmierte Polizei eintrifft, ist der Angreifer nicht mehr vor Ort. Der Betroffene muss stationär im Krankenhaus aufgenommen werden. Es wird gegen einen 27-jährigen, einschlägig polizeibekannten Tatverdächtigen ermittelt.

Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd, 17.09.17

17.09.2017   Halle (Saale)

In einem Internetcafe in der Leipziger Straße greift kurz nach 17 Uhr ein Kunde unvermittelt einen weiteren Besucher an und schlägt ihm mit der Faust ins Gesicht. Als der Inhaber schlichten will und dazwischen geht, wird er von dem Angreifer mit „Was willst du hier, du Scheiß Ausländer?“ beleidigt und mit einer Bierflasche auf den Kopf geschlagen. Danach flüchtet der Unbekannte. Der gebürtige Syrer erleidet eine Kopfplatzwunde und muss ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung.

Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau/ Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost, 18.09.17

16.09.2017   Köthen (Anhalt-Bitterfeld)

In den frühen Morgenstunden wird die Eingangstür eines Hauses, in dem sich ein Jugendclub und Wohnungen für unbegleitete minderjährige Geflüchtete befinden, in Brand gesetzt. Bewohner bemerken das Feuer noch rechtzeitig und sehen drei männliche, dunkel gekleidete Personen weglaufen. Es entsteht ein Sachschaden von mehreren Tausend Euro. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

12.09.2017   Halle (Saale)

Gegen 23 Uhr alarmiert ein Anwohner die Polizei, nachdem er beobachtet hatte, wie ein schwarzer Betroffener vor einer Gaststätte in der Sternstraße von einem Mann und einer Frau massiv rassistisch beschimpft und mit Fäusten geschlagen wird. Kurz darauf stoppt ein Auto in unmittelbarer Nähe. Zwei Männern steigen aus. Als einer einen Holzknüppel aus dem Kofferraum holt und damit ebenfalls auf den Schwarzen losgehen will, flüchtet dieser in das Lokal. Davor rufen die Männer weiter rassistische Beleidigungen. Einer der Angreifer bewaffnet sich mit einem Stuhl. Kurz darauf kommt der Betroffene mit einem sog. Butterflymesser aus dem Lokal und zeigt es den Angreifern, die sich daraufhin einige Meter zurückziehen. Als ein weiterer Anwohner aus dem Fenster schreit, er habe die Polizei gerufen, steigen die beiden Männer wieder in den PKW und fahren weg. Wenig später flüchtet der Betroffene Richtung Leipziger Straße, wird aber von dem Paar verfolgt, das den Angriff begonnen hatte. Die Polizei ermittelt gegen Unbekannt u.a. wegen Körperverletzung.

Polizeirevier Stendal, 08.09.2017

08.09.2017   Tangermünde (Landkreis Stendal)

In der Regionalbahn von Stendal nach Tangermünde wird ein afghanischer Jugendlicher gegen 10:15 Uhr durch einen Unbekannten mehrfach rassistisch beleidigt. Nach Verlassen der Bahn in Tangermünde-West folgt ihm der Mann und schubst ihn – während der 17-Jährige gerade am Straßenrand wartet – auf die Fahrbahn, als ein Auto vorbeifährt. Dann flüchtet der Angreifer in einem PKW. Der Betroffene erstattet in der Folge Anzeige. Die Polizei sucht nach Zeug*innen.

Anlaufstelle Nord, eigener Bericht

26.08.2017   Salzwedel (Altmarkkreis Salzwedel)

Am Samstagabend ist ein 28-jähriger Afghane mit Freunden in einem Club. Als ihm im Gedränge ein Glas runter fällt, stößt er beim Aufheben aus Versehen an die Schulter eines Gastes und entschuldigt sich. Der Mann schlägt ihm sofort mit der flachen Hand ins Gesicht. Zwei weitere Männer kommen hinzu, treten und schlagen mit einem Stuhl auf den 28-Jährigen ein. Dabei beschimpfen sie ihn mit Worten wie “Arschloch”, “Ausländer” und “Was machst du hier?”. Am Kopf stark blutend gelingt es ihm, den Club zu verlassen und das nur wenige Minuten entfernte Polizeirevier aufzusuchen, wo er Anzeige erstattet. Der Betroffene muss drei Tage stationär im Krankenhaus behandelt werden.

Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht

25.08.2017   Elbingerode (Harz)

Gegen 15:30 Uhr wird ein 15-jähriger Geflüchteter aus Afghanistan in einem Supermarkt von einem Unbekannten attackiert. Zunächst beschimpft er den Jugendlichen bei zwei Aufeinandertreffen innerhalb des Marktes rassistisch und droht ihm dabei mehrfach, ihn zu töten. Beim dritten Mal packt ihn der Unbekannte schließlich schmerzhaft am Hals. Als er den 15-Jährigen runterdrückt und zum Schlag ausholt, geht eine Betreuerin des Betroffenen dazwischen und fängt den Schlag ab. Daraufhin lässt der Angreifer von ihm ab und flüchtet. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt und bittet um Hinweise zu dem an Unterarmen und Hals tätowierten etwa 30-jährigen Täter mit „88“-Logo auf dem Shirt.

Polizeirevier Harz, 21.08.17

19.08.2017   Königshütte (Landkreis Harz)

Gegen 19 Uhr wird ein 15-jähriger Geflüchteter aus Afghanistan auf der Straße von zwei Unbekannten angesprochen. Dann hält einer der schwarz gekleideten Männer den Jugendlichen fest, während der zweite ihn mit einem Messer leicht am Oberarm verletzt. Schließlich gelingt es dem Betroffenen, sich loszureißen und zu flüchten. Die Angreifer steigen in einen schwarzen Skoda und fahren Richtung Tanne davon. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und sucht nach Zeug_innen.

Polizeirevier Halle (Saale)/ Mitteldeutsche Zeitung, 15.08.17

14.08.2017   Halle (Saale)

Zwei stark alkoholisierte Männer brechen gegen 20:40 Uhr am Steintor den Stern von einem parkenden Mercedes ab, der einem Vietnamesen gehört. Dabei rufen sie rassistische und neonazistische Parolen wie „Scheiß Ausländerpack!“ und „Sieg Heil“ in Richtung vermeintlicher Migrant_innen. Als eine 22-jährige Deutsche mit vietnamesischem Hintergrund die Männer aufhalten will, versuchen beide erfolglos, sie zu schlagen und anzuspucken. Polizeibeamte können die Angreifer kurz darauf stellen und in Gewahrsam nehmen. Ein Blutalkoholtest ergibt bei dem 19-jährigen Tatverdächtigen 2,5, bei dem 39-Jährigen sogar 4,8 Promille. Gegen die beiden wird wegen besonders schwerem Diebstahls, Beleidigung und Körperverletzung ermittelt.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

13.08.2017   Halle (Saale)

Zwei junge Linke werden gegen 3:30 Uhr nachts vor dem identitären Hausprojekt der „Kontrakultur Halle“ angegriffen. Die beiden jungen Männer auf Fahrrädern werden aus einer sechsköpfigen Gruppe, die sich in der Nähe des Hausprojekts aufhält, gefragt, was sie vor dem Haus machen würden. Dann stürmen zwei Aktivisten aus dem Umfeld der Kontrakultur Halle auf einen der beiden Linken zu. Dabei stößt einer der Angreifer den Betroffenen so massiv, dass dieser mit seinem Rad zu Boden geht und sich an Armen und Knie verletzt. Während der Betroffene zu Fuß flüchtet, rennt der Angreifer auf den zweiten Linken zu. Der kann sich mit Pfefferspray wehren, wird aber fast zeitgleich von einem zweiten Angreifer mit einer großen Flasche Pfefferspray besprüht. Dem Betroffenen gelingt die Flucht auf dem Fahrrad.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

09.08.2017   Halle (Saale)

Eine 26-jährige Schwarze Frau wird am frühen Abend vor den Augen ihrer eineinhalb und vierjährigen Kinder auf einen Spielplatz in Halle-Neustadt rassistisch beschimpft und angegriffen. Die Mutter sitzt gerade auf einer Bank, als ein ihr unbekanntes Kind ihr plötzlich Sand auf den Kopf wirft. Als die 26-Jährige es auffordert damit aufzuhören, wird sie aus einer Gruppe mehrerer Frauen sowie einem Mann heraus mit, „Hier ist Deutschland!“ angepöbelt und aufgefordert, sie solle „zurückgehen“. Dann tritt der Unbekannte sie derart, dass sie zu Boden stürzt. Als sie wieder aufsteht und sich wehren will schlägt er sie mehrfach gegen den Oberkörper. Obwohl der Spielplatz und angrenzende Park gut besucht sind und die Kinder der Betroffenen voller Angst schreien und weinen, kommt der 26-Jährigen nur ein Schwarzer Mann zu Hilfe. Der Täter flüchtet, kann später jedoch von der Polizei ermittelt werden. Die Betroffene muss ambulant behandelt werden.

Polizeirevier Halle, 02.08.17

01.08.2017   Halle (Saale)

Gegen 18:40 Uhr wird ein 36-Jähriger aus Sierra Leone auf dem Riebeckplatz unvermittelt von einem Unbekannten rassistisch beleidigt, bedroht und mit einer Glasflasche gegen die Schulter geschlagen. Durch eine Abwehrbewegung des Betroffenen kommen beide zu Fall, wobei sich der 36-Jährige eine Schnittverletzung an der Hand und der Angreifer eine Kopfplatzwunde zuzieht. Bei einer darauf folgenden Auseinandersetzung schlägt der Angreifer zudem seiner Freundin so ins Gesicht, dass sie eine Platzwunde erleidet. Zur Verhinderung weiterer Attacken nimmt die Polizei den 37-Jährigen bis zum nächsten Morgen in Verhinderungsgewahrsam. Bereits eineinhalb Stunden zuvor hatte das alkoholisierte Pärchen auf dem Marktplatz einen Polizeieinsatz ausgelöst, weil sie an einer Straßenbahnhaltestelle zunächst Passanten angepöbelt und einen 74-Jährigen auf den Boden geschubst hatten, als er sich neben den Mann setzen wollte. Nach einem Platzverweis hatte der 37-Jährige dann im Gehen verfassungsfeindliche Parolen gerufen.

Polizeirevier Halle (Saale), 31.07.17

30.07.2017   Halle (Saale)

Am Sonntagabend, gegen 20 Uhr, schlägt ein Mann in der Großen Steinstraße auf einen Schwarzen ein. Eine Zeugin alarmiert die Polizei, die den Betroffenen vor Ort jedoch nicht mehr auffinden kann. Der Angreifer ist inzwischen in eine Straßenbahn am Steintor eingestiegen, gegen die er zunächst eine Glasflasche geworfen hatte. Während der Fahrt beleidigt er einen syrischen Mitfahrenden als „Scheiß Moslem“ und steigt schließlich in der Berliner Straße aus. Eine halbe Stunde später ist der Mann wieder am Steintor und versucht, einen 27-Jährigen anzugreifen. Weil dieser Kampfsportler ist, misslingt sein Vorhaben. In einem nahegelegenen Bistro eines Bangladeschers entwendet der Mann mehrere Getränkeflaschen und zieht weiter. Bevor Polizeibeamte den 29-Jährigen in der Ludwig-Stur-Straße stellen und mit 2,35 Promille in Gewahrsam nehmen, tritt er noch gegen ein abgestelltes Fahrrad und beschädigt den Heckscheibenwischer eines parkenden PKW. Es wird wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung, Diebstahls, Beleidigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

28.07.2017   Halle (Saale)

Auf eine Gruppe Punks, die in der Nähe des Hauptbahnhofausgangs Ernst-Kamieth-Straße Musik hören, kommt am späten Abend plötzlich schnellen Schrittes ein Unbekannter zu. Der Mann beschimpft sie als „Scheiß Zecken, die “hier nichts zu suchen” hätten. Zudem beschuldigt er die jungen Leute, am 1. Mai „unsere Kneipe“ kaputt gemacht zu haben. Jetzt kommt ein Dutzend augenscheinlich Rechter hinzu und stimmt in die Pöbeleien ein. Dabei wird auch eine 18-jährige Punkerin bespuckt. Ein 19-jähriger Punk versucht verbal zu beschwichtigen, woraufhin der Rädelsführer ihnen fünf Minuten Zeit einräumt sich “zu verpissen”, andernfalls würden ihre „Köpfe rollen“! Daraufhin schlägt der erste Unbekannte dem 19-Jährigen die Faust gegen seinen Kiefer. Die Situation droht kurz zu eskalieren, weil Freunde des Punks den Angriff nicht hinnehmen wollen. Sie werden jedoch von anderen zurückgehalten. Schließlich zieht sich die Gruppe Rechter in den Bahnhof zurück. Wenige Minuten später fahren mehrere Einsatzfahrzeuge der Polizei vor, machen den Großteil der Rechten im Bahnhof ausfindig und geleiten sie schließlich Richtung Kirchnerstraße. Die Betroffenen erstatten Anzeige. Am 1. Mai war es in Halle (Saale) zu einer Sachbeschädigung an einer Kneipe in der Kirchnerstraße gekommen, die als Treffpunkt von Rechten und Ausgangspunkt für rechte Angriffe bekannt ist.

Anlaufstelle Nord, eigener Bericht

13.07.2017   Stendal

Gegen 2:45 Uhr nachts wird ein Linker beim Entfernen eines NPD-Aufklebers von einem Laternenmast unvermittelt von zwei Unbekannten angegriffen. Die schwarz und mit Thor-Steinar-Jacke bekleideten Jugendlichen beleidigen den 23-Jährigen als “Zeckenschwein”, bedrohen ihn mit “Nächstes Mal lässt du den lieber dran!” und bringen ihn durch einen heftigen Tritt gegen sein Bein zu Fall. Weil er daraufhin nicht mehr auftreten kann, muss der Betroffene mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht und dort ambulant behandelt werden. Die Polizei sucht Zeug_innen. Bereits das dritte Mal innerhalb eines Jahres wurde der politisch Engagierte damit von augenscheinlichen Neonazis in Stendal angegriffen und verletzt.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

12.07.2017   Zeitz (Burgenlandkreis)

In der Innenstadt wird ein 57-jähriger jüdischer Mann gegen 16:15 Uhr unvermittelt von zwei Unbekannten antisemitisch beleidigt. Dann stößt einer der Männer den Kippa tragenden Betroffenen so gegen eine Hauswand, dass er eine blutige Verletzung am Hinterkopf erleidet. Obwohl zahlreiche Passant*innen den Angriff sehen, interveniert niemand. Der Staatschutz ermittelt u.a. wegen Körperverletzung.

Mitteldeutsche Zeitung, 07.07.17

06.07.2017   Lutherstadt Wittenberg

Ein 22-jähriger Mann und eine gleichaltrige Frau sind gegen 22:35 Uhr mit ihren Fahrrädern unterwegs. Während sie sich auf ukrainisch unterhalten werden sie am Arsenalplatz plötzlich von zwei Unbekannten angepöbelt. Als der 22-Jährige versucht, mit den beiden zu reden, stoßen sie ihn so vom Rad, dass er sich eine Kopfplatzwunde zuzieht. Ein 33-jähriger Passant will helfen, wird aber ebenfalls geschlagen und getreten. Er erleidet eine Platzwunde am Kinn. Beide Betroffene müssen ambulant vor Ort behandelt werden. Der polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen und sucht nach Zeug_innen.

Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht

25.06.2017   Magdeburg

Gegen vier Uhr morgens wird eine 36-jährige Iranerin auf dem Nachhauseweg von einer Party im Nachtbus plötzlich von drei Unbekannten homo- und transphob beleidigt. Als die Männer zudem drohen, sie an der nächsten Haltestelle anzugreifen, fotografiert sie die Unbekannten. Daraufhin fordert sie einer der Männer auf, das Foto zu löschen und schlägt ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. Erst als ein Zeuge sich schützend vor die 36-Jährige stellt, kann diese die Polizei verständigen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt in der Folge wegen Beleidigung und einfacher Körperverletzung gegen drei Beschuldigte.

Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord, 25.06.17

23.06.2017   Magdeburg

Am Freitagabend gegen 23:45 Uhr werden ein 17- und ein 22-jähriger Syrer am Neustädter Platz aus einer ca. zehnköpfigen Gruppe heraus von zwei augenscheinlich alkoholisierten Unbekannten geschlagen und mit Reizgas besprüht. Dann flüchtet die Angreifergruppe. Beide Betroffene werden noch vor Ort ambulant behandelt. Im Rahmen einer sofort eingeleiteten Fahndung gelingt es der Polizei, zwei 22- und 36-jährige Tatverdächtige zu stellen. Bei deren Durchsuchung stellt sie 35 rechte Aufkleber sicher. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht

18.06.2017   Magdeburg

Gegen Mittag ist ein 19-jähriger Auszubildender zu Fuß in Olvenstedt unterwegs, als ein Fahrradfahrer aggressiv auf ihn zufährt, sich ihm in den Weg stellt und ihn beschimpft. Der junge Syrer will weitergehen, woraufhin der etwa 30-jährige Unbekannte sein Fahrrad hinwirft und bedrohlich auf ihn zukommt. Während der 19-Jährige noch versucht, den Angreifer abzuwehren, schlägt dieser zu und verletzt ihn an der Schulter. Als der Betroffene die Polizei holen will und ihn auffordert da zu bleiben, wird er von dem Unbekannten massiv rassistisch beschimpft. Der Angreifer ruft dann selbst die Polizei und behauptet am Telefon, er sei von einem Ausländer angegriffen worden. Es werden polizeiliche Ermittlungen gegen den Angreifer und gegen den Betroffenen aufgenommen, die am Ende beide eingestellt werden.

Polizeirevier Altmarkkreis Salzwedel, 19.06.17

17.06.2017   Gardelegen und Mieste (Altmarkkreis Salzwedel)

Kurz vor 21 Uhr werden vier Mädchen im Alter zwischen 11 und 15 Jahren von drei unbekannten Jugendlichen vor dem Bahnhof in Gardelegen mit Fahrrädern eingekreist und rassistisch beleidigt. Es gelingt den Iranerinnen, sich in den Zug zu flüchten. Beim Aussteigen in Mieste werden sie jedoch erneut von dem Trio verfolgt, beleidigt und bedroht. Dabei wird eine Betroffene durch eines der Fahrräder verletzt. Als eines der Mädchen die Situation mit ihrem Handy filmen will, werden sogar Todesdrohungen ausgestoßen. Ein Angehöriger der Mädchen will die Angreifer schließlich zur Rede stellen, woraufhin einer der Jugendlichen über Notruf die Polizei verständigt. Diese findet das Trio mit einem Messer und Reizgas in den Händen vor. Zudem stellt sie ein sog. Kubotan sicher. Gegen die 15-, 18- und 19-Jährigen wird wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung, Bedrohung, Nötigung und Volksverhetzung ermittelt.

Polizeirevier Börde, 05.06.17

04.06.2017   Oschersleben (Börde)

Kurz nach Mitternacht werden am Busbahnhof drei 21- bis 27-jährige Geflüchtete aus Afghanistan von einer Gruppe Deutscher angepöbelt. Dann bringt einer der Unbekannten den 21-Jährigen zu Boden und schlägt ihn mit der Faust. Schließlich gelingt es dem Betroffenen und seinen zwei Begleitern, in Richtung Kaufland zu flüchten. Die über Notruf alarmierte Polizei trifft am Tatort eine Gruppe deutscher Männer und Frauen im Alter von 17 bis 26 Jahren. Ein 26-jähriger Tatverdächtiger gibt an, die Pöbeleien und der Angriff seien von den Afghanen ausgegangen. Er erstattet ebenfalls Anzeige. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord/ Mitteldeutsche Zeitung, 04.06.17

02.06.2017   Magdeburg

Am Freitagabend, gegen 23:15 Uhr, klingelt es plötzlich bei einer Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Geflüchtete aus Afghanistan und Pakistan. Unter einem Vorwand verschaffen sich sechs bis sieben deutsche Jugendliche gewaltsam Zutritt zur Wohnung, halten einige der fünf Anwesenden im Alter zwischen 14 und 17 Jahren fest oder schlagen sie. Dabei beschimpfen sie die Betroffenen rassistisch, beschädigen die Wohnungseinrichtung und stecken vor Verlassen der Wohnung noch ein Handy ein. Nach Anzeigenerstattung ermittelt die Polizei wegen Hausfriedensbruchs, Beleidigung, Körperverletzung, Sachbeschädigung und Diebstahls gegen unbekannt. Zum Teil kennen sich Täter und Opfer aus der Schule, aber nicht namentlich.

Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd, 27.05.17

26.05.2017   Merseburg (Saalekreis)

Gegen 21 Uhr stehen zwei Schwarze an der Straßenbahnhaltestelle Lindenstraße, als plötzlich ein Unbekannter auf sie zukommt und einem der beiden ins Gesicht schlägt. Dann flüchtet der Mann. Der 33-jährige Betroffene aus Niger erleidet eine leichte Verletzung im Gesicht. Die polizeiliche Suche nach dem Täter verläuft negativ. Der Staatsschutz ermittelt.

mdr exakt, 05.07.17

25.05.2017   Burg (Jerichower Land)

Mehrere Rechte betreten am Männertag das elterliche Grundstück eines bekennenden Linken, das auch als beliebter Szenetreffpunkt gilt. Auf dem Hof wird der 20-Jährige mit einem Megaphon vor den Kopf und von einem weiteren Rechten mit Fäusten ins Gesicht geschlagen. Dann bringt der erste Angreifer den Betroffenen zu Boden und stellt seinen Fuß auf dessen Brustkorb, sodass der zweite erneut zuschlagen kann. Als seine Mutter zu intervenieren versucht wird sie sexistisch beschimpft und so mit dem Ellenbogen geschlagen, dass sie mit ihrem Kopf gegen einen Kasten prallt. Mutter und Sohn werden leicht verletzt. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt gegen fünf Tatverdächtige u.a. wegen gefährlicher Körperverletzung und Hausfriedensbruchs. Rädelsführer des Angriffs soll der langjährig aktive Neonazi Dennis W. gewesen sein. Der bereits wegen Körperverletzung verurteilte 30-Jährige, frühere Führungsfigur der 2008 zwischenzeitlich verbotenen rechten Hooligan-Vereinigung Blue White Street Elite (B.W.S.E.), aus dessen Umfeld 2011 der umstrittene Fußballvereins FC Ostelbien Dornburg gegründet wurde und dessen Kopf er bis zum Entzug der Spielberechtigung 2015 war, spielt heute beim Kreisoberligisten DSG Eintracht Gladau e.V. Drei weitere Fußballspieler des aktuellen Vereins sollen ebenfalls an dem Angriff beteiligt gewesen sein.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

25.05.2017   Weißenfels (Burgenlandkreis)

Am Nachmittag des Himmelfahrtstages wird ein 18-jähriger Geflüchteter aus Afghanistan am Saaleufer von zwei offensichtlich angetrunkenen Unbekannten angepöbelt. Beim Versuch, von einer Bank aufzustehen, hält ihn einer der Männer fest, während der zweite ihm so mit der Faust ins Gesicht schlägt, dass ihm kurz schwarz vor Augen wird. Dann versetzt ihm auch der andere Unbekannte einen Faustschlag ins Gesicht. Schließlich entfernen sich die Männer. Der Betroffene erleidet einen Nasenbeinbruch, ein Hämatom am Auge sowie Zahnverletzungen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt gegen beide, 36- und 45-jährige, Tatverdächtige wegen einfacher Körperverletzung.
Anlaufstelle Nord, eigener Bericht

23.05.2017   Salzwedel

Gegen 13:45 Uhr schieben zwei 16-jährige Jugendliche aus Afghanistan ihre Fahrräder durch eine Einkaufsstraße, als sie von einem Mann rassistisch beleidigt werden. Zudem tritt der ihnen bereits von ähnlichen Vorfällen bekannte Deutsche gegen eines der Fahrräder. Als ihn einer der Jugendlichen auffordert weiter zu gehen, klemmt der Mann seinen Schlüssel wie eine Stichwaffe in die Faust und schlägt in Richtung des Jugendlichen. Der zweite Betroffene kann den Schlag mit seinem Unterarm abwehren, wodurch er eine Prellung erleidet. Als sich Passanten einmischen und die Polizei rufen, verschwindet der Mann. Beide Fahrräder sind beschädigt. Die Jugendlichen berichten, dass Beleidigungen und Anspucken für sie an der Tagesordnung seien.

Polizeirevier Jerichower Land, 22.05.17

21.05.2017   Loburg (Jerichower Land)

Gegen 21:30 Uhr wird ein 18-jähriger Jugendlicher aus Afghanistan auf dem Marktplatz von einem Unbekannten u.a. als „Scheiß Ausländer“ beschimpft, mit Fäusten geschlagen und getreten. Als Passant_innen aufmerksam werden geht der Mann zunächst weg, kommt aber wenig später zurück, um den Betroffenen mit einer Pistole zu bedrohen. Weitere Personen bleiben stehen, woraufhin der Angreifer den Platz schließlich endgültig verlässt. Die Polizei bittet um Hinweise zur Identifizierung des Tatverdächtigen.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

21.05.2017   Bad Lauchstädt (Saalekreis)

Während einer Feier anlässlich des 60-jährigen Jubiläums des örtlichen Spielmannszuges auf dem Schlosshof gehen gegen 1 Uhr nachts zwei Unbekannte zielgerichtet auf den DJ los. Noch an seinem Pult wird der öffentlich gegen Rassismus aktive Lokalpolitiker als „linke Sau“ beschimpft und so vor den Brustkorb gestoßen, dass er gegen sein Equipment fällt. Bevor der 45-Jährige auf die Tanzfläche flüchtet, kann er noch die Anlage herunterfahren, um so auf den Angriff aufmerksam zu machen. Als die unbekannten Männer den Betroffenen erneut attackieren wollen, intervenieren mehrere Gäste. Daraufhin schlagen beide Angreifer auf die Partybesucher ein und verletzen dabei u.a. einen weiteren 45-Jährigen durch einen Schlag mit einem Bierglas am Kopf. Ein weiteres, von einem der Angreifer in Richtung des DJs geworfenes Bierglas zerschellt knapp neben ihm an einer Wand. Schließlich gelingt es Gästen, die Angreifer vom Hof zu drängen. Die alarmierte Polizei erscheint erst nach ca. vierzig Minuten und kann keine Tatverdächtigen mehr feststellen. Der DJ erleidet Hämatome und Schmerzen an Rücken und Bauch, der gleichaltrige Gast eine Kopfplatzwunde. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen gefährlicher sowie einfacher Körperverletzung, Beleidigung und Sachbeschädigung.

Polizeirevier Börde, 19.05.17

18.05.2017   Haldensleben (Börde)

Am Nachmittag gegen 16 Uhr sitzen zwei 16-jährige syrische Geflüchtete auf einer Bank auf dem Bahnhofsplatz und hören Musik. Plötzlich kommt ein dunkel gekleideter Mann auf sie zu, fordert sie auf die Musik leiser zu stellen und beschimpft sie rassistisch. Dabei fragt er u.a., warum sie überhaupt nach Deutschland gekommen seien. Dann schlägt der Unbekannte die beiden und geht weg. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Anlaufstelle Nord, eigener Bericht

18.05.2017   Salzwedel (Altmarkkreis Salzwedel)

Gegen 13 Uhr fährt ein 37-jähriger Geflüchteter aus Afghanistan mit seinem Fahrrad die Ernst-Thälmann-Straße entlang, als ihm auf Höhe der Tankstelle ein junger Mann mit hoher Geschwindigkeit entgegen radelt. Um einen Zusammenstoß zu vermeiden, weicht der 37-Jährige aus. Da streckt der Unbekannte plötzlich gezielt den Arm aus, sodass sein Unterarm gegen den Hals des Familienvaters schlägt. Der Betroffene kann sich nur mit Mühe abfangen, sodass er nicht zu Fall kommt. Noch etwa eine Woche lang leidet er an starken Schmerzen am Hals. Er erstattet Anzeige. Die Polizei kann in der Folge jedoch keinen Täter ermitteln.

Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord, 18.05.17

17.05.2017   Magdeburg

Gegen 15:30 Uhr werden drei Besucher_innen des jüdischen Friedhofs von einem Unbekannten von dessen Balkon aus mit Worten und Gesten antisemitisch beleidigt und beschimpft. Dann kommt der Mann raus und direkt auf die Besucher_innen zu, beleidigt sie weiter und droht zudem mit körperlicher Gewalt. Schließlich wird ein 65-Jähriger von dem Angreifer so zu Boden gestoßen, dass er am linken Unterarm verletzt wird. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt gegen einen 43-jährigen Magdeburger.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

07.05.2017   Naumburg (Burgenlandkreis)

Gegen 17 Uhr werden auf dem belebten Domplatz zwei Geflüchtete aus Mali bzw. Burkina Faso im Alter von 19 und 21 Jahren sowie ein Ukrainer aus einem Auto heraus rassistisch beleidigt. Als sie fragen, was das soll, stoppt der PKW. Ein Mann steigt aus, beschimpft sie weiter und macht eine herabwürdigende Geste. Dann holt der Unbekannte einen Hund aus dem Auto und hetzt ihn auf die Geflüchteten. Mit Glück kann der 19-Jährige Bisse abwehren, aber seine Kleidung wird dabei zerrissen und er wird angesprungen und dabei von den Krallen verletzt. Der Angreifer schlägt auch mit Fäusten und einer metallbesetzten Hundeleine auf die Betroffenen ein, die sich weiter wehren. Plötzlich steuert die Fahrerin des PKW mit hoher Geschwindigkeit auf die Gruppe zu. Weil es dem 19-Jährigen gelingt beiseite zu springen und sie doch noch abbremst, wird er nur leicht vom Auto erfasst. Dann beleidigen und bedrohen beide Angreifer die Betroffenen weiter. Erst als Passanten schließlich die Polizei alarmieren flüchten sie mit dem Auto. Der 19-Jährige erleidet u.a. Hämatome im Gesicht und eine Beinverletzung und muss zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gefahren werden. Als der 21-jährige Betroffene den Angriffsort verlassen will wird er von einem weiteren Mann erneut rassistisch beleidigt. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd, 07.05.17

06.05.2017   Halle (Saale)

An der Haltestelle „S-Bahnhof Neustadt“ wartet ein 35-jähriger Ivorer gegen 18:20 Uhr auf eine Straßenbahn, als ihm ein Unbekannter unvermittelt vor seine Füße spuckt. Als der Betroffene darauf mit „Das ist nicht schön!“ reagiert, schlägt ihm der Mann mit der flachen Hand gegen seinen Hinterkopf. Beide Männer steigen in die Bahn. Der Angreifer verlässt sie eine Haltestelle weiter. Die Polizei ermittelt wegen vorsätzlicher einfacher Körperverletzung gegen unbekannt.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

01.05.2017   Halle (Saale)

Nach der Verhinderung eines Aufmarschs von knapp 500 Neonazis versucht eine etwa 25-köpfige, zum Teil mit „Aryans – Support your Race“-Pullovern bekleidete Gruppe gegen 14:30 Uhr am Hauptbahnhof Gegendemonstrant*innen anzugreifen. Dabei skandierten sie u.a. „Ohne Polizei wärt ihr tot!“ und werfen Böller. Nachdem die Polizei die Gruppe in Richtung ihrer Autos nach Halle-Ost eskortiert hat, machen die Neonazis in mindestens zwei vollbesetzten PKW rund um die Delitzscher und Freiimfelder Straße gezielt Jagd auf vermeintliche politische Gegner*innen. Mehrere Menschen werden mit den Autos verfolgt und mit Steinen und Flaschen beworfen, die teilweise auch treffen.

Nach einem kurzen Stopp am Riebeckplatz – zwei der Neonazis provozieren Gegendemonstrant*innen, bis die Polizei einschreitet – fahren die Neonazis Richtung Innenstadt. Gegen 15:20 Uhr greifen Insassen der beiden PKW in der Nähe eines Infostands unweit des soziokulturellen Zentrums „Hasi“ am Holzplatz eine etwa 15-köpfige Gruppe junger Erwachsener an, die gerade auf dem Weg zur Peißnitz zum Grillen sind. Nach erneuter Zündung eines Sprengkörpers wird die Gruppe aus den PKW heraus mit Steinen und Flaschen beworfen und mit Pfefferspray attackiert. Eine Frau wird an der Brust, eine andere am Kopf getroffen. Beide erleiden Augenreizungen. Dann stoppen die Autos mitten auf der Straße und mehrere, zum Teil mit Schlagstöcken bewaffnete Neonazis rennen auf die Gruppe zu. Ein 25-Jähriger wird mit einem Schlagstock auf den Kopf geschlagen. Nur weil aus der „Hasi“ sofort Leute zu Hilfe eilen, kann Schlimmeres verhindert werden, die Täter flüchten in ihren PKW. Der 25-jährige muss ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Mindestens ein weiterer Mann erleidet infolge des Angriffs Schmerzen. Während einer der kurz darauf eingetroffenen Polizeibeamten den Betroffenen erklärt, es werde wegen versuchten Totschlags ermittelt, spricht die Polizei in der Folge nur noch von gefährlicher Körperverletzung. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Polizeirevier Magdeburg, 30.04.17

29.04.2017   Magdeburg

Gegen 21:10 Uhr laufen mehrere Schwarze an einer Bar in der Sternstraße Nähe Hasselbachplatz vorbei, als sie von mehreren Feiernden rassistisch beleidigt werden. Schließlich wird ein 25-jähriger Eritreer von zwei der Unbekannten attackiert. Als eine 20-Jährige interveniert, wird auch sie durch Faustschläge verletzt und muss ebenfalls ambulant behandelt werden. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt gegen zwei 41- und 49-jährige Tatverdächtige.

Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd, 30.04.17

29.04.2017   Halle (Saale)

Gegen 16:30 Uhr wird 29-jähriger Somalier im Vorraum einer Sparkassenfiliale im Stadtteil Silberhöhe von zwei Unbekannten u.a. mit „Was wollt ihr hier?“, „Wir sind Nazis!“, „Scheiß Ausländer!“ und „Wir bringen Euch alle um!“ angepöbelt und bedroht. Dann schlägt einer der Männer dem 29-Jährigen zwei Mal gegen seinen Kopf. Im Anschluss flüchten die Unbekannten.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

29.04.2017   Halle (Saale)

Kurz nach 10:30 Uhr vormittags werden ein Fotograf und ein Kollege während der Beobachtung einer Kundgebung der Neonazi-Partei „Die Rechte“ am Leipziger Turm plötzlich von der Angestellten eines Tabakladens aggressiv aufgefordert wegzugehen. Gerade hatten sich die beiden dort in der Nähe des Eingangsbereichs vor einem Platzregen untergestellt. Weder er noch sein Kollege reagieren darauf, woraufhin der Fotograf wenige Minuten später plötzlich heftig von hinten geschubst wird. Als er sich umdreht beschimpft der Angreifer, ein älteren Mann und offenbar der Ladenbesitzer, ihn und seinen Kollegen. Etwa zeitgleich greift jetzt auch der überregional bekannte Neonazi Marcel K. den Journalisten an und schlägt ihm mit der Faust ins Gesicht. Dem Betroffenen gelingt es, weitere Schläge abzuwehren. Kurz darauf intervenieren Einsatzkräfte der Polizei, die bei dem mit einem antisemitischen T-Shirt bekleideten K. einen Atemalkoholwert von fast 1,8 Promille messen. Der Betroffene erleidet eine aufgeplatzte Lippe sowie einen Kratzer am Hals. Noch vor Ort erstattet er Anzeige. In der Folge stellt der Neonazi auch Anzeige gegen den Betroffenen.

Polizeidirektion Sachsen-Anhalt-Süd, 23.04.17

22.04.2017   Halle (Saale)

Gegen 1:30 Uhr nachts wird ein 22-jähriger Jordanier in Begleitung einer weißen Deutschen am Steintor aus einer 13-köpfigen Gruppe heraus rassistisch beleidigt. Dann schlägt ein Mann aus der Gruppe dem Betroffenen auf den Hinterkopf.  Ein weiterer Unbekannter bedroht seine Begleiterin mit einem Messer. Alarmierte Polizeibeamte können vor Ort lediglich einen 25-jährigen Tatverdächtigen feststellen. Der polizeiliche Staatschutz ermittelt wegen Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung.

Polizeirevier Magdeburg, 23.03.17

22.03.2017   Magdeburg

Gegen 20:30 Uhr schlägt ein Unbekannter einem 16-jähriger Syrer, der im Stadtteil Neustädter See gerade mit zwei Bällen unter dem Arm eine Straße entlangläuft, unvermittelt einen der Bälle weg. Dann schubst der Mann den Jugendlichen, würgt ihn und tritt auf sein mittlerweile am Boden liegendes Opfer ein. Als der 16-Jährige gegenüber dem Angreifer betont, dass er keinen Streit haben wolle wird er u.a. mit “Ausländer raus” beschimpft und rassistisch beleidigt. Schließlich entfernt sich der Unbekannte. Der Betroffene erleidet Hautabschürfungen und Hämatome. Nach einem öffentlichen Zeug_innenaufruf ermittelt der polizeiliche Staatsschutz nunmehr gegen einen erwachsenen Tatverdächtigen.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

04.03.2017   Zeitz (Burgenlandkreis)

Ein syrischer Geflüchteter ist gegen 20 Uhr mit seinem Fahrrad unterwegs, als er an einem Supermarkt plötzlich von zwei Männern u.a. als „Scheiß Ausländer“ beschimpft wird. Dann schlagen beide mit Fäusten auf den 20-Jährigen ein. Er geht zu Boden, wo er noch getreten wird. Die Angreifer flüchten. Zwei Wochen später wird der 20-Jährige von dem Duo verfolgt und alarmiert die Polizei. Der Staatsschutz ermittelt.

Anlaufstelle Nord, eigener Bericht

01.03.2017   Altmarkkreis Salzwedel

Eine 40-jährige Frau wird, nachdem sie sich deutlich gegen Rechts positioniert hat, von einer rechten Clique über einen langen Zeitraum beleidigt, bedroht und schließlich angegriffen. Bereits im Herbst 2016 dringen Vermummte auf ihren Hof, beleidigen sie und fordern sie auf, die Region zu verlassen. Später tauchen die Rechten erneut auf dem Hof auf. Sie drücken die politisch Engagierte mit dem Hals gegen eine Wand und bedrohen sie mit dem Tode. Erst als der Partner eingreift, können die Männer vertrieben werden. Danach richten sich die Drohungen auch gegen ihn. Außerdem werden rechte Schmierereien an der Haustür hinterlassen.
Anfang 2017 erlebt die 40-Jährige mehrmals, wie ein Auto auf sie zu steuert und erst im letzten Moment abbremst. Wenige Monate später wird sie abends vor ihrem Haus von hinten angegriffen, gewürgt und zu Boden gerissen. Mehrere Personen schlagen und treten auf sie ein. Da sie ihren Kopf mit den Armen schützt, kann sie jedoch niemanden erkennen. Erst als mehrere bekannte Rechte aus Salzwedel wegen anderer Delikte angeklagt werden und einer in Haft kommt, beruhigt sich die Lage vorläufig.

