Gemeinsame Pressemitteilung und Spendenaufruf

Gemeinsame Pressemitteilung und Spendenaufruf

VBRG e.V. (Berlin) und Mobile Opferberatung (Halle), 14.04.2022

Zweieinhalb Jahre nach dem rechtsterroristischen, antisemitisch und rassistisch motivierten Attentat an Yom Kippur 2019 in Halle (Saale) und Wiedersdorf hat der Bundesgerichtshof die Revision von zwei Überlebenden des Attentats, İsmet Tekin und Aftax I., gegen das Urteil des Oberlandesgerichts Naumburg vom Dezember 2020 ohne Begründung verworfen. Die Angehörigen der Ermordeten und Überlebende des Attentats wie İsmet Tekin und Aftax I. kämpfen bis heute mit existenziellen Folgen.

Mit ihrer Revision hatten sich die beiden Nebenkläger dagegen gewandt, dass das OLG Naumburg den Versuch des Attentäters, mit seinem Fluchtfahrzeug Aftax I. als Schwarze Person gezielt zu überfahren und zu töten, lediglich als fahrlässige Körperverletzung und die Schüsse auf İsmet Tekin nicht als versuchten Mord wertete und nicht im Urteil einbezog…

11.03.2022 Halle (Saale)

11.03.2022 Halle (Saale)

Gegen 18 Uhr wird ein 50-jähriger, gebürtiger Russe, der mit seiner ukrainischen Frau und ihrem 5-jährigen Sohn im Stadtteil Südliche Neustadt unterwegs ist, plötzlich von einem Unbekannten angepöbelt. Der Mann gibt ihm eine Mitschuld an Russlands Krieg gegen die Ukraine, bedroht ihn verbal und schlägt schließlich mit Fäusten auf den 50-Jährigen ein. Erst als Passant*innen eingreifen flüchtet der Angreifer. Der Betroffene muss mit Gesichtsverletzungen vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei sucht mit einer Täterbeschreibung nach dem Unbekannten.
Polizeiinspektion Halle (Saale), 12.03.22

23.01.2022 Halle (Saale)

23.01.2022 Halle (Saale)

Während des Mittagsgebets schießt ein Unbekannter mit einem Luftdruckgewehr auf mehrere vor dem Islamischen Kulturzentrum Betende im Stadtteil Halle-Neustadt. Gegen 12:40 Uhr nehmen die Gläubigen, darunter ein Rollstuhlfahrer, plötzlich mehrere Schüsse wahr und bemerken, wie drei Projektile gegen die Fassade treffen und zu Boden fallen. Nur durch Glück wird niemand verletzt. Die Polizei kann kurze Zeit später in einem gegenüberliegenden Plattenbau eine entsprechende Langwaffe zum Verschießen von Diabolos sowie eine Gaspistole bei einem 55-jährigen Wohnungsinhaber sicherstellen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt. Bereits im Februar und im Juni 2018 hatten Unbekannte Schüsse auf Menschen abgefeuert, die sich in der Nähe des Islamischen Kulturzentrums aufhielten. Drei Syrer waren dabei leicht verletzt worden. Ein Tatverdächtiger konnte nicht ermittelt werden.
Polizeiinspektion Halle (Saale), 23.01.22/ dpa, 24.01.22

01.01.2022 Halle (Saale)

01.01.2022 Halle (Saale)

Ein 24-Jähriger ist mit mehreren Freund*innen am Neujahrsmorgen in der Innenstadt unterwegs, als sie gegen 5 Uhr vor einer Bar nahe Universitätsring mit einer Gruppe Männer ins Gespräch kommen. Plötzlich wird der 24-Jährige, der ein Kleid und lange geflochtene Zöpfe trägt, von den Unbekannten homofeindlich beleidigt. Als er nach dem Grund fragt, schlägt ihm einer aus der Gruppe mit der Faust ins Gesicht. Während seine Freund*innen um Hilfe rufen, wird der Betroffene von dem Angreifer zwei Mal zu Boden geschlagen. Es gelingt ihm, immer wieder aufzustehen und sich schließlich vom Angriffsort wegzubewegen. Er alarmiert den Rettungsdienst, welcher ihn mit einem Kieferbruch sowie Platzwunden am Auge ins Krankenhaus bringt, wo er drei Tage stationär behandelt werden muss.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

20.12.2021 Halle (Saale)

20.12.2021 Halle (Saale)

Am Montagabend dokumentiert eine kleine Gruppe Beobachter*innen den seit Anfang November wieder wöchentlich stattfindenden sog. Spaziergang der verschwörungsideologischen „Bewegung Halle“ gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen. Kurz nach Beginn werden sie am Hallmarkt aus der Demonstration heraus u.a. mit „Stasi 2.0“-Rufen angepöbelt. Dann geht ein Unbekannter aus Richtung der Versammlung unvermittelt auf einen 31-jährigen Fotografen zu und tritt ihm mit voller Wucht vor sein Schienbein. Der Betroffene informiert die Polizei und wird vor Ort medizinisch versorgt. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht