Anlaufstelle Nord (Salzwedel), 12.09.2006
Am Abend des 29. August verschaffte sich ein bekannter heranwachsender Rechter Einlass zu einer privaten „School-in-Party“ in Gerwisch, Kreis Jerichower Land. Sofort nach Betreten des Raumes brüllte der Rechte Beleidigungen gegen die alternativen Jugendlichen. Er war erkennbar aggressiv und hatte eine Schusswaffe dabei. Er beschimpfte die anwesenden linken und alternativen Jugendlichen als „Zecken“. Diese versuchten laut Mobiler Opferberatung „eine Eskalation der Situation durch ruhiges Verhalten zu vermeiden.“
Nach Angaben der Betroffenen „fuchtelte“ der Angreifer „mit der Waffe herum“ und lud sie demonstrativ vor den Augen der Jugendlichen. Diese empfanden die Situation als sehr bedrohlich, „es war totenstill“ im Raum. Der rechte Angreifer zielte mit der Waffe der Reihe nach einzeln auf die anwesenden Jugendlichen. Er hielt die Waffe auch einem 19-jährigen vor das Gesicht und schlug diesem mit der Waffe zweimal gegen den Kiefer. Bei einem anderen Jugendlichen zielte der Angreifer danach mit der Waffe auf den Kopf. Er hielt die Schusswaffe schnurgerade, ohne zu Zittern aus ca. 1 bis 1,5m Entfernung und drückte nach einiger Zeit ab. Die Waffe erweist sich als Schreckschusspistole, der getroffene Jugendliche erleidet ein Knalltrauma auf dem linken Ohr und wurde anschließend in ein Krankenhaus gefahren.
Den angegriffenen Jugendlichen gelingt es dann, den Angreifer kurzzeitig festzuhalten, bis zwei weitere bekannte Rechte auftauchen und sie dazu auffordern, den Angreifer freizugeben. Danach verlassen die polizeibekannten Rechten den Tatort. Die in der Zwischenzeit alarmierte Polizei nimmt Ermittlungen auf.
Der Angreifer gehört nach eigenem Bekunden zum Umfeld der rechtsextremen Szene im Jerichower Land und in Magdeburg.