20.04.2024 Mücheln (Saalekreis) 

20.04.2024 Mücheln (Saalekreis) 

In der Nacht vom 20. auf den 21. April kommt es in einem Mehrfamilienhaus, in dem Asylsuchende wohnen, zu zwei Sprengstoffexplosionen. Gegen 23:50 Uhr werden Bewohner*innen von einer extrem lauten Explosion aufgeschreckt. Als sie nachschauen, sind beide Wohnungstüren in der ersten Etage aus den Angeln gedrückt worden sowie Schäden an Deckenbeleuchtung und im Hausflur sichtbar. Die von Nachbar*innen alarmierte Polizei trifft einige Zeit später am Tatort ein. Nachdem die Polizei den Tatort verlassen hat, knallt es einige Zeit später erneut im Hausflur. Wiederum alarmieren Nachbar*innen die Polizei, warten aber gemeinsam mit Betroffenen vergeblich auf ihr Eintreffen. Gegen 03.30 Uhr bemerkt einer der Bewohner schließlich, wie mehrere Personen massiv gegen die Hauseingangstür treten und dabei unverständlich rumschreien. Ein Eindringen ins Haus gelingt ihnen nicht, sodass sie schließlich wieder weggehen. Allerdings wird die Tür beschädigt. 

Sechs Wochen nach den Explosionen nimmt die Polizei einen 18-jährigen Tatverdächtigen fest, gegen den Untersuchungshaft angeordnet wurde. Gegen zwei weitere, 15- und 17-jähige Jugendliche wird wegen der Taten ebenfalls ermittelt und dabei auch die Wohnungen durchsucht. Dabei finden die Beamten Hinweise auf einen rassistischen Hintergrund der Taten.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht; MDR 06.06.2024  

Jahresbilanz der Mobilen Opferberatung 2023

Jahresbilanz der Mobilen Opferberatung 2023

Mobile Opferberatung, 11.04.2024
233 politisch rechts motivierte Angriffe mit 332 direkt Betroffenen hat die Mobile Opferberatung für das Jahr 2023 in Sachsen-Anhalt registriert. Neben 140 Körperverletzungen1 (2022: 142), fünf massiven Sachbeschädigungen (2022: 3), zwei Raubstraftaten (2022: 1) sowie zwei Brandstiftungen (2022: 4) wurden für das vergangene Jahr auch 84 Bedrohungen bzw. Nötigungen als Angriffe dokumentiert (2022: 17).

Bundesweit veränderte Erfassung rechter, rassistischer und antisemitischer Nötigungen und Bedrohungen

Bundesweit veränderte Erfassung rechter, rassistischer und antisemitischer Nötigungen und Bedrohungen

Mobile Opferberatung, 10.04.2024
Die Mobile Opferberatung hat die – bislang sehr eingeschränkte – Erfassung von Bedrohungen und Nötigungen für das Jahr 2023 aktuellen Diskursen und Entwicklungen angepasst. Damit folgt sie den bereits 2022 veränderten, bundesweit einheitlichen Kriterien des Verbands der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (VBRG e.V.). Auf die hatten sich die Mitgliedsorganisationen nach intensiven Diskussionen geeinigt.

02.03.2024 Halle (Saale) 

02.03.2024 Halle (Saale) 

Am Samstagmittag gegen 12:30 Uhr wird eine 26-Jährige mit Migrationsgeschichte von einer älteren Frau an einer Straßenbahnhaltestelle im Stadtteil Silberhöhe beleidigt und körperlich angegriffen. Dabei versucht die Unbekannte mehrmals, der Betroffenen ihr Kopftuch vom Kopf zu reißen. Die 26-Jährige muss noch vor Ort medizinisch versorgt werden und erstattet Anzeige. Die Polizei sucht nach Zeug*innen.

Polizeiinspektion Halle (Saale), 03.03.24    

20.02.2024 Roßlau (Dessau-Roßlau) 

20.02.2024 Roßlau (Dessau-Roßlau) 

Am Dienstagnachmittag wird eine 27-jährige Frau aus Burkina Faso auf der Straße rassistisch beschimpft und attackiert. Gegen 15:35 Uhr fährt sie mit ihrem Fahrrad durch eine Schlippe, als sie plötzlich von einem zu Fuß entgegenkommenden Mann rassistisch beleidigt, beschimpft und schließlich zu Boden gestoßen wird. Am Boden schlägt und tritt der Unbekannte auf die 27-Jährige ein. Als es ihr gelingt aufzustehen, stößt der Angreifer sie erneut um. Die Betroffene muss in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei kann noch in Tatortnähe den Verdächtigen antreffen. Sie geht von einer politischen Motivation aus und ermittelt gegen den 24-jährigen Mann aus Roßlau wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung.

Mitteldeutsche Zeitung 23.02.24