Anlaufstelle Mitte (Magdeburg), 08.05.2006

Prozessbeginn: Dienstag, den 9. Mai 2006, ab 14 Uhr, Amtsgericht Magdeburg, Jugendschöffengericht, Liebknechtstraße 61-91, Magdeburg

Am 15. Februar 2006 wurde ein 27-jähriger Student aus Togo gegen 12 Uhr mittags an der Straßenbahnhaltestelle Südring in der Magdeburger Innenstadt rassistisch angepöbelt und dann massiv verletzt.

Zunächst war der 27-jährige aus einer Gruppe von drei Männern mit Sprüchen wie „Neger, was willst du hier in Deutschland“ rassistisch beschimpft worden. Dann schlug einer der Männer, mutmaßlich der 18-jährige Angeklagte, dem Betroffenen unvermittelt zwei Mal mit der Faust ins Gesicht. Anschließend hetzte der Angreifer seinen Hund auf den Studenten. Der Betroffene erlitt insgesamt fünf Hundebisse an den Armen und Beinen.
Bei dem Angeklagten handelt es sich um einen polizeibekannten Rechten, der erst im November 2005 wegen zweifacher gefährlicher Körperverletzung zu Jugendhaft verurteilt worden war, die auf zwei Jahre Bewährung ausgesetzt wurde. Der Angriff auf den Studenten aus Togo ereignete sich in der laufenden Bewährungszeit des Angeklagten.

Der Student aus Togo hat Magdeburg nach dem Angriff verlassen und setzt sein Studium in den alten Bundesländern fort.

In Magdeburg ereigneten sich seit Jahresbeginn mindestens eine rechts bzw. rassistisch motivierte Gewalttat pro Monat. Hauptopfergruppe sind MigrantInnen, die Angriffe ereigneten sich zumeist im öffentlichen Raum und in oder in der Nähe von öffentlichen Verkehrsmitteln.