 

 

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

25.02.2017   Halle (Saale)

Gegen 20:30 Uhr werden drei junge Männer in unmittelbarer Nähe des Verbindungshauses der Halle-Leobener Burschenschaft „Germania“ von drei Unbekannten gefragt, ob sie von der „Antifa“ seien. Als ein 24-Jähriger erwidert, dass er keinen Bock auf Nazis habe und die drei weitergehen werden die Männer aggressiv, wiederholen die Frage mehrfach und bedrohen sie dabei mit einer Bierflasche. Dann werden die Betroffenen über mehrere hundert Meter von dem Trio verfolgt. Schließlich wird der 24-Jähriger von hinten angerempelt und gegen seinen Kopf geschlagen. Ein Begleiter wird zu Boden gebracht und getreten. Dann sprüht ihm einer der Unbekannten Pfefferspray ins Gesicht. Der andere Freund geht ebenfalls zu Boden und wird mit einem harten Gegenstand ins Gesicht geschlagen. Schließlich können die Betroffenen flüchten. Der polizeiliche Staatschutz ermittelt.

 

Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht

11.02.2017   Magdeburg

Am Samstagnachmittag wird ein 38-jähriger Sudanese, der gerade auf einer Bank im Einkaufszentrum “City Carré”  sitzt, von einer Unbekannten rassistisch beleidigt. Kurz darauf schlägt ihr ebenfalls unbekannter Begleiter ihm mit voller Wucht die Faust ins Gesicht. Beide fliehen, niemand der Umstehenden interveniert. Dem mittlerweile stark aus dem Mund blutenden Betroffenen gelingt es, die Unbekannte bis vor ein Bekleidungsgeschäft zu verfolgen und die Polizei zu alarmieren, welche nach ihrem Eintreffen die Personalien der Frau aufnimmt. Auf die Frage des Betroffenen nach einem Arzt reagiert ein Beamter mit der Aufforderung, er solle nach Hause gehen, sonst würde er festgenommen. In der Folge muss der 38-Jährige aufgrund eines Kieferbruchs im Krankenhaus operiert und zwei Wochen stationär behandelt werden.

 

Anlaufstelle Nord, eigener Bericht

05.02.2017   Osterburg (Stendal)

Gegen 20 Uhr abends läuft ein Ehepaar mit seinen zwei kleinen Kindern gerade über die Fußgängerbrücke am Bahnhof, als sie plötzlich von einem Unbekannten u.a. mit „Raus aus Deutschland!“ und „Deutschland ist mein Land!“ angepöbelt werden. Dann versetzt der Mann dem 29-jährigen Familienvater einen Faustschlag gegen sein Ohr. Der Betroffene kann den Angreifer zurückdrängen. Als er jedoch sein Handy zückt, um die Polizei zu rufen, reißt der Unbekannte es ihm aus der Hand und wirft es über das Brückengeländer auf die Gleise. Dann entfernt sich der Angreifer. Der Betroffene hat zwei Wochen lang Ohrenschmerzen. Frau und Kinder verlassen über Wochen das Haus nicht ohne Begleitung.

 

Polizeirevier Jerichower Land, 24.01.17

23.01.2017   Burg (Jerichower Land)

Gegen 21:30 Uhr wird ein 17-jähriger Afghane von drei Unbekannten unvermittelt geschlagen. Der 17-Jährige geht zu Boden und wird dort weiter getreten. Bevor die Angreifer verschwinden rufen sie “Verpiss dich Ausländer”. Der Betroffene muss im Krankenhaus behandelt werden. Der polizeiliche Staatsschutz sucht nach Zeug_innen des Angriffs.

 

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

12.01.2017   Halle (Saale)

Gegen 13 Uhr wird ein 27-jähriger Student aus dem Jemen an der Endhaltestelle Kröllwitz von einem Unbekannten schmerzhaft angerempelt. Auf die Frage des Betroffenen, warum er so etwas mache, beschimpft der Mann ihn und andere Wartende u.a. als „Scheiß Ausländer“ und fordert sie auf, mit ihm zu kämpfen. Kurz darauf folgt der Unbekannte dem Studenten in eine Straßenbahn und bespuckt ihn mit Essen. Als der 27-Jährige das Essen zurückwirft, schlägt der Mann ihm vor der Bahn mehrfach mit der Faust ins Gesicht. Einen Fußtritt kann der 27-jährige noch abwehren, geht dadurch jedoch zu Boden, wo  er von dem Angreifer gewürgt wird. Als Passanten die Polizei alarmieren flüchten der Mann und seine Begleiterin in einen Bus. Als der 27-Jährige den Busfahrer bittet nicht loszufahren verlassen beide den Bus und der Mann bedroht den Studenten erneut. Als die Polizei vor Ort eintrifft, ist der Angreifer bereits weg. Der Betroffene wird zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht und erleidet u.a. blutende Verletzungen und Hämatome im Gesicht. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

 

Polizeidirektion Sachsen-Anhalt-Süd, 06.01.17

06.01.2017   Halle (Saale)

Gegen 5 Uhr morgens wird ein Mann in einer Straßenbahn plötzlich von mehreren Unbekannten rassistisch beleidigt und schließlich mit den Worten „Du gehörst hier nicht her, raus aus Deutschland!“ auch körperlich bedrängt. Daraufhin fordert ein weiterer Fahrgast die Männer auf, damit aufzuhören und gerät so selbst ins Visier der Gruppe. Als er am Markplatz aussteigt, wird der 27-Jährige von den Unbekannten verfolgt. Dann schlagen ihm zwei der Männer mit Fäusten so gegen seinen Kopf und treten ihn gegen den Körper, dass seine Brille kaputt geht. Der Polizei gelingt es wenig später, einen 21-jährigen Tatverdächtigen festzustellen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.