20.12.2024 | Chronik 2024
Gegen 23:15 Uhr wird ein 13-jähriger Schüler mit syrischer Familiengeschichte im Stadtteil Neustädter See von einem Mann aus der Nachbarschaft im Fahrstuhl rassistisch beleidigt, am Aussteigen gehindert und in den Würgegriff genommen. Dabei erwähnt der Angreifer den etwa vier Stunden zuvor verübte Anschlag auf den Weihnachtsmarkt und hetzt, dass dieser „wegen Menschen wie ihm” passiert sei. Die Familie des Betroffenen erstattet Anzeige, die Polizei kann den Täter noch vor dem Haus antreffen.
Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht
20.12.2024 | Chronik 2024
Gegen 23 Uhr wird ein 18-jähriger Student in der Altstadt plötzlich aus einer Gruppe heraus rassistisch beleidigt und körperlich attackiert. Der junge Mann war nach der Arbeit auf dem Nachhauseweg, als er plötzlich aus einer fünf- bis sechsköpfigen Gruppe heraus mit rassistischen Parolen wie “ihr gehört hier nicht her” beleidigt, mit dem Tode bedroht und schließlich geschubst wird. Als er sich dagegen wehrt, erhält er einen Faustschlag ins Gesicht. Es gelingt dem 18-Jährigen, den Täter festzuhalten und sich hilfesuchend an eine Security und schließlich an Polizisten in einem Streifenwagen zu wenden. Der 18-Jährige erleidet eine Platzwunde an der Lippe, die im Krankenhaus genäht werden muss. Zudem sind durch den Angriff mindestens zwei Zähne gelockert und sein Kiefer schmerzt. Die Polizei ermittelt wegen Beleidigung, Bedrohung und Körperverletzung gegen einen 54-Jährigen.
Kurz darauf macht der Student den Angriff auf Social Media öffentlich, um rassifizierte Menschen zu warnen, angesichts der rassistischen Stimmung auf sich aufzupassen und zu Hause zu bleiben.
Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht/ taz, 26.12.24
25.11.2024 | Chronik 2024
Am Montagnachmittag, gegen 16 Uhr, beobachtet eine 26-jährige Person in Halle-Neustadt, wie ein Unbekannter ein älteres Paar mehrfach antisemitisch beleidigt. Als die Person den Mann bittet, das Paar in Ruhe zu lassen, wird sie selbst beleidigt und aufgefordert, das Land zu verlassen. Der Angreifer tritt der Person gegen das Bein, schlägt ihr ins Gesicht, reißt die Mütze herunter und beschädigt die Brille. Als der Angreifer flüchtet, kann die betroffene Person die Polizei informieren und das ältere Paar sich in Sicherheit bringen. Die betroffene Person erleidet eine Platzwunde an der Lippe und wird vor Ort ambulant behandelt. Die Polizei ermittelt.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
07.11.2024 | Chronik 2024
Eine Gruppe von vier jungen Erwachsenen ist kurz vor Mitternacht mit ihren Fahrrädern unterwegs, als sie beim Einbiegen auf die Ludwig-Wucherer-Straße zwei Männer wahrnehmen, die sie aufgrund ihrer Springerstiefel mit weißen Schnürsenkeln und der kurzgeschorenen Haare als Nazis einordnen. Kurz darauf bemerken auch diese die Gruppe, ziehen sofort schwarz-weiße Totenkopf-Schlauchschals ins Gesicht und rufen u.a. „Scheiß Zecken“. Einer macht eine Ausholbewegung mit einem schlagstockähnlichen Gegenstand und sprintet in Richtung der Personen. Daraufhin nimmt auch der zweite Nazi die Verfolgung auf. Der Gruppe gelingt es wegzufahren. Sie warnen andere Passant*innen und eine angesprochene Person kündigt an, die Polizei zu alarmieren.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
07.11.2024 | Chronik 2024
In einer Straßenbahn der Linie 5 wird ein 26-Jähriger am Vormittag nach Intervention gegen das laute Abspielen extrem rechter Musik von einem Unbekannten attackiert. Der Student ist gerade auf dem Weg zur Universität, als ein Unbekannter in der Bahn plötzlich laut rechte und volksverhetzende Musik über sein Telefon abspielt. Als er auf die Bitte des 26-Jährigen, die Musik auszumachen, nicht reagiert, beschließt der Student, auch Musik über sein Telefon abzuspielen. Daraufhin wird er von dem Unbekannten zunächst körperlich bedrängt und dann mit einem Messer und den Worten „Ich könnte dich aufschlitzen“ bedroht. Kurz bevor der Mann aussteigt, schlägt er dem 26-Jährigen mit der Faust ins Gesicht. Keiner der anderen Fahrgäste greift ein. Der Betroffene erleidet Schmerzen am Kiefer und aufgrund einer Abwehrbewegung an seiner Schulter. Er erstattet Anzeige.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht