Anlaufstelle Mitte (Magdeburg), 26.10.2007
Am Montag, den 29.10.2007 beginnt vor dem Amtsgericht Magdeburg der Prozess gegen den einschlägig vorbestraften Rechtsextremen Martin S. wegen Volksverhetzung und gefährlicher Körperverletzung.
In der Nacht vom 25. auf den 26. August 2007 gegen 1:30 Uhr wurde ein 36jähriger Iraker in Magdeburg an der Haltestelle Klosterwuhne, wo er auf dem Weg nach Hause auf die Straßenbahn wartete, von dem Rechtsextremen Martin S. angegriffen. Dieser ging plötzlich auf den Flüchtling los und beleidigte ihn mit rassistischen Sprüchen. Der Betroffene konnte die ersten Schläge abwehren, woraufhin der Täter verschwand. Er kehrte jedoch kurze Zeit später mit einem großen Hund zurück, den er auf den Betroffenen hetzte. Dieser versuchte zu fliehen, wurde jedoch von dem Hund zu Fall gebracht und stürzte zu Boden. Während er versuchte, sich gegen die Bisse des Hundes zu wehren, schlug der Angreifer mit einer Holzfackel auf ihn ein. Erst als nach ca. 15 Minuten eine Frau aus einem nahegelegenen Imbiss herauskam, die Situation erkannte und anfing laut zu schreien, ließ Martin S. von seinem Opfer ab und flüchtete.
Der Betroffene musste aufgrund seiner Verletzungen an Kopf, Nacken, Rücken und Beinen im Olvenstedter Krankenhaus ambulant behandelt werden.
„Dieser Angriff zeugt von einer erschreckenden Brutalität. Die ausländerfeindliche und menschenverachtende Einstellung des Täters kommt hier ganz deutlich zum Ausdruck. Der Betroffene ist traumatisiert und vermeidet es, in die Gegend des Tatortes zu fahren.“, so eine Sprecherin der Mobilen Beratung für Opfer rechter Gewalt.
Die Polizei konnte Martin S. wenige Tage später, nach einem Raubüberfall gemeinsam mit einem Freund aus der rechten Szene, verhaften. Der Magdeburger ist der Polizei seit mehreren Jahren u.a. wegen Volksverhetzung, dem Tragen verfassungswidriger Symbole und Körperverletzungen bekannt und ist bereits einschlägig vorbestraft.